isartrails
Kommentator
Ich werd langsam alt.Der aktuelle Zustand am Taubenberg, alles zu.
Ach waren das noch Zeiten, als ich (damals noch "Isarpreusse"!) am Taubenberg allein auf dem Bike unterwegs war. "Locals", oder solche, die sich dafür hielten, gab's bis Mitte der 90er keine.
Ich denke, ich kann für mich die "Urheberschaft" in Anspruch nehmen, dort einige Wegerl erst fürs Mountainbiken "entdeckt" zu haben. Ich habe, wohlwissend, was kommen würde, selbstverständlich keine dieser Wege jemals in irgendeiner Form veröffentlicht. Da konnte man noch nett mit dem Biobauern an der Gaststätte ins Gespräch kommen und der zeigte sich interessiert an einem und weas man da tat.
Ein paar Jahre später sah ich dann die ersten Schanzen und Anlieger im Gehölz. Und natürlich kommt einem dann dieser Neugierreflex, wer das wohl sein könnte, der sich da eine Spielwiese in den Wald zimmerte. Der Bauer sicher nicht und der Förster wohl auch nicht und ich erst recht nicht, weil mir "Airtime" quasi am A... vorbeigeht.
Zeitsprung und Ortswechsel: Irgendwann Anfang der Nullerjahre zog ich raus aus der Stadt nach Westen an den Wörthsee und war plötzlich ein "5-Seen-Land-Preusse", meinen Nick behielt ich, wenngleich mich die Isartrails kaum noch zu Gesicht bekamen und erst recht nicht die feinen Wegerl am Taubenberg. Am Wörthsee fand ich ein ebenso interessantes Trailrevier, das anschaulich außer mir kaum einer unsicher machte. 15 Jahre später sehe ich mich aber auch hier konfrontiert mit den ersten Verbotsschildern.
Und ja, ich würde mich, wo ich jetzt wohne, tatsächlich als zugezogenen Local bezeichnen und ja, mir stinkt's, dass es Verbote gibt, die offensichtlich nicht ich mit meinem Verhalten zu verantworten habe. Was ich liebe, hege ich, aber offensichtlich tut's mir nicht der gleich, der einfach nur kommt und am Abend wieder verschwindet.
Unter dem gern bemühten Stichwort "Freizeitdruck" entstehen solche Dinge und damit muss man dann auch als Local leben. Ich bin schließlich nicht der einzige, der biken möchte, also muss ich andere, ortsfremde akzeptieren und auch damit leben, dass Anwohner sich wehren, wenn es ihnen zuviel wird.
Das Zeichen, das die Taubenberg-Locals mit ihren Holztafeln setzen, finde ich einfach nur Banane. Zum Schämen. Wäre gescheiter, sie würden sich für ein friedliches Miteinander einsetzen, für vernünftige Koexistenz-Konzepte, für "geführte" Anleitungen im Umgang mit "Isarpreissn". Dann würden sie ihrer Sache, die auch unsere ist, einen guten Dienst erweisen. Mit ihrer Ausgrenzungs-Aktion machen sie sich keine Freunde und werden nur zu Werkzeugen der örtlichen Behörden. Aber um das zu erkennen, braucht's halt a bissal Hirn und dafür gibt's noch keine App.