hab mir das rad mal in Linkage angesehen (so gut das halt geht auf Basis von einem Foto).
Der Achspfad ist wie ich vermutet hatte deutlich stärker nach vorne gerichtet gegenüber einem "normalen" Horstlink 4-Gelenker.
Einen Sinn ergibt das für mich nicht so recht.
Der Antisquat passt mit 32er Kettenblatt ganz gut im Sag in allen Gängen, könnte tendenziell etwas höher sein für große, schwere Fahrer.
Angenommen man würdes alle Drehpunkt so lassen wie beim Canyon, nur den Horst-Link Drehpunkt absenken, dann hätte man erst einmal mehr rückwärtigen Federweg. Aber das dürfte hauptsächlich den Federwegsbeginn betreffen. Ein solches Bike hätte aber auch mehr Antisquat. Für ähnliche Antisquat-werte müsste man zusätzlich den Hauptdrehpunkt absenken. Und dann müsste dieses bike theoretisch eine durchgebogenere Raderhebung haben, als das Canyon.
Die meisten Bikes haben ja insgesamt eine Raderhebung die nach vorne geht. Die einzigen wirklich rückwärtigen Bikes vom Federweg her sind ja die mit hohen Drehpunkten (die auch eine Kettenumlenkung haben). Dennoch kommt es aber auch bei den Bikes, die - den Gesamtfederweg betrachtet - nach vorne federn, darauf an, wie die Kurve geformt ist.
Nehmen wir mal DH-Bikes als Beispiel. Das Specialized Demo dürfte das derzeit deutlichste Beispiel für ein DH-Bike sein, das nach vorne federt. Es hat so gut wie keine rückwärtige Bewegung zu Beginn des Federwegs. Es federt recht gleichmäßig und sanft nach vorne. Daraus ergibt sich natürlich auch recht wenig Antisquat.
Nimmt man mal als Vergleich ein Mondraker Summum oder ein Santa Cruz V10, dann stellt man fest, dass die Bikes zu Beginn des Federwegs nach hinten federn bis ca. zum Sagpoint. Von da ab federn sie auch nach vorne. Insgesamt "verkürzen" Mondraker und V10 weniger, dadurch dass sie zu Beginn nach hinten federn. Schaut man sich jedoch die Richtung und Neigung der Raderhebungskurven ab Sagpoint, bzw. insbesondere zu Ende des Federwegs an, dann stellt man fest, dass die nicht besser sind als beim Speci, bzw. sogar fast stärker nach vorne geneigt sind.
In der Praxis heißt das, dass Summum und V10 zwar am Federwegsbeginn bis in den Sagpoint stärker nach hinten federn als ein Demo, das ist aber nur relevant bei Löchern, wo der Hinterbau aus dem Sag federt und das ist ein Bereich, wo man bei sensibel abgestimmten Hinterbauten noch kaum Unterschiede merkt. Tiefer im Federweg dagegen, wo es darauf ankommt großen Steinen, etc. auszuweichen, wo man diesen Effekt des "Hängenbleibens" spüren kann, ist die Richtung der Raderhebungskurve ausgehend vom Sag bei V10 oder Summum nicht besser als die vom Demo. Daher spürt man in der Praxis auch keinen sonderlich negativen Effekt beim Demo, obwohl es insgesamt am meisten nach vorne federt.
Das ist auch das, worauf ich raus wollte und was ich beim Torque vermutet habe. Dass die Richtung und Neigung der Kurve gerade im tieferen Federwegsbereich sich weniger stark nach vorne neigt, als ein ähnlicher Viergelenker mit ähnlichen Antisquatwerten aber tieferem Horst Link Drehpunkt.
Lässt sich das nach deiner Analyse in Linkage so bestätigen?