Rassismus gegen weiße kann es so nicht geben da der Begriff falsch ist. Diskriminierung ist der vorherrschende Begriff.
Rassismus ist der Begriff für ein
Machtgefälle und eine systematische Benachteiligung einzelner Ethnien. Die USA ist dafür ein Paradebeispiel in vielen Situationen
Fassen wir diesen und weitere in diese Richtung gehende Standpunkte hier also folglich zusammen:
Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Phänotyps, ihrer Ethnie oder ihrer Kultur unterschiedlich zu behandeln, abzuwerten, zu benachteiligen oder sie überhaupt nur anhand dieser Kriterien zu definieren und zu klassifizieren, ist Rassismus.
Das gilt aber nur für bestimmte Menschen. Für bestimmte andere Menschen gilt das nicht. Für wen das nämlich nicht gilt, hängt von Hautfarbe, Phänotyp, Ethnie und Kultur ab. Weiße können kein Ziel von Rassismus werden, weil sie dazu phänotypisch und vor allem kulturell einfach zu weiß sind.
Der Grund dafür liegt insbesondere auch in der Historie, weil Weiße sehr oft gemein zu Nicht-Weißen waren und oft rassistisch agiert haben. Das hat sie in Konsequenz in eine privilegierte Situation gebracht, die eo ipso ausschließt, dass sie zum Ziel von Abwertung wegen ihrer Hautfarbe werden können. Außerdem dürfen sie sich aufgrund ihrer unangefochtenen, privilegierten Situation gar keine Meinung zum Phänomen Rassismus bilden, weil sie das alles aufgrund fehlender eigener Erfahrungen überhaupt gar nicht nachvollziehen können. Zu der Frage, wo Rassismus anfängt und welche Begriffe rassistische Abwertungen implizieren, darf man nämlich nur eine Meinung haben, wenn man unmittelbar betroffen ist. Und das sind Weiße eben grundsätzlich nie.
Das hängt letztlich auch damit zusammen, dass Rassismus strukturellen und systemischen Charakter hat. Und weil alle Strukturen und Systeme weiß geprägt sind, kann von diesen auch nur Rassismus gegen Nicht-Weiße ausgehen. Deswegen sind abwertende Meinungen, die über Weiße oder als 'weiß' gedeutete soziale Gruppen geäußert werden und die darauf schließen lassen, dass der Urheber der Äußerung die Angesprochenen aufgrund ihrer Kultur und/oder Hautfarbe ablehnt, auch nie rassistisch, weil sie ja nicht systemisch und strukturell sind und weil sie sich gegen eine privilegierte Gruppe richten. Wenn also Mitarbeiterinnen großer, überregionaler Medien ganz ohne Ironie mitteilen: "I hate white people", dann ist das kein Rassismus. Wenn Institute eingerichtet werden, deren einzige Zielsetzung darin besteht, Konzepte zu entwickeln, mit denen man sich 'kritisch von seinem Weiß-sein distanzieren kann', ist das kein Rassismus. Wenn berühmt-berüchtigte Personen in der Öffentlichkeit sagen, dass sie genug haben von "Kartoffeldeutschen mit ihrer Dreckskultur" und dafür auf der Frankfurter Buchmesse noch abgefeiert und hofiert werden, sagt das gar nichts über rassistische Abwertungsaffekte bei dieser Person aus. Das lässt sich in keiner Weise vergleichen mit der Äußerung eines Kartoffeldeutschen mit Dreckskultur, dass er genug habe von "Teppichfliegern mit ihrer Dreckskultur". Das ist nämlich Rassismus pur, weil es von einem privilegierten Kartoffeldeutschen kommt, dessen Dreckskultur die Teppichflieger strukturell benachteiligt.
Und alleine die Tatsache, dass ich diese Beispiele nenne, zeigt, dass meine einzige Möglichkeit, mich an der Diskussion zu beteiligen, mein dumpfer Whataboutism ist, der inhaltlich nichts beiträgt, weil es hier schließlich nicht um Weiße geht.
Fazit:
Menschen anhand ihrer Rasse zu unterscheiden, ist Rassismus. Für die Frage, ob Rassismus vorliegt, ist dabei aber zu unterscheiden anhand der Rasse.
Quod erat demonstrandum.
Hört ihr euch eigentlich selber beim Reden zu?