Bisher waren es nach meinem Eindruck zumindest bei uns in der Region die Mountainbikegegner, die sich jedem Kompromiß und oftmals auch dem Dialog verweigert haben. Seit 2017 werden hier laufend immer weiter Sperrschilder aufgestellt, ohne dass auch nur ansatzweise Trails ausgewiesen werden, die die Besucher lenken könnten.
Für mich stellt sich die Sachlage mittlerweile wie folgt dar:
2019 hatte das Volksbegehren „rettet die Bienen“ in Bayern Erfolg und Bayern bekam ein neues Naturschutzgesetz. Von Anfang an liefen die Land-und forstwirtschaftlichen Grundbesitzer dagegen Sturm, allen voran die Bauernverbände. Im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens fand dann ein „runder Tisch“ statt , an dem unter anderem auch Vertreter des Alpenvereins teilnahmen. Dieser "runde Tisch" führte dann zur Gründung von Arbeitsgruppen unter anderem zur Gründung der Arbeitsgruppe „Berglandwirtschaft“. Bei Sitzungen der Arbeitsgruppe Berglandwirtschaft am 23.9.2019 und 1.10.2019 im alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins wurde dann auch das Thema „Mountainbike und Wegeignung" behandelt, wobei ich mich nach wie vor frage, was dieses Thema mit Artenschutz zu tun haben soll. Anlässlich dieser Sitzungen wurde dann von Herrn Dr. Weber vom Alpenverein die in Post #26 wiedergegebene Präsentation gehalten, in der bereits vermeintlich objektive Kriterien für die Wegeignung postuliert wurden.
Ich habe den Eindruck, dass die Einschränkungen, die nunmehr in der Verwaltungsvorschrift zu finden sind ein „Zuckerl“ für die Bauernverbände sind, zum Ausgleich für das „Unrecht“ das die Damen und Herren Agrarökonomen durch die Änderungen des Naturschutzgesetzes infolge des Volksbegehrens erlitten haben. Hätte ich das gewusst, hätte ich beim Volksbegehren nicht unterschrieben. Wir Mountainbiker sind jetzt wohl unter tatkräftiger Mithilfe des Alpenvereins zum Bauernopfer einer seit Jahrzehnten verfehlten Agrar(-Subventions-) Politik geworden.
Wer hat uns verraten? Alpenvereinsbürokraten!
Ich habe das Thema vor 5 Tagen eröffnet und bislang hat sich noch niemand gemeldet, der auch nur ansatzweise versucht hätte, die Haltung des DAV-Hauptvereins zu erläutern. Insofern wurde ich in meiner Entscheidung eher bestärkt. Auf der anderen Seite habe ich auch außerhalb des Forums Informationen und Feedback erhalten, insbesondere dahingehend, dass die örtlichen Alpenvereinssektionen mit der Haltung des Hauptvereins auch nicht glücklich sind. Wenn ich richtig informiert bin, habe ich auch noch bis 30.9.2021 Zeit, um meine Mitgliedschaft zu kündigen. Weil ich es immer besser finde, miteinander zu reden, als übereinander, werde ich die Zeit nutzen, um mit meiner Sektion in Kontakt zu treten.