Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Gäbe es ähnlich attraktive Wege an Orten, wo weniger los ist (bzw. wären die vorhandenen bekannter), würden sich vielleicht manche Biker oder auch Wanderer lieber nicht in den Stau stellen und auf ein wenig Panorama zugunsten eines besseren Gesamterlebnisses verzichten.
1. Konjunktiv
2. Also doch neue Wege. Und das ist dann nicht mehr Lenkung sondern Überfluss. Das wird sicherlich nicht kommen.
Das sehe ich anders. Eine Lösung sollte immer versuchen, möglichst allen gerecht zu werden. Dass dabei dann auch alle Kompromisse eingehen müssen, ist klar. Aber man kann auch mit Kompromissen sehr zufrieden sein.
Jetzt widersprichst du dir grad schon wieder.
Ich bin für Kompromisse und sogar für Einschränkungen. Wo es halt passt.
Das bedeutet für mich Lenkung.
Dein Gedankengang scheint mir dagegen gerade beim DAV gepflegt zu werden. Motto: Es gibt (noch) mehr Wanderer als MTBer. Lasst uns also die Gruppen gegeneinander ausspielen. Dann gewinnt die Mehrheit, ergo die Wanderer, also unser Kernklientel.
Wo habe ich das geschrieben?
Ich finde die Lösung des Wiener Stadtwald durchaus sinnvoll. Sobald ein Kompromiss Einschränkung in jede Richtung bedeutet, hat er Chancen auf Akzeptanz. Keine Einschränkung wäre das ideal.
Aber nehmen wir die Almhirtin: sie will eine Einschränkung. Da wird ein Kompromiss schwierig. Es sei denn sie sagt "fahrt einfach 200m links runter".
Das ist zumindest de facto aktuell aufgrund geringerer Lobby des Mountainbikens in der Politik so. De Jure sind MTBer aber sicherlich kein Bittsteller, sondern gleichberechtig. Das gilt es nun auch in die Realität zu tragen.
Siehe oben. 2mR in VwV zeigen ganz klar, was wir sind und wie wir gesehen werden. #realität Zumindest aktuell in BW und BY und AT.
 
Die befriedende Wirkung der Bayersischen Verfassung liegt letztlich darin, dass die Grundbesitzer mit den Erholungsuchenden und die Erholungsuchenden untereinander miteinander auskommen müssen. Das gilt es zu akzeptieren und das hat man auch - wenn auch manche nicht gerne - akzeptiert.
Der erste Fehler war - und der steht der Akzeptanz des Mountainbikens bei anderen Interessengruppen direkt entgegen, dass man den Leuten glauben gemacht hat, es gäbe die Möglichkeit das Radfahren in der Natur, respektive Mountainbiken auf bestehenden Wegen überhaupt z. B. durch die Definition "objektiver Eigenschaften" von Wegen einzuschränken.

Der zweite, dass man glaubt die Verkehrssicherungspflicht gäbe eine weitere Möglichkeit her.

Beides ist falsch. ...
 
Ich wollte damit nur sagen, dass es offensichtlich geht, dass sich Mountainbiker zusammentun und gemeinsam Trails pflegen, ohne dass es dazu eine großartige Struktur braucht.
:daumen:

wurde von Behördenseite schon der Vogelschutz als Grund für Einschränkungen genannt.
Nein, derjenige hat mir das anders erzählt. Zwar so, dass man meinen könnte, es wäre der Grund, aber eben nicht explizit so genannt.

Das FFH "Taubenberg" ist sowieso ein interessantes Gebilde. Das beinhaltet extrem wertvolle Gebiete (z.B. Steinbachtal), wo sicher auch Rückzugsorte für etliche Tiere (z.B. Schwarzstorch) und Pflanzen vorkommen. Dann geht es dort auch um verschiedene Waldgebiete. Und diese sind teilweise nur als "Waldinseln" innerhalb vom "Schrottwald", sprich übelster Nutzwald, vorhanden. Gerade das fragliche Gebiet mit den MTB-Strecken ist so ein Flickenteppich. Trotzdem ist das FFH-Gebiet ein geschlossenes Areal.

Insofern ist eine Aussage in der Art "Das ist ein FFH-Gebiet, in dem auch Schwarzstörche brüten" durchaus richtig.
 
@JensDey: Ich schätze ja deine Lust auf Diskussionen hier, aber deine Art der Schlussfolgerung macht diese manchmal etwas mühsam...

2. Also doch neue Wege. Und das ist dann nicht mehr Lenkung sondern Überfluss. Das wird sicherlich nicht kommen.
Nein, nicht neue Wege. Ich schrieb von attraktiven Wegen.

Ich kenne hier abseits der Hotspots eine Menge Wege, die sind alle nicht schlecht, aber haben oft irgendein Problem. Da gibt es z.B. zwischendurch eine von Kühen zerstapfte Wiese oder irgendwo ein Schlammloch, weil an entscheidender Stelle eine Drainage fehlt. Oder eine Bachquerung ist mit Geschiebe verlegt. Oder der Weg ist einfach nur zugewachsen oder mit umgefallenen Bäumen verlegt. Wenn du einfach nur eine Runde Biken willst, dann stört dich das evtl. so sehr, dass du lieber wo anders hinfährst. Dieser Zustand ließe sich aber teils mit relativ wenig Aufwand ändern, nur darf man das ja eigentlich nicht mal, von irgendeiner Akzeptanz dafür ganz zu schweigen. Im Zweifel fällt dann der Bauer oder Förster oder wer auch immer einen Baum daneben, damit der Weg nur ja nicht attraktiv wird.

Das sehe ich anders. Eine Lösung sollte immer versuchen, möglichst allen gerecht zu werden. Dass dabei dann auch alle Kompromisse eingehen müssen, ist klar. Aber man kann auch mit Kompromissen sehr zufrieden sein.
Jetzt widersprichst du dir grad schon wieder.
Wo soll das ein Widerspruch sein? Konfliktlösungen brauchen eigentlich immer Kompromisse, nichtsdestotrotz gibt es Lösungen, mit denen am Ende alle zufrieden (im wahrsten Wortsinne) sind. Natürlich entspricht das nicht der Wunschvorstellung, aber deswegen muss man nicht unzufrieden sein. Zufrieden heißt ja nicht wunschlos glücklich.

Wo habe ich das geschrieben?
hier:
Die Frage ist, stellt der Status Quo gerade ALLE zufrieden. Vermutlich nicht. Somit folgt, welche Lösung stellt MEHR zufrieden.
Das war deine Antwort auf meine Feststellung, dass Konzepte, die lokal gewisse Nutzergruppen bevorzugen, auch wenn es global ausgewogen ist, nie alle zufriedenstellen können und deshalb keine gute Lösung sind. (Das war ein Vorschlag, der zuvor in den Raum gestellt wurde. Insbesondere wären dann aber MTBer in einer Gegend, wo Wanderer Vorrang haben, zurecht nicht zufrieden, und genauso andersherum. Zur Klarstellung: Es geht hier nicht um einzelne Wege, sondern um Regionen. Dass man, wenn es irgendwo zwei Wege gibt, den einen für Wanderer und den anderen für MTBer ausweist, kann durchaus gut und sinnvoll sein... kann aber auch Mist sein.)

Der Status Quo de jure sollte in Bayern eigentlich alle zufrieden stellen. Der Status Quo de facto tut das nicht. MTBer sind nicht zufrieden, weil ihre Verfassungsrechte unrechtmäßig beschnitten werden. (Fehlende Strecken für Downhiller oder Bike Parks sind nochmal ein anderes Thema.) Wanderer sind nicht zufrieden, weil ihnen suggeriert wird, MTBer würden unrechtmäßig Wege benutzen. Noch andere Nutzergruppen sind nicht zufrieden, weil gewisse Lobby/Politik ihnen den Eindruck vermittelt, sie könnten noch mehr haben, also am besten gar niemanden außer ihnen selbt im Wald.

Die Lösung kann aber nun doch nicht sein, den Status Quo de jure so zu verändern, dass dadurch ein gewisser Teil zufrieden ist (dein MEHR im Gegensatz zu ALLE). Vielmehr müsste doch dem geltenden Recht von allen Seiten Rechnung getragen werden, um eben darauf aufbauend einen Status Quo de facto zu erreichen, der alle zufrieden stellt.

Das hieße für MTBer dann, sie dürfen auf allen Wegen fahren, aber sie müssen auch die Trail Rules befolgen (was letztlich nichts anderes ist, als sich allgemein gesetzeskonform zu verhalten) und sie dürfen keine wilden Strecken buddeln (aber vielleicht bestehende vernünftig herrichten). Für Wanderer hieße das, sie müssten MTBer akzeptieren, sie dürfen aber mit deren Rücksicht rechnen. Für Jäger und Wald-/Almbauern bedeutet das, sie müssen Wanderer, MTBer und andere Erholungssuchende akzeptieren, dürfen aber ebenfalls auf deren Rücksicht rechnen und können ggf. auch durch entsprechende Wegekonzepte Einfluss darauf nehmen, welche Frequentierung bestimmte Bereiche haben. Eventuell sollte man dazu auch den einen oder anderen Weg schließen, wenn es dafür gute Gründe gibt, bzw. (räumlich) verlegen (Sprich schon auch neue Wege schaffen, aber nicht auf Kosten von ungestörtem Naturraum.)

Ich finde die Lösung des Wiener Stadtwald durchaus sinnvoll. Sobald ein Kompromiss Einschränkung in jede Richtung bedeutet, hat er Chancen auf Akzeptanz. Keine Einschränkung wäre das ideal.
Letztlich das, was ich gesagt habe, und wo du vorhin noch einen Widerspruch gesehen hast. s.o.

Aber nehmen wir die Almhirtin: sie will eine Einschränkung. Da wird ein Kompromiss schwierig. Es sei denn sie sagt "fahrt einfach 200m links runter".
Ich behaupte mal, die will die Einschränkung aber auch nur, weil bei ihr der Eindruck geschaffen wurde, dass sie diese haben könne. Wanderer will sie nicht einschränken, weil ihr gar nicht in den Sinn kommt, dass dies ginge. Wenn es wirklich nur um die Wegführung geht, dann lässt sich das ja ohne Probleme bewerkstelligen, und zwar für Wanderer und MTBer und wer sonst noch unterwegs ist. Ansonsten muss sie halt mit MTBern leben, darf dafür aber darauf hoffen, dass alle viel freundlicher und rücksichtsvoller sind, wenn es keinen vordergründigen Konflikt mehr gibt. Scheint ja in der Schweiz gut zu funktionieren.
 
@JensDey: Ich schätze ja deine Lust auf Diskussionen hier, aber deine Art der Schlussfolgerung macht diese manchmal etwas mühsam...
Ja, wir reden gerade sauber aneinder vorbei.
Nein, nicht neue Wege. Ich schrieb von attraktiven Wegen.
Das wäre freilich eine der einfacheren Lösungen.
Ich kenne hier abseits der Hotspots eine Menge Wege, die sind alle nicht schlecht, aber haben oft irgendein Problem.
Da stellt sich dann die Frage, wie viel du vom Hotspot ableiten kannst.
Da gibt es z.B. zwischendurch eine von Kühen zerstapfte Wiese oder irgendwo ein Schlammloch, weil an entscheidender Stelle eine Drainage fehlt. Oder eine Bachquerung ist mit Geschiebe verlegt. Oder der Weg ist einfach nur zugewachsen oder mit umgefallenen Bäumen verlegt. Wenn du einfach nur eine Runde Biken willst, dann stört dich das evtl. so sehr, dass du lieber wo anders hinfährst. Dieser Zustand ließe sich aber teils mit relativ wenig Aufwand ändern, nur darf man das ja eigentlich nicht mal, von irgendeiner Akzeptanz dafür ganz zu schweigen. Im Zweifel fällt dann der Bauer oder Förster oder wer auch immer einen Baum daneben, damit der Weg nur ja nicht attraktiv wird.
Womit wir wieder bei "wir könnten manche Lösung durchaus selbst schaffen, wenn wir denn mal dürften".
Hier erwarte ich, dass wir nicht bitten müssen, sondern auch mal auf uns zugegangen wird.
Das war deine Antwort auf meine Feststellung, dass Konzepte, die lokal gewisse Nutzergruppen bevorzugen, auch wenn es global ausgewogen ist, nie alle zufriedenstellen können und deshalb keine gute Lösung sind.
Jein, aber ich habe hier den Faden verloren.
Der Status Quo de jure sollte in Bayern eigentlich alle zufrieden stellen. Der Status Quo de facto tut das nicht. MTBer sind nicht zufrieden, weil ihre Verfassungsrechte unrechtmäßig beschnitten werden. (Fehlende Strecken für Downhiller oder Bike Parks sind nochmal ein anderes Thema.) Wanderer sind nicht zufrieden, weil ihnen suggeriert wird, MTBer würden unrechtmäßig Wege benutzen. Noch andere Nutzergruppen sind nicht zufrieden, weil gewisse Lobby/Politik ihnen den Eindruck vermittelt, sie könnten noch mehr haben, also am besten gar niemanden außer ihnen selbt im Wald.

Die Lösung kann aber nun doch nicht sein, den Status Quo de jure so zu verändern, dass dadurch ein gewisser Teil zufrieden ist (dein MEHR im Gegensatz zu ALLE). Vielmehr müsste doch dem geltenden Recht von allen Seiten Rechnung getragen werden, um eben darauf aufbauend einen Status Quo de facto zu erreichen, der alle zufrieden stellt.
Ich denke nicht, dass ich derartiges gefordert habe.
Das hieße für MTBer dann, sie dürfen auf allen Wegen fahren, aber sie müssen auch die Trail Rules befolgen (was letztlich nichts anderes ist, als sich allgemein gesetzeskonform zu verhalten) und sie dürfen keine wilden Strecken buddeln (aber vielleicht bestehende vernünftig herrichten). Für Wanderer hieße das, sie müssten MTBer akzeptieren, sie dürfen aber mit deren Rücksicht rechnen. Für Jäger und Wald-/Almbauern bedeutet das, sie müssen Wanderer, MTBer und andere Erholungssuchende akzeptieren, dürfen aber ebenfalls auf deren Rücksicht rechnen und können ggf. auch durch entsprechende Wegekonzepte Einfluss darauf nehmen, welche Frequentierung bestimmte Bereiche haben. Eventuell sollte man dazu auch den einen oder anderen Weg schließen, wenn es dafür gute Gründe gibt, bzw. (räumlich) verlegen (Sprich schon auch neue Wege schaffen, aber nicht auf Kosten von ungestörtem Naturraum.)
Dem ist zuzustimmen
Letztlich das, was ich gesagt habe, und wo du vorhin noch einen Widerspruch gesehen hast. s.o.
Auch hier habe ich bei dir den Faden verloren
Ich behaupte mal, die will die Einschränkung aber auch nur, weil bei ihr der Eindruck geschaffen wurde, dass sie diese haben könne. Wanderer will sie nicht einschränken, weil ihr gar nicht in den Sinn kommt, dass dies ginge.
Möglich
Wenn es wirklich nur um die Wegführung geht, dann lässt sich das ja ohne Probleme bewerkstelligen, und zwar für Wanderer und MTBer und wer sonst noch unterwegs ist.
Ggf unterscheidet sie für ihr Vieh die Auswirkung durch langsamer Wanderer und schneller Biker (bergab).
 
Womit wir wieder bei "wir könnten manche Lösung durchaus selbst schaffen, wenn wir denn mal dürften".
Hier erwarte ich, dass wir nicht bitten müssen, sondern auch mal auf uns zugegangen wird.
...nochmal zum "Bittsteller" und zu Deinen Postings, aus Denen ich nicht so ganz schlau werde.

Beispiel: (...kann in Bayern oder sonstwo sein...)

Du befährst gerne irgend einen Trail. Das machst Du jahrelang. Plötzlich liegen Bäume quer, oder aber der Zugang ist mit , für Fußgänger passierbare, Barrieren (siehe Heidelberg) versperrt. Nun bist Du sauer, weil "die Behörden" "Deinen" Trail gesperrt haben.

...Hintergrund, den Du in jener Situation nicht kennst... ...da haben sich andere Waldnutzer durch Dich und Deinesgleichen beeinträchtigt gefühlt, und sind zur Behörde gegangen, um dort ihre Befindlichkeit, mit der BITTE um Lösung vorzutragen, dem dann die Behörde nach eingehender Prüfung nachkam. Die Behörde stelllt sich nun mal nicht stundenlang Sonntag Nachmittag in den Wald, und wartet, bis Du zufällig vorbei kommst, und versucht auch nicht Dich sonstwie zu erreichen, um Dir von dem Problem der Anderen zu berichten, und um Dich um eine einvernehmliche Lösung zu bitten. Wenn die Behörde nun keinen Ansprechpartner(in) im MTB-Bereich hat, dann wird die Behörde im Sinne des Gesetzes handeln. In Bayern durch die neue Verw. Vero. , in BW durch die 2m Regel, in Hessen, Rhld.Pfalz, etc. über die Landeswaldgesetze, die den Gummibegriff des "festen/befestigten" Weges beinhalten, womit im Zweifelsfalle immer die Schotterpiste übrig bleibt. ...

Welche Möglichkeiten hast Du nun im Nachgang?

1.) Du gehst mit dem Gesetzbuch unterm Arm zur Behörde, pochst auf Dein Recht, und reitest einmal quer durch den Paragraphenwald.
2.) Du fragst höflich nach dem "warum?" . Du redest mit der Behörde über Öffnungsmöglichkeiten, Alternativen, oder auch Entkräftung der Sperrungsargumentation. Du überlegst Dir ein Lösungskonzept, bringst Vorschläge mit, und suchst womöglich auch das Gespräch mit den negativ Betroffenen.

Was meinst Du, welche Methode Erfolgsversprechender ist? Zu fordern? Oder zu bitten?

Pro-Tipp: Ich nutze die Möglichkeit des Bittens. Überwiegend erfolgreich.

Gerne kannst Du Dein Recht einfordern...

...und dann hat der Behördenmitarbeiter ja bsp. noch seinen Bekannten vom NaBu oder BUND, und fragt ihn am Telefon: "...Du, sag mal, Da an der gesperrten MTB Strecke... ...lebt da nicht so ein seltener Lurch?? ;-) )
Vermutlich bist Du kein Beamter, und hast auch sonst wenig bis nichts mit Behörden zu tun. Letztlich sitzt dort ein Mensch... ...am längeren Hebel. Dieser Mensch ist im Allgemeinen ganz normal. Und dieser Mensch reagiert auf Forderungen anders als auf eine Bitte; so wie wir Alle.

"Bittsteller" ist ein sehr abfälliger Begriff. Und ich habe als "Bittsteller" (wie auch Andere Aktive) "offene Türen eingerannt" und recht schnell (für deutsche Verwaltungsverhältnisse) mehr erreicht, als ich ursprünglich glaubte erreichen zu können. Als "BittstellerIn" geniest man oft auch eine Vertrauensposition, die man als Fordernder nie erreicht. Zu Letzterem sollte man erst werden, wenn Ersteres erfolglos bleibt.

Es gefällt mir nicht, dass Du Menschen wie mich, die nach einvernehmlichen Lösungen suchen, und dabei den Grundsatz der Höflichkeit, zu bitten und sich zu bedanken - auch wenn es Einem rechtlich zusteht - abfällig als "Bittsteller" bezeichnest. Beim Bäcker bitte ich übrigens auch darum, mir ein Roggenbrot zu verkaufen, und ich bedanke mich und verabschiede mich, wenn ich die Tüte in die Hand bekomme... ...obwohl ich dazu rechtlich nicht verpflichtet bin. Einen frisch gesperrten Trail wieder frei zu bekommen, ist allerdings "geringfügig" aufwändiger als der Kauf eines Roggenbrotes.
 
"Bittsteller" ist ein sehr abfälliger Begriff. Und ich habe als "Bittsteller" (wie auch Andere Aktive) "offene Türen eingerannt" und recht schnell (für deutsche Verwaltungsverhältnisse) mehr erreicht, als ich ursprünglich glaubte erreichen zu können. Als "BittstellerIn" geniest man oft auch eine Vertrauensposition, die man als Fordernder nie erreicht. Zu Letzterem sollte man erst werden, wenn Ersteres erfolglos bleibt.

Es gefällt mir nicht, dass Du Menschen wie mich, die nach einvernehmlichen Lösungen suchen, und dabei den Grundsatz der Höflichkeit, zu bitten und sich zu bedanken - auch wenn es Einem rechtlich zusteht - abfällig als "Bittsteller" bezeichnest.
Ich wollte deinem Engagement in keinem Falle herablassend zu Nahe treten.

Mit dem negativ behafteten Begriff Bittsteller soll auf keinen Fall eine aktive Person oder Gruppe verunglimpft werden, sondern nur die Situation verurteilt, dass uns 2mR in VwV permanent in die Defensive drängt.
 
Da stellt sich dann die Frage, wie viel du vom Hotspot ableiten kannst.
Das ist dann die Aufgabe eines guten Konzepts. Bisher lautet das Konzept ja einfach, dort wo zuviele Leute sind, einen Teil der Leute durch Verbote auszuschließen. Das wird aber sicher keine Lösung bringen.

Womit wir wieder bei "wir könnten manche Lösung durchaus selbst schaffen, wenn wir denn mal dürften".
Hier erwarte ich, dass wir nicht bitten müssen, sondern auch mal auf uns zugegangen wird.
Sehr richtig. Und genau da ist das aktuelle Vorgehen des DAV eben das Gegenteil. Es sollen nach deren Vorstellung "runde Tische" entstehen, wo sie federführend sind, während die Mountainbiker mangels Lobby bei den lokalen Behörden und aufgrund deutlich weniger Organisation unter den Bikern selbst hier kaum Einfluss haben. Da kann man dann schön Lösungen auskarteln (anderwo in D würde man wohl sagen: ausklüngeln), die einem passen, auch wenn die alles andere als im allgemeinen Interesse sind. Bleibt halt noch die Frage, ob sich der DAV da nicht verrechnet und a) er auch eigene, gerade jüngere Mitglieder vergrault, und b) da nicht noch ganz andere Akteure auf den Geschmack kommen und auf ähnliche Weise versuchen werden, im nächsten Schritt auch die Wanderer auszusperren.
Ich denke nicht, dass ich derartiges gefordert habe.
Lösungen, die bestimmte (also nicht alle) Naturnutzer - ganz gleich ob MTBer, Wanderer, Reiter oder sonstige - rein zum Zwecke der Lenkung von als zu stark empfundener Nachfrage von ganz normalen Wegen ausschließen wollen, würden eine Gesetzesänderung benötigen, da die Verfassung ja zunächst allen das gleiche Recht auf Wegen einräumt. Wir reden hier von Bayern. Anderswo ist das vielleicht anders.
Ggf unterscheidet sie für ihr Vieh die Auswirkung durch langsamer Wanderer und schneller Biker (bergab).
Alles, was ich bisher zu dem Thema gelesen habe, sagt, dass sich viele Tiere ganz gut an übliche "Besucher" in ihrer Umgebung anpassen und sich deshalb schnell nicht mehr von Wanderern oder MTBern stören lassen, bzw. wenn sie gestört werden, dann das in recht ähnlicher Weise von Wanderern wie von MTBern. (Gibt ja in diesem Zusammenhang auch nicht "den" Wanderer und "den" MTBer.)

Böse gesagt sind die Kühe auf der Alm also lernfähiger als die meisten Wanderer, denn die Kühe lernen, dass die MTBer kein Interesse haben, sie über den Haufen zu fahren, während viele Wanderer dies anscheinend immer noch annehmen. :)
 
irgendwie dreht sich hier alles im Kreis. Wenn die Trailrules immer befolgt würden und die anderen Naturnutzer das auch respektieren und honorieren würden, dann hätten wir die ganzen Probleme nicht. Aber es scheitert meist an ein paar Deppen auf beiden Seiten...:rolleyes:
 
irgendwie dreht sich hier alles im Kreis. Wenn die Trailrules immer befolgt würden und die anderen Naturnutzer das auch respektieren und honorieren würden, dann hätten wir die ganzen Probleme nicht. Aber es scheitert meist an ein paar Deppen auf beiden Seiten...:rolleyes:
Ich fürchte, so einfach ist es leider nicht. Du schreibst ja selbst, es scheitere an "ein paar Deppen". Ergo verhält sich die große Mehrheit auf beiden Seiten eigentlich vernünftig. Würde ich genauso wahrnehmen, obwohl das hier manche auch anders sehen.

In einem normalen Umfeld, wo alle an einer einvernehmlichen Lösung interessiert sind, sollten ein paar Deppen aber nicht solche Probleme verursachen. Die Deppen hast du ja überall...

Es ist aber wohl so, dass es doch einige Gruppen gibt, die über genügend Einfluss verfügen und die nicht an einer vernünftigen, für alle tragbaren Lösung interessiert sind. Oder meine Wahrnehmung ist falsch und es sind doch mehr Deppen. Glaub ich aber irgendwie nicht.

Dass das Thema dann so präsent in Medien und Politik ist (oder "Politik und Medien", die Reihenfolge wäre hier durchaus interessant mal genauer zu betrachten), spricht dafür, das hier Partikularinteressen mit einigem Aufwand verfolgt werden. Das ist dann wiederum für pragmatische Lösungen nicht hilfreich.
 
Böse gesagt sind die Kühe auf der Alm also lernfähiger als die meisten Wanderer, denn die Kühe lernen, dass die MTBer kein Interesse haben, sie über den Haufen zu fahren, während viele Wanderer dies anscheinend immer noch annehmen. :)
Bis auf diesen Punkt passt alles für mich. Auch wenn ich die Almhirtin nicht für unparteiisch halte, würde ich hier zuerst mal ihrem Urteil vertrauen.
 
Sehr richtig. Und genau da ist das aktuelle Vorgehen des DAV eben das Gegenteil. Es sollen nach deren Vorstellung "runde Tische" entstehen, wo sie federführend sind, während die Mountainbiker mangels Lobby bei den lokalen Behörden und aufgrund deutlich weniger Organisation unter den Bikern selbst hier kaum Einfluss haben. Da kann man dann schön Lösungen auskarteln (anderwo in D würde man wohl sagen: ausklüngeln), die einem passen, auch wenn die alles andere als im allgemeinen Interesse sind.
Genau das ist die Sachlage, die mir das unschöne Wort Bittsteller in den Kopf setzt.
 
Die Sache mit dem "Bittstellung" wird man pragmatisch sehen müssen und oftmals kommt man mit einer freundlichen Bitte in der Sache doch schneller und erfolgreicher zum Ziel als mit einer sachlichen "Forderung". Wichtig ist nur, dass man sich bewusst ist, dass man auf das Bitten nicht angewiesen wäre.
 
Das Problem ist natürlich vorhanden, dass manche Deppen ein größeres Sprachrohr, bzw. besseren Einfluss haben. Aber ich glaube trotzdem, dass vieles in kleinem Rahmen zu regeln ist, wenn man 1. eher aufeinander zu geht und 2. die richtigen Leute verhandeln
Da gebe ich dir völlig recht.

Zwei bedenkenswerte Punkte allerdings:

1) Du brauchst auch für lokale Lösungen einen verlässlichen Rahmen, denn es bringt ja nichts, wenn du dich lokal einigst, es dann aber irgendjemand nicht passt, er dagegen klagt und man dann alles wieder umschmeißen muss.

2) Lokale Lösungen sind gut in lokalen Zusammenhängen. Wenn du aber an die Hotspots schaust, wo ja die Probleme zuvorderst auftauchen, dann ist das kein lokaler Zusammenhang mehr, weil dort mehr Leute von außerhalb fahren als Locals selbst. Da hast du einige zusätzliche Probleme, zuerst mal die Kommunikation, dass auch Auswärtige über etwaige Vereinbarungen Bescheid wissen, dann den Umgang mit Problemen, die evtl. nur von Auswärtigen verursacht werden, usw. Kennt man ja, dass irgendwas geduldet wird, solange es nicht zu viele machen, und irgendwann läuft es aus dem Ruder. Da sind dann großräumigere Lösungen sicherlich beständiger.
 
Da gebe ich dir völlig recht.

Zwei bedenkenswerte Punkte allerdings:

1) Du brauchst auch für lokale Lösungen einen verlässlichen Rahmen, denn es bringt ja nichts, wenn du dich lokal einigst, es dann aber irgendjemand nicht passt, er dagegen klagt und man dann alles wieder umschmeißen muss.

2) Lokale Lösungen sind gut in lokalen Zusammenhängen. Wenn du aber an die Hotspots schaust, wo ja die Probleme zuvorderst auftauchen, dann ist das kein lokaler Zusammenhang mehr, weil dort mehr Leute von außerhalb fahren als Locals selbst. Da hast du einige zusätzliche Probleme, zuerst mal die Kommunikation, dass auch Auswärtige über etwaige Vereinbarungen Bescheid wissen, dann den Umgang mit Problemen, die evtl. nur von Auswärtigen verursacht werden, usw. Kennt man ja, dass irgendwas geduldet wird, solange es nicht zu viele machen, und irgendwann läuft es aus dem Ruder. Da sind dann großräumigere Lösungen sicherlich beständiger.
1. klagen kann immer jemand, da ist es egal ob regionale Lösung, oder z.B. auf Länderebene
2. was ist großräumig? Landkreis, Bezirk oder Bundesland. Mir als einheimischen bringt es nix, wenn schlechte Lösungen auf überregionaler Ebene als guter Kompromiss verkauft werden. Was Vereinbarungen betrifft, ist es leider so, dass es auswärtigen oft sch..ßegal ist, ob sie regionale Vereinbarungen oder welche auf Länderebene ignorieren. Zudem die Vereinbarungen vor Ort natürlich auch dementsprechend ausgeschildert sein sollten
 
Konfliktlösungen brauchen eigentlich immer Kompromisse
Nein, einen Konsens. Kompromisse produzieren nur Verlierer.
Das hieße für MTBer dann, sie dürfen auf allen Wegen fahren, aber sie müssen sollten auch die Trail Rules befolgen (was letztlich nichts anderes ist, als sich allgemein gesetzeskonform zu verhalten) und sie dürfen keine wilden Strecken buddeln (aber vielleicht bestehende vernünftig herrichten). Für Wanderer hieße das, sie müssten MTBer akzeptieren, sie dürfen aber mit deren Rücksicht rechnen. Für Jäger und Wald-/Almbauern bedeutet das, sie müssen Wanderer, MTBer und andere Erholungssuchende akzeptieren, dürfen aber ebenfalls auf deren Rücksicht rechnen und können ggf. auch durch entsprechende Wegekonzepte Einfluss darauf nehmen, welche Frequentierung bestimmte Bereiche haben.
Eine schöne Beschreibung des Ist-Zustandes.
 
Nein, einen Konsens. Kompromisse produzieren nur Verlierer.
Ich zitiere mal aus Wikipedia:

Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch gegenseitige freiwillige Übereinkunft, unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der jeweils gestellten Forderungen.

Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.

Konsens wirst du nicht in allen Gruppen zu allen Themen haben (und auch nicht mit noch so langen Diskussionsrunden erreichen). Muss aber auch nicht. Mit dem Kompromiss befriedet man die Situation und hat dann lauter zufriedene Menschen (zumindest mal die, welche am Kompromiss mitgewirkt haben; alle anderen hoffentlich auch, wenn die, welche den Kompromiss ausgehandelt haben, von allen Gruppen gut ausgewählt und dementsprechend akzeptiert sind).
 
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