Wenn die Nerven Achterbahn fahren: Gehirnerschütterungen beim Mountainbiken

Vielleicht hast Di ja gelesen, dass ich geschrieben hatte, „ich nenne es mal Fäden“. Ob es nun extrachlorophylbenzodiaprezin ist oder was ähnliches, ändert nichts an der Tatsache, dass die „Lagerung“ des Gehirns geschädigt wird und erst wenn diese wieder hergestellt wird, sollte man sich wieder alltäglich verhalten.
Ansonsten läuft man Gefahr, ernsthafte Schäden anzurichten.
Deine deplatzierte Ironie zeigt mir, dass Du es nicht verstanden hast, und Dich weiter an den wissenschaftlichen Details aufreibst, ohne das eigentliche Thema aufzugreifen.

Dinge falsch zu erklären - die vermeintliche Vereinfachung ist an der Stelle ja nun wirklich keine, der Sachverhalt ist auf der Ebene schließlich nicht übermäßig komplex - nützt selten und sorgt schnell für Irritationen, wenn dann mal die richtige Erklärung folgt. Im Zweifel kommt irgendjemand und sagt, Wissenschaft produziere nur Humbug.

Und du hast "an dehnbaren, flexiblen" und dann "nennen wir sie mal Fäden" geschrieben. Das impliziert sehr deutlich, dass es da um irgendwas festes geht und ist damit einfach falsch. Das Gehirn ist nicht am Schädel fest, auch nicht an etwas flexiblem, sondern dümpelt rum. Und nach einer Gehirnerschütterung müssen sich keine Fäden erneuern, sondern der Klops eben Ruhe haben, weil er verformt wurde - mit oder ohne Kalottenkontakt.
 
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Am Ende ist das erstmal Wurst. Wenn der gute sehr alte Hausarzt damit zur Ruhe motivieren kann, wäre offenbar schon viel gewonnen.
Nein ein Arzt sollte etwas fachlich richtig erklären und wenn man jemanden erklärt dass nun mal seine Gewebe im Gehirn gestaucht bzw. gezerrt wurde so ist das ebenso einfach zu verstehen .
 
Vor allem, wenn man es dann auch noch so hinstellt, als wäre der (Haus)Arzt die oberste Institution und die "Wissenschaft" ne Ebene darunter. Und dann mit so nem BS daher kommt...

wie Hausärzte ihren Patienten erklären, was bei einer Gehirnerschütterung eigentlich passiert:
Das Gehirn ist an dehnbaren, flexiblen, nennen wir sie Fäden, im Kopf verankert

Die alten Hausärzte sind halt doch nicht immer so unwissend, wie die heutige Schar von Informationsvollgestopften Wissenschaftler denkt.
 
Nein ein Arzt sollte etwas fachlich richtig erklären und wenn man jemanden erklärt dass nun mal seine Gewebe im Gehirn gestaucht bzw. gezerrt wurde so ist das ebenso einfach zu verstehen .
Der Hausarzt kann auch einfach ein Schraubglas nehmen, darin Wasser und einen Mandarine Packen und das beschleunigen und schlagartig Abbremsen. Dann sieht der Patient was mit seinem Hirn bei einem Unfall passiert wenn die Mandarine gegen das Glas knallt.
 
Mir ist es tatsächlich einmal gelungen, in einer einzigen Ausfahrt gleich zweimal über den Lenker und auf den Kopf zu fliegen. Dass ich nach dem ersten Sturz weitergefahren bin, lag wohl daran, dass mein Kopf da schon nicht mehr ganz richtig funktioniert hat. Der zweite Sturz hat das dann endgültig bestätigt.

Trotzdem bin ich noch den Anstieg zum nächsten Trail hochgefahren. Erst dort hatte ich plötzlich Gedächtnislücken: Ich wusste nicht mehr, welcher Wochentag war und was ich eigentlich vorhatte. Zum Glück war noch genug Restvernunft übrig, um die Tour abzubrechen. Nach zwei Tagen Bettruhe war der Spuk vorbei, zum Glück ohne bleibende Schäden.
 
Da sprichst du ein typisches Phänomen an: OTB, die Birne scheppert irgendwo gegen, man ist voll mit Adrenalin, der erste Instinkt sagt geht schon wieder, schnell weiter bevor ein Raubtiere kommt und mich frisst...

Wenn man nicht selbst in der Lage ist die Situation einzuschätzen sind da auch die Mitfahrer gefordert, aber was macht man da am Besten???

M.
 
Wenn man nicht selbst in der Lage ist die Situation einzuschätzen sind da auch die Mitfahrer gefordert, aber was macht man da am Besten???
Erstmal den Rettungsdienst anrufen und die Lage schildern wie sich der Betroffene verhält. Als Aussenstehender kann man vermutlich schnell mal die falschen Schlüsse ziehen.

Wenn ich an meinen weiter oben geschilderten Fall denke. Nachdem ich bei "Bewusstsein" war, schwebte ich letztlich trotzdem irgendwo in einer Zwischenwelt, und dieser Zustand hielt einige Stunden an.
An gewissen Situationen kann ich mich glasklar erinnern, an andere überhaupt nicht. Mich in einem lichten Momenten auf`s zu Rad setzen, hätte ich ohne weiteres gemacht. Wenn dann ein Mitfahrer meint, es geht doch, lass uns mal langsam ins Tal rollen und dann sehen wir weiter, kann das schon fatal sein...
 
Da sprichst du ein typisches Phänomen an: OTB, die Birne scheppert irgendwo gegen, man ist voll mit Adrenalin, der erste Instinkt sagt geht schon wieder, schnell weiter bevor ein Raubtiere kommt und mich frisst...

Wenn man nicht selbst in der Lage ist die Situation einzuschätzen sind da auch die Mitfahrer gefordert, aber was macht man da am Besten???

M.
Wenn das der Fall sein sollte das Du mit dem Kopf anschlägst egal wo ,ist der beste und direkte Weg zum Krankenhaus und einmal durch checken Lassen.Hatte das vor 10 Jahren mal das ich an einem Ast ober mir mit dem Helm eingeschlagen bin.Auch nichts gemacht und 2 Wochen später kriebeln im Arm.Schlussentlich hatten sich durch den Aufprall die Nacken-Muskeln so stark Verspannt das dies zur Ausstrahlung in den Arm strahlte .Rat vom Arzt beim nächsten Mal sofort zum Krankenhaus 2 Tage Halskrause und alles wird gut .
 
Wenn man nicht selbst in der Lage ist die Situation einzuschätzen sind da auch die Mitfahrer gefordert, aber was macht man da am Besten???

Ich bin nach Stürzen, die mehr als ein Plautzer waren, ziemlich streng. Egal ob ich weiß, ob der Kopf beteiligt war oder nicht. Person wird gesetzt oder gelegt und mit Nachdruck am Aufstehen gehindert für mindestens 10 Minuten. Fragen zur Orientierung (Zeit, Ort, was banales aus der Biographie) und Tourverlauf. Pupillenreflex geht auch mit der Taschenlampe von Telefon. Ich erkläre wieso ich so streng bin und drücke mein Verständnis dafür aus, dass das nervt und sich übergriffig anfühlt. Ich biete auch gerne an, das Rad durchzugucken, das ist ja gerne unsere größte Sorge.

Wenn nach zehn Minuten alles ok ist, dann lasse ich die Person selbst entscheiden, was sie möchte.
 
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Als es mich in Lenzerheide geschmissen hat musste ich, um zum Hotel zurück zu kommen auch noch auf Trails runter fahren. Angenehm war das aber definitiv nicht. Damals wurde das Knie aber auch in Mitleidenschaft gezogen. Wie bei meiner Rippenprellung war es auch dort eine andere Verletzung die mich zum aufgeben gezwungen hat.
Auf der Heimfahrt ein paar Tage später bin ich dann in Österreich ins Krankenhaus raus gefahren weil der Kopf mich echt fertig gemacht hat. Untersuchung im Krankenhaus hat zwar nichts ergeben, kann aber gerne auf das Gefühlt sehr gut verzichten.
 
Da sprichst du ein typisches Phänomen an: OTB, die Birne scheppert irgendwo gegen, man ist voll mit Adrenalin, der erste Instinkt sagt geht schon wieder, schnell weiter bevor ein Raubtiere kommt und mich frisst...

Wenn man nicht selbst in der Lage ist die Situation einzuschätzen sind da auch die Mitfahrer gefordert, aber was macht man da am Besten???

M.
wie es hier schon geschrieben wurde, zu Ruhe zwingen nach heftigem Crash, vor allem wenn derjenige gleich aufs Bike springen will.

Hab mich da auch mal richtig abgeschossen, OTB, als ich zu mir kam standen auf einmal Leute da, mir kam erst später das die eigtl 100m von der Stelle entfernt waren bei Einschlag. Da schnallt man wirklich gar nichts mehr aufgrund des Adrenalin. Wollte auch gleich aufs Rad, trotz gebrochenem Handgelenk, Gehirnerschütterung.
Die Leute haben mich zum Glück davon abgehalten, Innerhalb von 10 Minuten schnallt man dann auch das man die Hand nicht bewegen kann und dauernd Sterne sieht.

Bin dann noch runter gerollt und gleich ins KH.

Allgemein leider schon viele Einschläge mit dem Kopf vor allem in Anliegern am Kurveneingang, das knockt auch schnell aus wenn man ungebremst mit dem Kopf in den Anlieger donnert.

Ich frage mich da ehrlich gesagt auch etwas ob die neuen sehr leichten FF Helme mit teilw. unter 800g da auch so gut funktionieren wie meine bisherigen >1kg Helme. Da gab es oftmals zwar Brummschädel, Der Schaum im Helm schon weich, aber sonst war die Schutzwirkung echt gut.
 
wie es hier schon geschrieben wurde, zu Ruhe zwingen nach heftigem Crash, vor allem wenn derjenige gleich aufs Bike springen will.

Hab mich da auch mal richtig abgeschossen, OTB, als ich zu mir kam standen auf einmal Leute da, mir kam erst später das die eigtl 100m von der Stelle entfernt waren bei Einschlag. Da schnallt man wirklich gar nichts mehr aufgrund des Adrenalin. Wollte auch gleich aufs Rad, trotz gebrochenem Handgelenk, Gehirnerschütterung.
Die Leute haben mich zum Glück davon abgehalten, Innerhalb von 10 Minuten schnallt man dann auch das man die Hand nicht bewegen kann und dauernd Sterne sieht.

Bin dann noch runter gerollt und gleich ins KH.

Allgemein leider schon viele Einschläge mit dem Kopf vor allem in Anliegern am Kurveneingang, das knockt auch schnell aus wenn man ungebremst mit dem Kopf in den Anlieger donnert.

Ich frage mich da ehrlich gesagt auch etwas ob die neuen sehr leichten FF Helme mit teilw. unter 800g da auch so gut funktionieren wie meine bisherigen >1kg Helme. Da gab es oftmals zwar Brummschädel, Der Schaum im Helm schon weich, aber sonst war die Schutzwirkung echt gut.
Ja. Mit Gehirnerschütterung schnallst du tatsächlich nicht mehr alles. Bin mal auf der Downhill-Strecke rumgeirrt um Fahrradteile zu suchen, die sich beim Sturz verabschiedet hatten. Blöderweise in der Landung von einem Sprung. Hätte fast zum nächsten Crash geführt.
Nach einem heftigen Hit auf den Kopf im American Football, hätte mich der Trainer eigentlich aus der Trainingseinheit nehmen müssen. Von mir kam natürlich nur ein "Geht schon wieder" und ein Lachen vom Trainer. Für einen schiefgegangenen Tackle, der Kopf gegen Kopf endete, würde ich heute auf die Bank gesetzt, auch um mich zu schützen. Stattdessen wurde ich dafür gefeiert, dass der gegnerische Spieler nicht mehr spielfähig war. Alles in der Jugendliga.
Und zu guter Letzt wusste ich mal meinen Namen nicht mehr, nachdem mich ein Auto vom Rad geholt hatte. Kein Helm, ich fast im Stand, das Auto mit minimaler Geschwindigkeit (Gerade angefahren aus einer Ausfahrt). Es reichte der Aufschlag aus der Höhe auf den Asphalt, ohne dass ich die Arme wirklich zum Schutz nach vorne nehmen konnte. Zweimal mit kurzer Unterbrechung bewusstlos. Die Telefonnummer meiner Eltern wusste ich noch, zu meinem Vornamen dauerte es etwas, zum Nachnamen noch länger. Etwas weiter links aufgeschlagen, und ich wäre auf die Bordsteinkante geknallt. Migräneartige Kopfschmerzen für Tage, konzentrieren kaum möglich, Lesen auch nicht. Die ersten 24 Stunden engmaschig überwacht worden im Krankenhaus. Am Kopf keine Platzwunde, nur eine leichte Schürfwunde, für Aussenstehende nicht zu sehen.
Mir war bei einer Gehirnerschütterung nie übel. Kein verschwommenes Sehen in dem Sinne, aber auf kurze Entfernung einen Punkt fixieren mit den Augen war bei heftigeren Erschütterungen nicht möglich. Schwindelgefühl war dabei, Wahrnehmung wie ein Betrunkener. Deshalb sollte man so jemanden auch an die Hand nehmen und ihm/ihr erstmal erklären, was gerade passiert ist.
 
Vor allem, wenn man es dann auch noch so hinstellt, als wäre der (Haus)Arzt die oberste Institution und die "Wissenschaft" ne Ebene darunter. Und dann mit so nem BS daher kommt...
Erfahrung hilft manchmal mehr als alle Theorie und der Hausarzt von dem ich rede bringt die Dinge gut auf den Punkt, man weiss was zu tun ist und auch warum.
Bei speziellen Superexperten, die sich in irgendwelchen Statistiken austoben bin ich mir nicht immer so sicher und das ist in bestimmten Situationen alles andere als hilfreich. Z. B. bei einer Gehirnerschütterung.
Da sollte man nämlich nicht mehr stundenlang irgendwelche Statistiken durchforsten sondern einfach ins Bett liegen und ruhig bleiben.
 
Ich bin nach Stürzen, die mehr als ein Plautzer waren, ziemlich streng. Egal ob ich weiß, ob der Kopf beteiligt war oder nicht. Person wird gesetzt oder gelegt und mit Nachdruck am Aufstehen gehindert für mindestens 10 Minuten. Fragen zur Orientierung (Zeit, Ort, was banales aus der Biographie) und Tourverlauf.
Das ist in jedem Fall richtig und wichtig, denn auch ein Schock ohne Gehirnerschütterung kann zu bewusstlosigkeit führen, weil sich alle Gefäße weiten und daraus Blutleere im Körper folgen kann.
 
Dinge falsch zu erklären - die vermeintliche Vereinfachung ist an der Stelle ja nun wirklich keine, der Sachverhalt ist auf der Ebene schließlich nicht übermäßig komplex - nützt selten und sorgt schnell für Irritationen, wenn dann mal die richtige Erklärung folgt. Im Zweifel kommt irgendjemand und sagt, Wissenschaft produziere nur Humbug.
Ich habe die Dinge vereinfacht erklärt, so wie sie mir von mehreren Ärzten bereits erklärt wurden.
Wenn Du das dann besser weißt, freut mich das sehr für Dich. Meine Erklärung bietet aber trotzdem einen Hintergrund, weshalb Ruhe hilft.
Und du hast "an dehnbaren, flexiblen" und dann "nennen wir sie mal Fäden" geschrieben. Das impliziert sehr deutlich, dass es da um irgendwas festes geht und ist damit einfach falsch. Das Gehirn ist nicht am Schädel fest, auch nicht an etwas flexiblem, sondern dümpelt rum. Und nach einer Gehirnerschütterung müssen sich keine Fäden erneuern, sondern der Klops eben Ruhe haben, weil er verformt wurde - mit oder ohne Kalottenkontakt.
Wenn das Gehirn verformt wurde halte ich das für wesentlich bedenklicher als wenn dessen Aufhängung geschädigt wird, egal wie diese aussieht.
 
Ich habe die Dinge vereinfacht erklärt, so wie sie mir von mehreren Ärzten bereits erklärt wurden.
Wenn Du das dann besser weißt, freut mich das sehr für Dich. Meine Erklärung bietet aber trotzdem einen Hintergrund, weshalb Ruhe hilft.
Ist aber falsch und nicht einfacher.

Wenn das Gehirn verformt wurde halte ich das für wesentlich bedenklicher als wenn dessen Aufhängung geschädigt wird, egal wie diese aussieht.

Dann wäre es ja gut, dass so zu sagen, oder?

Ich verstehe deinen Punkt nicht. Etwas zu vereinfachen finde ich super, wenn die Komplexität unnötig ist. Mache ich als Behandler jeden Tag - und markiere es dann als vereinfacht. Etwas unnötig falsch zu erklären, finde ich aber schwierig.
 
Kein Helm, ich fast im Stand, das Auto mit minimaler Geschwindigkeit (Gerade angefahren aus einer Ausfahrt). Es reichte der Aufschlag aus der Höhe auf den Asphalt, ohne dass ich die Arme wirklich zum Schutz nach vorne nehmen konnte.
Meines Wissens ist das auch das hauptsächliche Szenario für einfache Radhelme.
Bei größeren Geschwindigkeiten müsste viel mehr Material verbaut werden, wird zu schwer und keiner trägts.

DH und Konsorten sind ne andere Hausnummer.
 
Ich bin nach Stürzen, die mehr als ein Plautzer waren, ziemlich streng. Egal ob ich weiß, ob der Kopf beteiligt war oder nicht. Person wird gesetzt oder gelegt und mit Nachdruck am Aufstehen gehindert für mindestens 10 Minuten. Fragen zur Orientierung (Zeit, Ort, was banales aus der Biographie) und Tourverlauf. Pupillenreflex geht auch mit der Taschenlampe von Telefon. Ich erkläre wieso ich so streng bin und drücke mein Verständnis dafür aus, dass das nervt und sich übergriffig anfühlt. Ich biete auch gerne an, das Rad durchzugucken, das ist ja gerne unsere größte Sorge.

Wenn nach zehn Minuten alles ok ist, dann lasse ich die Person selbst entscheiden, was sie möchte.
Das hört sich auf jeden Fall übergriffig an, aber da du der spezielle Spezialbeauftragte bist, geht das in Ordnung 👍
 
Erstmal den Rettungsdienst anrufen und die Lage schildern wie sich der Betroffene verhält. Als Aussenstehender kann man vermutlich schnell mal die falschen Schlüsse ziehen.
Wenn man völlig verunsichert ist oder die Situation kritisch erscheint, ja natürlich. Man soll jedoch bitte nicht annehmen, daß man den Notruf wählen kann, um Fragen beantwortet zu kommen. Wenn der Anruf nicht ganz offensichtlicher Blödsinn ist, werden Rettungsmittel entsandt.
Erscheint die Situation zunächst nicht kritisch- Ruhe bewahren, Zeit nehmen. Bei einem Kopfaufprall immer den Abbruch der Tour/des Vorhabens erwägen und im Zweifel darauf bestehen.
Ich bin nach Stürzen, die mehr als ein Plautzer waren, ziemlich streng. Egal ob ich weiß, ob der Kopf beteiligt war oder nicht. Person wird gesetzt oder gelegt und mit Nachdruck am Aufstehen gehindert für mindestens 10 Minuten. Fragen zur Orientierung (Zeit, Ort, was banales aus der Biographie) und Tourverlauf. Pupillenreflex geht auch mit der Taschenlampe von Telefon. Ich erkläre wieso ich so streng bin und drücke mein Verständnis dafür aus, dass das nervt und sich übergriffig anfühlt. Ich biete auch gerne an, das Rad durchzugucken, das ist ja gerne unsere größte Sorge.

Wenn nach zehn Minuten alles ok ist, dann lasse ich die Person selbst entscheiden, was sie möchte.
Fürsorgliche Übergriffigkeit. Ich weiß nicht so recht. Aber es ist am Ende zum Besten deiner Mitfahrenden, also ist es wohl akzeptabel und dankenswert. Weshalb der Zeitraum von zehn Minuten?

Meine Stories zum Thema: Eine Gehirnerschütterung mit sekundenlanger Bewußtlosigkeit und retrograder Amnesie rund um den Unfallzeitpunkt habe ich erlebt. Die Gesamtorientierung kam recht schnell wieder, ich kann mich bis zur versuchten Aktion, die in dem Unfall mündete, erinnern. Keine nachfolgende Übelkeit, leichte Kopfschmerzen am Abend, Tinnitus nachhaltig vielleicht etwas intensiver. Ich habe mir daraufhin keinerlei Ruhe gegönnt und zum Glück in der Folge für lange Zeit keinen weiteren Kopfaufprall erlitten. Irgendwie kam die neue Sicht, der aktualisierte Umgang mit Hirnkontussionen erst kurz danach auf meinem Schirm bzw. in die breitere Öffentlichkeit.
Jahre später hatte ich einen recht heftigen MTB-Sturz, bei dem ich auch mit dem Kopf aufditschte. Das nicht allzu stark, keine unmittelbar wahrnehmbaren Folgen, aber immerhin. Ich bilde mir nachfolgend ein, daß mich dieser eher leichte Kopfaufprall, neben dem reichlich vorhandenen Adrenalin, jedoch in meiner Entscheidungsfähigkeit einschränkt haben könnte. Nach diesem Unfall war ich gleich wieder auf dem Rad und fuhr direkt das nächste Feature an. Und für dieses nahm ich mir weder genügend Zeit, noch schaute ich es mir überhaupt gründlich genug an. Ich versuchte es zweimal, beim dritten Mal ging’s mit dem Kopf durch die Wand. Auf dem harten Boden der Tatsachen aufgekommen, hatte mir das eine Schienbeinkopffraktur eingebracht. Megafck!
Also nach härteren Einschlägen immer schön Zeit nehmen um runterzukommen und nachfolgend entspannter fahren oder abbrechen! Memo an mich selbst …
 
Erfahrung hilft manchmal mehr als alle Theorie und der Hausarzt von dem ich rede bringt die Dinge gut auf den Punkt, man weiss was zu tun ist und auch warum.
Natürlich ist das Ergebnis das richtige: Du ruhst dich aus. Das Warum ist aber trotzdem einfach falsch.
Bei speziellen Superexperten, die sich in irgendwelchen Statistiken austoben bin ich mir nicht immer so sicher und das ist in bestimmten Situationen alles andere als hilfreich. Z. B. bei einer Gehirnerschütterung.
Die Erklärung von @Moehrenprincess ist nunmal trotzdem die richtige und führt, wie oben bereits geschrieben, auch zum richtigen Ergebnis: der Patient ruht sich aus.
Hat auch nichts mit Statistiken zu tun. Anatomie ist keine Statistik. Lediglich Fakten.
Da sollte man nämlich nicht mehr stundenlang irgendwelche Statistiken durchforsten sondern einfach ins Bett liegen und ruhig bleiben.
Du als Patient ja. Der Arzt sollte sich, um eine richtige Diagnose zu stellen und damit einhergehend die richtige Therapie zu verordnen, trotzdem mit diesen vermeintlichen Statistiken auseinandersetzen.
Das ist in jedem Fall richtig und wichtig, denn auch ein Schock ohne Gehirnerschütterung kann zu bewusstlosigkeit führen, weil sich alle Gefäße weiten und daraus Blutleere im Körper folgen kann.
Lass ich einfach mal so stehen, auch wenn’s etwas auf das bereits von dir verbreitete (falsche) Halbwissen deinerseits hinweist.
Ich habe die Dinge vereinfacht erklärt, so wie sie mir von mehreren Ärzten bereits erklärt wurden.
Wenn Du das dann besser weißt, freut mich das sehr für Dich. Meine Erklärung bietet aber trotzdem einen Hintergrund, weshalb Ruhe hilft.
Wie bereits gesagt: es ist der falsche Hintergrund.
Wenn das Gehirn verformt wurde halte ich das für wesentlich bedenklicher als wenn dessen Aufhängung geschädigt wird, egal wie diese aussieht.
Und genau deshalb hätte dein Arzt doch auch diese richtige Erklärung geben sollen.

Verstehe deine Argumentation wirklich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fürsorgliche Übergriffigkeit. Ich weiß nicht so recht.
Ich denke es ist gut, das auf dem Schirm zu haben, da es die Reaktion der betroffenen Person beeinflusst.

Weshalb der Zeitraum von zehn Minuten?
Keine Ahnung:D Ist so ein Bauchding. Nach etwa 5 Minuten bin ich nach einem dolleren Sturz wieder orientiert, habe ich das Gefühl. Das mal zwei. Ob das ein sinnvoller Zeitraum ist, weiß ich nicht. Aber es trägt auch der Situation so ein bisschen Rechnung.
 
Wenn man völlig verunsichert ist oder die Situation kritisch erscheint, ja natürlich. Man soll jedoch bitte nicht annehmen, daß man den Notruf wählen kann, um Fragen beantwortet zu kommen. Wenn der Anruf nicht ganz offensichtlicher Blödsinn ist, werden Rettungsmittel entsandt.
Ich meinte damit nicht selber in Panik zu verfallen und gleich hektisch den Notdienst zu avisieren, ohne konkrete Angaben liefern zu können. Ein Frage und Antwort Situation wird sich zwangsläufig ergeben.
 
Gibt es ein Training, dass die Folgen eines Sturzes abmildert? Beispielhaft einmal pro Woche Achterbahnfahren in den Trainingsplan mit einbauen.
 
Gibt es ein Training, dass die Folgen eines Sturzes abmildert? Beispielhaft einmal pro Woche Achterbahnfahren in den Trainingsplan mit einbauen.
In der F1 wird die Nackenmuskulatur dahingehend trainiert, dass der Kopf durch die G-Kräfte nicht planlos herum wackelt. Aber wenn der Kopf einen Schlag bekommt, nützt das wohl auch nichts mehr.

Gute Konstitution, damit es gar nicht zum Sturz kommt oder die Folgen auf den Körper mildert, macht sicher Sinn. Nur wenn der Kopf einen Schlag bekommen hat und eine Gehirnerschütterung eingetreten ist, hilft nur Ruhe und Schonung.
 
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