@henau212 /
@Piet79 Mich würden eure Erfahrungen beim Fahren auf Straße mit dem Grizl interessieren. Es ist klar, dass die breiteren
Reifen höheren Rollwiderstand haben. Generell vermarktet Canyon das Grail auch eher als das schnellere Rad auf Asphalt, während das Grizl eher auf unebenen Untergrund/"off roadigeren"-Untergrund agiler sein soll...also kurz, wie sind eure Eindrücke/Vergleiche, wie macht sich das Grizl on road?
Ich fahre selbst aktuell ein Canyon Exceed CF SL 7.0 Pro Race. Tatsächlich bin ich damit zur Zeit auch viel auf Straße unterwegs und es rollt gut (für ein MTB). Ich weiß, gibt nicht die eierlegende... aber ich möchte schneller auf Straße unterwegs sein und dennoch immer wieder auch ins leichte Gelände, über Waldautobahnen brettern... und ich will nur ein Rad besitzen...
Das Grail bin ich schon gefahren und das Endurance habe ich aus off road-Gründen schon ausgeklammert... bisher war das Grail mein Favorit... das ist nur leider so gar nicht (in der SLX-Version) verfügbar. Sprich: Eigentlich hätte ich gern das Grail mit dem Look (das Grail sieht eher langweilig aus) und Komponenten des Grizl (aber Doppeldecker-Lenker). Wann neue Grail rauskommen und ob überhaupt noch dieses Jahr, konnte man mir am Service letzte Woche nicht sagen...
Auch werde ich wahrscheinlich einen langen Weg bis nach Koblenz aufnehmen, um noch mal Grizl (leider gibt es keine Ekar-Vorführmodelle) und Grail im Vergleich zu fahren. Aber die kurze Runde über den Parkplatz ist dann halt auch nur ein oberflächlicher Eindruck...
Ok, jetzt ist der Text doch länger geworden.

Servus!
Ich bin bis jetzt ein klassisches Rennrad gefahren (
Rose XLite) mit 28 mm
Reifen und einem Gewicht von ca. 7.5 kg. Seit ca. einem Monat fahre ich auch das Grizl, sowohl auf der Straße als auch bis jetzt im leichten Gelände. Zu Beginn bin ich auf der Straße mit den gelieferten 45 mm
Reifen gefahren. Das wurde mir bald etwas zu mühselig (vor allem in der Rennrad-Gruppe). Darum habe ich jetzt einen zweiten Laufradsatz mit 32 mm breiten
Reifen gekauft. Damit bist Du schon sehr nah am Rennrad dran.
Ich fahre viel in der Gruppe mit klassischen Rennradfahrern und ich komme da ohne Probleme sehr gut mit (Schnitt je nach Gruppe zw. 27 bis 32 km/h). Zwar nicht ganz vorne, aber das liegt eher an meiner Form als am Rad. Mit diesen
Reifen fahre ich auch leichte Schotterwege/ganz leichte Forststraßen.
Alternativ kannst Du da 35 mm
Reifen verwenden, die sind noch etwas mehr "geländegängig" bzw. geeignet für gröbere Straßen/Wege. Und Du drüftest in der Ebene auf Asphalt auch noch gut weiterkommen.
Am Berg bemerke ich das Mehrgewicht schon (direkter Vergleich zum alten Rennrad mit 7,5 kg), ist aber nicht schlimm.
Bei gleichbleibender Leistung (gemessen mit einem
Powermeter) am Berg bin ich ca. 2-4 Minuten "langsamer" als meine Rennrad-Kollegen. Ist somit auch kein Problem (habe es mit zwei gleichen Auffahrten ca. 15 Kilometer, 1100 HMs auf Strava verglichen).
Für klassische Abenteuerrunden/Bikepacking-Touren fahre ich mit den gelieferten 45 mm
Reifen. Auf Asphalt merkt man den erhöhten Rollwiderstand schon. Ich fahre da einfach etwas langsamer.
Von der Sitzposition ist das Grizl für mich sehr bequem (habe nur den Vergleich zum alten
Rose-Rad). Mit meinem
Rose-Rennrad bin ich den Ötztaler Radmarathon gefahren bzw. eine 450 km (5000 HM) Bike-Packing-Tour. Sprich selbst so lange Touren halte ich mit der Rennrad-Geo gut aus. Somit ist für mich das Grizl sogar eher bequem. Aber das ist eben eine sehr subjektive Einschätzung bzw. subjektives Gefühl von mir. Im Vergleich habe ich ein Focus Atlas probiert. Das war schon fast ein Sofa-Feeling und war mir zu wenig sportlich. Also mir gefällt die Grizl-Geometrie, weil sie doch eher "Rennrad-lastig" ist.
Generell ist für mich ist das Grizl das perfekte Schweizer Messer (kann alles und dafür nichts perfekt
g) wenn es um Rennrad/Gravel/Bike-Packing/Abtenteuer geht.
Als MTB-Ersatz würde ich das Rad aber nicht sehen, da bin ich zu "extremer" MTBler. Da habe ich ein Canyon Strive, mit dem ich es auf Singletrails/Bikepark/etc. krachen lasse. Damit fahre ich auch lange Tagestouren mit vielen Abfahrten/Singletrails im verblockten Gelände oder eben im Bikepark. Da ist das MTB ganz klar im Vorteil.
Und ich muss gestehen, das in meinem Fall die 10-fach GRX-400 völlig ausreicht (das Grizl mit der etwas besseren Ausstattung war erst im Oktober lieferbar. So lange wollte ich auf keinen Fall warten, darum habe ich mir das günstigste Grizl geholt) und wirklich sehr gut funktioniert. Ich hatte bis jetzt nur
Shimano 105 und Ultegra-Ausstattungen. Aber mit der GRX-400 geht mir nichts ab. Die Schaltperformance ist top und die 10-fach-Schaltung reicht mir bis jetzt auch komplett. Hätte ich mir nicht gedacht.
Das minimale Mehrgewicht ist mir in dem Fall egal. Muss ich halt mehr trainieren oder vor der Ausfahrt mal fest aufs WC gehen!
LG
Martin