Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Interessant ist, dass der DAV auch im Zug von dem Pilotprojekt und dem Interview in der Bike den Vinschgau als Vorbild genannt hat.
Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht sicher, ob das denjenigen, die im DAV Entscheidungen treffen tatsächlich klar ist, was da im "Vinschgau" passiert ist und warum "Graubünden" auch als Beispiel genannt wird - das ist nämlich gar nicht das Gleiche von der Idee her.
Abgesehen davon davon könnte der DAV auch mal zur Kenntnis nehmen, dass die meisten seiner Mitglieder mehr im Mittelgebirge als in den Alpen biken und sich deswegen andere Regionen, die nicht in den Alpen liegen wahrscheinlich besser als Vorbilder eignen.
 
Abgesehen davon davon könnte der DAV auch mal zur Kenntnis nehmen, dass die meisten seiner Mitglieder mehr im Mittelgebirge als in den Alpen biken und sich deswegen andere Regionen, die nicht in den Alpen liegen wahrscheinlich besser als Vorbilder eignen.
Deswegen gibt es ja im DAV Bestrebungen, auf die Mittelgebirge zu expandieren, ungeachtet davon, ob da schon andere Vereine aktiv sind. Weil
der DAV sieht sich schlicht als Eigentümer der Wege.
auch wenn sie in Mittelgebirgen sind.
 
Nebenbei: Satz 2 wird wenigstens in der bayrischen Politik massiv ignoriert - man sehe mal den Fall an, wo im Skigebiet Sudelfeld im Landschaftsschutzgebiet alles möglich war, neue, größere Lifte, eine Beschneiungsanlage incl. Speichersee. Aber da geht's halt um Pistenskifahrten, nicht um MTB.

Ohne hier irgendein Fass aufmachen zu wollen: Es ist nicht hilfreich, verschiedene Sportarten oder Nutzergruppen, egal welcher Art, gegeneinander auszuspielen. Weiterhin sei daran erinnert, dass der Beitrag der allermeisten Bergsportler (im weitesten Sinne) zur Umweltbelastung im Zusammenhang mit ihren Tätigkeiten am Berg größtenteils auf die An- und Abreise zum Berg zurückgehen, und zwar ganz egal, was sie dann am Berg machen (also z.B. mit Bergbahnen auf einen Berg fahren und dann auf künstlich erzeugtem Schnee wieder gen Tal rutschen). Maßnahmen, welche die An- und Abreise dieser Bergsportler verkürzen, sind also tendenziell als positiv im Hinblick auf ihre Naturverträglichkeit zu bewerten.

Und um hier noch die Verbindung zum DAV hinzubekommen: Für obige Erkenntnis ist das Weltbild des DAV offensichtlich nicht aufgeklärt genug, ansonsten würde man nicht vornehmlich Individualtourismus propagieren und das dann als umweltschonend verkaufen wollen. Man kann ja vom Massentourismus halten, was man will, aber Individualtourismus für alle kann keinesfalls die Lösung sein.
 
Ohne hier irgendein Fass aufmachen zu wollen: Es ist nicht hilfreich, verschiedene Sportarten oder Nutzergruppen, egal welcher Art, gegeneinander auszuspielen.
Ich möchte da niemanden gegeneinander ausspielen. Wir sind alle Sportler, egal wo und zu welcher Jahreszeit. Entsprechend müssen wir zusammen halten. Was mir halt auffällt, sind die Behörden, die bei Ski anders entscheiden als bei MTB. Da wird massiv mit zweierlei Maß gemessen. Und das kommt nicht vom "kleinen" Sachbearbeiter, sondern von ganz oben.

Maßnahmen, welche die An- und Abreise dieser Bergsportler verkürzen, sind also tendenziell als positiv im Hinblick auf ihre Naturverträglichkeit zu bewerten.
Da bin ich voll bei dir. Entsprechend wäre ein brauchbares MTB-Angebot im bayerischen Alpenraum (oder davor, z.B. vergleichbar Taubenberg) auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Ich habe das Gefühl, dass da aber wenigstens bei mir (Lkr. Miesbach) Bewegung rein kommt.

Für obige Erkenntnis ist das Weltbild des DAV offensichtlich nicht aufgeklärt genug, ansonsten würde man nicht vornehmlich Individualtourismus propagieren und das dann als umweltschonend verkaufen wollen.
Die versuchen halt alles zu erreichen: Alle Bergsportler von harmlos bis Profi, alle Sportarten, maximalen Naturschutz, keine Neuanlagen. Den Spagat halte ich für nicht durchführbar, wenigstens nicht sinnvoll. Da müsste der DAV halt auch mal Kompromisse machen, z.B. neue Wege in einem sowieso umgegrabenen Gebiet wie Spitzing unterstützen. (Spitzing ist ein doofes Beispiel, weil dort doch noch sehr wichtige Rückzugsgebiete für Raufußhühner sind).
 
Ich hatte das neue DAV-Panorama auch schon im Briefkasten. Unterm Strich ist mein Gesamteindruck eher positiv, auch wenn einzelne Aussagen eher vage bleiben und der Alpenverein geflissentlich die Mitwirkung des DAV an der neuen Verwaltungsvorschrift verschweigt.

Immerhin scheint man verstanden zu haben, dass die noch vor eineinhalb Jahren so vehement geforderten "objektiven Kriterien" zu Definition der Wegeignung eigentlich tatsächlich auch wieder subjektiv sind. Nur dass es nach der neuen Verwaltungsvorschrift nunmehr nicht mehr auf die subjektive Einschätzungen des Wegnutzers selbst ankommt sondern auf die subjektive Einschätzungen der unteren Naturschutzbehörde bzw. der Grundstückseigentümer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen gibt es ja im DAV Bestrebungen, auf die Mittelgebirge zu expandieren, ungeachtet davon, ob da schon andere Vereine aktiv sind. Weil

auch wenn sie in Mittelgebirgen sind.
Das wird sicher spaßig.
Kürzlich hatte ich einen etwas längeren Disput mit einem älteren Herrn auf einem Wanderweg am Albtrauf. Er schimpfte ganz fürchterlich über mich, dass ich da nicht fahren darf usw. weil:

"Der Weg gehört dem Schwäbischen Albverein!"

Es hat ihn dann auch nicht zum Nachdenken gebracht, dass ich in höchst freundlicher Form auf die Besitzverhältnisse im Staatswald = gehört den Bürgern = gehört auch mir, nix Albverein hingewiesen habe.
Wenn dann erstmal Vereine aufeinander losgehen...
 
Das wird sicher spaßig.
Kürzlich hatte ich einen etwas längeren Disput mit einem älteren Herrn auf einem Wanderweg am Albtrauf. Er schimpfte ganz fürchterlich über mich, dass ich da nicht fahren darf usw. weil:

"Der Weg gehört dem Schwäbischen Albverein!"

Es hat ihn dann auch nicht zum Nachdenken gebracht, dass ich in höchst freundlicher Form auf die Besitzverhältnisse im Staatswald = gehört den Bürgern = gehört auch mir, nix Albverein hingewiesen habe.
Wenn dann erstmal Vereine aufeinander losgehen...
Die Schwabenland-Situation ist meiner Meinung nach nochmal ne andere. Das Lager der LWaldG-Zitierer wird einfach immer weiter zitieren. Das sind allerdings recht wenige.

Zum Panorama-Heft: Ich (selbst beim DAV) wurde bereits angesprochen, was mit dem DAV los ist - "Gesinnungswandel?". Das werte ich mal positiv.
 
Aus der Lokalzeitung des LKr Miesbach. Kommentar erspar ich mir dazu, sonst bekomm ich schlechte Laune.
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Ich möchte da niemanden gegeneinander ausspielen. Wir sind alle Sportler, egal wo und zu welcher Jahreszeit. Entsprechend müssen wir zusammen halten. Was mir halt auffällt, sind die Behörden, die bei Ski anders entscheiden als bei MTB. Da wird massiv mit zweierlei Maß gemessen. Und das kommt nicht vom "kleinen" Sachbearbeiter, sondern von ganz oben.
Stimme ich zu (mein Kommentar war auch nicht als Vorwurf gemeint, sondern lediglich als Hinweis). Dass die Haltung „oben“ diesbezüglich anders ist, liegt sicherlich daran, dass der DSV nochmals einen anderen Stellenwert hat als der DAV. Mit erfolgreichen Skisportlern können sich Politiker halt gut schmücken (Lobbyismus at its best).

Da bin ich voll bei dir. Entsprechend wäre ein brauchbares MTB-Angebot im bayerischen Alpenraum (oder davor, z.B. vergleichbar Taubenberg) auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Ich habe das Gefühl, dass da aber wenigstens bei mir (Lkr. Miesbach) Bewegung rein kommt.
Das wäre natürlich schön, wenn da langsam sowas wie Erkenntnisgewinn in neuere Zusammenhänge der Ökologie Einzug in die Amtsstuben halten würde…

Die versuchen halt alles zu erreichen: Alle Bergsportler von harmlos bis Profi, alle Sportarten, maximalen Naturschutz, keine Neuanlagen. Den Spagat halte ich für nicht durchführbar, wenigstens nicht sinnvoll. Da müsste der DAV halt auch mal Kompromisse machen, z.B. neue Wege in einem sowieso umgegrabenen Gebiet wie Spitzing unterstützen. (Spitzing ist ein doofes Beispiel, weil dort doch noch sehr wichtige Rückzugsgebiete für Raufußhühner sind).
Dieser Spagat ist ganz bestimmt nicht sinnvoll durchführbar. Da glaube ich aber nicht, dass das nicht auch einigen Leuten beim DAV bewusst ist (so blöd kann man ja nicht sein). Da wird aber die Ehrlichkeit sehr bereitwillig dem Eigenmarketing und auch dem Geschäftskalkül (der DAV ist ja auch ein nicht zu kleiner Reiseveranstalter) geopfert. Wäre der DAV ehrlich, dann würde er mal feststellen, dass er mit seinen primären Vereinszielen gar nicht komplett naturverträglich sein kann. Muss er meiner Meinung nach auch nicht, unsere Gesellschaft wird nie komplett naturverträglich sein können (bzw. möchte ich in einer solchen nicht leben müssen). Würde man sich in dieser Hinsicht mal ehrlich machen, könnte man mal anfangen, nach wirklich sinnvollen Kompromissen zu suchen.
Und so blöd ist das Beispiel Spitzing gar nicht. Gibt da oben im Prinzip ja zwei Seiten. Die Seite vom Stümpfling hat meines Wissens nach jetzt keine ausgewiesenen Schutzzonen über das Landschaftschutzgebiet hinaus, was wiederum hinsichtlich Naturschutz keine so strengen Vorgaben macht (deshalb ist da ja das Skigebiet). Dort ließe sich also leicht auf Basis der eh schon bestehenden Infrastruktur für den Winter eine gute und sinnvolle Bike-Infrastruktur für den Sommer aufbauen und dadurch wahrscheinlich auch wesentlich besser ein Schutz der anderen Seite (Stichwort Kümpflgraben) realisieren als durch den Versuch, einen der besten Trails weit und breit ersatzlos zu verbieten.
 
Aus der Lokalzeitung des LKr Miesbach. Kommentar erspar ich mir dazu, sonst bekomm ich schlechte Laune.
Anhang anzeigen 1483612
Im Prinzip hat er (wer auch immer da interviewt wurde) mit seiner Zielsetung „Mir ist wichtig, dass wir klare Verhältnisse schaffen, dass die Zweifel und Reibereien aufhören, weil Klarheit besteht, wo offiziell gefahren werden darf und wo nicht.“ ja recht. Problematisch ist dann einerseits, dass sein Verständnis davon, was man darf und was nicht, anscheinend nicht konform zur Rechtslage in Bayern ist, und andererseits völlig unabhängig von der Rechtslage seine vorgeschlagene Methode („zwei Wege pro Gemeinde“) offensichtlich überhaupt nicht zielführende sein kann.
 
wo offiziell gefahren werden darf und wo nicht
Ich weiß gar nicht was das soll, man muss eigentlich überall fahren dürfen - zumindest sollte das das Ziel sein. Ausnahmen Naturschutzgebiete, wo es dann aber ein generelles Betretungsverbot (für jeden) geben muss. Irgendeine Unterscheidung zwischen den einzelnen Gruppen zu machen entbehrt eigentlich jeglicher Basis. Es müssen klare Verhaltensregeln gelten, die im Zweifel bei Verletzung auch sanktioniert werden.
Wenn überhaupt, könnte man motorisiert oder nicht nochmal diskutieren, aber da spaltet sich die "Fahrradfamilie" ja auch ziemlich gnadenlos ...
 
Aus der Lokalzeitung des LKr Miesbach. Kommentar erspar ich mir dazu, sonst bekomm ich schlechte Laune.
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Sorry, es kotzt mich dermaßen an, dass hier immer wieder anderslautende "Ergebnisse" und "Ziele" auftauchen. An dem hier geschilderten Projekt sind wir (DIMB IG Bayerische Voralpen) auch beteiligt. Wenn ich mit den Verantwortlichen und den anderen Projektteilnehmern rede, kommen da ganz andere Aussagen raus als in dem Artikel. Vorletzte Woche war ein direktes Gespräch (endlich mal vor Ort und nicht virtuell), und so kann ich mir durchaus erlauben zu schreiben, dass der Artikel wenig mit den Projektzielen zu tun hat.

Ganz kurz mein Eindruck vom Projekt:
  • Ziel ist eine Lenkung von Mountainbikern, um Konfliktzonen zu entzerren.
  • Dazu sollen vorhandene Wege ausgeschildert werden.
  • Die Grundstücksbesitzer haben dadurch keine (zusätzliche) Haftung, die Pflege der Wege soll durch die Gemeinden erfolgen (Verbesserung für die Grundstücksbesitzer)
  • Die Lenkung soll ausschließlich über ein attraktives Angebot erfolgen, Sperren von anderen Wegen sind kein Bestandteil vom Projekt, auch nicht als Option. Begründung: Bei Sperren gehen die Biker in die Illegalität, eine Kommunikation wird unmöglich, Konflikte nehmen dadurch zu.
  • Eine (größere) Bewerbung der ausgewiesenen Strecken ist ausdrücklich nicht gewünscht, es soll kein zusätzlicher MTB-Verkehr generiert werden. Das Projekt dient dazu, den bisherigen MTB-Verkehr zu lenken und zu kanalisieren.

Dem Projektleiter ist es auch klar, dass Sperren auch rechtlich schwierig wären. Es geht eigentlich nur über den Naturschutz, und da hat die Untere Naturschutzbehörde das Sagen. In gefühlt jedem Artikel kommt aber das mit den "offiziell erlaubten" Wegen auf. Ich habe deswegen auch den Projektleiter mal direkt kontaktiert, und seine Antwort war, dass es hier nicht um "offizielle" Wege geht, sondern um "ausgewiesene" Wege. Und das bedeutet, dass die nicht ausgewiesenen Wege genauso weiter befahrbar bleiben (Ausnahme wären ein paar Wege, die durch Landschaftschutzgebietsverordnungen nicht befahrbar wären, aber das ist ein ganz anderes Thema, das wir gesondert angehen wollen).

Ich hoffe, ich habe etwas Klarheit rein gebracht.
 
Und so blöd ist das Beispiel Spitzing gar nicht. Gibt da oben im Prinzip ja zwei Seiten. Die Seite vom Stümpfling hat meines Wissens nach jetzt keine ausgewiesenen Schutzzonen über das Landschaftschutzgebiet hinaus, was wiederum hinsichtlich Naturschutz keine so strengen Vorgaben macht (deshalb ist da ja das Skigebiet). Dort ließe sich also leicht auf Basis der eh schon bestehenden Infrastruktur für den Winter eine gute und sinnvolle Bike-Infrastruktur für den Sommer aufbauen und dadurch wahrscheinlich auch wesentlich besser ein Schutz der anderen Seite (Stichwort Kümpflgraben) realisieren als durch den Versuch, einen der besten Trails weit und breit ersatzlos zu verbieten.
Das mit den Skigebieten scheint sich langsam zu ändern. Vor 6 oder 7 Jahren war mal die Aussage einer Gemeinde zum Thema Bikepark im Skigebiet "wir sind ein Winterportort und das wird auch so bleiben". Inzwischen sind mir mehrere vage Aussagen bekannt, dass die Liftbetreiber jetzt doch Interesse an MTBlern zeigen. So langsam scheint der Klimawandel auch bei den letzten anzukommen .... .
 
Sorry, es kotzt mich dermaßen an, dass hier immer wieder anderslautende "Ergebnisse" und "Ziele" auftauchen. An dem hier geschilderten Projekt sind wir (DIMB IG Bayerische Voralpen) auch beteiligt. Wenn ich mit den Verantwortlichen und den anderen Projektteilnehmern rede, kommen da ganz andere Aussagen raus als in dem Artikel. Vorletzte Woche war ein direktes Gespräch (endlich mal vor Ort und nicht virtuell), und so kann ich mir durchaus erlauben zu schreiben, dass der Artikel wenig mit den Projektzielen zu tun hat.

Ganz kurz mein Eindruck vom Projekt:
  • Ziel ist eine Lenkung von Mountainbikern, um Konfliktzonen zu entzerren.
  • Dazu sollen vorhandene Wege ausgeschildert werden.
  • Die Grundstücksbesitzer haben dadurch keine (zusätzliche) Haftung, die Pflege der Wege soll durch die Gemeinden erfolgen (Verbesserung für die Grundstücksbesitzer)
  • Die Lenkung soll ausschließlich über ein attraktives Angebot erfolgen, Sperren von anderen Wegen sind kein Bestandteil vom Projekt, auch nicht als Option. Begründung: Bei Sperren gehen die Biker in die Illegalität, eine Kommunikation wird unmöglich, Konflikte nehmen dadurch zu.
  • Eine (größere) Bewerbung der ausgewiesenen Strecken ist ausdrücklich nicht gewünscht, es soll kein zusätzlicher MTB-Verkehr generiert werden. Das Projekt dient dazu, den bisherigen MTB-Verkehr zu lenken und zu kanalisieren.

Dem Projektleiter ist es auch klar, dass Sperren auch rechtlich schwierig wären. Es geht eigentlich nur über den Naturschutz, und da hat die Untere Naturschutzbehörde das Sagen. In gefühlt jedem Artikel kommt aber das mit den "offiziell erlaubten" Wegen auf. Ich habe deswegen auch den Projektleiter mal direkt kontaktiert, und seine Antwort war, dass es hier nicht um "offizielle" Wege geht, sondern um "ausgewiesene" Wege. Und das bedeutet, dass die nicht ausgewiesenen Wege genauso weiter befahrbar bleiben (Ausnahme wären ein paar Wege, die durch Landschaftschutzgebietsverordnungen nicht befahrbar wären, aber das ist ein ganz anderes Thema, das wir gesondert angehen wollen).

Ich hoffe, ich habe etwas Klarheit rein gebracht.
Wer wurde denn dann da interviewt? Und war der überhaupt berechtigt etwas "offizielles" zu sagen? Da könnte man entsprechend bei der Presse nachhaken und ein Pressegespräch organisieren, bei dem alle Beteiligten einen Vertreter hin entsenden und etwas dazu beitragen können. Das sollte ja auch im Interesse der Projektgruppe sein.
 
Ich weiß gar nicht was das soll, man muss eigentlich überall fahren dürfen - zumindest sollte das das Ziel sein. Ausnahmen Naturschutzgebiete, wo es dann aber ein generelles Betretungsverbot (für jeden) geben muss. Irgendeine Unterscheidung zwischen den einzelnen Gruppen zu machen entbehrt eigentlich jeglicher Basis. Es müssen klare Verhaltensregeln gelten, die im Zweifel bei Verletzung auch sanktioniert werden.
Wenn überhaupt, könnte man motorisiert oder nicht nochmal diskutieren, aber da spaltet sich die "Fahrradfamilie" ja auch ziemlich gnadenlos ...
Nur um das klarzustellen: Die Formulierung „wo offiziell gefahren werden darf und wo nicht“ war ein Zitat meinerseits aus dem zuvor angehängten Artikel. Und ja, es ist nicht nur das Ziel, dass man “fast überall fahren darf“, sondern zumindest was Wege betrifft ist dem im Freistaat auch so. Nur – und da hat der aus dem Artikel Zitierte recht, auch wenn er das natürlich so nicht meinte – wissen das eben viele Wanderer nicht. Ein großer Teil des Konfliktpotenzials zwischen Wanderern und Mountainbikern entsteht mMn dadurch, dass Wanderern völlig zu unrecht suggeriert wird, dass man auf Wegen nicht mit dem MTB fahren dürfe. Würde man ihnen stattdessen sagen, dass auf den Wegen alle unterwegs sein dürfen, solange sie gegenseitig Rücksicht nehmen, gäbe es die meisten Streitereien wohl gar nicht.
 
Ich leite das mal an den Projektleiter weiter.
Die Antwort ist schon da. Im Januar wurde der Projektleiter selbst telefonisch für etwa eine Stunde interviewt. Ein Zitat von ihm:
Leider ist aus der Stunde dann ein so dünnes Papier geworden mit verdrehten (z.B. Redewendung "offiziellen") Aussagen. Bin ich leider gewohnt von der Presse, [...]
Insofern würde ich raten, den Artikel zu ignorieren.
 
Nur um das klarzustellen: Die Formulierung „wo offiziell gefahren werden darf und wo nicht“ war ein Zitat meinerseits aus dem zuvor angehängten Artikel.
Jo alles gut, ändert doch aber nix an dem was ich geschrieben habe.
ist dem im Freistaat auch so
nicht hingegen in BW
solange sie gegenseitig Rücksicht nehmen, gäbe es die meisten Streitereien wohl gar nicht.
daher mein Vorschlag eindeutige, allgemeingültige Regeln im Umgang miteinander zu definieren
 
Ganz kurz mein Eindruck vom Projekt:
  • Ziel ist eine Lenkung von Mountainbikern, um Konfliktzonen zu entzerren.
  • Dazu sollen vorhandene Wege ausgeschildert werden.
  • Die Grundstücksbesitzer haben dadurch keine (zusätzliche) Haftung, die Pflege der Wege soll durch die Gemeinden erfolgen (Verbesserung für die Grundstücksbesitzer)
  • Die Lenkung soll ausschließlich über ein attraktives Angebot erfolgen, Sperren von anderen Wegen sind kein Bestandteil vom Projekt, auch nicht als Option. Begründung: Bei Sperren gehen die Biker in die Illegalität, eine Kommunikation wird unmöglich, Konflikte nehmen dadurch zu.
  • Eine (größere) Bewerbung der ausgewiesenen Strecken ist ausdrücklich nicht gewünscht, es soll kein zusätzlicher MTB-Verkehr generiert werden. Das Projekt dient dazu, den bisherigen MTB-Verkehr zu lenken und zu kanalisieren.
Zunächst mal: Vielen Dank fürs Engagieren in dieser Hinsicht! Mountainbiker sind in der öffentlichen bzw. offiziellen Kommunikation zu solchen Themen gewiss nach wie vor absolut unterrepräsentiert.

Was man aber bedenken sollte, und da muss man auf Seiten der Mountainbiker auch ehrlich sein, eine effektive Lenkung, und das noch dazu ohne eine zusätzliche Bekanntheit vorhandener Wege zu erzeugen, wird ohne eine Ausweitung des bestehenden Angebots – also entweder ein Neubau von Wegen oder eine Veränderung vorhandener Wege, sodass sie für MTB attraktiver werden – kaum möglich sein. Im Zeitalter von Social Media gibt es keine effektive Gatekeeper-Funktion von Information mehr. Gibt es ein neues oder verbessertes Angebot, wird das auch bekannt und dadurch wird auch mehr Frequentierung generiert.

Das soll jetzt absolut kein Einwand gegen das Projekt sein, nur fürchte ich, dass da „auf der anderen Seite“ teils Leute sitzen, die eben nicht in der modernen digitalen Realität leben. Die könnten dann vielleicht falsche Vorstellungen von dem haben, was mit dem Projekt bewirkt wird. Wenn deren Hoffnungen dann eventuell enttäuscht werden, kann das auch einen Backlash geben…

Es ist doch so: Wenn es in einer Gegend nur wenige gute Trails gibt, bei denen es dann z.B. wegen zeitweiser Überlastung am Wochenende zu Problemen kommt, dann bekomme ich die Leute davon doch nicht weg, wenn ich stattdessen andere, weniger attraktive Trails ausweise. Kann ich stattdessen andere attraktive Trails ausweisen – entweder neue oder welche, die bisher vielleicht gar nicht als Weg ausgewiesen und daher wirklich nur lokal bekannt waren – entsteht dadurch zwangsläufig ein attraktiveres MTB-Revier, das dann automatisch (über kurz oder lang) auch mehr Besucher anzieht. Diesem Kreislauf entkomme ich nur, wenn es in einer Gegend ein derart gutes Angebot gibt, dass keine Sättigung mehr eintritt. Davon sind wir aber in D sicherlich überall noch weit entfernt.
 
Würde man ihnen stattdessen sagen, dass auf den Wegen alle unterwegs sein dürfen, solange sie gegenseitig Rücksicht nehmen, gäbe es die meisten Streitereien wohl gar nicht.
Darin liegt das "Geheimnis".

Daher nochmal Werbung in eigener Sache, damit sich alle weniger Ärgern müssen:
Erinnern wir den Mountainbiker daran, wie er sich zu verhalten hat und die Wanderer, dass sie mit Mountainbikern zu rechnen haben.

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