Wiederbelebung 91er Carbo-Titan...es gab viel zu tun

mit Unterstützung rechtzeitig geschafft...ein großer Dank an dich Jens :daumen:

Präsentation auf der Berliner Fahrradschau 2013...


...schön war's, auch hier ein DANKE an alle die mitgewirkt haben - der Stand war schon einmalig !!

Grüße Norman
 
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...ich würde auch die grünen Decals bevorzugen... einfach weil es im Original so war! Vielleicht klappt es ja die Tage - tolles Rad übrigens, Respekt vor Deiner Liebe zum Detail, wirklich toll!

Gruss,
Daniel
 
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...und gleich das Wetter für ne kleine Mittagsrunde genutzt !!!

dran sind Sie endlich...so, habe fertisch - wie gewünscht in der Originalfarbe von '91 - war ja auch mein persönlicher Favorit ;)







Frühjahrsgrüße aus Berlin vom Norman ! Genießt die Sonne !
 
sehr sehr schön geworden Respekt

schwarze Naben + schwarze Blätter + schwarze Canties ???

lg
tom
 
Danke Euch...freut mich natürlich das es Euch auch gefällt!

Die Geometrie ist auf jeden Fall anders als bei meinen Gepard. Das hier längere Oberrohr mit der LVE welche eine beachtliche Breite von 58cm misst, lässt einen schon recht mächtig daherkommen. Es ist dadurch weniger wendig, aber für eine Strecke wie auf dem Flugfeld kann dafür eine Start und Landebahn recht kurz wirken...
Leider bin ich trotz der ganzen Carbon,Titan,Alu,Stahl-Mischung nicht unter 12kg geblieben. Der Rahmen wog allein schon seine gute 2kg und XT-Ausstattung und Avocet sind ja eben auch nicht aus der Leichtbauecke ;)

Aber das wichtigste, das Ding macht Spaß zu fahren :D weitere Fotos folgen...

PS: Tom, ich hatte auch schon überlegt ob ich ganz auf Schwarz setze, aber mir gefiel erstmal der Kontrast. Cantis hätte ich schon zu liegen. XT-Naben eigentlich auch, kommen aber ans Wicked und KBs hätte ich fast gehabt, war zu langsam in uk ;)
 
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sorry, hatte auf dem handy wohl nicht alle Seiten geladen...
dachte du seiest noch auf der Suche...
Glückwunsch! Sieht gut aus...
 
Endlich, gestern Abend war es soweit...mein Patient mit gelöster Muffe ging es an den Kragen - das Muffensausen war ca. zwei Stunden zu spüren...ok, kleiner Rückblick in das Jahr 2013.

Ein paar Posts weiter oben sieht man Fotos vom fertig aufgebauten Kuwa...das Rollout verlief super, bis ich bemerkte, dass auf einmal das Schaltwerk zu stottern anfing. Erst dachte ich das der Zug sich gelockert hat - war aber nicht der Fall. Dann schwenkte mein Blick über das Tretlager hinweg und ich verfiel in Schockstarre - die Unterrohr löste sich ein zwei mm von der Tretlagermuffe. Ich konnte es nicht fassen - da hatte der Kleber tatsächlich aufgegeben. Da bekam die Niete, welche durch den Vorbesitzer am Unterrohr gesetzt wurde ihre Berechtigung. Ich fragte mich von Anfang an - original oder nicht? Leider fand ich nie Fotos bei der man diese Stelle genauer sehen konnte. Als wäre es nicht genug zeigte sich am Oberrohr (Übergang Carbo-Titanrohr und Alumuffe) ein Spannungsriss in der neongelben Lackierung. Der Tag war gelaufen...

Im Schockzustand schob ich dann die angeschlagene, gerade erst zum Leben erweckte Ingenieurskunst bestehend aus allen vier Grundmaterialien des Fahrradbaus wieder nach Hause.
Ich versuchte dann gleich die nächsten Tage alles mögliche über Klebung und Fertigungsverfahren herauszubekommen. Ich hatte einen funken Hoffnung in die Jungs von FES, Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten hier in Berlin gesetzt. Die Spezialisten im Umgang mit Carbon...leider Fehlanzeige.

Bei weiteren Nachforschungen und Kontakten kam nichts bei rum. Es vergingen Monate...bis ich dann mit Jürgen @DEAN48 ins Gespräch kam. Er hatte bereits einiges geklebt und konnte mir den Kleber UHU endfest 300 empfehlen. Das klang schon mal nach einer Hoffnung. Die Frage war nur, wie den Kleber auf die Muffe bekommen wenn das Rahmendreieck selbst in sich noch fest ist. Es gab zwei Möglichkeiten, die Grobe - das Ober- und Unterrohr von der Steuerrohrmuffe lösen. Da würde nur große Hitze helfen, die Lackierung wäre damit hin.
Die behutsame Variante, das Rahmendreieck leicht aufspannen und über den Spalt den Kleber zuführen. Problem hierbei sind vorhandene Klebereste und die Viskosität des Klebers muss gering sein damit es gut fließen kann.

Somit wären wir bei gestern Abend...nach verstrichenen knappen 3 Jahren.

Das Hauptproblem war den Rahmen auf Spannung zu bringen und natürlich zu halten. Spanngurte waren da, es mussten also Ankerpunkte gefunden werden die den Rahmen einerseits spannen und das Unterrohr nach unten ausrichtet um die Schwerkraft auszunutzen.

Eingespannt sah das dann so aus:



Da zwei Hände hier nicht ausreichen war Boris @tatau77 natürlich mit von der Partie - Operation Carbo-Titan konnte beginnen.
Der OP war verriegelt - die Werkzeuge und Hilfsmittel lagen bereit



Nach dem wir den Patienten auf Spannung gebracht hatten folgte sofort eine erste Reaktion - Unterrohr und Muffe entfernten sich voneinander und hinterließen eine 3 mm Spaltöffnung.



Das war geschafft :)
Jetzt noch etwas eingeheizt damit alles gut rutscht...



und sogleich den 2K-Kleber angerührt und den Rahmen abgeklebt. Da der Kleber ca. 90 min verarbeitbar ist, gab es zumindest keine Hektik...die Kehle war schon voller Aufregung ausgetrocknet und musste vorerst gefüllt werden :bier:

Gestärkt ging es dann ans verkleben. Anfangs noch mit Spachtel und Luftdruckdose, was sich aber nicht bewerte. Schnell musste ein andere Lösung her - Schwester Boris riet zur Spritze :p;) Ok, gesagt getan - aufgefüllt und reingedrückt. Ging ganz gut, gespachtelt musste dennoch...lange...





sehr lange...o_O



Das hatte zur Folge das sich der Kleber langsam auch an den Fingern verteilte...OP-Handschuhe vergessen :rolleyes:...egal, Nagellackentferner lag noch im Schränkchen :D

Nach der einstündigen Spachtel-OP wurden Überreste abgewischt, der Spalt überklebt und die Gurte gelöst. Der Patient zeigte keine Regung...der Spalt war immer noch da!?!? Jetzt mussten Kräfte walten...ich konnte gar nicht so schnell gucken da hatte ihn Boris schon in der Mangel...und *Klack*...verschlossen :bier: Da wollte er also schon loskleben...
Sofort Klebebänder und - reste entfernt und die Aufheizphase vorbereitet. Natürlich war auch hier wieder eine Konstruktion notwendig...keiner wollte sich 45 min hinstellen und die Heißluftpistole schwingen :cool:



Die zusätzliche Wärme bringt zusätzliche Festigkeit:

70°C > 45 min > ca. 20 N/mm2

100°C > 10 min > ca. 25 N/mm2

180°C > 5 min > ca. 30 N/mm2

Die richtige Entfernung anhand der Finger-Temperatur-Messsensoren eingestellt und die korrekte Zeit berechnet. bei 70° > 45 min, bei 100° 10 min. - Da unsere Aushärtungstemperatur bei ca. 80° liegen sollte (Vorsicht Lack!) haben wir ihn mal 30 min eingeheizt.

Das wars :i2:...jetzt entspannt sich das Kuwa von seinen Strapazen und hat mind. 12 Stunden Kellerruhe verordnet bekommen...die jetzt schon um sind :) Die Tage wird es wieder rollen...Daumen drücken das er durchkommt!!! Ich berichte....

Grüße
Norman
 
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:eek:

Na, da habt ihr euch ja was getraut :daumen:
Hat es einen bestimmten Grund, dass ihr die Niete nicht ausgebohrt habt, bevor ihr Spannung auf den Rahmen gegeben habt?
Oder habe ich die Funktion der Niete einfach falsch verstanden?

Ciao, Splat
 
Hast du schon richtig verstanden Splat...nur die Niete ist im wahrsten Sinne nur noch eine Niete! Sie hielt den Rahmen während meiner Ausfahrt zusammen, aber - es kam zu einer Aufweitung (Langloch) durch den schmalen Nietstift und das flexible Carbon - wahrscheinlich ist an dieser Stelle kein Titan mehr vorhanden. Im Grunde könnte sie jetzt raus - wenn alles wirklich so klebt wie geplant, aber ich lasse sie sicherheitshalber noch für die ersten Ausfahrten drin.

Das wird ein Krimi !
 
hab noch den Aufbau des Composite-Rahmenrohres gefunden

Bildschirmfoto 2016-02-24 um 17.37.22.png


Das Titan geht doch komplett durch...ist aber nur ein 'Titanium film' welcher die entstehenden Kräfte als Punktbelastung an einer Niete nicht aufnehmen kann.
Man hätte die Niete rausnehmen können und dann neu setzen - aber wir wollten den Rahmen auch nicht zu sehr aufspreizen - größere Spannungsrisse im Lack am Oberrohr, oder sogar im Carbon selber wären die Folge.
 

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Ich fürchte an der Stelle hält kein Uhu-Kleber. Kann ich mir einfach nicht vorstellen. Einmal am Berg richtig angetreten... aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.

Bitte aufpassen beim Testfahren ;)
 
Ah, super. Das wird halten, behaupte ich jetzt einfach mal. :daumen:

In meiner aktiven Eishockeyzeit haben wir unsere Kellen auch mit einem Epoxidkleber in die Karbonschäfte geklebt. Das hielt eigentlich problemlos jeglichen Belastungen stand, bis die Kelle selber gebrochen ist.
 
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