legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

das ist einfach kein partei-politisches thema.

nein ein gesellschaftliches.
AT ist autoland. da bist als radfahrer ein asozialer, der sich kein auto leisten kann oder ein klimakleber, der sich mit dichtmilch auf die autobahn pickt.

gestern, gemeindeversammlung in einem 2000-seelne-ort. thema radweg. brauch ma net, de affen fahren eh immer auf der strasse, auch wenn ein radlweg da ist. dass das die 5% rennradler sind, und die 95% radtouris, kinder, und die - oben angeführten - asozialen, wird geflissentlich übersehen. fahren alle auf der strasse.
 
Die kommenden Bundesregierungen werden mit ganz anderen Problemen konfrontiert sein. So ein 1. World Problem wie die Forstwege Freigabe durch zu drücken wird überhaupt keine Agenda sein. Höchstens vielleicht wenn das Landwirtschaftsministerium mal ausnahmsweise nicht mehr schwarz sein sollte, dass man vielleicht diese Lücke aus Enthusiasmus nützt. Alles sehr unwahrscheinlich.
Auf Landesebene wäre das alles viel einfacher machbar. Aber es ist nun mal ein Bundesgesetz.
Man kann es sich ja kaum vorstellen, aber tatsächlich kann sich die Situation auch noch verschlechtern.
Unsere rechts über den Tellerrand gerutschten kämpfen aktuell um den Bürgermeistersessel.
Sollten die das schaffen, wird für MTBer jedenfalls nichts mehr gemacht werden.

https://www.meinbezirk.at/innsbruck...erger-und-depaoli-fordern-projektaus_a5491699
 
Auch mein Gefühl ist die oh-so-mächtige Lobby der Waldbesitzer und Jagdpächter ist nicht das Problem, auch wenn sie für uns Mountainbiker ein schönes Feindbild abgeben. Klar, bei lokalen Projekten und individuelle Freigaben gibt es ein Kräftemessen, wie bei so gut wie jedem anderen Thema auch (Windkraftwerke!). Aber das Thema hat einfach zu wenig Bedeutung um die für die Änderung eines Bundesgesetzes notwendigen politischen Kräfte zu mobilisieren.

Von meinem Begegnungen im Wald mit Wanderern oder Gesprächen im Freundeskreis würde ich auch sagen es gibt schon den einen oder anderen der sich der Gesetzeslage bewusst ist, die Mehrheit weiß davon aber einfach nichts.
 
Naja das einzige was da mal irgendwie eine grossflächige lösung vorranbringen kann wäre der tourismus. Aber da das zumindest teilweise ein nischenprodukt ist, und die regionen die davon profitieren evt mit ihren angebot zufrieden sind und nicht unbedingt mehr konkurrenz wollen, ist da scheinbar der wille enden wollend. Ich selbst wohn in der nähe eines bikeparks und den noch weiter auszubauen ist ungefähr so schwierig wie das aufstellen von windradl. Grüner strom ja, aber bitte woanders. Biken ja, aber bitte nicht hier.
 
Der Tourismus treibt das natürlich in seinem Interesse voran und so sehen dann auch die Lösungen aus. Bei uns ist jede bewirtete Alm per MTB legal erreichbar. In den Bikeparks darf man natürlich auch legal fahren. Mehr braucht der Tourismus (derzeit) nicht.


Hätte es die MTB Lobby nicht in die Medien getragen, wüssten die Waldeigentümer, Jäger und Radfahrer bis heute nicht, dass es verboten ist. Da sind wir schon selber schuld. ;)
 
Ich freue mich schon auf die neue Saison, weil ich weiß, dass wir seit letzten Jahr endlich eine legale Trailabfahrt in Stadtnähe haben. Das ist schon ein gutes Gefühl! 🙏 Jedoch ist der Trail recht anspruchsvoll und auch nicht für die tägliche Runde geeignet. Deshalb bleibt mir halt nix anderes übrig als gewisse Hometrails illegal zu befahren. Zum Glück hatte ich in den letzten Jahren nie ein negatives Erlebnis, da ich rücksichtsvoll unterwegs bin. Hoffentlich bleibt das so. Ärgerlich ist halt, dass unseren direkten Nachbarn in Bayern auch Verschärfungen drohen, was uns Salzburger, die viel drüben unterwegs sind, schon richtig weh tun würde. :oops:
 
Auch "Schuldumkehr" genannt...wird es dann klarer?
Du glaubst doch selber nicht, dass die Verbote nur durch die Medien bekannt wurden und es ansonsten zu keinen Diskussionen gekommen wäre, oder?


Oh doch. Bevor das nicht in der Bauernzeitung thematisiert wurde, wusste kein Bauer bei uns davon.
Und nein, es gibt hier keine Schuld.
 
Jedoch ist der Trail recht anspruchsvoll und auch nicht für die tägliche Runde geeignet. Deshalb bleibt mir halt nix anderes übrig als gewisse Hometrails illegal zu befahren.
Ist wie überall: Ein faires Betretungsrecht ist durch nichts zu ersetzen, schon gar nicht durch ein paar hundert Meter exklusiven MTB-Weg.
 
Selbst unser Jägerverband hat sich damals dafür nicht interessiert.
Man hat das eher als eine Marotte irgend welcher Spinner abgetan, die sich hier aufregen, wie der berühmt berüchtigte Bauer vom Brenner und ähnliche.
Ich spreche hier von der Zeit von vor ~ 20 Jahren.

Heute weiß halt jeder Honk, dass MTBen verboten ist.
 
Vor allem wenn ohnehin alles schon geklärt ist und es nur an einem Sturkopf scheitert. :wut:

Dem sollte man täglich einen 💩 vor die Tür setzen
Ich kenne die Begebenheiten nicht, aber es ist bestimmt nicht immer nur schwarz weiß.

Wie würdest reagieren wenn die einen Radweg durch deinen Garten machen und jeder 3te lässt seinen Hund hin scheißen oder macht selber einen Haufen :ka:

Man muss halt auch immer die Hintergründe kennen, ich kenn sie nicht, daher enthalte ich mich jetzt mal meiner Meinung.
 
Und ihr glaubt wirklich, dass diese Geschichte so easy eindimensional ist.
Menschen lieben einfache Lösungen. Nur zu verlockend, den Bösewicht auf dem Scheiterhaufen zu sehen.
Vielleicht ist es aber wirklich ein Ungustl - völlig egal, weil von der Rechtslage gedeckt.
 
Stimmt, kann natürlich immer anders sein als in den Medien steht.
Was man so liest handelt es sich aber um einen jahrzente alten Weg (also nix neues), welcher von der Gemeinde nur aufgrund der einsturzgefährdeten Brücken gesperrt wurde (für alle Nutzer).
Konzept zur Sanierung und Pflege waren bereits abgestimmt (Übernahme Pflege durch den Alpenverein, dieser fordert aber dafür auch die Freigabe für Biker). Nur 1 von 20 Grundstückseigentümer verweigert die Zustimmung und verweigert dazu jegliche Gesprächsbereitschaft.
:ka:
 
Ich weiß schon, was du meinst. Aber, durch die Rechtsprechung in Österreich, mit Fällen wie in Tirol, wo der Bauer verklagt wurde, weil seine Ränder jemand angegriffen haben, wird die Situation nicht besser. Ein Beispiel von uns, hier in der Gegend in Oberösterreich: eine Frau klettert mit ihren Handtaschen Hund durch den Weidezaun, wo sich eine Gruppe Kühe befindet. Eine Kuh schlägt aus und trifft die Frau am Knie. Die Frau kommt ins Krankenhaus, es kommt zu einer Anzeige gegen den Landwirt. Der Landwirt muss sich jetzt, vermutlich in Vorleistung einen Anwalt nehmen, vor Gericht erscheinen , hat vielleicht schlaflose Nächte. Wie würdest du da als Landwirt reagieren? Dort war die Folge das in dem Tal alle Landwirte. Alle Wege, die über ihre Grundstücke verliefen, mit Betretungsverbot belegt hatten. Ich kann das zu 100 % nachvollziehen.
 
Ich kenne die Begebenheiten nicht, aber es ist bestimmt nicht immer nur schwarz weiß.

Wie würdest reagieren wenn die einen Radweg durch deinen Garten machen und jeder 3te lässt seinen Hund hin scheißen oder macht selber einen Haufen :ka:

Man muss halt auch immer die Hintergründe kennen, ich kenn sie nicht, daher enthalte ich mich jetzt mal meiner Meinung.

Das hat recht wenig mit dem "Gartenargument" zu tun.

Wie gesagt ist das mehr oder weniger ein Forstweg in einer kurzen forstlich unwirtschaftlichen "Klamm", wo seit den 1960er Jahren auch ein Wanderweg beschildert ist, am Eingang eine kleine Parkfläche ist, dort wohl ein Wegerecht gegeben ist (gemäß Gesetzeslage halt nur für Fußgeher), das als geschützter Landschaftsteil mit Erholungsfunktion ausgewiesen ist und vom Tourismus vermarktet wird.

Diese Saumstraße gibt es seit fast 150 Jahren schon – die meisten Leute / Erholungssuchenden wussten bis während der Coronazeit nicht einmal, dass das kein öffentliches Gut ist. Sogar die Polizei ist dort mit dem Auto durchgefahren. Da hat sich halt damals bei Corona erstmals ein Oberwichtiger wegen den Radfahrern wichtig gemacht, worauf die Straße für die Radfahrer gesperrt werden musste.

Ein recht breiter Weg mit angenehmen Gefälle und guter Sicht hat da halt viele Leute bergab zum (zu) schnell fahren verleitet – das ist soweit auch nachvollziehbar, und daher wäre als Kompromiss gedacht gewesen, wegen des erhöhten Nutzeraufkommens die Forststraße nur als Uphill zu erlauben.
Danach ist die Instandhaltungssache gekommen, und jetzt alles gescheitert.
 
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Ich weiß schon, was du meinst. Aber, durch die Rechtsprechung in Österreich, mit Fällen wie in Tirol, wo der Bauer verklagt wurde, weil seine Ränder jemand angegriffen haben, wird die Situation nicht besser. Ein Beispiel von uns, hier in der Gegend in Oberösterreich: eine Frau klettert mit ihren Handtaschen Hund durch den Weidezaun, wo sich eine Gruppe Kühe befindet. Eine Kuh schlägt aus und trifft die Frau am Knie. Die Frau kommt ins Krankenhaus, es kommt zu einer Anzeige gegen den Landwirt. Der Landwirt muss sich jetzt, vermutlich in Vorleistung einen Anwalt nehmen, vor Gericht erscheinen , hat vielleicht schlaflose Nächte. Wie würdest du da als Landwirt reagieren? Dort war die Folge das in dem Tal alle Landwirte. Alle Wege, die über ihre Grundstücke verliefen, mit Betretungsverbot belegt hatten. Ich kann das zu 100 % nachvollziehen.
Schöne Geschichte. Um sowas kümmert sich doch die Haftpflichtversicherung?
 
Ich weiß schon, was du meinst. Aber, durch die Rechtsprechung in Österreich, mit Fällen wie in Tirol, wo der Bauer verklagt wurde, weil seine Ränder jemand angegriffen haben, wird die Situation nicht besser. Ein Beispiel von uns, hier in der Gegend in Oberösterreich: eine Frau klettert mit ihren Handtaschen Hund durch den Weidezaun, wo sich eine Gruppe Kühe befindet. Eine Kuh schlägt aus und trifft die Frau am Knie. Die Frau kommt ins Krankenhaus, es kommt zu einer Anzeige gegen den Landwirt. Der Landwirt muss sich jetzt, vermutlich in Vorleistung einen Anwalt nehmen, vor Gericht erscheinen , hat vielleicht schlaflose Nächte. Wie würdest du da als Landwirt reagieren? Dort war die Folge das in dem Tal alle Landwirte. Alle Wege, die über ihre Grundstücke verliefen, mit Betretungsverbot belegt hatten. Ich kann das zu 100 % nachvollziehen.

Wobei, da hat das Land Oberösterreich ja recht schnell den Versicherungsschutz über die Wegerhalterhaftpfichtversicherung auf eine integrierte "Tierhalterhaftpflichtversicherung" ausgedehnt, damit das nicht mehr passiert. Die wird sogar vom Almbauernverband (OÖ Almverein) als Komplettschutz "lückenloser Versicherungsschutz" für alle möglichen denkbaren Varianten bezeichnet.

Mittlerweile gibts auch neue OGH-Urteile, die eine bessere Basis schaffen:
https://www.derstandard.at/story/30...r-kuh-attacke-doch-nicht-schadenersatz-zahlen

Bei den Almbauern übernimmt die Versicherung in OÖ nun sämtliche Rechtskosten bis hin zu Sachverständigen, Schadenersatzkosten und Schmerzensgeld. Und die gilt auch für die jeweiligen Tierhalter (also die, die für das Vieh zuständig sind, falls der Eigentümer der Vicher jemand anderer ist).
 
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