Ich stehe dem DAV durchaus kritisch gegenüber, aber man kann es mit Kritik bzw. Ansprüchen auch übertreiben.
Der DAV ist derjenige Verband, der sich mit seinen Strukturen ums Sportklettern kümmert. Für alle Spielarten des Radfahrens ist das der BDR. Da ist es schon irgendwo logisch, dass in der Verbandszeitung was übers Sportklettern bei Olympia, aber nicht übers CC Rennen steht.
Das Panorama kann nix, schon klar, aber welche Verbandszeitschrift kann schon was? Keine Ahnung, ob der BDR sowas hat. Ich kenne noch die Variante vom Skiverband, und da muss ich sagen, ist das DAV Panorama im Vergleich geradezu hochwertig. Ich glaube auch nicht, dass die Zeitung im Verein einen hohen Stellenwert hat. Da gibt es bestimmt einen Vermarkter, der dann entsprechend Mitspracherecht hat. Wichtig ist für den DAV nur, dass das Projekt seine Kosten trägt, dann dass die Reisesparte des Unternehmens DAV darin für seine Angebote werben kann und vielleicht noch, dass der Verband irgendwas kommunizieren kann, was er nach der Satzung muss. Ich kriegs auch, reinschauen tue ich selten, aber es zwingt mich auch keiner dazu. Kostet ja auch nix. (Okay, aus Umweltgesichtspunkten könnte man argumentieren, sollte man das zumindest in Print-Form dann besser weglassen.)
Warum bin ich im DAV? Erstens wegen Vergünstigungen bzw. Zugang zu Hütten (früher mehr als heute), dann Vergünstigungen beim Zugang zu Kletteranlagen (da trägt sich bei mir der Beitrag schon fast) und schließlich die Bergeversicherung, die auch ein gutes Angebot ist. Historisch war noch die Bibliothek mit Karten und Gebietsführern sehr wichtig, aber das spielt heute natürlich kaum mehr ein Rolle. Alles in allem also eine sehr egoistische Sache. Beigetragen zum Vereinsleben habe ich quasi nie. Deshalb sind auch die Ansprüche, die ich dem DAV gegenüber stellen darf, aus Meiner Sicht beschränkt.
Die Frage, die sich mir sonst noch stellt, ist die: Wofür steht der DAV? Was macht er? Kann und will ich das unterstützen? Da gibt es vieles, was ich sehr gut finde, nicht zuletzt z.B. Unterhalt von Wegen, aber auch einiges an lokalem Engagement und auch manches in Richtung Umweltschutz. Was ich nicht so gut finde, ist z.B. manche Kommerzialisierung im Reisebereich inklusive deren Auswirkung gerade auch auf lokale Anbieter, manch anderes in Sachen (vermeintlicher) Umweltschutz, die allgemeine Grundhaltung des Verbands (das ist aber bei allen Verbänden so, die ich kenne; leider!) und nun natürlich vor allem seine Haltung in Sachen MTB.
Das Problem bei Vereinen ist heutzutage allgemein, dass sich junge Leute darin viel weniger engagieren als früher. Die Strukturen, die bestehenbleiben, sind dann natürlich von Leuten dominiert, die schon lange dabei sind, und entsprechend steht Althergebrachtes im Mittelpunkt des Interesses. Das muss man nicht gutheißen, aber wenn man in so einem Verein ist, sollte man sich wohl zuerst etwas engagieren und versuchen, Dinge zu verändern, bevor man darauf schimpft. Ich will hier für niemanden außer für mich sprechen, denn ich weiß ja nicht, was der Einzelen im DAV so macht und ggf. schon versucht hat. Für mich ist's im Moment noch so, dass ich das Kosten-Nutzen-Verhältnis positiv sehe und das Handeln bzw. die Haltung des Verbands allgemein für mich noch tragbar ist. Deshalb bin ich da noch drin. Kann sich aber auch ändern.