Hier die versprochene Rückmeldung:
Ich habe alle Teile am Dienstag erhalten, bis auf den Sackloch-STI-Gewindebohrer. Für den brauchte DPD drei Werktage

, so daß ich mich erst heute um die Reparatur kümmern konnte.
Ich bin jetzt super zufrieden. Der Aufwand hat sich gelohnt. Wie erwartet war tatsächlich nur das Gewinde in der Gabelbrücke defekt, die Halteschraube für die Bremsleitungshalterung aber völlig in Ordnung. Ich habe das Gewinde mit einer V-Coil (Völkel-Entsprechung zu Helicoil) repariert, was auf Anhieb, problemlos und einwandfrei funktioniert hat. Jetzt kann ich die Schraube -im Gegensatz zu vorher- auch mit einem vernünftigen Moment anziehen, ohne weitere Defekte befürchten zu müssen.
Ich habe mir während der Reparatur die Sache nochmals genau angesehen und das eigentliche Problem an der Angelegenheit erkannt (jedenfalls in meinem Fall):
Die Leitungshalterung selbst ist eine absolut lapprige Mischung aus Gummi und Plastik, und die Befestigungsschraube hat einen viel zu kleinen Kopf. Das heißt: Selbst wenn man die Schraube bis zum zulässigen Moment anzieht, wackelt die Befestigung noch wie ein Kuhschwanz, und es gibt immer noch einen großen (keilförmigen) Spalt zwischen der Auflagefläche an der Gabelbrücke und der Halterung.
Dann versucht man natürlich, den Spalt sowie die Wackelei durch etwas festeres Anziehen zu beheben, bis man entweder das originale Gewinde (geht sehr schnell) oder auch das neue V-Coil-Gewinde (dürfte etwas länger dauern - ich hab's nicht versucht) zerstört hat.
Ich habe das jetzt einfach gelöst, indem ich eine größere Beilagscheibe vor dem Schraubenkopf plaziert habe. Obwohl deren Durchmesser nur ungefähr 3 mm größer ist als der des Schraubenkopfes, ist die Halterung nun erstmals spaltfrei und wackelfrei fixiert. Die Beilagscheibe muß natürlich schwarz sein
Fazit: Nochmals danke an alle - ich bin jetzt glücklich, die Schraube normal nutzen zu können und ohne größere Kompromisse aus dieser Sache herausgekommen zu sein. Zudem habe ich viel gelernt. Mein nächster Versuch wären übrigens die selbstschneidenden Gewindeeinsätze gewesen, die ich mittlerweile auch hier habe; die hätte ich genommen, wenn ich das neue V-Coil-Gewinde auch noch versaut hätte.
Ach so, zum Schluß: Die Helicoil-Sets und -Werkzeuge kosten das Doppelte bis Vierfache der V-Coils, bei gleicher Funktion. Falls es Unterschiede in Belastbarkeit und Qualität gibt, so werde ich diese bei meinen Anwendungen wahrscheinlich nicht feststellen können. Deshalb habe ich mich für die V-Coils entschieden. Was mich bei allen Herstellern ärgert, ist, daß den Sets nur Gewindebohrer beiliegen, die für Sacklöcher völlig ungeeignet sind; daran muß man denken, wenn man bestellt. Mit dem Gewindebohrer, der dem Set beilag, hätte ich vermutlich nicht mal zwei Windungen schneiden können.