Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman

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Re: Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman
08.01. 18:00 Sama Heights Resort am Jebel Shams, 1900m

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Kleiner Tip an Oman-Touristen: Parkt niemals neben einem der wenigen Bäume oder auch nur bei nem höheren Gestrüpp. Die nächsten Ziegen sind nie weit weg und wollen dringend an die süßen Blättchen weiter oben zwischen all den Stacheln. Untenrum ist schon alles weg geknabbert, da kommt so ein SUV als Leiter gerade passend.

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Wir tauschen unser Ultraleichtzelt heute mal spontan gegen die Glamping-Variante in der Sultan-Version im Sama Heights Resort, unweit unseres Schlafplatzes von letzter Nacht. Die Aussicht lässt zwar etwas zu wünschen übrig, ...

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... aber bequemer ist's halt schon. Als "zelten" geht's vermutlich nicht mehr ganz durch, aber was soll's. Kostenpunkt 44E pro Nase mit Abendessen und Frühstück, da darf man schon mal zuschlagen. Außerdem wird unsere Wäsche gewaschen, nach acht Tagen Bikepacking ist das jetzt auch nicht so verkehrt.

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Gute Nacht, heute als Warmduscher...

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... und mit Schlafkatze.
 
09.01. 09:40 Royal Airforce Checkpoint am Jebel Shams, 2200m

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Der Plan für heute: Vom Canyonrand auf steiler Piste hinauf bis zum höchsten Punkt des Oman strampeln. Der Jebel Shams schwebt 2960 Meter über dem Meer und sollte eine phänomenale Aussicht in alle Richtungen bieten. Eventuell könnte man für die Abfahrt dann die W4-Trekkingroute probieren, auch wenn's mir eher nach "markiertem Felshang" als nach gebautem Wanderweg aussieht.

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Realität vs Plan: Nach dreihundert steilen Höhenmetern stehen wir plötzlich vor ernsthaft verschlossenen Tatsachen. Die Royal Oman Airforce beansprucht scheinbar den kompletten Berg für sich und möchte weder Einheimische noch Touristen dort oben sehen. Komisch... irgendwie hab ich die ganzen Berichte von wegen "Jeeptouren zum Jebel Shams" immer so verstanden, als ob man einfach mit dem Auto bis zum Gipfel fahren würde. War wohl ein Trugschluss, da geht nix. Na gut, Satz mit X, abhaken und omanischen Schwamm drüber. Wir rollen wieder runter und suchen uns ein Alternativprogramm. Klar könnte man die Trekkingroute nehmen und als Wanderer auf den Gipfel gelangen. Aber ehrlich gesagt wandere ich nicht so gern, erst Recht nicht bergab. Ohne Radl bringt's das irgendwie nicht. Dann bleibt der Shams auf dieser Tour wohl unbestiegen...

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... und wir suchen uns für heute noch ein Alternativprogramm. Unbekannte Wadis mit unbekanntem Ausgang zu erforschen bietet sich da zum Beispiel an.
 
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Sensationelle Bilder aus der Schlucht! Das ist echt der Hammer.

Weihrauch wäre bei mir ein Ausschlusskriterium für ein Land, hatte mich letztens fast erbrochen, als offensichtlich kurz vor mir die Sternsinger in einem Geschäft waren. Diesen Duft vertrage ich gar nicht.
 
Als unsere Große klein war, hatte sie verständlicherweise noch andere Prioritäten als heute, so war damals ein trashiger Plastikesel in schillernden Regenbogenfarben ihr Lieblingsding. Zur Weihnachtszeit kamen wir irgendwo an einer Krippe vorbei und redeten über die Geschichte mit der beschwerlichen Reise von Joseph und Maria, dem überfüllten Trekker-Hostel und dem Stall mit Ochs und Esel, an dem die drei Omanis mit ihren Geschenken ankommen. Die kannte das Töchterlein schon, aber nach den Gaben befragt, konnte sie erst nur Gold und Weihrauch nennen, die Myrrhe wollte ihr nicht einfallen. Dann aber, strahlend: "Und Glitzer!"
 
Sehr feiner Bericht aus einem Land, das man sich erstmal trauen muss. Ich gebe ja zu: mir wären es deutlich zu wenige Bäume, wie sieht es eigentlich mit der Tierwelt aus, abseits der "Oasen"? Gibt es da was zu beobachten, Spinnen, Vögel, Schlangen, Skorpione?
Ich wünsche euch noch eine schöne Reise!
 
Sehr feiner Bericht aus einem Land, das man sich erstmal trauen muss. Ich gebe ja zu: mir wären es deutlich zu wenige Bäume, wie sieht es eigentlich mit der Tierwelt aus, abseits der "Oasen"? Gibt es da was zu beobachten, Spinnen, Vögel, Schlangen, Skorpione?
Ich wünsche euch noch eine schöne Reise!
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Hier ein paar Bäume, extra für dich.

Vögel gibt's einige in den Wadis, ich sehe immer irgendwas blaues. Vielleicht ein Eisvogel? Ansonsten ist die Tierwelt kompletter Essig, noch nicht mal Ameisen oder Moskitos oder wenigstens mal ne Maus... ein absolutes Draußenschlafparadies.

Angeblich gibt's Wüstenfüchse, Schlangen, Skorpione, aber von denen ist bisher nix zu sehen.

Ziegen hat's natürlich, aber auch nur da wo Menschen wohnen. Und Katzen. Hunde bisher quasi nicht-existent.
 
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09.01. 11:30 Via Ferrata Shams, 1850m

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Als Alternativprogramm zum geschlossenen Jebel Shams gucken wir uns den Klettersteig an, der sich angeblich in einem Wadi unweit unseres Warmduscherhotels in den Grand Canyon hinunterstürzen soll. An der Rezeption weiss kein Mensch irgendwas, noch nicht mal das Konzept einer Via Ferrata ist bekannt. Das Wadi würde am Rand der Schlucht enden und fertig.

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OpenStreetMap lügt nicht, das muss überprüft werden.

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Wir folgen also...

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... dem lustigen, kleine Ferrata-Wadi...

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... bis zum senkrechten Abbruch hinunter in den Canyon.

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Rechts oberhalb von Grinsekettle sieht man zweihundert Meter tiefer den "Balcony Walk", meinen Singletrack von gestern.

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Der Klettersteig findet sich dann auch recht bald, frisch saniert und perferkt markiert. Ist natürlich in der anderen Richtung gedacht... aber ich steig mal ein Stückerl runter und sehe mir die Sache an.

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Und abwärts: die obere Hälfte ist ein Mix aus Gehgelände und recht gemütlichen Stellen, wo man sich halbwegs guten Gewissens auch ohne Ausrüstung verspaßeln kann.

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Das unterste Stückerl bis hinab zum Ende des "Balcony Walk" sind dann allerdings sportlich senkrechte bis überhängende fünfzig Tiefenmeter, kann den Verlauf von oben nicht einsehen. Ist zwar mit tollen Klammern versehen, aber was solls, ich muss ja sowieso wieder rauf zu Kettle und den Bikes. Dann kann ich auch hier umdrehen und mir das letzte "Risiko" ersparen.

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Fazit zum omanischen Klettersteig: Er existiert!

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Darauf einen Sonnenuntergang...

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... und eine weitere Warmduschernacht mit Katze im Sultanzelt im Sama Heights Resort. Gefällt uns... und das Essen ist richtig gut. Aber ab Morgen ist dann wieder Bikepacking!
 
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Tubeless... schon seit vielen Jahren. Keine Defekte bisher, böse Dornen gibt's haufenweise am Boden. Lass die Schläuche daheim, in der Resteschublade sind sie besser aufgehoben als in der Wüste.
Seit „vielen“ Jahren als gefühlt einer der Letzten, nachdem deine Follower dich über Jahre darauf hingewiesen haben das Schlauch kagge ist.
:awesome:
 
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10.01. 11:00 Wadi Damm Piste, 900m

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Nach zwei Nächten im Sultanzelt packen wir unsere sieben Sachen...

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... und verlassen das Massiv des Jebel Shams in Richtung Westen. Da scheint's auch noch ganz fetzige Berge zu haben. Ist zwar mit dem Bike nix zu holen, aber hübsch aussehen tun sie schon.

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Dann rollen wir mal runter... sind schlappe dreizehnhundert Tiefenmeter bis zum Talboden in einen Ort namens Wadi Damm. Da gibt's vermutlich ein dazugehöriges Wadi, dessen Badespäße uns zwei Jeeptouris gestern ans Herz gelegt hatten.

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Unendliche Weitblicke, völlig unbehindert von jeglicher Art störender Vegetation. So muss das aussehen im Oman.

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Auf der Abfahrt tut sich rechts ein Schluchterl auf, ...

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... durch das man wohl prima hindurchspazieren könnte.

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Wir rollen allerdings lieber bis ganz ins Tal...

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... und nehmen das Wadi Damm von unten in Angriff. Was von oben betrachtet schon so hübsch war, sollte innen drin auch funktionieren.

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Achso... die Panoramen im Oman? Phänomenal.
 
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Nur weil das Internet zu 50% aus Katzen zu bestehen scheint, kann ich die Begeisterung für diese Tiere nicht teilen, schon gar nicht im Bett. Was die so alles essen und wie man hier sieht, scheuen sie auch nicht vor müffelnden Füßen zurück 😉. Streicheln ja, wenn ich mir gleich danach die Hände waschen kann. Aber Kontakt im Bett, womöglich noch im Gesicht. Never.

P.S Ich habe eine Katze und die ändert an meiner Einstellung zu diesen Tieren gar nichts.😃
 
WIe siehts eigtl. Trailmäßig aus? Asphaltanteil schaut auf den Fotos natürlich sensationell aus, aber der Forsttraßen/Jeepweg Anteil scheint gegen 95% zu gehen?
 
WIe siehts eigtl. Trailmäßig aus? Asphaltanteil schaut auf den Fotos natürlich sensationell aus, aber der Forsttraßen/Jeepweg Anteil scheint gegen 95% zu gehen?
Biketaugliche Trails gibt's ehrlich gesagt quasi keine, abseits der Kringel bei Maskat auf trailforks. Die Wanderrouten auf den Bergen sind hier eher markierte Felshänge als gebaute Wege, da bist du mit dem Bike auf verlorenem Posten.

Wegen der Singletracks fährt man sicher nicht in den Oman. Eher schon wegen der komplett anderen Optik und dem nahezu perfekten Bikepacking... oder halt einfach, weil man mal was neues sehen will.

Pisten kannst du beliebig viele fahren, Asphalt ist eher selten in den Bergen.
 
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