Nebenbei war die SU der erste Versuch einer neuen historischen Epoche der Menschheit (historisch materialistisch nach Feudalismus und Kapitalismus die nächste notwendige Entwicklungsstufe, der Sozialismus), was zwangsläufig mit gewissen Fehlern einherging, insbesondere wenn man die gegebenen Umstände berücksichtigt: Aufbau aus unreifen Verhältnissen, konkret dem noch fast mittelalterlichen russischen Zarismus, Zerstörungen des ersten Weltkrieges (der durch die Oktoberrevolution beendet wurde), Angriffe aus vielen sie umgebenden Staaten in den ersten Jahren, der Überfall Nazi-Deutschlands mit bis zu 30 Millionen Toten in der SU und ebenfalls weitreichenden Zerstörungen, Kalter Krieg und praktisch bis zu ihrer Auflösung nie endende Versuche der imperialistischen Hauptmächte und ihrer Verbündeten sie zu schwächen und zu zersetzen,.... Dennoch hat sie für große Teile der Welt innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen bereits wesentliche Fortschritte mit sich gebracht: Wirtschaftliche Entwicklung, Alphabetisierung, Überwindung zumindest des alten Kolonialismus, außer in China weltweit nie dagewesene Verbesserungen der Lebenssituation für viele Millionen Menschen in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum (wofür die westlichen Staaten innerhalb ihrer Grenzen nicht nur wesentlich länger gebraucht haben, sondern diese Verbesserungen zu großen Teilen durch Raubkriege, Ausplünderung, Kolonialismus etc. erreicht haben) - und nicht zuletzt auch Erkenntnisse was beim nächsten Anlauf besser gemacht werden muss! Auch was Frauenrechte (Alexandra Kollontai als erste Diplomatin der Welt, Frauenwahlrecht etc.) anging, Förderung des Breitensports etc. war die SU Vorreiter. Bis heute, also selbst nach Jahrzehnten weiterer technologischer Fortschritte / Produktivkraftentwicklung könnten die meisten Menschen in den meisten kapitalistischen Staaten (insbesondere in Afrika, Asien, Südamerika aber auch Osteuropa froh über Lebensverhältnisse wie in der SU sein - ohne Vertreibung, Hunger, Perspektivlosigkeit, Drogenepidemien, Menschenhandel, Zwangsprostitution, Glaubenskriege,....). Ihre Existenz hat auch maßgeblich dazu geführt, dass die Kampfbedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter in den kapitalistischen Staaten verbessert wurden - Zugeständnisse von Seiten der Kapitalisten schienen notwendig um den Kapitalismus der nach 1945 eigentlich schon fast abgewirtschaftet hatte (selbst in der CSU gab es zumindest in der Propaganda sozialistische Elemente), weiter als das bessere System für die breite Masse verkaufen zu können (nicht zufällig gibt es daher in den letzten Jahrzehnten wieder eine umgekehrte Tendenz was die Schere zwischen arm und reich angeht, Sozialabbau, Krankenhausschließungen, Privatisierungen usw. usf.).
Der Untergang der SU (bzw. auch davor schon ihre krisenhafte Entwicklung) als vorübergehende Niederlage des Sozialismus hat Folgen die kaum beschrieben werden können: Unter dem westlich orientierten Jelzin (griff auf Berater von Goldman & Sachs etc. zurück) kam das Oligarchentum auf das bis heute für Russland prägend ist, die Verarmung der Menschen dort nahm solche Ausmaße an, dass innerhalb weniger Jahre die durchschnittliche Lebenserwartung um 10 Jahre zurück ging, Parteien wie die KPRF wurden verboten. Bis heute hat sich Russland nicht davon erholt, wenngleich diese Entwicklung zur (Halb-) Kolonie zumindest ein Stück weit gestoppt wurde. Weltweit war der Untergang der SU vor allem für die Staaten mit wirtschaftlichen Verbindungen zur SU eine Katastrophe. Ebenso im Hinblick auf die Hegemonie des westlichen Imperialismus nach 1990, der quasi nach Belieben Putsche, Regime-Changes, Zerstörung ganzer Länder durch Sanktionen, Kriege, Marionetten-Regimes etc. praktizieren konnte (Irak, Jugoslawien, Libyen, Afghanistan, diverse Länder in Lateinamerika die an einer eigenständigen Entwicklung gehindert wurden und werden, neo-koloniale Verhältnisse in Teilen Afrikas, besetzte Gebiete in Syrien, ....). Auch der Stellvertreterkrieg zwischen den Banderisten in der Ukraine (und den armen Seelen die sie in den Krieg zwingen / drängen, mit Waffen der NATO-Staaten, Geheimdienstinformationen von dort, Söldnern, militärischer Ausbildung, Unterstützung durch den Wirtschaftskrieg gegen Russland...) und Russland mit zehntausenden Toten und weitreichenden Zerstörungen ist eine Folge der vorübergehenden Niederlage des Sozialismus in der SU - und wer weiß was da noch alles kommt. Die Erkenntnis von Rosa Luxemburg, dass sich die Menschheit zwischen
Sozialismus oder Untergang in der Barbarei entscheiden muss tendiert aktuell ja quasi in vielerlei Hinsicht wieder in Richtung Barbarei: Aufrüstung, Verdummung (z.B. in der Hinsicht was viele meinen über die SU, bzw. den nächsten großen Feind des "Werte-Westens", China und allgemein den Sozialismus zu wissen, ganz zu schweigen von grundsätzlichem Denkvermögen das zumindest etwas komplexer ist als Tagesschau, Spiegel und TAZ weiß machen wollen) , Rechts-Entwicklung, ökologische Katastrophe, ....
Das ist historisch betrachtet aber alles nicht so wirklich wild - in 200 Jahren wird man sich vermutlich nur etwas ärgern dass es mit dem Sozialismus so lange gedauert hat und es halt zwei oder drei Anläufe gebraucht hat und deswegen so viele Leute so viele Probleme hatten und die Auswirkungen immer noch nicht ganz beseitigt sind - oder es gibt niemanden mehr der sich ärgern kann, dann ist es aber auch egal.
Alles Quatsch, Halbwissen, Propaganda? Mag sein, sicherheitshalber aber bitte doch selbst noch mal bei Marx, Engels, Lenin... ein paar Basics nachlesen um sicher zu gehen

Das letzte aktuelle recht gute das ich (zumindest halbwegs) zum Thema gelesen, bzw. gehört habe, war das hier: youtube.com/watch?v=bo7IU0Yqfq0&t=22s