Red Bull Rampage: Zwischen Wahnsinn, Fortschritt und Verantwortung

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Re: Red Bull Rampage: Zwischen Wahnsinn, Fortschritt und Verantwortung
Überall gibt es Risiken und wir setzten uns die aus .... gewollt und ungewollt
Klar gibt es überall Risiken, aber man versucht diese zu minimieren mit Sicherheitsstandards. Evtl. sollte man auch in Rampage die Fahrer besser schützen, damit es zu weniger Horrorcrashes kommt bzw. wenn diese passieren der/die Fahrer/in besser davon kommt als jetzt.
 
Ich seh das ein bisschen anders. Vorweg ich bedaure zutiefst was einigen Athleten in diesem Jahr passiert ist und hätte es sehr begrüßt wenn im Vorfeld Maßnahmen oder Ratschläge sie von unklugen oder zu riskanten Entscheidungen abgehalten hätten. Ich bezweifel aber, dass man sich in Amerika, in diesen Fragen einschränken läßt. Ich mein da gehören Stuntshows inzwischen zur Tradition. Zudem muss man, rein die Zahlen betrachtend, auch sagen, dass es wirklich selten ist, dass solche Dinge bei den großen Bangern passieren. (Silva war bisher die Ausnahme, und auch die Geschichte mit der runtergelassenen Hose kam mir im ersten Lauf schon Spanisch vor) Schlimme Unfälle passieren doch meist bei den Aktionen, die die Fahrer als Routine wahrnehmen, wenn sie nicht zu 100% focusiert sind. Einschränkungen würde ich nicht für zielführend halten. Ich würde eigentlich mehr Reflektion bei den Fahrern einfordern. Die Rampage bietet diesen neben dem Ruhm nämlich auch die Möglichkeit sich in einem von Rettungsdienst sehr gut überwachten Setting auszuprobieren. Klingt zwar heftig aber ich glaube das würde einiges bewirken wenn es einfach heißen würde, wer sich einmal auf die Schnauze legt wird ausgeschlossen auch von zukünftigen Events. Sorry Semenuk, sorry Godziek, sorry Gee,..., Isted überleg dir gut ob du nochmal so da runter ballerst wie des letzte Jahr. Und wenn auf diese Weise nur noch Frauen übrigbleiben, dann schau ich mir die an und freu mich darüber.
 
Ich habe das schon in irgendeinem Silva Thread geschrieben, ich würde als Kampfsportler einen Ringarzt empfehlen.

Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass Adolf nach den Stürzen im Training noch richtig fit war.

Wir kennen es doch alle,wie man schief abzieht, wenn das Handgelenk dick ist usw.

Wenn der Fahrer dann bei Untersuchungen an die Decke geht, ist er raus.

Das würde vielleicht auch die Risikobereitschaft reduzieren, wenn man nicht stürzen sollte, weil man rausgenommen werden kann.
 
Vorab Danke für den Mut dieses Artikels und das offen lassen der Kommentarfunktion.
Auch ein großes Danke an die Vorredner und den konstruktiven Ton hier.

Hatte ehrlich Angst, dass der Faden hier wieder komplett eskaliert.

So, zum Thema:

Zur Rampage ist glaube ich bereits mehrfach alles gesagt bzw. die beiden Lager deutlich:

Die einen (zu denen auch ich gehöre), die sagen es ist Extremsport, die Fahrer machen das aus freien Stücken und sind Profis indem was Sie tun, kein böser Brausehersteller zwingt die Teilnehmer zu irgendetwas und auch, dass Fahrer wegen dem Druck der Zuschauer etwas machen, halte ich für Hahnebüchen. Im Downhillworlcup fährt Jackson Goldstone auch nicht wegen der Zuschauer oder wegen den schnelleren Streckendesigns schneller, sondern weil er schneller sein möchte, als seine Konkurrenz.
Solche Athleten wollen sich messen und ihre Grenzen ausloten, aus innerer Motivation und nicht weil jemand nebendran steht.
Ich glaube diesen Punkt vergessen viele.
Das ist ähnlich wie im Schulsport, wo es tatsächlich Menschen gibt die fordern, dass es keine Noten mehr geben darf oder Bundesjugendspiele nicht mehr benotet werden dürfen weil es zu unsportliche Kinder gibt. Aber das ist ein anderes Thema was hier nicht hergehört.
Sich messen ist die purste Form von Leben.

Und so kommen wir zum zweiten Lager.
Mehr Sicherheit, plakative Narrative, dass die Fahrer zur Schau gestellt werden, der Ruf nach höher, schneller, weiter von außen generiert wird, hat nix mit MTB zu tun usw.

Die Fahrer hätten gar keine Plattform und Karrieremöglichkeit gäbe es dieses Event nicht. Nur Mal so nebenbei.

Dass das nix mit MTB zu tun hat, ist ja auch totaler Unsinn, denn das Rad ist ein Tool, wie das jemand interpretiert, ist doch seine eigene Spielwiese.

Natürlich braucht es alle Sicherheitsmaßnahmen die es in sinnvoll geben kann, hier ein Beispiel aus dem DH WC: niemand möchte dass ein Fahrer wie Brook MCDonald mehrere Stunden am Berg liegt mit unzureichender medizinischer Versorgung.

Wie genau diese Sicherheitsmaßnahmen aussehen, kann ich nicht skizzieren.

Ich versteh auch nicht, wieso sich Adolf Silva nach dem ersten Run wo schon so viele Dinge schief gegangen sind, dazu entscheidet bei seinem zweiten Run bei dem bis zu seinem Drop auch nicht alles perfekt lief, den Trick zu versuchen.
Ich bin auch schon oft gestürzt, allerdings hab ich da immer meine innere mahnende Stimme ignoriert.

Was mir heute aber erstmal richtig bewusst wurde:
Die Fahrer haben eine im Sport einzigartige Rahmenbedingung:
Jeder Athlet fährt nicht gegeneinander und kein Konkurrent will dem anderen etwas böses - sondern alle freuen sich für den anderen und erkennen die Leistung an, wenn jemand "besser" war oder einen persönlichen Wunschtrick gestanden hat.
Das gibt es so kaum in einer anderen Sportart - da ist oft Neid und Ungunst zu finden.
Ich denke das könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Fahrer ein recht sicheres Arbeitsumfeld vorfinden.
Was meint ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf ich mal kontrovers in den Raum stellen...

Ist das Problem, das Leute Sachen machen, die extrem gefährlich sind?
Oder das Zurschaustellen davon?
Ich denke, das zweite, v.a. in Verbindung mit Liveübertragungen.

Freesolo-Kletterer Alex Honnold hat seine El Capitain Begehung auch professionell filmen lassen. Verstehe ich, er lebt letztlich davon. Nur veröffentlicht wurde es nach der erfolgreichen Begehung. Wäre er abgestürzt, hätte es eine Meldung gegeben. In der Doku wird auch gezeigt, wie die wenigen anwesenden Personen des Kamerateams sich gedanklich damit auseinander setzen. Da hat es durchaus beklemmende Momente gegeben. Die Kameraleute sind alles erfahrene Berggänger und kennen das Risiko. Durch die Linse schauen wie der Kollege abstürzt, will definitiv niemand. Aber entweder sie filmen oder lassen es bleiben. Die, die sich dazu entschlossen hatten, nahmen das Risiko in Kauf.

Das ist mMn. ein entscheidender Unterschied zur Rampage, wo tausende Leute zusehen, Bier und Chips konsumieren und wenn`s noch nicht reicht, den Crash zu Hause in diversen Wiederholungen aus unterschiedlichsten Winkeln auf YT ansehen.
 
Ich denke, das zweite, v.a. in Verbindung mit Liveübertragungen.

Freesolo-Kletterer Alex Honnold hat seine El Capitain Begehung auch professionell filmen lassen. Verstehe ich, er lebt letztlich davon. Nur veröffentlicht wurde es nach der erfolgreichen Begehung. Wäre er abgestürzt, hätte es eine Meldung gegeben.
Alex Honnold ist ein schlechtes Beispiel:
1764757761093.png

https://www.kino.de/streaming/ein-a...leben-auf-netflix--01K6FPVB78V50B8661XPRWW6K2
 
ich bin auch für mehr Doping,
schon bei den Nachwuchssportlern.
jeder muss doch selber wissen was er sich für Geld, Ruhm, Ehre .... antut. 😳🙄

neee, ehrlich, Menschenopfer zur Unterhaltung des Pöbels muss nicht mehr sein ☝️
Geld , ruhm und Ehre 😂



so wie wir ...die tägliche frühs aufstehen müssen fürs Geld , dadurch sich ein Ruhm aufbaut und das mit Ehre zusammen hält

Die Sportler machen es aus freien Wille

Nicht für Geld oder Ruhm ...es ist ihre Ehre da mitzumachen

Ich mache den Sport jetzt 23jahre lang und ich würde aus frei Wille, ohne ein Cent dafür zu sehen , mich auch Risiken aussetzen

Zack ....mit dem Rad an der Ampel umgefahren
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schaue es mir auch schon seit Jahren nicht mehr an.
Aber eigentlich aus dem Grund weil's nix mehr mit Freeride zutun hat sondern eher mit Slopestyle auf extrem abfallendem Gelände.
Sie verdienen Milliarden 😅😅😅

Das sicherlich nicht aber das Potential für die Fahrer ist sicherlich enorm, Cedric Garcia (kennt den hier überhaupt noch jemand :D ??) hat mal gesagt das ihm sein 2003er Rampage Gewinn mehr als alle WC DH Podiums gebracht haben. Und damals gabs sicherlich zu >90% nur Printmedien und kein Instagram, TicToc, usw.
Tut mir leid, aber deswegen kann ich mich auch nur über die ganzen Spendenaufrufe für die havarierten Fahrer wundern. Bewusst ins Feuer laufen, wundern wenn man sich die Füsse verbrennt und dann fragen ob jemand die Pflaster bezahlen kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
sowas ist wieder clickbait überschrift bei netfilx.

live? es wurde ja gefilmt (von einem kleinen Personenkreis) und Monate/Jahre später bei netflix gezeigt - wo wäre da jetzt "Er riskiert live sein leben auf netflix" :D

gibts irgendwo eine statistik darüber, wieviele Menschen bei der Ausübung ihres Sports/Hobby schwer zu schaden kommen / verunglücken - das aufgeteilt auf "privat" und "während einer kommerziellen Veranstaltung" ? würde mich interessieren....
 
Ich schaue es mir auch schon seit Jahren nicht mehr.
Aber eigentlich aus dem Grund weil's nix mehr mit Freeride zutun hat sondern eher ein Slopestyle auf extrem abfallendem Gelände.


Das sicherlich nicht aber das Potential für die Fahrer ist sicherlich enorm, Cedric Garcia (kennt den hier überhaupt noch jemand :D ??) hat mal gesagt das ihm sein 2003er Rampage Gewinn mehr als alle WC DH Podiums gebracht haben. Und damals gabs sicherlich zu >90% nur Printmedien und kein Instagram, TicToc, usw.
Tut mir leid, aber deswegen kann ich mich auch nur über die ganzen Spendenaufrufe für die havarierten Fahrer wundern. Bewusst ins Feuer laufen, wundern wenn man sich die Füsse verbrennt und dann fragen ob jemand die Pflaster bezahlen kann...
Du redest abschätzig von Slope und nennst Backflip Garcia?
 
sowas ist wieder clickbait überschrift bei netfilx.

live? es wurde ja gefilmt (von einem kleinen Personenkreis) und Monate/Jahre später bei netflix gezeigt - wo wäre da jetzt "Er riskiert live sein leben auf netflix" :D

gibts irgendwo eine statistik darüber, wieviele Menschen bei der Ausübung ihres Sports/Hobby schwer zu schaden kommen / verunglücken - das aufgeteilt auf "privat" und "während einer kommerziellen Veranstaltung" ? würde mich interessieren....
Bitte den Artikel richtig lesen. Er will 2026 live den Taipei 101 besteigen und das wird live übertragen auf Netflix.
 
Hier DU, DU mit DEINER Eigenverantwortung:

Wenn DU denkst es ist zu viel, schau’s einfach nicht an. Punkfertigaus. Der ganze Kram finanziert sich nur ueber Werbung… bzw. umgekehrt solange dieses weiter hoeher, extremer Ding die Leute an den Bildschirm zieht wird es so weiter gehn. Ruecksitzbankmoralapostelei hin oder her. Itgendwann gibts Tote und dann lautet die Ueberschrift von so nem Artikel WIE KONNTE ES DAZU KOMMEN?!
 
Bitte den Artikel richtig lesen. Er will 2026 live den Taipei 101 besteigen und das wird live übertragen auf Netflix.
Dann begibt er sich ebenfalls in den Rampage-Dunstkreis. Bin etwas überrascht und enttäuscht zugleich. Wird wohl anständig bezahlt werden, dass er sich dazu entschlossen hat. Vielleicht hat er sich gesagt, im Gegensatz zum El Capitan hat es dort ohnehin einen Haufen Leute, also können auch gleich die Dollars springen.

Schade ist es trotzdem...
 
Ich unterscheide zwischen Sport und Spektakel.

Sport = Was ich mache, was die Joggerin aus dem zweiten Stock macht, was der Hobbykicker macht: Körperliche Ertüchtigung
Spektakel = Dabei zuzuschauen, wie Menschen körperliche Ertüchtigung zu Unterhaltung machen: Red Bull Rampage, Profifußball (Red Bull Leipzig), etc.

Ich hab keinen Bock, mit Spektakel anzuschauen und über Regeln und Regeländerungen zu diskutieren und wer welchen Move wann gemacht hat. Ich hab Bock auf dem Trail zu sein und Spaß zu haben. Das ist für mich Sport.
 
Was kann man den guten Kommentaren und verschiedenen Sichtweisen hinzufügen...?

* Gäbe es einige Sportevents oder gar Sportarten in der aktuellen Form überhaupt (noch) ?
Muss es diese geben?
Würden die Sportler es allein schaffen sich so zu vermarkten?

* Hat RedBull als Sponsor Mitverantwortung ?
Sollte ein Konzern mit 12 Milliarden Umsatz 2024 es nicht schaffen zumindest einen Art Notfall-Fonds für die Sportler bereitzuhalten. ..oder würden diese dann noch mehr Risiko eingehen / ..wäre es dann Eingeständnis doch Verantwortung und Haftung für sein extremes Eventmarketing zu übernehmen.

* Ja Nein JEIN ..bin total zwiegespalten

Hier die Doku bezieht da klarer Stellung
 
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Im Ggs. zu Honnolds bisherigen Free Solo-Touren ist die "Besteigung" eines Wolkenkratzers eher ungefährlich und auch nichts Neues.

Alain Robert, "die Spinne", macht sowas seit Jahrzehnten in enorm hohem Umfang ungesichert und lebt noch.

Honnold wird sich dieses Projekt sicherlich ganz bewusst ausgesucht haben, da geringes Risiko, aber großer Scheck.
 
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