Corona meets Finale Ligure (oder auch nicht)

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Re: Corona meets Finale Ligure (oder auch nicht)
..wenn man denn sein Risiko kennt...



Hört sich nach dem nächsten Tamiflu-Desaster an. (Zur Erinnerung: Damals wurde das Zeug als Impfstoff für hunderte Millionen Euro gekauft um die Schweinegrippe einzudämmen. Anschließend wurde es für viele Millionen Euro wieder vernichtet. Wirkung hat nie jemand nachgewiesen, außer, dass man wusste, dass der Krankheitsverlauf von 5 auf 4 Tage reduziert werden konnte. Wow !...) Die einzige mir bekannte Regierung, die sich damals geweigert hat das Zeug zu kaufen, war die polnische..)

Aber die WHO ist ja heute schlauer... hust

Das einzige sinnvolle was ich bisher zum Thema Panik las:

Je mehr die Medien über ein Gesundheistrisiko berichten, desto geringer ist die Gefahr für dich.

Bin echt angepisst: Habe heute ewig gebraucht, bis ich mal einen Laden mit Klopapier gefunden hab'...

So ist das nun mal, wenn man sich vorbereitet. Man leitet Maßnahmen ein, in der Hoffnung sie nicht zu benötigen und zu einem Zeitpunkt wo viele Informationen ungesichert sind. Das im Nachhinein zu kritisieren ist einfach.
In der aktuellen Lage gibt es auch wenig gesicherte Informationen. Was aber sicher ist, es ist eine Pandemie die sich nicht mehr aufhalten lässt. Auf die Auswirkungen haben wir aber noch etwas Einfluss, den sollten wir nutzen.
Das direkte Risiko für gesunde unter 60 Jährige kann man wahrscheinlich als gering beziffern, wenn aber das Gesundheitssystem an die Grenzen kommt, und das ist aktuell nicht unwahrscheinlich, wird es für Betroffene kritisch.
Alle anderen werden indirekt davon betroffen sein, da die generelle Gesundheitsversorgung auch eingeschränkt sein wird.
Um auf unser Hobby zu verweisen, mit einem Schlüsselbeinbruch wirst du nicht die höchste Priorität im Krankenhaus haben.
Wenn du Interesse an eine Gefahrenanalyse hast, such mal nach der "Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012"
Dort wurden die Auswirkungen einer Pandemie bewertet, zufälligerweise sogar an einem SARS ähnlichen Coronavirus. Die Annahmen passen bis auf die Lethalität ziemlich gut zu den aktuellen Erkenntnissen über SARS-CoV-2.
Von daher, Panik ist unangebracht aber man sollte sein Verhalten anpassen um die Ausbreitungsgeschwindigekt zu reduzieren und damit anderen und sich selbst zu Helfen.
Wir reden hier wahrscheinlich auch von Zeiträumen die man in Monaten bis Jahren messen sollte.

Gruß xyzHero
 
Im Fall des Falles muss man ja auch erst mal ins KH gebracht werden. Die Bergrettung steht vielleicht unter Quarantäne, der Rettungshubschrauber muss Intensivpatienten verlegen. Und Du liegst im Wald.
 
Die Bergrettung steht vielleicht unter Quarantäne,
In D ist im Gespräch, für Leute im Gesundheitsbereich oder Kinderbetreuung, die ein Risiko haben (also Kontakte mit evtentuell infizierten, Aufenthalt in gefährdeten Gebieten, ...), aber ohne Nachweis einer Infektion, trotzdem arbeiten zu lassen, weil sonst einige Bereiche wie Krankenhäuser sehr schnell kollabieren werden. Insofern wird wahrscheinlich für Bergrettung auch eine Ausnahme kommen. Trotzdem werden die was anderes zu tun haben als Sportler zu retten.
 
Das im Nachhinein zu kritisieren ist einfach.

Das ist es. Deshalb kritisiere ich schon von vorn herein. :D:D

Mir geht die Tage halt nur folgendes durch den Kopf:

In der Grippe-Saison 2017/2018 starben 25.000 Menschen. Allein in Deutschland. In der Saison 2018/1019 dann nochmal 20.000. Auch allein in Deutschland.

Frage: Warum haben all diese Toten nicht das Gesundheitssystem belastet, obwohl 45.000 Patienten vom Arzt in ein Krankenhaus überweisen wurden ? Zumindest wurde daüber nichts geschrieben. Es hat sogar kaum einer mitbekommen. Sind die alle zu Hause gestorben ?

Und: Wie kommt es, dass Italien als 4. stärkste EU-Kraft mit derzeit 1266 Toten an den Rand der Belastbarkeit gebracht werden kann ? Wenn man die Meldungen so liest, scheint Italien ein unbewohnbaers Zombieland zu sein.

Fakt ist, Corona ist ein Virus, an dem man erkranken und sterben kann, mit erhöter Wahrscheinlichket wenn man
  • Ü80 ist
  • Lungenvorerkrankungen hat,
  • am besten gepaar mit Diabetes und
  • Herz-Kreislauf-Problemen

Das wird in vielen Meldungen nicht oder nur zögerlich erwähnt. Die meisten Toten werden als "ein toter Mann" oder "eine tote Frau" beschrieben.

Für Kinder ist das Virus auffällig ungefährlich und für gesunde Erwachsene auch. Der Krankheitsverlauf ist oft mild. Aber das will niemand so richtig lesen. Die Leute leben lieber ihren Dooms-Day-Aktivismus voll aus und stellen ihn dann auch noch zur Schau. In Supermärkten gibt es erste Rangeleien wegen Lebensmittel. Sorry das ist dumm.
Allerdings hofffen wir ja auch insgeheim ein bisschen auf einen Shut-down, weil wir seine Vorteile genießen wollen (endlich Corona-Ferien - einfach so).

Fakt ist auch, dass das Virus mittlerweile für vieles andere instrumentalisiert wird. Hier mal das Statement des Virologen Christian Drosten, der ja derzeit zu Rat gezogen wird:

"In den sozialen Medien wird hierzu [Fallsterblichkeit] viel Drama gemacht. Und es gibt auch viele Bestrebungen, Drama zu machen." So gebe es inzwischen auch Unternehmen, die Profit aus den Zahlen schlagen wollten und gezielt hohe Sterblichkeitsraten streuen würden, so Drosten. "Ich finde nicht gut, wenn man die Fallzahlen nicht korrekt betrachte." Viele würden so rechnen, dass die neu erkrankten ja in zwei Wochen alle noch sterben könnten und damit die Rate deutlich steigen könnte. Aber dies sei keine seriöse Art der Berechnung."

Die aktuelle Sterblichkeitsrate liegt bei 0,3%-0,7% und es sieht sehr wahrscheinlich so aus, als wenn die tatsächliche nochmal deutlich drunter liegt. Damit werden wir als mitteleuropäische Männer und Frauen durchschnittlichen Alters wahrscheinlich eher an Krebs (Lungenkrebs vorzugsweise), einem Autounfall oder anderem Zeugs sterben.

Aber so ist es nun ein mal: Wir haben Angst vor Giftspinnen und Giftschlangen oder Haiangriffen (10 Tote jährlich), wohnen aber im Alpenvorland und rutschen dann beim Selfie-machen von der Kante (20 Tote jährlich).

Auch bei SARS sind von damals 7 Milliarden Menschen keine 800 gestorben. Wenn im selben Zeitraum mehrere 10.000 im Straßenverkehr umkommen, dann ist das gefährlicher und riskanter, allerdings unspektakulärer.
Die WHO hat damals für die Unterreaktion bei SARS "einen auf den Sack" gekriegt und macht seit dem bei jeder Pandemie mit einer Überreaktion mächtig Alarm (Schweinegrippe, Vogelgrippe, EHEC...). Ist vielleicht auch ihr Job, aber zu all den Zeitpunkten sind um ein Vielfaches mehr Menschen durch Stürze ums Leben gekommen (Leitern, Treppen, Glatteis).
Man kann hier m.E. andere Gefahren druchaus als Pandemie betrachten, auch wenn nicht so unbekannt und nicht so unkontrollierbar. Denn was am Ende zählt ist doch die Anzahl der Toten in einem bestimmten Zeitraum und nicht der Grad der Ungewissheit.

Hinzu kommt übrigens, dass das Durchschnittsalter eines Corona-Toten derzeit bei 81 Jahren liegt. Durch die niedrige Lebenserwartung in Deutschland (Deutschland hat von allen hochentwickelten Ländern die niedrigste Lebenserwartung für Männer) ist der durchschnittliche Corona-Tote länger am Leben gewesen als ein deutscher Durchschnittsmann.
Das dürften auch absolut recht viele Ü80er gewesen sein, weil es keine 200-Jährigen gibt die den arithmetsichen Mittelwert künstlich nach oben treiben könnten, sehr wohl aber 20-jährige, die ihn eher nach unten treiben. Wenn der Durchschnitt aber bei sehr hohen 81 Jahren liegt, dann dürften tatsächlich auch viele Ü80 sein.

Es gibt nur eine positive Sache in der aktuellen Situation: Die Leute machen endlich das, was man ohnehin bei jeder Grippe-Saison machen sollte und verinnerlicht haben sollte:

Hände waschen
sich nicht gegenseitig anhusten
und Handies und Tastaturen desinfizieren.

Mach ich aber auch schon seit ca. 10 Jahren..

Panik wird aber auch geschoben, weil die nächste große Pandemie, bei der Millionen dahinraffen, statistisch gesehen mit Rückblick in die Vergangenheit längst überfällig ist. Daher kann es sich die WHO nicht leisten keinen Alarm zu machen.

Irgendwie verstehe ich alle schon ein bisschen.

Und gleichzeitig versteh ich keinen so richtig...
 
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Und die Antwort wurde schon x mal gegeben. Die Anzahl an Intensivstationen sind begrenzt. Das Virus breitet sich aber exponentiell aus.
Eine starke Influenzawelle bringt das Gesundheitssystem durchaus an seine Grenzen. Jetzt rechne die COIVD zb mit Faktor 10.

Es stimmt. Ohne Impfstoff wird Corona sowieso die Bevölkerung durchseuchen. Aber vielleicht kann man sich ersparen, Menschen bei vollem Bewußsein ersticken zu lassen.
 
Panik wird aber auch geschoben, weil die nächste große Pandemie, bei der Millionen dahinraffen, statistisch gesehen mit Rückblick in die Vergangenheit längst überfällig ist. Daher kann es sich die WHO nicht leisten keinen Alarm zu machen.

Niemand kann es sich leisten, keinen Alarm zu machen, wenn eigentlich niemand so richtig weiß, wie das Ganze weiter verläuft und ohne dass wirksame Medikamente vorhanden sind.

Wenn Du der Entscheidungsträger wärst, würdest Du sicher auch ebenso handeln, damit man Dir hinterher nichts nachsagen oder zum Vorwurf machen kann.

Besser rechtzeitig agiert als zu spät reagiert. Und wenn es um etwas so Kostbares wie Menschenleben geht, ist es sicher besser einmal zu viel Alarm geschlagen zu haben als gar keinen.

Es bringt zumindest einige vielleicht mal wieder auf den Boden der Realität zurück. ;)
 
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Besser rechtzeitig agiert als zu spät reagiert. Und wenn es um etwas so Kostbares wie Menschenleben geht, ist es sicher besser einmal zu viel Alarm geschlagen zu haben als gar keinen.

Es bringt zumindest einige vielleicht mal wieder auf den Boden der Realität zurück. ;)
Na dann mal los und all die kostbaren Menschenleben, welche an Hunger und den sinnlosen Kriegen sterben, retten. Wer schlägt da Alarm?

Da werden Schulen geschlossen, obwohl es die Kinder eigentlich am wenigsten betrifft. Das in der heutigen Zeit beide Elternteile arbeiten gehen (müssen?) ist wohl nicht wirklich förderlich.

Es werden Hamsterkäufe getätigt, obwohl es uns an nichts fehlt :spinner:

Das richtig gefährliche ist nicht der Virus, sondern die Panikmache der Medien.
 
Gefährlich ist beides.
Der österr. Bundeskanzler nutzt das jetzt leider auch für sich aus; oder ist die Bevölkerung wirklich so dumm, dass sie in Panik versetzt werden muss?
 
Und: Wie kommt es, dass Italien als 4. stärkste EU-Kraft mit derzeit 1266 Toten an den Rand der Belastbarkeit gebracht werden kann ? Wenn man die Meldungen so liest, scheint Italien ein unbewohnbaers Zombieland zu sein.
Ist es schwer auf die Karte zu schauen um zu sehen, dass sich die Kranken auf einen relativ kleinen Teil von Italien konzentrieren? Kleine Flaeche, viele Faelle, exponentielles Wachstum, begrenzte Anzahl Beatmungsmachinen und dann fallen die Aerzte und Schwestern aus, weil es keinen Schutz gibt.
Grippe ist keine Pandemie, ist vollstaendig bekannt und auch eingepreist, man kann sich schuetzen und kritische Personenkreise (Militaer, Medizin usw) schuezt man vor allem auch. Man sollte hier nicht Hans Impfskeptiker mit Youtube-Bildungsabschluss als Normalfall annehmen.
Sterblichkeit alleine ist halt ueberhaupt kein Kriterium, das koennten einige auch mal verstehen.

Wenn die Medien wirklich Panik verbreiten wollten, dann wuerden sie Videos von Erstickenden zeigen, um welche sich gerade keiner mehr kuemmern kann. Macht aber keiner. Nur weil ein paar Spinner jetzt Nudeln horten, hat man noch keine Panik.
 
Die aktuelle Sterblichkeitsrate liegt bei 0,3%-0,7% und es sieht sehr wahrscheinlich so aus, als wenn die tatsächliche nochmal deutlich drunter liegt. Damit werden wir als mitteleuropäische Männer und Frauen durchschnittlichen Alters wahrscheinlich eher an Krebs (Lungenkrebs vorzugsweise), einem Autounfall oder anderem Zeugs sterben.

Hast du auch ne Quelle für die Sterblichkeitsrate?

Beim RKI und Auswärtigen Amt ist sie für manche Regionen mit deutlich höher angegeben, eben weil niemand die tatsächliche Zahl der infizierten Personen kennt...

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText8
https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2294930/7efcb282d9abe062d86bf6bcbecd19bf/ncov-data.pdf
 
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Das richtig gefährliche ist nicht der Virus, sondern die Panikmache der Medien.

Da gebe ich Dir absolut recht, ebenso, was die hungernden Menschen betrifft.

Das mit den Schulen sehe ich schon ein wenig ansers. Die Kids trifft es vielleicht nicht, können aber trotzdem Überträger sein. Allerdings sehen die das sicher nicht so und freuen sich über FFF every day.
Für die Eltern ist das sicher nicht einfach, aber nicht unlösbar.
Wenn sich allerdings auch die Eltern infizieren, weil die Kids den Mist mit nach Hause gebracht haben, stellt sich die Betreuungsfrage dann ja wohl auch nicht mehr.

Hamsterkäufe sind total bekloppt und die Hanseln, die dies tun, haben definitiv nicht alle Gurken im Glas.
 
Na dann mal los und all die kostbaren Menschenleben, welche an Hunger und den sinnlosen Kriegen sterben, retten. Wer schlägt da Alarm?

Ok, dann lassen wir das mit der Quarantäne und allen Maßnahmen, die eine Ausbreitung verhindern könnten und machen weiter wie bisher.
Wenn es Dich dann trifft und Du einen schweren Verlauf erwischen solltest (das wünsche ich Dir auf gar keinen Fall!), kannst Du ja dann mal berichten, wie das so mit der Versorgung im KH aussieht.

Verhindern wir damit Kriege oder beenden wir damit den Hunger weltweit? Das einzige wäre, das es dann mal die trifft, die sich dafür verantwortlich fühlen müssten - nämlich wir, die angeblich so Zivilisierten!

Wir haben so schon einen Mangel an Pflegekräften, im ITS-Bereich z.T. schon eine 1:4 Betreuung. Wenn Du nicht im med. Bereich arbeiten solltest, mach Dir mal bewusst, wie es mit zusätzlichen Intensivfällen durch Influenza + Covid-19 aussehen würde. Ich wette mal, begeistert wärst Du nicht, wenn man einen Deiner Familienangehörigen nicht rechzeitig tracheal absaugt und er dann quasi erstickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab zwar keine Ahnung, was Portale, wie Bild, ...24 oder ähnliches verbreiten, aber in den Medien, welche ich konsumiere, erkenne ich keine Panikmache sondern seriöse Berichterstattung (ZDF heute Journal, Süddeutsche Zeitung, Der Standard)?

Wo ist die Panikmache, von der alle reden. Selbst als ich zum Spaß mal auf Krone.at war, gab es einen halbwegs besonnenen Bericht, der zB aufgefordert hat nicht zu hamstern.

Wer das als Panikmache bezeichnet, sollte sich eher selbst hinterfragen, warum er sich davon in Panik versetzen lässt...
 
In der Grippe-Saison 2017/2018 starben 25.000 Menschen. Allein in Deutschland. In der Saison 2018/1019 dann nochmal 20.000. Auch allein in Deutschland.

Frage: Warum haben all diese Toten nicht das Gesundheitssystem belastet, obwohl 45.000 Patienten vom Arzt in ein Krankenhaus überweisen wurden ? Zumindest wurde daüber nichts geschrieben. Es hat sogar kaum einer mitbekommen. Sind die alle zu Hause gestorben ?

Und: Wie kommt es, dass Italien als 4. stärkste EU-Kraft mit derzeit 1266 Toten an den Rand der Belastbarkeit gebracht werden kann ? Wenn man die Meldungen so liest, scheint Italien ein unbewohnbaers Zombieland zu sein.
Sorry, entweder du willst es nicht verstehen, oder du bist dazu nicht in der Lage. Noch mal für dich, weil es eigentlich schon überall in allen Medien vorgerechnet wurde.

SARS-Cov-2 hat zwei ungünstige Eigenschaften:
  • Es infiziert sehr schnell sehr viele.
  • Es hat eine relativ lange Inkubationszeit von 2 bis 14 Tagen, im Mittel 5 Tage. In dieser Zeit ist ein Infizierter bereits ansteckend.

Daneben gibt es eine Eigenschaft, die erst mal gut aussieht:
- Die meisten Infizierten bekommen keine oder nur geringe Symptome.

Schaut erst mal gut aus. Der Nachteil davon ist, dass es sehr viele Infizierte gibt, die nirgends auftauchen, weil völlig unerkannt. Und diese sind trotzdem ansteckend und verbreiten den Virus weiter.

Die hohe Ansteckbarkeit hat zur Folge, dass sich die Anzahl der Infizierten alle 3 Tage verdoppelt. In Deutschland haben wir Stand 14.3. ca. 3.800 Fälle. Wenn man das mal ohne Maßnahmen weiter laufen läasst, kommt folgendes raus:
14.3. 3.800
17.3. 5.600
20.3. 11.200
23.3. 22.400
26.3. 44.800
29.3. 89.600 (ist in ca. 2 Wochen)

Durch die lange Inkubationszeit sehen wir nur den Stand von vor 10 bis 14 Tagen. Auch wenn ab sofort jede Übertragung gestoppt wird, werden wird in 2 Wochen ca. 89.600 Fälle haben. Und diese Zahl wird unser Gesundheitssystem an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen. An dem Punkt ist Italien schon drüber.

Wenn wir die Epidemie so weiter laufen lassen würden, schaut die Fortsetzung so aus:
1.4. 179.200
4.4. 358.400
7.4. 716.800

Da ist dann keine Chance, auch nur 5% ordentlich zu behandeln. Vor allem, weil schwererkrankte in der Regel 10 bis 14 Tage Beatmung und andere Intensivmedizin benötigen.

Jetzt lassen wir die Zahlen mal mit einer geringen Änderung laufen. Die Anzahl der Infizierten soll sich alle 4 Tage verdoppeln. Dann kommt als Ergebnis das raus:
14.3. 3.800
18.3. 5.600
22.3. 11.200
26.3. 22.400
30.3. 44.800
3.4. 89.600
7.4. 179.200

Man vergleiche den Unterschied am 7.4.: Das ist absolut gesehen eine gewaltige Entlastung für das Gesundheitssystem, aber immer noch zu viel, um alle Betroffenen ordentlich behandeln zu können.

Nach den Zahlen von Italien (die habe ich genauer vorliegen als die deutschen) müssen von den Infizierten ca. 7% intensivmedizinisch (=Beatmung) behandelt werden. Laut Spahn gibt es in Deutschland 28.000 Intensivbetten, also passend für ca. 390.000 Infizierte (nach der 7%-Rechnung). Jetzt kann sich jeder ausrechnen, wann die Betten nicht mehr reichen, wenn keine drastischen Einschränkungen kommen.

Der andere Punkt, den du falsch machst, ist die zeitliche Steckung. Schon richtig, dass "In der Grippe-Saison 2017/2018 starben 25.000 Menschen. Allein in Deutschland." Aber die haben sich auf einen ganzen Winter verteilt. Also ganz grob von November bis März. Covid-19 kommt aber innerhalb von 3 Wochen. Und diese Kapazitäten haben wir nicht, und auch nicht die anderen Länder. Und das ist genau das, was momentan Italien zum Zusammenbruch bringt.
 
Hast du auch ne Quelle für die Sterblichkeitsrate?

Beim RKI und Auswärtigen Amt sind die für manche Regionen mit deutlich höheren Faktoren angegeben, eben weil niemand die tatsächliche Zahl der infizierten Personen kennt...

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText8
https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2294930/7efcb282d9abe062d86bf6bcbecd19bf/ncov-data.pdf

Die kann man nicht im Vorfeld beziffern, weil sie davon abhängt wie gut das Gesundheitssystem den Ansturm bewältigen kann. Kann man alle kritischen Fälle versorgen liegt sie evtl. bei 0,xxx, kann man das nicht liegt so evtl über 10%.

Das ist es. Deshalb kritisiere ich schon von vorn herein. :D:D

Mir geht die Tage halt nur folgendes durch den Kopf:

In der Grippe-Saison 2017/2018 starben 25.000 Menschen. Allein in Deutschland. In der Saison 2018/1019 dann nochmal 20.000. Auch allein in Deutschland.

Frage: Warum haben all diese Toten nicht das Gesundheitssystem belastet, obwohl 45.000 Patienten vom Arzt in ein Krankenhaus überweisen wurden ? Zumindest wurde daüber nichts geschrieben. Es hat sogar kaum einer mitbekommen. Sind die alle zu Hause gestorben ?

Und: Wie kommt es, dass Italien als 4. stärkste EU-Kraft mit derzeit 1266 Toten an den Rand der Belastbarkeit gebracht werden kann ? Wenn man die Meldungen so liest, scheint Italien ein unbewohnbaers Zombieland zu sein.

Fakt ist, Corona ist ein Virus, an dem man erkranken und sterben kann, mit erhöter Wahrscheinlichket wenn man
  • Ü80 ist
  • Lungenvorerkrankungen hat,
  • am besten gepaar mit Diabetes und
  • Herz-Kreislauf-Problemen

Das wird in vielen Meldungen nicht oder nur zögerlich erwähnt. Die meisten Toten werden als "ein toter Mann" oder "eine tote Frau" beschrieben.

Für Kinder ist das Virus auffällig ungefährlich und für gesunde Erwachsene auch. Der Krankheitsverlauf ist oft mild. Aber das will niemand so richtig lesen. Die Leute leben lieber ihren Dooms-Day-Aktivismus voll aus und stellen ihn dann auch noch zur Schau. In Supermärkten gibt es erste Rangeleien wegen Lebensmittel. Sorry das ist dumm.
Allerdings hofffen wir ja auch insgeheim ein bisschen auf einen Shut-down, weil wir seine Vorteile genießen wollen (endlich Corona-Ferien - einfach so).

Fakt ist auch, dass das Virus mittlerweile für vieles andere instrumentalisiert wird. Hier mal das Statement des Virologen Christian Drosten, der ja derzeit zu Rat gezogen wird:

"In den sozialen Medien wird hierzu [Fallsterblichkeit] viel Drama gemacht. Und es gibt auch viele Bestrebungen, Drama zu machen." So gebe es inzwischen auch Unternehmen, die Profit aus den Zahlen schlagen wollten und gezielt hohe Sterblichkeitsraten streuen würden, so Drosten. "Ich finde nicht gut, wenn man die Fallzahlen nicht korrekt betrachte." Viele würden so rechnen, dass die neu erkrankten ja in zwei Wochen alle noch sterben könnten und damit die Rate deutlich steigen könnte. Aber dies sei keine seriöse Art der Berechnung."

Die aktuelle Sterblichkeitsrate liegt bei 0,3%-0,7% und es sieht sehr wahrscheinlich so aus, als wenn die tatsächliche nochmal deutlich drunter liegt. Damit werden wir als mitteleuropäische Männer und Frauen durchschnittlichen Alters wahrscheinlich eher an Krebs (Lungenkrebs vorzugsweise), einem Autounfall oder anderem Zeugs sterben.

Aber so ist es nun ein mal: Wir haben Angst vor Giftspinnen und Giftschlangen oder Haiangriffen (10 Tote jährlich), wohnen aber im Alpenvorland und rutschen dann beim Selfie-machen von der Kante (20 Tote jährlich).

Auch bei SARS sind von damals 7 Milliarden Menschen keine 800 gestorben. Wenn im selben Zeitraum mehrere 10.000 im Straßenverkehr umkommen, dann ist das gefährlicher und riskanter, allerdings unspektakulärer.
Die WHO hat damals für die Unterreaktion bei SARS "einen auf den Sack" gekriegt und macht seit dem bei jeder Pandemie mit einer Überreaktion mächtig Alarm (Schweinegrippe, Vogelgrippe, EHEC...). Ist vielleicht auch ihr Job, aber zu all den Zeitpunkten sind um ein Vielfaches mehr Menschen durch Stürze ums Leben gekommen (Leitern, Treppen, Glatteis).
Man kann hier m.E. andere Gefahren druchaus als Pandemie betrachten, auch wenn nicht so unbekannt und nicht so unkontrollierbar. Denn was am Ende zählt ist doch die Anzahl der Toten in einem bestimmten Zeitraum und nicht der Grad der Ungewissheit.

Hinzu kommt übrigens, dass das Durchschnittsalter eines Corona-Toten derzeit bei 81 Jahren liegt. Durch die niedrige Lebenserwartung in Deutschland (Deutschland hat von allen hochentwickelten Ländern die niedrigste Lebenserwartung für Männer) ist der durchschnittliche Corona-Tote länger am Leben gewesen als ein deutscher Durchschnittsmann.
Das dürften auch absolut recht viele Ü80er gewesen sein, weil es keine 200-Jährigen gibt die den arithmetsichen Mittelwert künstlich nach oben treiben könnten, sehr wohl aber 20-jährige, die ihn eher nach unten treiben. Wenn der Durchschnitt aber bei sehr hohen 81 Jahren liegt, dann dürften tatsächlich auch viele Ü80 sein.

Es gibt nur eine positive Sache in der aktuellen Situation: Die Leute machen endlich das, was man ohnehin bei jeder Grippe-Saison machen sollte und verinnerlicht haben sollte:

Hände waschen
sich nicht gegenseitig anhusten
und Handies und Tastaturen desinfizieren.

Mach ich aber auch schon seit ca. 10 Jahren..

Panik wird aber auch geschoben, weil die nächste große Pandemie, bei der Millionen dahinraffen, statistisch gesehen mit Rückblick in die Vergangenheit längst überfällig ist. Daher kann es sich die WHO nicht leisten keinen Alarm zu machen.

Irgendwie verstehe ich alle schon ein bisschen.

Und gleichzeitig versteh ich keinen so richtig...

Auch das wurde hier schon mehrfach erklärt und mit Quellen belegt.
Covid-19 breitet sich exponentiell aus. (hohe Basisreproduktionszahl)
Covid-19 kommt zu allen anderen Erkrankungen einfach hinzu, also ein zusätzliche Belastung für das System.
Das medizinische Personal kann nicht geschützt werden.
Die Lethalität hängt von der medizinischen Versorgung ab.
Durch Covid-19 ist auch die med. Behandlung anderer Krankheiten betroffen.

Gruß xyzHero
 
Die kann man nicht im Vorfeld beziffern, weil sie davon abhängt wie gut das Gesundheitssystem den Ansturm bewältigen kann. Kann man alle kritischen Fälle versorgen liegt sie evtl. bei 0,xxx, kann man das nicht liegt so evtl über 10%.

Darauf wollte ich hinaus... dieses „eine Grippe ist gefährlicher“-Gerede ist schlicht unhaltbar und verharmlost die Situation.
 
Bei allen virusbedingten Atemwegsinfektionen liegt der Anteil der kritischen Fällg in diesem Bereich. Seit Jahren. Wenn jetzt die Betten nicht ausreichen, liegt das nicht am Virus.

Warum gab es dann die letzten Jahre nicht die gleichen Probleme in China und Italien (und vermutlich bald auch in Esp, AT und DE...)

Meines Wissens nach haben die Betten bisher immer ausgereicht? Oder simulieren die Patienten da alle nur?
 
Warum ist in diesem Jahr das Klopapier aus? Weil die Deutschen mehr sch... ?

Weil sie mehr kaufen ohne mehr zu sch...

Heißt du bist der Meinung, dass wir (oder aktuell Italien) dieses Jahr mehr behandeln, ohne dass sie überhaupt krank sind?
Oder wie darf man deine nichtssagende Gegenfrage verstehen

Gib ihnen doch mal die Info weiter, dass die Leute, die die Betten belegen gar nicht behandlungsbedürftig sind. Dann ist das Problem gelöst :)
Und alle, die dort aktuell das Pech haben, mangels Kapazität nicht mehr behandelt werden zu können, kann man dann auch gleich wieder heim schicken. A little Atemnot never killed nobody.
 
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