Ehrlich gesagt denke ich das am MTB die wenigsten dinge wirklich objektiv betrachtbar sind.
Ich denke das ist auch Rainer und Gregor bewusst.
Objektiv ist, dass sich die Kräftekonstellation ändert. Alles andere ist dann von der Sensorik des Fahrers abhängig und entsprechend subjektiv. Das ist aber immer so. Ein objektiv bestes Setup wird es nicht geben, sonst würden ja alle Downhiller zum Beispiel dasselbe Rad fahren, weil es am eindeutig schnellsten ist. Es hat aber allein schon jeder Fahrer andere körperliche Voraussetzungen und dann vor allem einen sehr individuellen Erfahrungsschatz, der vor allem dadurch geprägt es, was er als Rad so fährt, und das im Prinzip ab der Jugend. Es ist klar, dass es grundsätzliche Tendenzen gibt, was funktioniert und was nicht für bestimmte Situationen, aber eine Optimierung ist aus genannten Gründen immer individuell und damit quasi subjektiv ( zumindest solange sich der menschliche Einfluss nicht genau für jede Person in Daten fassen lässt).
So ein schlechtes abschneiden, hätte ich nicht erwartet. Krass
Was heißt hier schlechtes Abschneiden? Was als Ergebnis hervorgeht, ist wohl dass es durchaus dauert, bis man sich auf die neue Situation einstellt. Ansonsten lese ich vor allem heraus, dass die Tester hier nicht soweit mit dem System vertraut geworden sind, dass eine gute Beurteilung möglich wäre. Der dominierende Begriff in den Beschreibungen ist: ungewohnt! Es ist klar, dass etwas Ungewohntes nicht intuitiv handhabbar ist. Bei einer Tätigkeit wie Mountainbiken ist aber eine relativ große Intuitivität notwendig. Fehlt die, konzentriere ich mich nicht wirklich aufs Fahren. Unter diesen Voraussetzungen ist dann aber eine Beurteilung eines Fahrsystems als Vergleich zu einem System, das ich eben intuitiv beherrsche, zumindest schwierig.
Was in diesem Zusammenhang auch interessant wäre: Wieviel wurde mit dem System tatsächlich exklusiv gefahren? Im Text steht wochenlang. Also vielleicht zwei Monate? Einerseits ist es schwer vorstellbar, dass jemand, der für eine Plattform wie hier als wichtiger Tester fungiert, eine so lange Zeit nur exklusiv ein spezielles Produkt testet. Andererseits würde es mich wundern, wenn jemand mit dem entsprechenden Hintergrund bei mehr als fünfzig Tagen täglicher Nutzung sich nicht insoweit an ein System gewöhnt, dass es immer noch vor allem ungewohnt ist.
Das ist jetzt weder eine Kritik des Tests noch der Tester, sondern allerhöchstens der Formulierung, wenn dabei so eine Wahrnehmung wie die oben zitierte herauskommt. Für mich hat der Test ein wichtiges Ergebnis gebracht, nämlich dass die Umgewöhnung zeitaufwendig ist. Zudem der Fakt, dass man zumindest solange, bis man auf beiden Systemen quasi komplett zuhause ist, ein Wechsel immer ein Problem darstellt, was dann in der Konsequenz bedeutet, dass man zumindest für eine erhebliche Zeit alle Räder umstellen müsste oder nur exklusiv ein Rad verwenden sollte. Das spricht dann aus ganz praktischen Gründen gegen das System, zumindest für einen erheblichen Teil von potentiellen Nutzern.
Das System aber insgesamt schon bewerten zu wollen, halte ich aber für verfrüht. Da braucht es schon einige valide Langzeiterfahrungen, um da ein besseres Bild zu erhalten.