Die besten Ketten-Schmiermittel laut ZFC-Test

Das Vorgehen der regelmäßigen chemischen Reinigung ist dann quasi fast wie Heißwachsen, bei dem die Kette bei jeder Schmierung automatisch gereinigt wird. Deswegen ist selbst das kaum schmierende Kerzenwachs so weit oben in der Rangliste, denn Kerzenwachsbäder sind quasi Tiefenreinigung aller 300km so wie die chemische Tiefenreinigung aller 300km welche @B01 eindrucksvoll demonstriert hat. Daher wird regelmäßige Reinigung sicher kaum schlechter als das Kerzenwachs Ergebiss ausfallen.
Das ist ja genau dass, was ich behauptet habe. Ich verwende ebenfalls Silca Synergetic und lasse die Kette nach jeder Fahrt (sind bei mir um die 20 km) durch einen Lappen laufen, um den Schmutz zu entfernen. Dann reinige ich die Kette alle 2000 km etwas intensiver, da ich aktuell 4 Ketten in Wechsel fahre. Jede Kette bleibt 2000 km drauf und wird dann durchrotiert und dabei tiefengereinigt. So halten die Ketten bei mir um die 8000 km (insgesamt 4 Durchgänge) und ich komme auf über 30.000 km für den Antrieb, was ich im Allwetterpendelbetrieb richtig gut finde, zumal ich die Kette nur alle 2000 km intensiv reinige. Heißwachsintervalle liegen bei uns im Triathlonteam bei circa 300 km bei guten Bedingungen, dann werden die Ketten schon langsam lauter und wollen ein neues Bad. Wenn ich alle 300 km heißwachse, dann habe ich noch weniger Verschleiß. Ich müsste aber bei meiner Fahrleistung jede Woche die Kette durchtauschen und nach 4 Wochen alle Ketten heißwachsen. Da habe ich mit meiner Methode deutlich weniger Aufwand, da ich wöchentlich nur nachöle und alle 8 Monate dann 4 Ketten tiefenreinige. Eine Tiefenreinigung dauert ungefähr solange wie eine Heißwachsbehandlung, nur dass ich die Tiefenreinigung deutlich seltener durchführen muss.
Aber wie gesagt, jeder wie er möchte und es für richtig hält. Mein Pendelrad sieht sowieso aus wie die sprichwörtliche Sau, da brauche ich keine Kette von der ich Essen könnte.
 

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Re: Die besten Ketten-Schmiermittel laut ZFC-Test
Macht nicht zu viel Aufwand beim Heißwachs, der Minimalweg reicht völlig. Ich lasse auch trocknen und durch den Lappen ziehen weg, einfach dreckig in den Wachsheizer ohne spielereien bei der Temperatur.

30 Sekunden reichen für den Weg vom Rad in den Heizer, nach dem Heizen 10 Sekunden schwenken und aufhängen und nach dem abkühlen 50 Sekunden zum brechen und wieder montieren. Den Rest macht der Wachsheizer Automatisch.
Dank Kettenzange geht das alles so fix

Das schaffe persönlich beim Öl reinigen selbst mit Ultraschall reiniger nicht so schnell da man den Reiniger ab und an wechseln muss und am Ende auch die Zeit fürs Entsorgen und die Zeit fürs Kette nach Ultraschall spühlen oft vergisst.

Bei mir braucht Heißwachs sogar weniger Arbeitszeit als Antriebsreiniger, denn so schnell bekomme ich den nicht auf Antrieb aufgesprüht gebürstet und abgespühlt :)
 
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Habe letzte Woche im Urlaub bei den Mitfahrern beobachtet:

6 Mal Kette durch den Lappen ziehen + 6 mal Ölen

Das waren in summe locker 3-6 Minuten Arbeit da man den Kram natürlich auch erstmal zum Fahrrad bringen muss. Fällt alleinstehen nicht auf, da es jeweils nur Sekunden dauert, aber man macht es eben oft und hat daher auch viele Wege zum Rad.

+2 bis 5min für eine Intensivreinigung nach dem Urlaub

Bin die Woche mit einer Wachsung durchgefahren: das macht 90 Sekunden Arbeit Heißwachs vs 5 bis 11 Minuten Ölpflege.

Faktor 3 bis 6 finde ich schon extrem. Und da fehlt noch die Zeit den Öllappen zu organisieren, im Urlaub nicht zu vergessen und danach auch irgendwann mal wegzuwerfen. Und wer ganz streng ist, prangert auch die Entsorgung von Ölverschmutzten Stoffen als unnötigen Restmüll an.

So hatte ich das bisher noch nie gesehen. Ist mir erst im Vergleich aufgefallen. Vor allem der hohe Arbeitsanteil im Hocken ist nicht zu unterschätzen. Es sei den ihr habt im Urlaub ein Montageständer dabei oder legt jedes Mal etwas unter, damit die Lenkarmaturen oder Klarlack aufm Sattel nicht zerkratzen, beim Rad auf den Kopf stellen.

Wer natürlich sowieso sein Rad reinigt, der hat den Antriebsputz schon dabei, aber ich mach meins nicht sauber und da ist Reinigen dann extra Arbeit.
Und da putzen und Kette sauber machen nicht meine Lieblingsaufgaben sind, verbringe ich die gewonnene Zeit lieber anders mit meinen Lieblingsaufgaben beim Fahrradbasteln oder ganz klassisch im Internet ;)

Falls ihr euch wundert, warum das schon wieder 2 Beiträge nacheinander sind, hab eben herausgefunden, wo der zweite immer herkommt: Das Forum merkt sich, wenn ein Betrag nicht abgesendet werden konnte und sendet den später:
Screenshot 2025-10-11 152047.png
 
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Als Nachtrag zum Beitrag weiter oben, hier noch zwei Fotos der KMC e11 Kette, die am E-Bike montiert ist.

Die Kette wurde vor dem Fotografieren zur Reinigung durch ein altes Baumwoll-Shirt gezogen. Zuletzt wurde sie vor rund 100 km mit Finish Line Cross Country (grün) geschmiert, die letzte gründliche Reinigung¹ fand vor ungefähr 700 km statt. Die Kette wird nicht nach jeder Fahrt sondern eher selten, hin und wieder mit einem Lappen/Shirt gesäubert. Da am City-E-Bike Schutzbleche montiert sind und ich mit dem Rad keine Gravel-Strecken sondern nur über Straßen, Rad- und Feldwege fahre, bleibt die Kette grundsätzlich recht sauber. Letzte Woche hat mich für 20 Minuten recht starker Regen erwischt, was jedoch keine Nachschmierung erforderlich macht. Die Kette ist noch schön leise.

Wie oben bereits attestiert: Klar mag es noch sauberer gehen, Finish Line grün ist mir aber sauber genug. Vor allem lässt sich Schmutz, wenn er sich denn angesammelt hat, leicht entfernen.

¹ Gründliche Reinigung: Bislang habe ich keine meiner Ketten in ein Bad aus Bremsenreiniger et al. gelegt, sondern am Rad montiert gereinigt, d.h. Gartenschlauch, Kette umschließende Bürse samt Muc-Off Antriebsreiniger, anschließend Presto Bremsenreiniger aus der Sprühdose und am Ende nochmal Wasser genutzt.

20251011_161153.jpg


20251011_161131.jpg
 
Ich weiß nicht, ob es in Bezug auf den Titel des Threads wirklich zielführend ist, sich seitenlang über eines der am schlechtesten getesteten Schmiermittel auszulassen, um dann zu schließen mit „mir ist das sauber genug“. Auch das Weglassen jeglicher Informationen über den Einsatzzweck und die gemessene Haltbarkeit der Ketten / Antriebe hilft nicht.

Aus jahrelanger eigener Erfahrung, auch aus meinem Umfeld, kann ich sagen, dass das grüne Finish Line mit Abstand am meisten Dreck anzieht, die Ketten deswegen extrem schnell verschleißen, und man spätestens nach einer Fahrt in starkem Regen einen völlig versauten und schlecht laufenden Antrieb hat. Also exakt das Gegenteil des eigentlichen Einsatzbereichs dieses Öls, und einer der Gründe, warum es auch in Tests immer ganz weit hinten landet.
 
Ich weiß nicht, ob es in Bezug auf den Titel des Threads wirklich zielführend ist, sich seitenlang über eines der am schlechtesten getesteten Schmiermittel auszulassen, um dann zu schließen mit „mir ist das sauber genug“. Auch das Weglassen jeglicher Informationen über den Einsatzzweck und die gemessene Haltbarkeit der Ketten / Antriebe hilft nicht.

Aus jahrelanger eigener Erfahrung, auch aus meinem Umfeld, kann ich sagen, dass das grüne Finish Line mit Abstand am meisten Dreck anzieht, die Ketten deswegen extrem schnell verschleißen, und man spätestens nach einer Fahrt in starkem Regen einen völlig versauten und schlecht laufenden Antrieb hat. Also exakt das Gegenteil des eigentlichen Einsatzbereichs dieses Öls, und einer der Gründe, warum es auch in Tests immer ganz weit hinten landet.
In den seitenlangen Beiträgen weiter oben werden alle Informationen geboten, deren Abwesenheit du in deinem ersten Absatz beklagst. Nicht bloß meine Prioritäten sondern auch der Kontext der Aussagen sollten deutlich werden, nämlich der Vergleich zu Silca Synergetic unter Bezug auf die Erfahrungen, die @K_Rei aus persönlicher Anschauung geschildert hat, sowie initial meine Frage danach, ob denn Mariposa Flowerpower tatsächlich leiser als eines der erwähnten Öle sei.

Die von dir im zweiten Absatz geschilderten Erfahrungen kann ich schlichtweg nicht nachvollziehen, da sie meinen eigenen Erfahrungen an gleich 2 Rädern diametral entgegenstehen. Ebenso verwunderlich erscheint mir, dass du das Öl dennoch "jahrelang" genutzt hast.
 
Wenn man etwa 10 mal mehr Aufwand als beim Heißwachs betreibt (Arbeitszeit)
Unbeschrieben viel Chemie verbraucht.
Und akzeptiert, dass das alles im Boden versickert und bei Verwendung ohne Handschuhen auch in die Haut einzieht. (Schutz vor Bremsenreiniger ist zumindest bei regelmäßigem Hautkontakt relevant)
Dann hat man eindrucksvoll bewiesen, dass es selbst mit klebrigsten Schmierstoffen möglich ist, eine Kette auf Kerzenwachs Level zu halten. Sofern diese innen so aussieht wie außen, wovon ich fast schon ausgehe, denn so sehr wie die gespült wurde, kann man nicht mal in den Innenseiten der Laschen Dreck erkennen.

Und daher finde ich den Beitrag schon relevant, um zu zeigen, dass es möglich ist. Im Vergleich zu den ZFC Testbildern zeigt es genauso gut, dass der ZFC Test bewusst auf wenig Aufwand zugeschnitten ist, mit dem Weglassen der Fahrrad-Reinigung. Denn bei ZFC sieht die Finishline Kette aus, wie ich es kenne.

Und so sauber wird es mit Wachs übrigens nicht, denn man hat immer etwas Wachsreste irgendwo kleben, zumindest wenn man sich nur 90 Sekunden aller 300km für eine Heißwachsung gönnt, da ist dann keine Zeit mehr zum Sauber machen. Den Zustand als "es geht besser" zu beschreiben deutet meiner Putzmuffel Meinung nach auf ein Putzhobby mit hohem Anspruch ;)

Ich würde sogar behaupten, dass man mit einer absolut reinlich gesäuberten Öl Kette Wachperformance überbieten kann, aber das ist schwierig zu beweisen, denn ZFC wird bestimmt lieber 5 neue Schmierstoffe testen, anstatt sich bei einem einzigen Produkt 5-10 mal länger aufzuhalten, um die Niesche Hobby-Kettenreiniger zu bedienen.
Ich glaube, derartige Tests würde ZFC aus Prinzip ablehnen, denn so wie Adam seine Chemikalien Recycled, obwohl wegschütten/verdunsten und neu kaufen deutlich billiger ist, habe ich ihn in meiner persönlichen Einschätzung schon in die Schublade Grüne Umweltleute gepackt.
Aber es gibt schon Stimmen aus der Community zum Thema "bitte mal mit Kettenreinigung testen" als gefragt wurde welche Themen aus Kuriosität mal dran kommen sollten. Weiß aber nicht, ob es diese Option überhaupt ins Voting geschafft hat.

Aber ich finde es trotzdem eindrucksvoll und klasse das du es mit uns teilst, danke dir @B01

Alleine ist er damit nicht, hab noch mehr Ölketten gesehen, die so aussehen, klappt auch bei extrem häufiger Fahrradwäsche, sofern man etwas aggressivere Waschmittel nimmt oder überdurchschnittlich häufig wäscht.
Man braucht da auch kein parfümiertes Fahrradöl. Motoröl für 1€ pro 100ml tut es auch.
 
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Sofern diese innen so aussieht wie außen, wovon ich fast schon ausgehe, denn so sehr wie die gespült wurde, kann man nicht mal in den Innenseiten der Laschen Dreck erkennen.
Wegen der von @biokeks beschriebenen Routine habe ich mir dieser Tage einen Kanister Bremsenreiniger gekauft. Das nächste Mal, wenn ich meine Kette so wie immer gereinigt haben werde, werde ich sie mal vom Rad abnehmen und in ein oder mehrere Gläser mit Bremsenreiniger legen, da mich interessiert, ob und wie viel von dem "schwarzen Zeugs" dann noch aus der Kette kommt.

Nach der Reinigung mit Bürste plus Antriebsreiniger ist die Kette äußerlich blitzblank sauber, der Druckstrahl des Bremsenreinigers aus der Flasche holt dann aber noch deutlich sichtbar Schmutz aus der Kette. Die 600 ml Druckflasche reicht circa für 4-5 Reinigungen, wobei ich die Kette jeweils eine Runde von Kettenschloss zu Kettenschloss unter dem Druckstrahl durchlaufen lasse. Unter dem Rad liegt dabei ein großes Stück Karton. In die Luft gelangt das Zeug zweifelsohne, in den Boden aber nicht. Handschuhe trage ich sowieso immer wenn ich das Rad putze, so wie ich auch zwei Paar Einmalhandschuhe in meiner Mittelrohr-Tasche dabei habe, falls die Kette mal aus irgendeinem Grund abspringen sollte.

In den Innenseiten der Laschen der HG93 vom Crossbike ist Dreck erkennbar. Ich denke, das liegt an den befahrenen Gravelstrecken in Kombination mit dem Fehlen von Schutzblechen.
 
Da weiß jemand Bescheid :)
Ist den wenigsten bewusst, dass der bio Schutz auf der Haut Grenzen hat und das Zeug schon einzieht. Kleine Mengen steckt die Haut weg, aber irgendwann wird es zu viel.
War mir auch neu, bis mir ein Zweiradmechaniker mal erzählt hat, wobei alles Handschuhe vorgeschrieben ist und wie so Arbeiterhände aussehen, wenn man sich nicht daran hält.

Probier ruhig mal Motoröl aus, oder war es Gabelöl? Weiß nicht mehr, irgendein billiges Mehrzwecköl verwendet einer meiner Freunde, für seine privaten Räder weils billiger ist und auch funktioniert.
 
Wenn man etwa 10 mal mehr Aufwand als beim Heißwachs betreibt (Arbeitszeit)
Unbeschrieben viel Chemie verbraucht.
Paraffin ist meiner Kenntnis nach auch meistens ein Produkt aus der Erdöldestillation oder wird aus Braunkohle bzw. Torf hergestellt. Umweltfreundlich ist das auch nicht gerade. 10mal mehr Aufwand sehe ich persönlich nicht, ich reinige meine Ketten aller 2000 km etwas mehr, da ich diese dann rotiere. Die initiale Entfettung einer Kette vor dem Heißwachsen muss deutlich gründlicher durchgeführt werden als eine Tiefenreinigung und braucht auch etwas Chemie oder Hilfsmittel wie Strip Chips und Co. Immer eine Frage der Sichtweise, hier treffen halt "Religionen" aufeinander. Man darf den gewöhnlichen Öler, der die Kette "volljaucht", nicht mit dem Heißwachser vergleichen. Ich kann persönlich dem Heißwachsen nichts abgewinnen, da ich die Kette am Alltagsrad nicht nach jeder Schlechtwetterfahrt wechseln möchte. Die Laufleistung von Heißwachs im Bereich von 300 km (Erfahrungswerte unserer Triathlongruppe) überzeugt mich nicht, da ich mit Heißwachs deutlich mehr Aufwand betreiben müsste.
Aber das gilt nicht für alle Fälle, für mich mit dem Alltagsrad (echter Autoersatz bei 20 km einfacher Arbeitsweg) überzeugt mich Heißwachs nicht. Da fahre ich mit guten Öl besser.
 
Bin die Woche mit einer Wachsung durchgefahren: das macht 90 Sekunden Arbeit Heißwachs vs 5 bis 11 Minuten Ölpflege.
90 Sekunden für einen Heißwachsdurchgang halte ich aber auch für sehr ambitioniert. Kette abnehmen und auffädeln, dann kurz im Topf rühren, danach Aufhängen und im Anschluß brechen und montieren ist in dieser Zeit sehr sportlich. Die reine Arbeitszeit einer Tiefenreinigung ist da auch nicht viel länger. Mal kurz zur Nachfrage, wieviel Kilometer seit ihr denn in der Woche gefahren? Durch den Lappen ziehen muss ich auch meine gewachsten Ketten nach jeder Fahrt, der Dreck fällt ja nicht einfach ab. Klar haftet weniger Schmutz dran, aber trotzdem entferne ich diesen auch regelmäßig. Bleibt nur als Argunent das Nachölen, und da hat man mit guten Ölen und etwas Sachverstand ähnliche Laufleistungen wie mit Heißwachs (in Extrembedingungen sogar deutlich höhere).
 
Hab den ganzen Dreck einfach dran gelassen, fährt sich runter. Bin auf 16 Stunden Uphill fahren gekommen

Bei Tropfwachs muss man gründlich sein, bei Heißwachs verschwinden die Reste im Kocher, daher deutlich nutzerfreundlicher.

So gesehen ist Tropfwachs die Variante, wo am meisten schiefgehen kann.

Der ganze Aufwand mit gründlich Entfetten, Kette durchwischen, trocknen lassen nach der Fahrt etc sind alles nur Optimierungen, um ein paar Stunden mehr Laufzeit pro Heißwachsdurchlauf herauszuholen. Aber was gewinnt man durch diese Optimierungen?
10%-40% längere Laufzeiten vielleicht - aber was spart man durch längere Laufzeiten wenn einmal Heißwachs 90 Sekunden Arbeit pro Durchgang bedeutet? 10-40 Sekunden Arbeit spart man, aber hat dafür 20min mehr zu tun für die Optimierungsschritte.
Daher auf alle Mini Optimierungen bei Heißwachs verzichten und die Kette einfach hereinwerfen ohne einen Finger krum zu machen :)

Oder wie sehen das die Mitleser? Mache ich mir das Heißwachsleben zu einfach? Hat mal jemand darüber nachgedacht, was all diese Heißwachsoptimierungen bringen?:
  • Kette gründlich zu entfetten statt mit minimal aufwand
  • Kette vor dem Wachsen sauber machen statt Dreck im Heizer
  • Kette vor dem Wachsen trocknen statt Wasser im Heizer

Ich verzichte zurzeit auf alles und hab so ein richtigen Dreckspot und der funktioniert auch bestens. Der bekommt immer 110° damit das Wasser verdampft und außen weniger wachs kleben bleibt und reicht trotzdem für den ganzen Urlaub.
 
Wie gesagt 90 Sekunden sind schon sportlich. Wenn man natürlich nur die Kette reinwirft und dann wieder montiert (ohne Brechen) mag das funktionieren, bei 110°C ist das Wachs aber so dünnflüssig, dass es wahrscheinlich nicht überall hinkommt wo es soll. Nicht umsonst werden die 80°C als Referenz angegeben. So könntest du eine extrem saubere Kette haben, aber auch eine ohne Wachs an den wichtigen Stellen. Wie viele Kilometer seit ihr denn in der Woche gefahren? Eine Woche Radfahren kann viel bedeuten, von einigen wenigen Kilometern bis zu mehreren Tausend Kilometern 😉.
 
Ich rechne immer in Laststunden: daher so um die 10-15 stunden. Das passt ganz gut zur 300km angabe welche wohl eher Gravel meint. Viel mehr als 15 Stunden Last kann man der Wachsung aber echt nicht zumuten. Wenn man natürlich endlos Singeltrail Kilometer dabei herunter rollt, dann kommt man mit 15 Laststunden manschmal auch auf die Gravelstrecke

Bei einer neuen Kette empfinde ich die Tiefenreinigung schon als deutlich aufwendiger als das Nachwachsen.
Klar muss man mit Ultraschallreiniger nur die Kette abmachen und hereinwerfen.
Aber wer leert den Reiniger nach Benutzung und wer füllt wieder neues Zeug rein und was macht man mit der alten Flüssigkeit?

Natürlich muss das Rad vor dem Wachsen auch in den Keller und wenn man die Arbeit in 3 Teile teilt und man den zweiten Gang nicht grade mit dem Griff in die Vorratskammer kombiniert, ist das natürlich alles Laufzeit.

Aber selbst wenn man aus den 90s wegen der Laufwege 180 macht, sehe ich da bei meinen Kumpels immer noch Faktor 1,5 bis 3 statt Faktor 3-6

Es war nie mein Anspruch schneller zu sein, wollte nur keine klebende Kette mehr als Putzmuffel.
Das es schneller geht ist mir erstmalig im direkten Vergleich im Urlaub aufgefallen.
Denn wer zählt schon beim Kette Ölen die Sekunden? Das ist immer mal etwas Zeit, aber in Summe kommt doch mehr als erwartet zusammen und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen als ich meine Kumpels immer unten vor dem Rad habe hocken sehen ;)
 
Am Anfang macht man noch relativ viel Wissenschaft aus dem Heißwachsen. Aber irgendwann wird man Faul und lässt immer mehr weg und wird dadurch nicht offensichtlich gestraft.
Klar war es doof das mein Dreckswachs Pot nach ein paar Nass geregtneten mit Squirt voll gepampten Schwarzen Drecksketten weich geworden ist.

Aber nachdem wir da versehentlich mal das Wasser rausblubbern lassen haben (ungeduldig den Pot von 95° auf 120° gestellt Anstatt das Ding einfach machen zu lassen), versuche ich aktiv immer knapp über 100 zu kommen, eben noch sodass genug Oberflächenspannung im Wachs ist das die großen Hohlpin Löscher gefüllt bleiben. Wenn es nicht aus den Hohlpins herausläuft, dann bleibt es auch im viel dünneren Pin zu Lasche Freiraum hängen.
Denn das Wasser rauskochen hat den Dreck wieder ordentlich knackig gemacht. Nicht ganz perfekt, aber fast so wie mein Race Wachs.

Und wenn Laufzeit wirklich mal relevant ist, dann erhöhe ich von 90 Sekunden auf 110 Sekunden indem ich den 10 Sekunden Arbeitsschritt auf 30 Sekunden strecken um die Kette herausziehe und in den Sauberen Race Heizer hereinlege und dort noch mal schwenke.
Für den zweiten Heizer musste ich natürlich nochmal 10€ inkl. Versand bei Kleinanzeigen investieren.
Aber das ist es wert, auf keinen Fall auf dem Herd, das ist der übelste Hass daneben stehen zu müssen


Bei Tropfwachs wird man aber massiv für Abkürzungen bestraft, da ist dann nach 3-5 Stunden fahren plötzlich Schluss. Immerhin kann man sich da unterwegs mit einer Notschmierung alle 2 Laststunden bis zum Tagesende retten. Daher nehmt mich für Tropfwachs auf keinen Fall zum Vorbild, da muss man an alles denken.
 
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Es war nie mein Anspruch schneller zu sein, wollte nur keine klebende Kette mehr als Putzmuffel.
Das es schneller geht ist mir erstmalig im direkten Vergleich im Urlaub aufgefallen.
Denn wer zählt schon beim Kette Ölen die Sekunden? Das ist immer mal etwas Zeit, aber in Summe kommt doch mehr als erwartet zusammen und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen als ich meine Kumpels immer unten vor dem Rad habe hocken sehen ;)
Täglich hättest du deine Kumpels nicht hocken sehen müssen, wenn diese gescheites Öl verwenden 😉. Die 15 h erreiche ich auch locker mit Öl und habe die Kette in echten 5 Minuten all inklusive wieder einsatzbereit für die nächsten 300 km, ohne die Kette zu demontieren und den Pot anzuwerfen. Nach insgesamt 2000 km nehme ich dann die Kette ab und reinige diese intensiver, da dann eh eine andere Kette montiert wird, um den Verschleiß zu minimieren. Wie gesagt, alles eine Frage der "Philosophie". Ich komme aktuell mit einen Antrieb unter Rotation von 4 Ketten circa 30.000 km, was ich persönlich nicht schlecht finde. Ich kenne da so einige Ebiker, die froh wären, überhaupt 1000km mit einem Antrieb fahren zu können 😉.
 
Wird an der schmutzigen Kette liegen, dass Ölprodukte so viel Pflege brauchen, wenn man auf Sauberen Ketten selbst mit Finishline Cross Counry so überragende Ergebnisse erreichen kann.

Kann mir sehr gut vorstellen, dass Öl ewig halten kann, wenn die Kette sauber ist.
Dass es mit Silca Öl natürlich alles noch einfacher ist, sollte anhand der ZFC Ergebnisse ohne Reinigung klar sein.

Das Thema wohin mit dem Lappen kam mir bei einer anderen Gruppe in der zweiten Urlaubshälfte in den Sinn: da hat einer zerschnittene Jeans genommen und mit jedem Wisch tiefschwarze Streifen runter geschmiert. Und da viel es mir auf: man muss ja auch die Zeit herein rechen, die man fürs Organisieren und Entsorgen des Lappens hat. Und vergessen darf man den im Urlaub auch nicht.

Hab noch nie ein Lappen für die Ölkette verwendet. Daher war mir das Konzept bisher fremd.
Beim Tropfwachs hab ich zum ersten mal einen Lappen in die Hand genommen. Aber da war es ok, da man den ja wieder waschen konnte, ohne seine Wäsche zu verölen.

Edit: die Formulierung mit dem noch nie einen Lappen in der Hand gehabt zu haben klingt echt schlimm, ihr denk jetzt bestimmt alle das ich bei mir in der Wohnung die Gänge mit der Schneeschaufel frei schiebe damit ich zum Computer komme 😱
 
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Ich rechne immer in Laststunden: daher so um die 10-15 stunden. Das passt ganz gut zur 300km angabe welche wohl eher Gravel meint. Viel mehr als 15 Stunden Last kann man der Wachsung aber echt nicht zumuten. Wenn man natürlich endlos Singeltrail Kilometer dabei herunter rollt, dann kommt man mit 15 Laststunden manschmal auch auf die Gravelstrecke

Bei einer neuen Kette empfinde ich die Tiefenreinigung schon als deutlich aufwendiger als das Nachwachsen.
Klar muss man mit Ultraschallreiniger nur die Kette abmachen und hereinwerfen.
Aber wer leert den Reiniger nach Benutzung und wer füllt wieder neues Zeug rein und was macht man mit der alten Flüssigkeit?

Natürlich muss das Rad vor dem Wachsen auch in den Keller und wenn man die Arbeit in 3 Teile teilt und man den zweiten Gang nicht grade mit dem Griff in die Vorratskammer kombiniert, ist das natürlich alles Laufzeit.

Aber selbst wenn man aus den 90s wegen der Laufwege 180 macht, sehe ich da bei meinen Kumpels immer noch Faktor 1,5 bis 3 statt Faktor 3-6

Es war nie mein Anspruch schneller zu sein, wollte nur keine klebende Kette mehr als Putzmuffel.
Das es schneller geht ist mir erstmalig im direkten Vergleich im Urlaub aufgefallen.
Denn wer zählt schon beim Kette Ölen die Sekunden? Das ist immer mal etwas Zeit, aber in Summe kommt doch mehr als erwartet zusammen und ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen als ich meine Kumpels immer unten vor dem Rad habe hocken sehen ;)
bin ich der Einzige, bei dem das merkwürdige Assoziationen weckt?
 
Anhang anzeigen 1959273
Die Kette, eine SRAM XO1/XX1 ist 4000km alt und hat nach dem Pedros Chain Checker 0 Verschleiß.

Anhang anzeigen 1959274

Mit höher auflösendem Messgerät ist es mehr.
Ich habe nun mal ein Gerät benutzt, das von der Funktionsweise her augenschaulich so arbeitet wie das hier im zweiten Bild zu sehende Gerät.

Gibt es bei Dir oder anderen Nutzern weitere Erfahrungen mit Dingern dieser Art, vor allem mit Blick auf die etwaige Qualität bzgl. der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse?

[...]
Die letzte Kette am Crossbike, eine Shimano HG93, habe ich nach 4000 km vorsorglich getauscht. Die Messlehre zeigte irgendwas zwischen 0,5 und 0,75 an, es lief noch alles tadellos. Um die Ritzel der nicht mehr neu erhältlichen M760-XT-Kassette zu schonen, habe ich die Kette dennoch gewechselt. [...]

Die KMC e11 Kette am E-Bike hat nun knapp 6000 km hinter sich und wurde mit einem 90 Nm Motor nahezu ausnahmslos bei voller Unterstützungstufe bei maximaler Geschwindigkeit bei kleiner Trittfrequenz¹ in den dicksten Gängen gefahren. Selbst nach dieser größtmöglichen Qual für das System zeigt die Messlehre aktuell erst knapp 0,75 an. [...]
Dem neuen Messgerät zufolge hat meine inzwischen demontierte HG93 eine Längung von etwas weniger als 0,5 und die KMC e11 ein Stück weit weniger als 0,75. Die vor Kurzem neu montierte Kette hat laut dem neuen Instrument eine Längung von etwas weniger als 0,25.
 
So erstes Intervall mit Silca Heiswachs und einem Endurance Chip bei 392km beendet. Gefahren wurde alles quer Beet mit dem eBike bei 120kg Systemgewicht. Egal ob 70km zur Arbeit, Singletrails oder ein Wochenende in Sölden. Es gab ordentlich Wasser, Staub und Schlammbeschuss.

Die Kette war noch nicht hörbar und das Schaltverhalten war seit Kilometer 1 perfekt. Ich hatte die frische Kette bei 95 Grad aus dem Wachsbad genommen. Diesmal 80 Grad probiert, mal sehen ob es da größere Unterschiede gibt auch wenn die äußeren Bedingungen nie 1zu1 erneut abgebildet werden können.

Bereue den Umstieg vom Dripwachs nicht eine Sekunde. Das wachsen mach ich nebenbei wenn ich in der Werkstatt bin und kostet mich keine 5 Minuten aktive Arbeit. Der Reinigungsaufwand hält sich in Grenzen. Auch ist das Rad sehr schnell wieder einsatzbereit.

Würde ich immer wieder machen. Jetzt wird es langsam kälter, da ich auch bei -20 Grad aufs Rad steige bin ich da mehr als gespannt.
 
Hi biokeks!

Ich habe mir nun jeden einzelnen Deiner Beiträge hier im Faden durchgelesen und bin begeistert von Deiner Herangehensweise sowie der detaillierten Dokumentation!

Ich selbst nutze seit 1,5 Jahren Finish Line Cross Country (grün/wet) an zwei Rädern, bin sehr zufrieden, reinige und öle mit Verstand, sodass auch mein Antrieb relativ sauber bleibt und nicht viel mit den oft beklagten schwarz-schmierigen Feuchtöl-Antrieben zu tun hat. Ich schmiere damit mein Schönwetter-Crossbike (Straße sowie Gravel/Schotter) sowie ein City-E-Bike (fast ausschließlich Straße; auch Fahrten über nassen Untergrund oder durch Regen).

An sich gibt es keinen Grund zu wechseln, da ich mit Finish Line Cross Country äußerst zufrieden bin - außer Neugier. Wenn die Flasche irgendwann einmal leer sein sollte, stand eigentlich auf meinem Plan, anschließend mal Silca Synergetic zu testen.

Nun meine Frage bzw. Wunsch nach erneuter Bestätigung: Das Mariposa läuft wirklich ruhiger? Wow! Finish Line Cross Country macht die Ketten an meinen Rädern nahezu geräuschlos - zumindest für die ersten Pi mal Daumen 100 - 200 km. Danach ist die Kette hörbar, aber noch wirklich leise. Ich schmiere je nach Bedarf nach, meist so nach 400 bis 800 km. Gründliche Reinigung je nach Bedarf, circa 3x pro Jahr.

Hi B01,

danke für die Blumen. In wiefern Mariposa leiser läuft als Synergetic oder dein Finish Line kann ich nur bedingt beurteilen. Es hängt einfach zu viel von der Einstellung des Antriebs ab. Grundsätzlich kann ich im direkten Vergleich der von mir beschriebenen Räder sagen, dass das Mariposa direkt nach dem monatlichen CheckUp lautlos läuft (das ändert sich aber nach einigen Tagen zu sehr leicht hörbar) und das Synergetic am Rad meiner Liebsten quasi sehr leicht hörbar startet und dann irgendwann etwas mehr hörbar wird aber trotzdem noch mehr als gut genug läuft). Der Vergleich hinkt aber auch etwas weil es ein 2fach vs 3fach Antrieb ist und sich 2fach einfach besser einstellen lässt... 🧐

Wenn dein Antrieb im Gebrauch mit Finish Line so sauber aussieht wie auf deinen Bildern, würde ich im Vergleich zu meinen Erfahrungen mit Synergetic zumindest rein aus Sauberkeitsgründen keinen Grund sehen, um auf das wesentlich teurere Synergetic zu wechseln 🤑 Ob das Finish Line aber von der Laufleitung oder Wasserbeständigkeit mit Synergetic mithalten könnte, weiß ich allerdings nicht 🤠

Am Wochenende hatte das Syntergetic Rad nen Platten und ich habe das Laufrad zum Flicken aus dem Keller mit hoch in die Wohnung genommen. Der Sauberkeitszustand der Kassette auf diesen Bildern ist extra nicht gesäubert und kommt direkt aus dem regelmäßigen Pendelbetrieb bei aktuellem Schhhhhwetter mit Fahrten auf Waldwegen, Schotter und Asphalt.

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Das meiste von dem gräulichen Zeugs lässt sich mit nem Mikrofasertuch ohne Chemie abwischen und ist keine hartnäckige harzige klebrige Pampe.

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Ich vermute auch, dass es sich dabei auch mehr um die Zusätze vom Synergetic handelt mit ein bisschen Schmutz. Die dazugehörige Kette ist vielleicht etwas sauberer als deine auf deinen Bildern. Diesen Zustand der Kassette halte ich für das aktuelle Schhhhhwetter für absolut vertretbar und benötigt für mein dafürhalten keine Säuberung mit irgendwelchen Reinigern 🙂 Beim wieder montieren des Laufrads ans Fahrrad im Keller habe ich die Kassette dann aber dennoch mit nem Mirkofasertuch bissl abgewischt weil es sich halt gerade anbot und ich gut dran kam. Der Antrieb meines eigenen Flowerpower Rads ist im gleichen Pendelbetrieb aber grundsätzlich insgesamt einfach sauberer, wie schon in meinen vorherigen Beiträgen geschrieben.

Wegen der von @biokeks beschriebenen Routine habe ich mir dieser Tage einen Kanister Bremsenreiniger gekauft. Das nächste Mal, wenn ich meine Kette so wie immer gereinigt haben werde, werde ich sie mal vom Rad abnehmen und in ein oder mehrere Gläser mit Bremsenreiniger legen, da mich interessiert, ob und wie viel von dem "schwarzen Zeugs" dann noch aus der Kette kommt.

Übertreibs damit nicht ;) Ich mache das in nur einem Glas, also keine Durchgänge in mehreren Gläsern bis nichts mehr rauskommt. Dafür schüttel ich ne Weile, lass es dann noch ein paar Minuten drin bis ich irgendwas anderes fertig gemacht habe und schüttel dann nochmal. Sicherlich würde bei einem zweiten Durchgang in nem weiteren Glas mit frischem Bremsenreiniger noch mehr Zeugs aus den Kettengliedern kommen, das ist mir aber den Aufwand, Chemie- und Zeiteinsatz nicht wert :ka: Die Prozedur mit mehreren Gläsern mache ich nur wenn ich eine neue Kette von der Werksschmierung befreien möchte, was bisher aufgrund der sehr guten Laufzeiten meiner Ketten nicht so häufig vorkommt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @biokeks, sehr cool, dass Du doch noch mal hier in den Beitrag reingeschaut hast, und nochmals Danke für Deine ausführlichen Beschreibungen im Verlaufe des Threads!

Ich habe mir einen 10 Liter Kanister Bremsenreiniger der gleichen Marke gekauft, die auch auf einem Deiner Fotos zu sehen ist. Der sollte wohl lebenslang plus Möglichkeit zur Vererbung reichen... Ich werde es nicht übertreiben und das Zeug sparsam und vorsichtig nutzen.

Das meiste von dem gräulichen Zeugs lässt sich mit nem Mikrofasertuch ohne Chemie abwischen und ist keine hartnäckige harzige klebrige Pampe.
Das ist bei meinen beiden Finish-Line-Rädern auch der Fall und ein ganz wichtiger Punkt: Dass es eben nicht um dieses "schwarze Zeugs" geht, sondern um leicht abwischbare Verschmutzung.
Bei der gründlichen Reinigung nutze ich Muc-Off Antriebsreiniger für die Kassette/Kettenblätter sowie auch für die Kette, bei letzterer unter Hilfe einer die Kette umschließenden Bürste, wobei die Kette dann noch einen Durchlauf Bremsenreiniger erhält. Aber ja, mit einem Tuch lässt sich die Kette zwischendurch leicht abwischen, die Kassette ebenso. Die schlechten Erfahrungen bzgl. Finish Line (grün) hier und da mit Blick auf das "schwarze Zeug" am Antrieb kann ich mir kaum erklären, bzw. am ehesten durch eine andere Anwendung/Applikation verglichen zu meiner Routine - vor allem das nochmalige Abwischen nach den ersten paar Kilometern, wofür ich einfach eine kleine Runde durch's Dorf fahre.

Der Sauberkeitszustand der Kassette auf diesen Bildern ist extra nicht gesäubert [...]
Sehr gut für die Anschaulichkeit! So ungefähr sieht es auch an meinen Rädern aus. Obwohl ich einen gewissen Wert auf Sauberkeit lege, so ist dieser Zustand meiner Meinung nach absolut in Ordnung. Das meinte ich oben ja schon damit, dass mir Finish Line "sauber genug" wäre.
Das Silca Synergetic werde ich vermutlich dennoch rein aus Neugier mal ausprobieren. Nun aber nochmal kurz zum Flowerpower...


In wiefern Mariposa leiser läuft als Synergetic oder dein Finish Line kann ich nur bedingt beurteilen. Es hängt einfach zu viel von der Einstellung des Antriebs ab. Grundsätzlich kann ich im direkten Vergleich der von mir beschriebenen Räder sagen, dass das Mariposa direkt nach dem monatlichen CheckUp lautlos läuft (das ändert sich aber nach einigen Tagen zu sehr leicht hörbar) und das Synergetic am Rad meiner Liebsten quasi sehr leicht hörbar startet und dann irgendwann etwas mehr hörbar wird aber trotzdem noch mehr als gut genug läuft). Der Vergleich hinkt aber auch etwas weil es ein 2fach vs 3fach Antrieb ist und sich 2fach einfach besser einstellen lässt... 🧐
Gut und transparent, dass Du auf etwaige Einschränkungen beim Vergleich der beiden Produkte hinweist! Mal angenommen, ich würde das Flowerpower benutzen wollen: Könnte ich dann einfach nach ein paar Fahrten hingehen, die Kette gut abwischen und dann einfach eine neue Schmierung über die noch vorhandene recht junge/frische Schmierung "drübergeben", damit es wieder leiser bis lautlos wird, oder wäre es dann in Sachen Menge an Schmierung zu viel des Guten und der Antrieb würde "siffig" werden und eventuell anfangen verstärkt Schmutz aufzunehmen? Lässt sich die Kette "innen drin" bspw. mit Bremsenreiniger wieder gut vom Flowerpower-Wachs befreien, sollte es mir doch nicht so recht gefallen?

Grundsätzlich wäre es für mich überhaupt kein Problem, nach meiner 50 km "Hausrunde" eine neue Schmierung vorzunehmen. Wenn Dry-/Trockenschmiermittel wirklich so leise wären wie Finish Line Wet/grün oder Silca Synergetic oder Flowerpower, so wäre das ja toll und ich würde liebend gerne nach jeder Tour nachschmieren, aber die Dinger schaffen es meines Wissens nach einfach nicht, den Antrieb vergleichsweise leise bis lautlos zu schmieren. Beim Finish Line (grün) darf ich nicht "zu früh" nachschmieren, denn sonst wird es dreckiger. Daher mein Interesse am Flowerpower.

Am E-Bike werde ich das Finish Line Wet/grün weiter nutzen. Das macht da super Dienste. Schutzbleche an den Reifen halten die Kette verglichen zum Crossbike sehr sauber, und während das Crossbike ein pures Schönwetterrad ist, gerate ich mit dem E-Bike auch schon mal in den Regen. Auch wenn hier andere Erfahrungen wiedergegeben wurden: An meinem Rad hält das Öl sogar richtig fiesen Regen sehr gut aus. Das mag anekdotische Evidenz sein, liest sich aber auch so in der Art recht häufig in vielen Rezensionen bei den großen Onlineshops wo es das Öl zu kaufen gibt.

Für Ketten-Schmier-Nerds: Im Nachbarforum von rennrad-news gibt es einen interessanten Beitrag von jemandem, der auf der Suche nach dem "leisesten Kettenöl" war und dessen Wege über Heißwachs und diverse Trocken- und Nass-Öl-Schmierstoffe letztlich zum Silca Synergetic führten. Er schreibt dort u.a.:

Das zweite Öl ( Finishline Keramik ) dass ich auf die normale 105er Standard Shimano * Kette getropft habe läuft ebenfalls sehr ruhig, nicht so leise und satt wie das Silca aber dennoch echt okay.
Es ist aber dünnflüssiger und „wäscht“ über Nacht aus, wobei es auch den Dreck aus der Kette holt. Sinnvoller Weise legt man unterhalb ein Zewa 😅^^
Langlebig sind meine Ketten damit definitiv. Das haben die letzten zwei Jahre gezeigt. Es läuft gefühlt auch etwas sauberer als das grüne Finishline.
Das grüne ist ganz frisch aufgetragen etwas leiser, wird aber schnell lauter, das Keramic bleibt die ersten 80km echt erstaunlich ruhig! In diesem Punkt bin ich gespannt auf die „Leisigkeit“ auf Dauer beim Silca!

Das Finishline Keramik zieht auch einen leicht weißlichen Film auf die Kette wenn es frisch ist, nach ein paar Fahrten und mehreren Applikationen bildet sich eine rauchig, gräuliche Ablagerung aus dem keramischen Additiv. Gefühlt läuft die Kette ab da auch „satter“.

[...]

Bis jetzt bin ich richtig zufrieden mit dem Silca Synergetic! Mega leise und sauber soweit man das über Öl sagen kann. Waren aber erst kurze Runden ^^
Oben ist klar geworden, dass es mir ebenfalls um die "leiseste Schmierung" geht. Auch wenn der Faden sich hier eigentlich um die Ergebnisse der Tests von ZFC dreht, so sind seine Testergebnisse für mich doch nachranging, da ich anders reinige als er es in seinen Tests (nicht) tut und für mich Priorität Nummer 1 ein möglichst leiser Antrieb ist, und eben nicht die Frage danach, ob meine Kette 4.000, 6.000 oder 10.000 km hält. Die ZFC-Tests sind daher zwar irgendwo interessant, aber gleichzeitig auch für mich relativ irrelevant und kaum hilfreich.
 
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