Mir ist wichtig, dass Abnehmen als Lernreise zu einem gesünderen Lebensstil gesehen wird. Denn Diäten funktionieren zwar. Aber zu 90% erleben Menschen danach Jojo, und erreichen am Schluss wieder mindestens ihre Startgewicht. Diese Lebensstiländerung habe ich die letzten Jahre umgesetzt.
Ich will also niemanden zu extremen Abnehm-Ernährungsweisen animieren.
Dennoch möchte ich von meinem Keto Experiment berichten.
Nach 5 Tagen Heilfasten habe ich Donnerstag das Fasten ketogen gebrochen, also mit < 30g Kohlenhydraten pro Tag. Es war genussvoll, aber nicht Insulin-berauschend wie mit einem Apfel. da muss ich
@LetzRoll im Nachhinein klar recht geben. Meine erwachende Verdauung hat mich recht müde gemacht. Den zweiten Tag nach dem Fasten habe ich begonnen mit einem dunklen Kakao mit zwei Esslöffeln Kokosöl. Treibstoff. Dann bin ich eine Stunde langsam zur Arbeit geradelt, hatte einen Arbeitstag mit viel Energie. Abends eine kurze Visite in der Sauna und dann eine Stunde Heimradeln. Müde und langsam, aber gut gelaunt. Genial. Mittagessen: Salat & Grillgemüse im türkischen Imbiss. Abendessen: Ein Tomatentofu mit Salz, 130g Nüsse, Kokosjoghurt mit Himbeeren.
Heute habe ich Leber mit selbstgemachten Eier-Petersilie-Nudeln (mehlfrei) gekocht. Gut. Aber mein Ruhepuls ist erhöht, ich war zeitweise sehr platt und wollte mich hinlegen. Das war gestern wohl noch zu früh für Arbeit, Sauna und 2h Radeln. Ich freue mich auf den Schlaf.
Seit dem 3. Fastentag ist meine Ketose bei rund 4 mmol/L, also wohl solide. Laut Ketosticks-Messung.
Mein Gewicht ist im Fasten um 4 kg gefallen und jetzt stabil.
Was mir extrem gefällt, ist der gleichmäßige Blutzuckerspiegel. Keine Spitze nach der Mahlzeit, kein Tal der Tränen drei Stunden später. Fokus und Energie sind gleichmäßiger, Ess-Impulse und Gelüste kaum vorhanden.
Mein Gehirn auf Ketonkörpern statt Glucose ist auch interessant. Ich bin deutlich ruhiger und fokussierter. Bessere Impulskontrolle. Aber auch kreativer, schnell, leicht zu amüsieren. Negativ ist der mittelmäßige Zugriff aufs Gedächtnis - manche Wörter oder Fakten kommen erst nach zwei langen Sekunden oder gar nicht.
Mein Experiment geht weiter. Die Dauer werde ich vermutlich auf einen Monat beschränken. Jetzt lerne ich erstmal mehr über die Ernährung. Wenn ich Lust bekomme, gehe ich dann nochmal ins Kaloriendefizit. Da ich kaum Hunger und starke Gelüste verspüre, wäre das vermutlich leicht.