Moderne Irrwege

Ich will auch unbedingt wieder krachende 5 x Schaltungen, beim Schalten gesprengte Ketten, Aluspäne sammelnde Bremsgummis und Ketten zurück, die kaum 1000km halten.
Dazu im Winter den Nervenkitzel vereister Bremsflanken und unterwegs einfrierender Bremszüge. Achja, Bremsen bei jeder Regenfahrt nachstellen, auch super. Und Keilkurbeln 😍
 
@maggus75 ...Ich auch Mittelgebirge, in meinem Fall die Eifel, und ja im Mittelgebirge geht's rauf und runter, aber ob du Kettenblätter schaltest oder wie wild bei 1x12 die Kassette fand ich das schalten zwischen Blätter und Kassette wesentlich entspannter, von der Bandbreite mal abgesehen.....
Ich mags gerne unkompliziert. Einfach ist halt ganz einfach einfach(er) :). Ein Knopf für schwerer, der andere für leichter. Da musst du nicht denken.

Ich gehe auch von Leuten aus, die sich nicht so tief mit Übersetzungen beschäftigen wie wir, sich nicht mit Ritzelrechner beschäftigen und auch nicht oft fahren, das dürfen wir Nerds hier nicht vergessen. Solche sind meiner Erfahrung mit zuviel Gängen eher überfordert und wissen alles andere, als wo immer die beste Übersetzung ist. So zumindest meine Erfahrung im Bekanntenkreis.

Seit ich meiner Tochter die 1x9 ans jetzt 26er gebaut habe, brauche ich nie was sagen wg. schalten und richtiger Gang, vorher die 3x7 am 24er (Umbau unrentabel) fuhr sie gefühlt zur Hälfte im falschen Gang. Man musste sie am Berg oft erinnern, dass es noch ein kleineres Blatt gibt oder wenn sie im roten Bereich kurbelte, dass es noch ein größeres gibt. Der Sohn (11) fährt auch viel lieber 1x9.

Meine Frau fährt nicht so oft Rad und wollte nach 2-3 Probefahrten mit meinem auch auf jeden Fall ne Umrüstung, eben auch weil sie sagt, da tut sie sich mit dem richtigen Gang finden leichter.





Ganz nebenbei, an ein 26er würde ich persönlich aber auch keinen Pizzateller mit 51 Zähnen bauen, weils wahrscheinlich beim kleinen Raddurchmesser doof aussieht und das ellenlange Schaltwerk fast bis zum Boden geht. Allenfalls so ne günstige 1x9 Bastelei.



Einige Vorteile mit Umwerfer bleiben halt: du hast trotz Überlappungen mehr nutzbare Gänge und damit eine feinere Abstufung bei größerer Bandbreite.
Und Du kannst bei einer geschickten Zähnekombination sogar "halbe Gänge" haben. Dazu muß man aber - und das ist hochkomplizert! :D - vorne und hinten schalten. Eventuell sogar gleichzeitig!1!
Das ist alles richtig.... Wenn man seine Übersetzungen wirklich auswendig kennt, also z.B. die Ritzelrechner Ergebnisse. Wenn ich jetzt vorne auf größer schalte, muss ich hinten genau um zwei kleiner schalten, dass ich den halben Gang dazu habe, so muss ma ndas doch verstehen? Jetzt kommen wir wieder zum Normalo oder Gelegenheitsfahrer, der schaltet halt dann solange nur hin und her, bis es irgendwie halt passt.

An meinen Klassikern fahre ich auch nur 3x7 und 3x8, das geht schon auch und da gehört auch nix anderes ran, aber die 1x an den neuen fährt sich für mich einfach leichter und entspannter.



Schlußendlich muss man auch fragen: wofür nutzt man es? Ich fahre zum Spaß Fahrrad. Große Gangsprünge vs. "halbe Gänge". Wenn ichs bergauf leichter brauche, schalte ich. Wenn dann bei der 1x der Gangsprung so groß ist, dass ich für die Wohlfühl Trittfrequenz eben 3km/h langsamer fahren muss als im halben Gang der 3x, dann ist mir das eigentlich piepegal. Ich fahre ja zum Spaß und kein Rennen. Dann komme ich (oh Gott) zwei Minuten später an.
 
Ich will auch unbedingt wieder krachende 5 x Schaltungen, beim Schalten gesprengte Ketten, Aluspäne sammelnde Bremsgummis und Ketten zurück, die kaum 1000km halten.
Dazu im Winter den Nervenkitzel vereister Bremsflanken und unterwegs einfrierender Bremszüge. Achja, Bremsen bei jeder Regenfahrt nachstellen, auch super. Und Keilkurbeln 😍
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Kuckst du, die haben eigentlich beide exakt das was du suchst!
Das mit der Kette passt nicht, aber sonst…
👍
Und irgendwie geländegängig war ja früher eh alles Fahrbare…
 
Bei Steuersätzen finde ich den XT 735 besonders nachhaltig.bei artgerechter Montage hält der doch ewig, und ist durch die Stahlbauweise zu 99% top recyclebar.
Selbiges gilt auch für Innenlager. Bis zum Octalink oder ISIS Lager war die Welt noch in Ordnung, die Dinger haben ewig gehalten auch bei Ganzjahreseinsatz. Bei den Hollowtech Dingern muss man froh sein wenn sie einen Winter überstehen..........
 
Selbiges gilt auch für Innenlager. Bis zum Octalink oder ISIS Lager war die Welt noch in Ordnung, die Dinger haben ewig gehalten auch bei Ganzjahreseinsatz. Bei den Hollowtech Dingern muss man froh sein wenn sie einen Winter überstehen..........
Vielleicht bin ich da wieder die berühmte Ausnahme von der Regel.

Ich fahre nur zwei Räder ganzjährig, sprich auch im Winter bis -8 Grad unterwegs .Ein starres 29er mit Pressfit Hollowtech 2, irgendwas mittleres von Shimano und ein Gravel mit Deore XT Hollowtech 2 und BSA Gewinde.

Beides jetzt drei Winter durch ohne Probleme und beide mehrere tausend KM drauf. Und das in der Oberpfalz, was auch als bayrisch Sibirien bezeichnet wird und wo hier aufm Land wg. höherer Lage nahe dem Fichtelgebirge auch viel Salz zum Einsatz kommt. Noch dazu wirken durch meine Elfenhaften knapp über 100 Kilo im Wiegetritt nicht gerade wenig Kräfte auf das Lager. Laufen beide astrein.


Mag sein, dass alte Lager länger hielten. Ich hab an den Klassikern auch mittlerweile 3 alte Konuslager überholt und verbaut und das war schon Qualität.
Manchmal hab ich hier im Klassikbereich aber das Gefühl wie in der Arbeit, das bei vielen Leuten das neue schon aus Prinzip schlechtgeredet wird...
 
Vermissen tue ich das auch nicht, keine Frage. Aber die Darstellung in der Übersicht, dass das quasi eher nicht schaltbar/ideal fahrbar sei (vorne mitte hinten komplette Range), halte ich halt rein aus der Praxis für Unsinn...
Ich meine, dass in den Shimano Anleitungen der SW auch ein Hinweis war dazu. Mittleres vorne = hinten alles schaltbar und jeweils vorne unten nur bis 1 Ritzel unter der Mitte des Pakets, sowie vorne oben nur ein Ritzel oberhalb der Mitte...
 
Kurios ist ja das es beim mittleren Kettenblatt bei 3x9 zwei rote und eine gelbe Übersetzung gibt aber bei 1x12 ist alles grün.
Konsequenterweise müssten dort doch auch mindestens zwei rote und zwei gelbe drin sein oder?
Der Kettenschräglauf wird bei 1x12 ja nicht besser.
Die Antwort steht hier:
alles rot oder gelb überlappt (ist also schlicht redundant) oder ist sowieso aufgrund des Kettenschräglaufs nicht zu empfehlen.
Bei 1fach gibt es keine redundanten Gänge und der Kettenschräglauf ist eingeplant. Müsste man Gänge meiden wegen des Schräglaufs, würde das 1x11+ Schaltungen ad absurdum führen. Sind sie aber nicht. Sie funktionieren sehr gut.
 
Die Geschichte mit dem Kettenschräglauf ist doch spätestens seit Hyperglide&Co kein Thema mehr.
Leider war das ewig in den Köpfen derer, die mit 3-6fach Krachschaltungen und starren Rollenketten aufgewachsen sind, ganz ganz wichtig. Ebenso wie mikrometergenaue Kettenlinienvermessung.
 
Ja cool, dann sind wir uns doch einig: auf dem mittleren KB ist alles problemlos fahrbar.
:bier:

Ich muss ja gestehen, dass ich an meine ReiseHopper auch 1x9 fahre. Reicht hier im Flachland locker für Gravel-Touren. Ich hab aber nen Bash-Guard statt des großen KB montiert damit die Kurbel nicht so nackt aussieht. ;)
 
1fach gibt es keine redundanten Gänge und der Kettenschräglauf ist eingeplant. Müsste man Gänge meiden wegen des Schräglaufs, würde das 1x11+ Schaltungen ad absurdum führen. Sind sie aber nicht. Sie funktionieren sehr gut.
Aus dem Grund verwendet man bei 1x ja auch die Narrow Wide Kettenblätter, damit die Kette auf den breiten und schmalen Zähnen fester sitzt und nicht so leicht abspringt.
Aus dem Bauchgefühl würde ich sagen, wird das aber erst bei großer Spreizung wichtiger (11 auf 42, 46 oder 51 Zähne).


Ich muss ja gestehen, dass ich an meine ReiseHopper auch 1x9 fahre. Reicht hier im Flachland locker für Gravel-Touren
Mit der 9x Sunrace 11-40 bin ich damit sogar auch im Mittelgebirge sehr gut klar gekommen. 32/11-40 auf dem 29er (müsste ca. 34/11-40 auf dem 26er entsprechend). Bis auf die 3-4 höchsten Erhebungen um 1100 Meter bin ich damit alles gefahren. Nur wegen denen hab ich dann nach zwei Jahren auf 11 umgerüstet. Eigentlich hätte es aber wirklich vollends gereicht. Es fehlt ja eigentlich nur der große Rettungsring, sonst merkt man so gut wie keinen Unterschied.
 
Die Antwort steht hier:

Bei 1fach gibt es keine redundanten Gänge und der Kettenschräglauf ist eingeplant. Müsste man Gänge meiden wegen des Schräglaufs, würde das 1x11+ Schaltungen ad absurdum führen. Sind sie aber nicht. Sie funktionieren sehr gut.
Funktion ja, aber halt riesen Gangsprünge... Deshalb fahre ich aus Überzeugung 2x10. Da hält sich das noch in Grenzen.
 
Kommt auf die Kassette an. Und je nach dem was man wie fährt kann ein großer Gangsprung sogar angenehm sein.
Ich für meinen Teil habe an einer Steigung nicht gerne bei dem Schalten auf den nächstgelegenen Gang das Gefühl ins Leere zu treten (oder fast stehen zu bleiben)... Sollte der nächste Gang zu schwer sein, kann ich bei meiner Konfiguration halt den übernächsten Gang nehmen. Bei 1x X hat man KEINE Option! Früher hatte ne Automatik im Auto erst 2 dann 3 und heute bis zu 10 "Gänge"(DK Getriebewohl 8)... halt um die Drehzahl (hier gleichbedeutend mit Kurbelumdrehungen) im angenehmen und drehmomentstärksten Bereich zu halten.
 
Ich für meinen Teil habe an einer Steigung nicht gerne bei dem Schalten auf den nächstgelegenen Gang das Gefühl ins Leere zu treten (oder fast stehen zu bleiben)... Sollte der nächste Gang zu schwer sein, kann ich bei meiner Konfiguration halt den übernächsten Gang nehmen. Bei 1x X hat man KEINE Option! Früher hatte ne Automatik im Auto erst 2 dann 3 und heute bis zu 10 "Gänge"(DK Getriebewohl 8)... halt um die Drehzahl (hier gleichbedeutend mit Kurbelumdrehungen) im angenehmen und drehmomentstärksten Bereich zu halten.
die Gangsprünge bei modernen 12fach Kassetten sind meiner Meinung nach eigentlich mittlerweile ausreichend klein und zieht man die überlappenden Gänge bei 3xX ab, bleiben je nach Set-up auch nur 12-16 Gänge über.
Ich verweise jetzt einfach nochmals auf das Diagram. Da sieht man ja eigentlich die Unterschiede und Ähnlichkeiten gut
https://www.mtb-news.de/forum/t/moderne-irrwege-hier-gibts-aerger.961184/post-18167431
Ich habe an einem Bike 1x10 fach mit 11-36 Kassette.
Da das Bike eigentlich nie steile Berge hochgejagt wird oder ich eher nicht Kilometerjagen auf der flachen oder abfallenden Teerpiste gehe, reicht mir in dem Fall die Bandbreite prima (und ich kann noch ein klassisches Schaltwerk nutzen).
Aufgefallen ist mir mit dem Set-up aber eher, das die Gangsprünge für den Alltag mit unterschiedlicher Topologie oder scharfen Kurven usw. schlicht zu klein sind und ich oft 2 oder 3 Stufen schalte.
Sind dass dann zu viele Gänge und würde ne 11-36 Kassette auf 8 Gänge aufgeteilt vielleicht sogar im nicht sportlichen Alltagsbetrieb praxisgerechter sein? Nur um mal in Frage zu stellen ob kleine Gängsprünge wirklich immer besser sind.
Ich bin mir aber sicher die 13 und 14fach Bikes werden in irgendeiner Art und Weise kommen...
 
sind das Versuche auf den Jan Heine Nostalgiezug aufzuspringen oder ist da jemand einfach nur sehr alt?
Oh Heiland, der Thread ist noch so jung und schon droht jemand mit Jan Heine…

Nee, es trifft wohl eher zweiteres zu, wobei das Bauer dem User Huelse gehört.
Sind auf ihre ganz eigene Weise auch sehr durchdachte und für ihre Zeit, technisch ausgereifte Räder.
Alufelgen, Cantileverbremsen, 1x 4-Gänge,40mm Reifen, Dropbar.
Eigentlich der heisse shice von heute…😂
 
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