Schade, daß nach so vielen positiven Beiträgen gestern und vorgestern der Tenor der letzten drei etwas negativer war.
Ich bin sehr dankbar für jede Idee, und alle Ideen waren gut. Zwangsläufig muß ich mich aber für eine Variante entscheiden, oder zumindest muß ich die Varianten zuerst versuchen, die im Zweifelsfall reversibel sind. Schließlich bringt es mir nichts, zuerst auf M5 aufzubohren, um dann auf die Idee zu kommen, daß ich doch lieber den M3-Helicoil versucht hätte, oder eine M3-Gewindestange mit 2k-Kleber einzukleben, um dann darauf zu kommen, daß ich doch ganz gerne auch die selbstschneidenden Gewindeeinsätze versucht hätte. Insofern bitte ich diejenigen, deren Ideen nicht als erstes zum Zuge kommen, um Nachsicht.
Falls das Thema der versauten Gewinde auf dieser Website bereits durchgekaut ist, so tut mir das leid. Ich habe jedoch in keinem anderen Thread derart fundierte Informationen und eine derartige Hilfsbereitschaft gefunden wie hier, und es wird doch niemand gezwungen, sich an diesem Thread aktiv oder passiv zu beteiligen. Wer das entsprechende Wissen hat und sich langweilt, kann einfach weiterklicken
Ferner ging es mir nicht nur darum, etwas über die Möglichkeiten der Reparatur zu erfahren, sondern auch -gegebenenfalls- Aussagen darüber zu erhalten, ob hier möglicherweise ein Serienfehler vorliegt; so etwas erfährt man ja andernorts schwer. Immerhin bin ich nach wie vor recht sicher, daß ich nichts großartig falsch gemacht habe.
Um eine Diskussion darum aber gar nicht aufflammen zu lassen: Ich bin selbst zu der Überzeugung gekommen, daß mein Malheur nicht auf einen Serienfehler zurückzuführen ist. So unglücklich es seitens des Kontrukeurs auch ist, in sprödes Magnesium (und was auch immer noch hinein legiert ist) ein M3-Gewinde über wenige mm Länge zu machen, anstatt hier gleich eine Gewindebuchse einzusetzen, so habe ich offenbar einfach Pech gehabt. Es gibt im Netz nirgends Hinweise darauf, daß dieselbe Situation wie bei mir massenhaft auftritt (wenngleich ich nicht der Einzige bin, dem das passiert ist).
Zum Thema (finanzieller) Aufwand:
Ich bin (was mich im Leben oft genug behindert, beruflich aber weit gebracht hat) jemand, der stets die "optimale" Lösung sucht und nicht nur will, daß es "irgendwie" funktioniert. Ich möchte die Lösungen mit Loctite, Kleber und so weiter nicht abwerten (im Gegenteil: Ich bin sehr dankbar für jede Idee), aber ich habe mich jetzt eben entschieden,
zuerst etwas anderes zu versuchen. Das ist ausschließlich eine Sache der persönlichen Präferenz und sagt absolut nichts darüber aus, welche Lösung ich für wie wertvoll halte.
Ich glaube, daß jeder, der diesen Thread liest, bemerkt, daß es mir in diesem Fall nicht nur um die Lösung ging, sondern auch darum, Neues zu lernen. Ich hatte noch nie mit Helicoil oder selbstschneidenden Gewindeeinsätzen zu tun und bin sehr neugierig bei diesem Thema. Glücklicherweise muß ich in meinem Alter nicht mehr auf jeden Cent achten, und das, was ich morgen oder übermorgen lernen werde, ist mir die gut 30 EUR, die ich für die V-Coil ausgegeben habe (plus die zwanzig, die noch folgen, falls ich doch noch einen selbstschneidenden Gewinde-Einsatz in M3 mit 4 mm Länge in einer Stückzahl < 100 finde), mehr als wert.
@spetznas hat hier noch die Frage gestellt, wozu ich die Sachen noch anderweitig brauche. Das ist einfach zu beantworten:
Während ich Arbeiten wie Malern, Tapezieren, Verputzen, Fliesenlegen und das meiste andere Zeug, das für einen Hausbesitzer so anfällt, nicht mag (einfach weil sie nicht meinem Interesse entsprechen) und sie dementsprechend an andere Familienmitglieder oder Handwerker delegiere, repariere ich Mechanik, Elektronik und Elektrik grundsätzlich ganz gerne. Wir versuchen als Familie außerdem, unseren ökologischen Fußabdruck klein zu halten, und kaufen deshalb oft gebrauchte Geräte - vom Rasenmäher bis zum Rechner.
Das an meiner Gabel war also nicht das erste und wird sicher nicht das letzte defekte Gewinde sein, das mir begegnet. Dank Eurer Motivation und Hilfe habe ich gestern und heute viel darüber gelernt, wie man Gewinde reparieren kann, bei denen eine Umarbeitung auf eine andere Größe nicht möglich oder nicht wünschenswert ist. Das
Werkzeug, das ich bestellt habe, wird noch oft zum Einsatz kommen.
Der Zeitaufwand, den ich auf solche Reparaturen ver(sch)wende, steht (unter Berücksichtigung der Beträge, die ich in dieser Zeit anderweitig erwirtschaften könnte) fast nie in irgendeinem vernünftigen Verhältnis zum Wert des betreffenden Geräts. Mit anderen Worten: Durch solche Reparaturen und den damit einhergehenden Zeitverlust mache ich einen nicht zu vernachlässigenden finanziellen Verlust.
Ich nehme das aber bewußt in Kauf, weil ich die Umwelt schonen und am Ende meines Lebens meiner Familie und mir selbst in die Augen blicken können möchte. Glücklicherweise sind auch den anderen Mitgliedern meiner Familie diesbezügliche Moral und Prinzipientreue wichtiger als der damit verbundene finanzielle Verlust, so daß ich bei Zweifeln, die zwangsläufig manchmal aufkommen, wenn es zu extrem wird (z.B. ein kompletter Samstag für die Reparatur eines Küchen-Dampfradios

), entsprechende Unterstützung finde.
Mehr über mein Innenleben werde ich hier nicht zum Besten geben.
Nochmals vielen Dank an alle, die geholfen haben. Weil dieser Thread so reges Interesse erfahren hat, werde ich die Ergebnisse meiner Reparatur(-Versuche) in einigen Tagen hier einstellen.