Kamera am Rad find ich mittlerweile total totgeritten, schon zehn Sekunden gehen mir auf den Keks. Die Drohne macht wenigstens noch Spaß beim rumfliegen und filmt nebenbei... ist halt ein Stück Spielzeug für Technikfreaks :).
.

Naja - habe dazu eine andere Meinung und nehme mir mal das Recht heraus, hierzu etwas an dieser Stelle zu schreiben, da ich die letzten 10 Jahren hier nahezu ausschließlich positive Posts hinterlassen habe:

Unbestritten sind das oftmal gigantische Perspektiven und um vieles interessanter als andere Sportvideos. Ich versuche mir das Anschauen trotzdem zu verkneifen. Die erhebliche Lärmemission in oftmals entlegenen Naturgegenden macht es für alle anderen Erholungssuchenden und auch für die Tierwelt zu einem sehr egoistischen "Spielzeug". Abgesehen davon sollte man auch nicht vergessen, was der ganze 4/5k 360-Grad-Wahnsinn, den diese Dinge bieten an Speicherplatz kostet. Letzterer wächst weder im Wald noch auf dem Komposthaufen, sondern erfordert wie der ganze andere Elektronik-/Chip-Müll seltene Erden, etc. für die dann Urwälder abgeholzt werden. Zudem verbrauchen Rechenzentren eine gigantische Menge Strom (in FFM 1/4 des Gesamt-Stromverbrauchs). Aber die heutige Spaß- und Konsumgesellschaft wird sich hiervon nicht abschrecken lassen (siehe auch andere Posts im Forum wie z.B.: Soll ich lieber nach Sölden oder Davos zum 3-Tage-Shuttle-unterstützten-Alpen-Shredden?). Wir werden in 5 Jahren nicht mehr wissen, ob die 10 Drohnen die gleichzeitig bei uns inder STraße und über die Gärten fliegen, von Amazon, der lokalen Apotheke, der Post, dem voyeuristischen Nachbarn oder Extremisten, Geheimdiensten oder sonstwas sind.

Schöne neue Welt!

Verständnis für diese Position erwarte ich mir hier nicht.
 
20.01. 17:00 Auf dem Tunneltrail beim Montana de los Muertos, 400m

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Der lustige Canyontrail führt uns schließlich über unkartographierten Busch und uralte Dschungelpfade einsam aber komplett fahrbar...

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... irgendwo zurück aufs Straßennetz von El Hierro.

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Kettle sitzt bald schon am Eingang zum Camino de la Peña von gestern und überlegt sich sicher, ob sie ihr Bike vielleicht auch mal da runter schleppen möchte.

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Ich glaub eher nicht so.

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Statt dessen wird lieber noch ein neuer Weg probiert: wenn schon Abenteuer, dann richtig. Ein Rasenmäher könnte diesem nachmittäglichen Experiment allerdings wirklich nicht schaden. Die Pflanzen fahren sich trotzdem fluffig, der Pflasterpfad darunter ist in gutem Zustand...

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... und wird schon bald relativ angenehm.

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Wir kommen direkt vor dem langen Autotunnel ins Golfotal zurück auf die Straße. Die Röhre ist zwar beleuchtet und man könnte in wenigen Minuten bergab durchrollen, aber die Polizei findet das nicht so prickelnd. Drum Daumen raus, der erste Pickup nach dreißig Sekunden hält wie selbstverständlich an und schafft uns durchs Loch im Berg.

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Dann wird auch schon gepackt, El Hierro ist wohl am Ende. Schnüff.
 
21.01. 08:20 Auf dem Atlantik zwischen El Hierro und Teneriffa, 10m

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Sieben Uhr morgens: Wir verlassen El Hierro bei fetzigem Vollmond...

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... und brezln mit sechzig Sachen über den Atlantik...

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... hinein in den Sonnenaufgang. War ne tolle kleine Insel und ist mittlerweile mein absoluter Kanarenliebling. Für Biker gibt's dort alles zwischen S-0 und S-Brutal auf kleinstem Raum, ohne Stress mit Bevölkerung oder anderen Touristen oder Ärger mit dem Gesetz. Ansonsten:

Teneriffa: Total am Ende, alles verboten, strenge Kontrollen, teils wirst du mit nem Mountainbike schon auf der Straße angemault, dass du hier nix verloren hättest. Die Insel hat fertig.

Gran Canaria: Scheint leider den selben Weg wie Teneriffa einzuschlagen. Als Individualbiker kommt man derzeit wohl noch klar, aber die große Bikestation in Playa Ingles hat mittlerweile sämtliche Singletrailtouren aus dem Programm genommen und fährt nur noch Pisten.

La Palma: Geht noch ganz gut, obwohl die interessanten und endlos langen Abfahrten im Norden gerüchteweise auch nicht mehr so gern gesehen werden. Vorn rum bei Puerto Naos / Los Llanos sind mir ehrlich gesagt zu viele Bikestationen unterwegs. Fühlt sich irgendwie blöd an, wenn du nach El Pinar rauftrittst und dann gegen zehn drei bis vier Shuttlebusse mit dreißig Bikern gleichzeitig ihre Ladung löschen. Die Trails sind trotzdem toll.

Lanzarote/Fuerte: naja... eher nicht so.
 
Da mich madeira auf den bildern so begeistert hat bin ich jetzt kurzfristig und spontan mal selbst hingeflogen . Tag 1 hab ich rumgebracht aber die höhenmeter muss man sich schon hart erarbeiten bin route 18 coural freiras gefahren allerdings genau andersrum wie ihr. Bei nässe natürlich war das schon ein abenteuer stufen bauen können die hier .
Na dann... hab zwar keine Ahnung was Route 18 ist... und "andersrum" kann man meine Sachen normalerweise auch nicht fahren... aber du hast sicher deinen Spaß. Viel Vergnügen auf der Levada-Insel... und fahr den Norden nur, wenn's trocken ist! Spontan losfliegen find ich super :)
 
Teneriffa: Total am Ende, alles verboten, strenge Kontrollen, teils wirst du mit nem Mountainbike schon auf der Straße angemault, dass du hier nix verloren hättest. Die Insel hat fertig.
hat sehr gute gründe und dürfte vorbild für zahlreiche andere regionen werden.
Gran Canaria: Scheint leider den selben Weg wie Teneriffa einzuschlagen.
warum nur?
... drei bis vier Shuttlebusse mit dreißig Bikern gleichzeitig ihre Ladung löschen.
aha
 
Zuletzt bearbeitet:
21.01. 08:20 Auf dem Atlantik zwischen El Hierro und Teneriffa, 10m

hierroferry-moon1.jpg

Sieben Uhr morgens: Wir verlassen El Hierro bei fetzigem Vollmond...

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... und brezln mit sechzig Sachen über den Atlantik...

hierroferry-sun1.jpg

... hinein in den Sonnenaufgang. War ne tolle kleine Insel und ist mittlerweile mein absoluter Kanarenliebling. Für Biker gibt's dort alles zwischen S-0 und S-Brutal auf kleinstem Raum, ohne Stress mit Bevölkerung oder anderen Touristen oder Ärger mit dem Gesetz. Ansonsten:

Teneriffa: Total am Ende, alles verboten, strenge Kontrollen, teils wirst du mit nem Mountainbike schon auf der Straße angemault, dass du hier nix verloren hättest. Die Insel hat fertig.

Gran Canaria: Scheint leider den selben Weg wie Teneriffa einzuschlagen. Als Individualbiker kommt man derzeit wohl noch klar, aber die große Bikestation in Playa Ingles hat mittlerweile sämtliche Singletrailtouren aus dem Programm genommen und fährt nur noch Pisten.

La Palma: Geht noch ganz gut, obwohl die interessanten und endlos langen Abfahrten im Norden gerüchteweise auch nicht mehr so gern gesehen werden. Vorn rum bei Puerto Naos / Los Llanos sind mir ehrlich gesagt zu viele Bikestationen unterwegs. Fühlt sich irgendwie blöd an, wenn du nach El Pinar rauftrittst und dann gegen zehn drei bis vier Shuttlebusse mit dreißig Bikern gleichzeitig ihre Ladung löschen. Die Trails sind trotzdem toll.

Lanzarote/Fuerte: naja... eher nicht so.

Was ist mit La Gomera? War gerade ein Bericht in einer bike bravo.
 
21.01. 18:00 Refugio Altavista am Pico Teide, 3260m

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Inselwechsel... und direkt weiter... kein Leerlauf im Atlantix: Ralf von mtb-active war zufällig heute auch auf dem Schifferl und setzt uns direkt am Flughafen in einen Mietwagen. Wir deponieren die Bikes in Vilaflor, düsen rauf in den Nationalpark Teide, stellen das Auto ab und machen uns zu Fuß auf den Weg zum höchsten Berg Spaniens und zum höchsten Gipfel im Atlantik. Freilich währe es irgendwie "ehrlicher", mit dem Radl vom Meer aus zu starten. Aber oben im Nationalpark sind Bikes abseits der Straßen streng verboten... irgendwo in der Pampa am Trailhead stehen lassen geht auf Teneriffa eigentlich auch nicht... Bike&Hike auf den Teide ist organisatorisch nicht wirklich vernünftig darstellbar.

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Naja, gibt auch mit Mietwagenunterstützung noch genug zu tun. Immerhin nehmen wir nicht die Seilbahn. Die verbotsgeilen Nationalparksherrifs auf Teneriffa lassen dich allerdings im ersten Drittel des Anstiegs nicht mal mehr auf den Fußwegen laufen, statt dessen bleibt dem Wanderer nur die Piste.

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Trotzdem hübsch.

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Und weiter oben wird's dann auch ein echter Wanderweg.

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Trinken nicht vergessen: Unserer Akklimatisierung ist nach Wochen auf Nullmeterschlafinseln sicher nicht die Beste. Wird schon klappen.

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Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir das Refugio Altavista, Selbstversorgerhütte und einzige Möglichkeit, den Gipfel des Teide zum nächsten Morgen bei Sonnenaufgang und ohne separate Genehmigung zu erreichen. Den Platz auf der Hütte muss man allerdings auch einige Wochen im Voraus reservieren, das wird auch vom Caretaker streng kontrolliert.

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Eiskalt zwar, aber das Wetter passt. Morgen früh gehts aufi auf'n Berg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja - habe dazu eine andere Meinung und nehme mir mal das Recht heraus, hierzu etwas an dieser Stelle zu schreiben, da ich die letzten 10 Jahren hier nahezu ausschließlich positive Posts hinterlassen habe:

Unbestritten sind das oftmal gigantische Perspektiven und um vieles interessanter als andere Sportvideos. Ich versuche mir das Anschauen trotzdem zu verkneifen. Die erhebliche Lärmemission in oftmals entlegenen Naturgegenden macht es für alle anderen Erholungssuchenden und auch für die Tierwelt zu einem sehr egoistischen "Spielzeug". Abgesehen davon sollte man auch nicht vergessen, was der ganze 4/5k 360-Grad-Wahnsinn, den diese Dinge bieten an Speicherplatz kostet. Letzterer wächst weder im Wald noch auf dem Komposthaufen, sondern erfordert wie der ganze andere Elektronik-/Chip-Müll seltene Erden, etc. für die dann Urwälder abgeholzt werden. Zudem verbrauchen Rechenzentren eine gigantische Menge Strom (in FFM 1/4 des Gesamt-Stromverbrauchs). Aber die heutige Spaß- und Konsumgesellschaft wird sich hiervon nicht abschrecken lassen (siehe auch andere Posts im Forum wie z.B.: Soll ich lieber nach Sölden oder Davos zum 3-Tage-Shuttle-unterstützten-Alpen-Shredden?). Wir werden in 5 Jahren nicht mehr wissen, ob die 10 Drohnen die gleichzeitig bei uns inder STraße und über die Gärten fliegen, von Amazon, der lokalen Apotheke, der Post, dem voyeuristischen Nachbarn oder Extremisten, Geheimdiensten oder sonstwas sind.

Schöne neue Welt!

Verständnis für diese Position erwarte ich mir hier nicht.

In Island haben die Leute dafür offensichtlich Verständnis ;)

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Was wäre das mtbnews-Forum nur, ohne seine ganzen tollen Verbots-Metadiskussionen. Biken nur mit Lizenz... Filmen verboten... Drohnen verboten... Indenurlaubflieger sind Umweltschweine... Überblendungsjunkies... Mitvideosrechenzentrumsbelaster... Mitspeicherkartenregenwaldzerstörer... Mitreiseberichtenbikeparadiesvernichter... um nur einige der letzten Themen aufzugreifen. Fällt euch wirklich sonst nix mehr ein zum biken? Oder zu Makaronesien? Oder zu Spaß am Leben ganz allgemein? Aber ich bin mir sicher, auch darauf gibt's bald ein paar geschmeidige Antworten, was man so alles falsch macht oder nicht tun sollte. Also haut rein, hier sind die Lichter sowieso gleich aus :).
 
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