Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Es dürfte reichen, dass es in einem Rechtsstaat Konsens ist, dass man sich an das Recht hält, was letztlich durch die Akzeptanz der Rechtslage Konflikte befriedet oder bei Bedarf vor Gericht auch beendet.

Es gibt schlicht Bereiche, bei denen Kompromisse nicht zielführend sind. Dazu gehört die Eingriffsverwaltung unter die auch das Betretungsrecht fällt. Zumindest in Bayern findet sich diesbezüglich ein vernünftiger Interessenausgleich zwischen den Grundrechten auf Eigentum und Erholung sowie dem Verfassungsziel Naturschutz in Konkretisierung des Verfassungsartikels 141 BV ja ohnehin bereits im Gesetz.
 
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Eine schöne Beschreibung des Ist-Zustandes.
Hier möchte ich grad noch kurz anmerken:
Ja, das ist der Ist-Zustand, wie er von der bayrischen Verfassung beabsichtigt ist und entsprechend eigentlich auch zu gelten hat.
De facto haben wir den Zustand im Moment aber in Bayern nicht, zumindest nicht überall.
 
Es dürfte reichen, dass es in einem Rechtsstaat Konsens ist, dass man sich an das Recht hält, was letztlich durch die Akzeptanz der Rechtslage Konflikte befriedet oder bei Bedarf vor Gericht auch beendet.
Da gebe ich dir erst mal uneingeschränkt recht...

...möchte dann allerdings anmerken, dass es bei so "kleinen" Angelegenheiten wie "Wo darf ich Mountainbiken" vielleicht nicht immer sinnvoll ist, mit so großen Kategorien wie "Rechtsstaat" zu argumentieren. Bei Rechtsstaat schwingt ja immer mit, dass die Rechtslage den Mehrheitswillen der Bevölkerung widerspiegelt und deshalb auf demokratischem Wege geändert werden kann, wenn die Mehrheit mit dem Status Quo unzufrieden ist (mal abgesehen davon, dass sich zumindest der "westlich gesinnte" Teil der Menschheit darauf verständigt hat, dass es übergeordnete Normen gibt, die auch durch die Mehrheitsmeinung nicht geändert werden dürfen; aber das führt jetzt wirklich zu weit).

Bei kleinen Fragen gibt es aber eigentlich gar keinen Mehrheitswillen, weil die große Mehrheit an diesem Thema schlicht nicht interessiert ist.
Es gibt schlicht Bereiche, bei denen Kompromisse schlicht nicht zielführend sind. Dazu gehört die Eingriffsverwaltung unter die auch das Betretungsrecht fällt. Zumindest in Bayern findet sich diesbezüglich ein vernünftiger Interessenausgleich Ausgleich zwischen den Grundrechten auf Eigentum und Erholung sowie dem Verfassungsziel Naturschutz in Konkretisierung des Verrfassungsartikels 141 BV ja ohnehin bereits im Gesetz.
Das dürften manche Leute in Baden-Württemberg durchaus anders sehen...
 
Bei Rechtsstaat schwingt ja immer mit, dass die Rechtslage den Mehrheitswillen der Bevölkerung widerspiegelt und deshalb auf demokratischem Wege geändert werden kann, wenn die Mehrheit mit dem Status Quo unzufrieden ist (mal abgesehen davon, dass sich zumindest der "westlich gesinnte" Teil der Menschheit darauf verständigt hat, dass es übergeordnete Normen gibt, die auch durch die Mehrheitsmeinung nicht geändert werden dürfen; aber das führt jetzt wirklich zu weit).
Damit das nicht so einfach passiert gibt es Absicherungen.
Das dürften manche Leute in Baden-Württemberg durchaus anders sehen...
Nicht immer ist das, was im Gesetz steht, auch rechtens.
 
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Nicht immer ist das, was im Gesetz steht, auch Recht.
Das war lange Zeit auch wurscht. Die Duldung war in ausreichend großem Maße vorhanden.
Ich sehe meine eigene Haltung da absolut kritisch: "bei mir war es bis vor kurzem gar kein Problem" und die Probleme andere BW-Standorte kann ich nicht lösen.
Jetzt, wo auch bei mir die Einschläge hörbar näher kommen, stellt sich mir die Frage: wann! was tun?
Proaktiv oder reaktiv. Geht proaktiv in BW überhaupt?
Wenn es keine ausreichend große Interessenslage gibt, ist es im Zweifel aber dann halt auch nicht so leicht, aus Gesetz Recht werden zu lassen.
Ich habe bei mir immer noch eine vorformulierte Email rumliegen mit einer Umfrage an Regionalpolitiker, ob sie eine Initiative gegen die 2mR unterstützen würden. Rein konjunktiv, um zu verstehen, ob es überhaupt eine Unterstützung/ Interessenlage gibt.
Da sind dann Kompromisse vielleicht doch zielführend(er)?
Für einen Kompromiss brauchst ein Gespräch und Bereitschaft. Wie kann man das erreichen/ erzwingen? Kontakte und Netzwerk sind dafür notwendig und die hat man als "kleiner" Betroffener ggf gar nicht.
 
Welchen Stellenwert wir Mountainbiker im deutschen Alpenverein genießen, zeigt sich nicht zuletzt auch wieder im neuen „Panorama“. Auf 106 Seiten findet sich nichts zum Thema Mountainbiken, lediglich auf Seite 102 findet sich eine Notiz zur Hauptversammlung, aus der hervorgeht, dass das Thema E-Mountainbikes im Hauptverein nach wie vor kritisch gesehen wird.
 
Welchen Stellenwert wir Mountainbiker im deutschen Alpenverein genießen, zeigt sich nicht zuletzt auch wieder im neuen „Panorama“. Auf 106 Seiten findet sich nichts zum Thema Mountainbiken, lediglich auf Seite 102 findet sich eine Notiz zur Hauptversammlung, aus der hervorgeht, dass das Thema E-Mountainbikes im Hauptverein nach wie vor kritisch gesehen wird.
Du hast vergessen zu erwähnen, dass dafür ein Artikel zum "Württemberger Weinradweg" drin ist. Da sehe ich weder MTB noch Berge (nicht einmal Mittelgebirge). So schön und wertvoll der Nationalpark Bialowieza ist, was der mit dem Alpenverein zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht. Bei den Artikeln zum Fränkischen Gebirgsweg und zur Vanoise sind Autor vom Artikel und vom empfohlenen Führer identisch. Hm ...
 
Du hast vergessen zu erwähnen, dass dafür ein Artikel zum "Württemberger Weinradweg" drin ist. Da sehe ich weder MTB noch Berge (nicht einmal Mittelgebirge). So schön und wertvoll der Nationalpark Bialowieza ist, was der mit dem Alpenverein zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht. Bei den Artikeln zum Fränkischen Gebirgsweg und zur Vanoise sind Autor vom Artikel und vom empfohlenen Führer identisch. Hm ...
Der Inhalt ist halt auch Zielgruppenorientiert: Mehr "Alten"- als "Alpen"-Verein.
 
Der Inhalt ist halt auch Zielgruppenorientiert: Mehr "Alten"- als "Alpen"-Verein.
... und als Alibi ("wir repräsentieren alle Bergsportarten") dann "spitz und breit" und die obligatorische Seite zu den Kletterwettkämpfen für die olympischen Spiele in Tokio. Warum immer nur klettern? Wenn die doch alle integrieren wollen, dann bitte auch Berichte über CC, Marathon, DH, Enduro. Und BBS, und Freeride. Aber ich wette, die meisten der Verantwortlichen könnten nicht sicher alle Spielarten unterscheiden.
 
Ich stehe dem DAV durchaus kritisch gegenüber, aber man kann es mit Kritik bzw. Ansprüchen auch übertreiben.

Der DAV ist derjenige Verband, der sich mit seinen Strukturen ums Sportklettern kümmert. Für alle Spielarten des Radfahrens ist das der BDR. Da ist es schon irgendwo logisch, dass in der Verbandszeitung was übers Sportklettern bei Olympia, aber nicht übers CC Rennen steht.

Das Panorama kann nix, schon klar, aber welche Verbandszeitschrift kann schon was? Keine Ahnung, ob der BDR sowas hat. Ich kenne noch die Variante vom Skiverband, und da muss ich sagen, ist das DAV Panorama im Vergleich geradezu hochwertig. Ich glaube auch nicht, dass die Zeitung im Verein einen hohen Stellenwert hat. Da gibt es bestimmt einen Vermarkter, der dann entsprechend Mitspracherecht hat. Wichtig ist für den DAV nur, dass das Projekt seine Kosten trägt, dann dass die Reisesparte des Unternehmens DAV darin für seine Angebote werben kann und vielleicht noch, dass der Verband irgendwas kommunizieren kann, was er nach der Satzung muss. Ich kriegs auch, reinschauen tue ich selten, aber es zwingt mich auch keiner dazu. Kostet ja auch nix. (Okay, aus Umweltgesichtspunkten könnte man argumentieren, sollte man das zumindest in Print-Form dann besser weglassen.)

Warum bin ich im DAV? Erstens wegen Vergünstigungen bzw. Zugang zu Hütten (früher mehr als heute), dann Vergünstigungen beim Zugang zu Kletteranlagen (da trägt sich bei mir der Beitrag schon fast) und schließlich die Bergeversicherung, die auch ein gutes Angebot ist. Historisch war noch die Bibliothek mit Karten und Gebietsführern sehr wichtig, aber das spielt heute natürlich kaum mehr ein Rolle. Alles in allem also eine sehr egoistische Sache. Beigetragen zum Vereinsleben habe ich quasi nie. Deshalb sind auch die Ansprüche, die ich dem DAV gegenüber stellen darf, aus Meiner Sicht beschränkt.

Die Frage, die sich mir sonst noch stellt, ist die: Wofür steht der DAV? Was macht er? Kann und will ich das unterstützen? Da gibt es vieles, was ich sehr gut finde, nicht zuletzt z.B. Unterhalt von Wegen, aber auch einiges an lokalem Engagement und auch manches in Richtung Umweltschutz. Was ich nicht so gut finde, ist z.B. manche Kommerzialisierung im Reisebereich inklusive deren Auswirkung gerade auch auf lokale Anbieter, manch anderes in Sachen (vermeintlicher) Umweltschutz, die allgemeine Grundhaltung des Verbands (das ist aber bei allen Verbänden so, die ich kenne; leider!) und nun natürlich vor allem seine Haltung in Sachen MTB.

Das Problem bei Vereinen ist heutzutage allgemein, dass sich junge Leute darin viel weniger engagieren als früher. Die Strukturen, die bestehenbleiben, sind dann natürlich von Leuten dominiert, die schon lange dabei sind, und entsprechend steht Althergebrachtes im Mittelpunkt des Interesses. Das muss man nicht gutheißen, aber wenn man in so einem Verein ist, sollte man sich wohl zuerst etwas engagieren und versuchen, Dinge zu verändern, bevor man darauf schimpft. Ich will hier für niemanden außer für mich sprechen, denn ich weiß ja nicht, was der Einzelen im DAV so macht und ggf. schon versucht hat. Für mich ist's im Moment noch so, dass ich das Kosten-Nutzen-Verhältnis positiv sehe und das Handeln bzw. die Haltung des Verbands allgemein für mich noch tragbar ist. Deshalb bin ich da noch drin. Kann sich aber auch ändern.
 
Homepage des DAV: "Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Mountainbiken – der DAV ist offen für verschiedene Arten des faszinierenden Bergsportspektrums ...".
Das ist das Bild, das es DAV von sich gerne verbreiten möchte. Dazu ist er (aktuell noch in Bayern) ja auch Teil verschiedener Strukturen rund um das Thema MTB und Wegenutzung. So ganz deckt sich die Außendarstellung aber nicht mit der Realität, und das spiegelt sich auch in der Vereinszeitung wieder. Was das mit dem BDR zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
 
Homepage des DAV: "Wandern, Bergsteigen, Klettern, Skifahren, Mountainbiken – der DAV ist offen für verschiedene Arten des faszinierenden Bergsportspektrums ...".
Das ist das Bild, das es DAV von sich gerne verbreiten möchte. Dazu ist er (aktuell noch in Bayern) ja auch Teil verschiedener Strukturen rund um das Thema MTB und Wegenutzung. So ganz deckt sich die Außendarstellung aber nicht mit der Realität, und das spiegelt sich auch in der Vereinszeitung wieder. Was das mit dem BDR zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Es wurde kritisiert, dass im Panorama was über Sportklettern bei Olympia drin steht, aber nichts über z.B. MTB bei Olympia. Da ist aber der Unterschied, dass der DAV für die Athleten im Sportklettern zuständig ist, während das bei MTB der BDR ist. Daher ist das mMn schon verständlich.

Analog gilt die Zuständigkeit auch für andere Strukturen, die Sportförderung betreffen, z.B. Nachwuchskader und auch Trainingsstätten etc. Da stellt sich schon die Frage, warum sich der BDR nicht eigentlich mehr für legale MTB-Strecken einsetzt...
 
Es wurde kritisiert, dass im Panorama was über Sportklettern bei Olympia drin steht, aber nichts über z.B. MTB bei Olympia. Da ist aber der Unterschied, dass der DAV für die Athleten im Sportklettern zuständig ist, während das bei MTB der BDR ist. Daher ist das mMn schon verständlich...
das war z.B. einer der Gründe für meine Kündigung, mein Unverständnis für den eigenen Anspruch eines Naturschutzverbandes und gleichzeitig Nationalkader mit auch olympischen Einsätzen zu verantworten. In meinen Augen geht das nicht zusammen, gegen eine Olympiade oder alpine Weltmeisterschaft in Deutschland zu argumentieren, gleichzeitig jedoch selbst an diesen Veranstaltungen Mannschaften zu entsenden.
 
Da ist aber der Unterschied, dass der DAV für die Athleten im Sportklettern zuständig ist, während das bei MTB der BDR ist.
Der BDR ist aber ausschließlich für Wettkämpfe und dem Drumherum zuständig, und nicht für alles andere rund um's Radfahren, da gibt es dann andere Vereine. Der DAV aber argumentiert, dass er alle, wirklich alle vertreten will, und das muss schiefgehen. Das führt zwangsläufig zu Interessenskollisionen, siehe unter anderem
In meinen Augen geht das nicht zusammen, gegen eine Olympiade oder alpine Weltmeisterschaft in Deutschland zu argumentieren, gleichzeitig jedoch selbst an diesen Veranstaltungen Mannschaften zu entsenden.
Gerade diese "Allmachtsphantasien" (sorry für den heftigen Ausdruck) geht mir beim DAV auf den Senkel. Es geht ja nicht nur darum, dass der DAV jetzt für "die Mountainbiker" (wer immer das sein soll) sich einsetzen will, sondern auch Aussagen wie "wir haben die Kompetenz und sind Ansprechpartner für alle alpinen Wege", obwohl es genügend andere Wegebetreiber (Gemeinden, Tourismusverbände, private, ...) gibt. Ich kenne keinen einzigen großen erfolgreichen Verein, der sich dermaßen breit aufstellen will.
 
Es wurde kritisiert, dass im Panorama was über Sportklettern bei Olympia drin steht, aber nichts über z.B. MTB bei Olympia. Da ist aber der Unterschied, dass der DAV für die Athleten im Sportklettern zuständig ist, während das bei MTB der BDR ist. Daher ist das mMn schon verständlich.
Absolut korrekt: es sind ja schließlich "ihre" Sportler.
Aktuell wäre ein "Wink" des DAV über dieses Medium Richtung "Problemzone" MTB aber schon schön zu lesen gewesen.
 
Was mich persönlich am meisten stört, und damit kommen wir eigentlich auch zum Anfang dieses Threads zurück, ist, dass der Alpenverein einerseits behauptet, er würde sich für die Belange der Mountainbiker einsetzen und andererseits gleichzeitig gegen die Interessen der Mountainbiker agiert, indem er vermeintlich objektive Kriterien zur Wegnutzung definiert, anstatt der bisherigen subjektiven „Eignung“, was de facto zu einer massiven Verschlechterung der Situation geführt hat.

Dazu ärgert mich, dass nach Inkrafttreten der Verwaltungsvorschrift nunmehr die Landratsämter auf Anweisung des Umweltministeriums beginnen, Wege auf Ihre „objektive“ Eignung anhand der vom Alpenverein mit erstellten Kriterien zu überprüfen, während gleichzeitig im offiziellen Vereinsorgan weder über die Maßnahme als solche noch über die Beteiligung des Alpenvereins berichtet wird.

Offensichtlich wird dieses Thema totgeschwiegen und mich würde interessieren, warum das so ist, denn gleichzeitig stelle ich fest, dass das Thema längst nicht nur in den Special-Interest Magazinen wie der „bike“ angekommen ist, sondern längst auch in der Tagespresse, auf Spiegel online und sogar in den Tagesthemen.
 
Der BDR ist aber ausschließlich für Wettkämpfe und dem Drumherum zuständig, und nicht für alles andere rund um's Radfahren, da gibt es dann andere Vereine.
Selbstbeschreibung des BDR auf deren Webseite:
Was zählt, ist der Radsport. Hier ist der BDR Ansprechpartner in allen Belangen "Rund ums Rad"

Gerade diese "Allmachtsphantasien" (sorry für den heftigen Ausdruck) geht mir beim DAV auf den Senkel. Es geht ja nicht nur darum, dass der DAV jetzt für "die Mountainbiker" (wer immer das sein soll) sich einsetzen will, sondern auch Aussagen wie "wir haben die Kompetenz und sind Ansprechpartner für alle alpinen Wege", obwohl es genügend andere Wegebetreiber (Gemeinden, Tourismusverbände, private, ...) gibt.
Das ist gut nachvollziehbar. Da besteht beim DAV tatsächlich an einigen Fronten eine teils erhebliche Schizophrenie. Ich finde da die ganze Problematik Naturschutz vs. Erholung/Sport/etc. in den Bergen noch viel krasser. Einfaches Beispiel: der DAV propagiert ja gerne Individualtourismus in abgelegenen Bergtälern. Das kann aus Naturschutzgründen keiner wollen, dass das eine große Mehrheit tatsächlich ausübt. Daher müsste der DAV eigentlich froh sein um jedes kanalisierendes Massenangebot in der Nähe der Großstädte, wo sich vielleicht sogar eine Anreise mit Öffis organisieren lässt. Da ist es in der Gesamtbetrachtung viel nachhaltiger, die existierenden Strukturen beispielsweise in den bayr. Alpen mit neuen Bergbahnen, Beschneiungsanlagen, Bikeparks etc. zu stärken. Aber genau gegen alle diese Projekte ist der DAV eigentlich aus Prinzip. Bestes Beispiel bei mir vor der Haustüre: am Bikepark Samerberg gibt es immer noch keine Kombikarte aus Lift und Park, weil sich der DAV dagegen sperrt.

Ich kenne keinen einzigen großen erfolgreichen Verein, der sich dermaßen breit aufstellen will.
Da kann ich dir weiterhelfen: ADAC als einfachstes Beispiel. Gibt aber auch noch einige andere Verbände, auch Sportverbände. Schau mal zum Skiverband. Die würden mittlerweile dem DAV das ganze Skitourenthema sehr gerne streitig machen...
 
Was mich persönlich am meisten stört, und damit kommen wir eigentlich auch zum Anfang dieses Threads zurück, ist, dass der Alpenverein einerseits behauptet, er würde sich für die Belange der Mountainbiker einsetzen und andererseits gleichzeitig gegen die Interessen der Mountainbiker agiert, indem er vermeintlich objektive Kriterien zur Wegnutzung definiert, anstatt der bisherigen subjektiven „Eignung“, was de facto zu einer massiven Verschlechterung der Situation geführt hat.
Vllt sehen die das aber anders und halten es für einen positiven Schachzug. Wir haben hier nicht die Deutungshoheit, sondern schlicht eine andere Meinung.
 
Vllt sehen die das aber anders und halten es für einen positiven Schachzug. Wir haben hier nicht die Deutungshoheit, sondern schlicht eine andere Meinung.
Wenn du dir die Konsequenzen von der VwV ansiehst, und dann die plötzlichen Kehrtwendungen vom DAV, und dazu die beteiligten Personen, dann kannst du nur zum Ergebnis kommen, dass der DAV auf dieser Schiene den breiten MTB-Sport massiv einschränken und behindern will. Texte, Erläuterungen, Erklärungen dazu findest du hier in diesem Thread in Massen.
 
ADAC als einfachstes Beispiel.
Nee, der ADAC ist und bleibt ein "Verein" für alles motorisierte, was nichts mit Sport zu tun hat. Klar, die haben auch Sport-Aktivitäten (würde ich mal mit denen von der DIMB vergleichen), ein bissl was machen sie in Richtung Fahrrad, und auch die Luftrettung ist extra. Aber die würden nie auf die Idee kommen, "wir machen jetzt alles mit Verkehr. Also nicht nur Auto, sondern auch Fahrrad, Fußgehen, Bahn. Und dazu alle Sportaktivitäten drum herum."
Schau mal zum Skiverband. Die würden mittlerweile dem DAV das ganze Skitourenthema sehr gerne streitig machen...
Und die machen nur Ski, aber nicht Wandern und MTB.
am Bikepark Samerberg gibt es immer noch keine Kombikarte aus Lift und Park, weil sich der DAV dagegen sperrt.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das aber eine DAV-Sektion, und nicht der DAV-Hauptverband. Wer hier gegen die MTBs schießt, ist der Hauptverband. Die Sektionen machen dagegen häufig ein tolles Programm mit guten Angeboten.
 
Nee, der ADAC ist und bleibt ein "Verein" für alles motorisierte, was nichts mit Sport zu tun hat. Klar, die haben auch Sport-Aktivitäten (würde ich mal mit denen von der DIMB vergleichen), ein bissl was machen sie in Richtung Fahrrad, und auch die Luftrettung ist extra. Aber die würden nie auf die Idee kommen, "wir machen jetzt alles mit Verkehr. Also nicht nur Auto, sondern auch Fahrrad, Fußgehen, Bahn. Und dazu alle Sportaktivitäten drum herum."
Ich hab hier sicher keinen Bock, den DAV in irgendeiner Weise zu verteidigen oder zu vertreten. Du kannst also gerne gegen den DAV schießen, ohne in meine Richtung zu zielen. Ich hatte lediglich angemerkt, dass jetzt nicht alles, was der DAV macht, total schlecht ist. Und meiner Meinung nach gibt es eben auch andere Verbände, die keinen Deut besser sind. Ist anscheinend irgendwie in der Struktur "Verband" angelegt, dass es da gerne mal zu Problemen kommt. Und damit will ich jetzt die DIMB explizit NICHT ansprechen. Erstens kenne ich da die Strukturen nicht wirklich, zweitens sind sie wohl (noch) viel zu klein, um anfällig für solche Probleme zu sein. Aber wir können ja mal in zwanzig Jahren, wenn MTB die Weltherrschaft - oder zumindest die Bergherrschaft - übernommen hat und die DIMB zu den mächstigsten deutschen Sportverbänden zählt, nochmal über dieses Thema sprechen :D

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das aber eine DAV-Sektion, und nicht der DAV-Hauptverband. Wer hier gegen die MTBs schießt, ist der Hauptverband. Die Sektionen machen dagegen häufig ein tolles Programm mit guten Angeboten.
Ja, Eigentümer der Hochriesbahn (und damit auch des Sessellifts), sind die Gemeinde Samerberg und die Sektion Rosenheim des DAV, seit die Bahn vor gut zehn Jahren pleite gegangen ist. Ob da jetzt die Sektion Rosenheim so vermögend ist, dass sie das allein stemmen konnte, oder ob da der Dachverband noch irgendwie mit drinhängt, weiß ich nicht, könnte ich mir aber schon vorstellen. Grund ist hauptsächlich, weil oben am Gipfel das Hochrieshaus steht, und da nicht nur Gäste mit der Bahn hochkommen, sondern auch die Versorgung der Hütte über die Bahn läuft.

Die Bahn nimmt eh keine MTBs mit, aber der Sessellift halt für den Bikepark. Darf man aber immer noch brav Einzelfahrten oder Zehnerkarten kaufen. Der Park hätte da natürlich ein Interesse, eine gemeinsame Lösung zu schaffen, und die Gemeinde auch, spätestens seit sie gesehen hat, dass der Park auch insgesamt einiges an Geschäft ins Dorf bringt. Der DAV stellt sich allerdings quer. Ob das jetzt aus "prinzipiell dagegen" ist oder aus Abzocke, weil sich so mehr verdienen lässt, weiß ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass es mittlerweile eher das zweite ist.
 
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