Frage an die Speichen-Spezialisten. @zentrator @felixthewolf @dani @werauchimmer

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Servus aus München,

ich suche jetzt schon seit Tagen genauere Infos über Speichen. :mad:

In vielen Beiträgen wird diskutiert und lamentiert welche Speiche für welchen Zweck... und jeden denn man Fragt sagt was anderes. :spinner:

Ich würde gerne folgende Speichen vergleichen: DT Comp, Supercomp, aerolite, aerospeed, Sapim CX-Ray
Und zwar hinsichtlich Gewicht und Preis (beides im Netz zu finden)
und hinsichtlich der erreichbaren Laufradsteifigkeit!! Und hierüber finde ich immer nur Meinungen (zb. "ist steifer" na toll, und wieviel?)

Hat denn Niemand mal ein Spannungs-Dehnungsdiagramm dieser Speichen? Oder etwas vergleichbares, womit man endlich die Eigenschaften der Speichen vergleichen kann?

Ich möchte eigentlich nur wissen, bei welcher Speiche ich welche Kompromisse eingehe... :anbet:

derschonviereckigeaugenhatundimmernochnichtsgefunden
 
Ähm, nicht E-Modul, der bringt mir hier gar nix.
Ich Suche die Eigenschaft der Speiche...
Hängt ja auch von Querschnitt und Form ab...
Also nicht Spannungs-Dehnungs-Diagramm des Werkstoffes sondern der Speiche!
Nenn's von mir aus Kraft-Dehnungs-Diagramm :cool:

der Lange
 
Für die Zugbelastung ist nur die Querschnittsfläche ausschlaggebend.
Die Form ist egal.

Mehr kann ich leider nicht beitragen.

Ich habe mir den EX 1750 Satz gekauft und halte ihn für recht steif.
Ich denke mit DT bist du gut beraten.

Man sollte allerdings bedenken, dass Messerspeichen anfälliger für Kerbwirkung ist.
Das passiert je nach Gelände und Fahrstil schnell!

Die Speiche reißt dann früher oder später.


Andreas
 
HAHA, DEN Fehler machen die Kollegen in der Arbeit auch immer und wollen von einem Schnitt auf das Ganze schliessen. :lol:
Mit E-Modul und Qerschnittsfläche kannst Du nur das Verhalten der Speiche an dieser einen Stelle berechnen, aber niemals das Geamtverhalten, da gibt es noch einige andere Querschnittsflächen, Übergangsbereiche, Längenanteile...
Wenn Du es tatsächlich schaffst das Gesamtverhalten einer Speiche genau zu berechnen kannst Du sicherlich nen Doktor drüber machen...

Nix für ungut, aber ich denke ein gemessenes Diagramm wäre hier hilfreicher.

Mir geht es auch nicht darum wann die Speichen versagen, sondern wieviel DT zb in RockyRiders EX 1750 LRS an Steifigkeit verliert weil da Messerspeichen drin sind. Oder sind die Speicher sogar Steifer wegen der Materialverfestigung durch das schmieden????
Genau das würde ich gerne wissen!!! (Auch weil ich evtl. genau diesen EX 1750 nachbauen möchte --> 240er, Aerolite (oder sinds doch aerospeed?), und 5.1er Felge aber eben net in Weiss...)

der Lange
 
die antwort ist ganz einfach:

hast du zu viel geld: aerolite
hast du viel geld: cx-ray
hast du es nicht so dicke: supercomp

von der erreichnbaren laufradsteifigkeit werden sich diese speichen kaum merkbar unterschieden.
hier zahlst du für weniger gewicht richtig drauf.

felix
 
@felixthewolf: Danke! Als erste Orientierung prima.
Aber woher weisst Du das? Schon so viele Laufräder mit allen Speichen aufgebaut und es im Gefühl? :eek:
oder gar schon direkt vergleichen können (gleiche Naben, Felgen, möglichst gleiche Speichenspannung, gleiche Nippel und dann gemessen?) ? :D

der Lange
 
Hallo die Super Comp ist steifer als die AeroLite, kannst du ausprobieren indem du die Speichen mal biegst, die AeroLite gibt wesentlich früher nach. Heißt im Wiegetritt ist das LR steifer, mit Werten/Diagramme kann ich dir nicht dienen. Über die CX-Ray kann ich nichts sagen, habe ich noch nicht verbaut.

Servus
 
reines gefühl. soweit bin ich nicht nicht, dass ich anfange messreihen zu starten, wäre ja auch ein wenig aufwändig und kostenintensiv.

worum gehts dir eigentlich? wenn du mit den leichtesten speichen das steifste laufrad bauen willst, und geld keine rolle spielt, nimm die aerolite.
wenn du die beste mischung aus gewicht, laufradsteifigkeit und kosten suchst, nimm die supercomp, oder wenn du nicht allzuschwer (nicht deutlich über 80kg) bist sogar nur revos.

@bikeseppl: mit der aussage haste dich ja jetzt ein klein wenig selbst disqualifiziert. speichen werden in einem laufrad ausschließlich auf zug belastet. in der hand mag dein test berechtigung haben, und auch wertvolle ergibnisse für dich bringen, aber im laufrad und in diesem thread hiertut es einfach nix zur sache.

gruss, felix
 
Meinst Du nicht, dass hinsichtlich der Laufradsteifigkeit andere Faktoren eine zumindest erhebliche Rolle spielen, z.B. das Spiel der Speichenaufnahmen an Nabe und Felge, das axiale/radiale Spiel der Nabe selbst oder die Speichenspannung, mit der das Laufrad aufgebaut wurde?
 
die einflussfaktoren sind sehr vielfältig, klar.

jedenfalls hat die supercomp einen runden querschnitt und die aerolite einen flachen (messerspeiche). dass letztere sich über die flache seite leichter biegen lässt, sollte eigentlich klar sein.
 
worum gehts dir eigentlich? wenn du mit den leichtesten speichen das steifste laufrad bauen willst, und geld keine rolle spielt, nimm die aerolite.
wenn du die beste mischung aus gewicht, laufradsteifigkeit und kosten suchst, nimm die supercomp, oder wenn du nicht allzuschwer (nicht deutlich über 80kg) bist sogar nur revos.
@felixthewolf:
schon ganz richtig vermutet, ich würde das nur gerne besser einordnen können. revos kommen nicht in Betracht glaube ich, bin über 90kg :D
Bin bisher ne 317 mit comp 2,0/1,8/2,0 auf ner 240 Nabe gefahren und war eigentlich ganz zufrieden, nun möchte ich auf eine 5.1er aufrüsten (u.a. wegen möglichen Reifenbreiten) und würde gerne steifer UND leichter werden oder zumindest die Steifigkeit halten.

@macleon:
Klar gibt es auch andere Faktoren (werde die Speicherspannung hoch halten), aber da kann ich nicht viel auswählen. Abgesehen davon sollte es bei einem guten Laufrad durch die Speichespannung zu keinem Spiel mehr zwischen Speichen / Naben oder Nippeln / Felge kommen...

der Lange
 
@felixthewolf:
bin über 90kg :D
Bin bisher ne 317 mit comp 2,0/1,8/2,0 auf ner 240 Nabe gefahren und war eigentlich ganz zufrieden, nun möchte ich auf eine 5.1er aufrüsten (u.a. wegen möglichen Reifenbreiten) und würde gerne steifer UND leichter werden oder zumindest die Steifigkeit halten.

In diesem Fall (mit 90 Kg Fahrergewicht) und unter gleichen Bedingungen

  • gleiche Speichen Vorspannung bei gleicher Querschnittsfläche
  • gleiche Speichenlänge
  • gleiche Naben
  • gleiche Nippel
  • gleiche Felgen Stabilität / Torsion / Knickung etc.
  • gleiche Speichenanzahl
  • gleiche Speichenkreuzung
  • gleiche Einspeichung
ergibt Dir ein AEROLITE/COMPETITION Mix mit 5.1 Felgen und

  • vorne links und rechts AEROLITE
  • hinten links AEROLITE
  • hinten rechts COMPETITION
  • alles 3fach gekreuzt
  • gebunden und verlötet
sehr steife direkt ansprechende und doch noch leichte LR.

Die AEROLITE tendieren bei Verzögerung und Beschleunigung eher zum Verdrehen gegenüber der Nabe als zBsp. eine COMP oder eine REVO, dafür bringe sie eine etwas bessere Seitensteifigkeit. Mit binden und löten bringst Du die AEROLITE sehr steife und erhälst um welten bessere "direct response" LR.

Wenn Du magst kann ich Dir die Vorspann Diagramme der DT Speichen mal per Email zusenden.

Gruss Claude
 
wer bitte kombiniert denn runde und aerospeichen und wer zur hölle bindet und verlötet denn noch?
es ist bereits merhfach diskutiert wurden, dass binden und löten das laufrad nicht steifer macht, sondern lediglich die gefährdeten stellen wie kopf und gewinde der einzelennen speiche entlastet.

ausserdem schwillt mir bei der ganzen steifigkeits-diskussion der kamm.
das ist lediglch marketing. steifigkeit ist in letzter zeit nur ein weiterer wert in einer tabelle.
ein unendlich steifes bike würde keiner mehr fahren wollen, aber alle sind geil auf den höchsten messwert :confused:

die frage ist doch, was ergibt ein ausreichend steifes LR, bei möglichst geringem gewicht, arbeits und kostenaufwand.

ich würde komplett zu supercomp raten. leicht, steif, haltbar und günstig.

an den dehnungskurven der speichen wäre ich allerdings auch höchst interessiert.

felix
 
@stonebite:

Oh ja bitte die Diagramme :anbet:

@felixthewolf:

Ja, übertreiben sollte man es nicht. Ich möchte auch keinen Steifigkeitsrekord brechen. ich möchte nur verstehen, wie viel Gewicht ich einsparen kann ohne zuviel Steifigkeit ggü einer Competition zu verlieren. Und das logischerweise zu einem vernünftigen Preis.
Bin auch eher auf dem Tripp die Supercomp mal zu probieren, es sei denn ich gewinne noch im Lotto, dann probier ich alles aus und poste es hier, ich versprechs :D
Nur falls die Diagramme doch einen recht geringen Unterschied zwischen der Competition und der Aerolite zeigen, greife ich vielleicht so tief in die Tasche...

der Lange
 
wer bitte kombiniert denn runde und aerospeichen und wer zur hölle bindet und verlötet denn noch?
es ist bereits merhfach diskutiert wurden, dass binden und löten das laufrad nicht steifer macht, sondern lediglich die gefährdeten stellen wie kopf und gewinde der einzelennen speiche entlastet.

ausserdem schwillt mir bei der ganzen steifigkeits-diskussion der kamm.
das ist lediglch marketing. steifigkeit ist in letzter zeit nur ein weiterer wert in einer tabelle.
ein unendlich steifes bike würde keiner mehr fahren wollen, aber alle sind geil auf den höchsten messwert :confused:

die frage ist doch, was ergibt ein ausreichend steifes LR, bei möglichst geringem gewicht, arbeits und kostenaufwand.

ich würde komplett zu supercomp raten. leicht, steif, haltbar und günstig.

an den dehnungskurven der speichen wäre ich allerdings auch höchst interessiert.

felix

Hi

Du machst es ja in diesem Falle nicht? Schade. Ob dies nun schon mehrfach diskutiert wurde oder nicht - muss ich mich ja nicht als Jasager gleich einklinken, oder doch?

Ich beschreibe oben lediglich die Erfahrungen mit Fahrergewichten > 80 Kg.
Es war auch nie davon die Rede ein unendlich steifes Rad zu bauen, sondern versuche der Frage im ersten Post gerecht zu werden.

Ich setze andere Prioritäten und suche für den entsprechenden Einsatzzweck, unter Vorgabe des Fahrergewichtes die leichtest möglichen Komponenten welche ein leichtes, stabiles dauerhaltbares Laufrad ergeben und nicht all zu teuer ist.

Für mich wird das gebundene und gelötete Rad in dem Sinn steifer, dass es beim lenken, Gas geben und bremsen spürbar bessere direct response rüber bringt. Wenn Du - ich sag mal - unter 75 kg wiegst fällt das für Dich weniger ins Gewicht - magst Du aber als Schwergwichtler auch gerne leichte Komponenten fahren welches auch leichte LRS ergibt dann sollte dafür gesorgt sein dass verloren gehende Stabilität auf Grund von Gewichtsverlust irgendwie wieder kompensiert werden kann - sofern realiserbar. Gewichtsreduktion soviel wie nötig - nicht soviel wie möglich.

Gruess Claude
 
:lol:

was glaubst du was ich mache? laufräder zusammenwürfeln nach dem, was gerade rumliegt?

genau darum gehts mir bei den laufrädern die ich baue haltbarkeit, steifigkeit, geringes gewicht und auch aufwand und preis unter einen hut zu bekommen.
das gewicht steht an da oftmals an erste stelle, dennoch werden die anderen punkte nicht unberücksichtigt.
und dabei ist es egal, ob ich räder für mich (70kg), räder für 130kg oder gar für tandems baue, ebenso ist es egal, ob die räder für cross country oder downhill angefragt werden, ich versuche immer das leichteste zu bauen, was lange hält, ausreichend steif ist und noch im preislichen rahmen liegt.

wenn deine räder ohne binden und löten nicht direkt mitlenken, oder auf be-oder entschleunigung träge reagieren, dann ist ganz was anderes flalsch :confused:
an anderer stelle schrieb ich schon mal zum binden und verlöten: der zusätzliche aufwand steht in keinster weise im verhältnis zum nicht vorhandenn nutzen.

ich werde auch weiterhin nicht binden und verlöten, sondern die räder weiterhin penibel auf spannung auszentrieren. damit sind bisher alle zufrieden und es gab noch keinerlei probleme.

felix
 
... bin ich froh dann reden wir ja vom gleichen und machen auch das gleiche, mit Ausnahme des binden und lötens, was ja wiederum jedr machen darf wie er will.

Bez. der Kosten ist es ganz klar dass binden und löten auwendig ist und bleibt.

Gruess Claude
 
@stonebite: Die Sache mit dem Binden und Löten würde mich auch mal interessieren.
Ein radsportbegeisterter Prof hat mir da mal erzählt, das würde an sich nur die Schwingungen im Laufrad dämpfen, daher auf Dauer nur die Stabilität positiv beeinflussen. Nicht aber die Steifigkeit oder Ähnliches.
 
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass B&L durchaus die Steifigkeit erhöht.
subjektiv zumindest, messen darf ein anderer.
Lebensdauer: Kann ich noch nicht beurteilen
Weniger Schläge: Ja

Im weiteren sieht's geil aus. :daumen:
 
@stonebite: Die Sache mit dem Binden und Löten würde mich auch mal interessieren.
Ein radsportbegeisterter Prof hat mir da mal erzählt, das würde an sich nur die Schwingungen im Laufrad dämpfen, daher auf Dauer nur die Stabilität positiv beeinflussen. Nicht aber die Steifigkeit oder Ähnliches.

Hi @Radical_53

Magst Du mich mit der Frage testen? ;)
Ich kann mir vorstellen dass dies bei wenig Speichenanzahl und grossen Rad Durchmessern durchaus zum tragen kommen kann.

Die Aussage(n) "Steifigkeit" > "erhöhte Steifigkeit" > "steiferes LR" beruht auf folgenden Erfahrungen aus dem Jahr 2007 mit Fahrer der CH Nationalmanschaft:

Ausgangsmaterialien:

LRS 1 (Erstaufbau)
  • DT 240s, ZTR 355 (295gr.), REVO 1,8/1,5, Alu Nippel
LRS 2 (Erstaufbau)
  • DT 240s, ZTR 355 (295gr.), REVO 2,0/1,5, Alu Nippel
LRS 3 (Erstaufbau)
  • DT 240s, ZTR 355 (295gr.), AEROLITE, Alu Nippel mit 0,5mm Vorspannung nach DT SWISS entspricht in etwa 1000 N
LRS 4 (Erstaufbau)
  • DT 240s, ZTR 355 (295gr.), AEROLITE/COMP, Alu Nippel
LRS 1 war/ist nur für sehr leichte Fahrer und das Bike fühlte sich schwammig in Kurven an. Dasselbe galt für LRS 2 und 3, wobei das schwammige Verhalten immer weniger wurde. Getestet wurde auch immer bei gleichen Bedingungen.
Die REVO`s waren eindeutig zu weich mit der filigranen ZTR 355. Mit den AEROLITE war das Kurven fahren und Ansprechen in Trails schon besser. Die LRS 3 und 4 hatte ich dann noch gebunden und verlötet, welches dann zusätzlich nochmals ein besseres Verhalten im Antritt, Verzögern mit Vorderradbremse und Kurvenlage brachte.

Beim LRS 3 jedoch mit ZTR 355/ 360gr und mit schwerem Fahrer (>80Kg) sieht man an den Kontaktstellen hinten rechts wie die Speichen leicht arbeiten. Mit dem Austausch auf COMP und binden löten sowie leicht geändertem Vorspannungsbild war alles optimal. Die LR existieren nach einer ganzen Saison ohne nachzentrieren zu müssen oder sonst etwas daran rumschrauben zu müssen.

Gruess Claude
 
Nein, nicht testen ;) Mich interessiert das halt einfach. Die Aussage war halt eine der Wenigen, die ich mir aus den Vorlesungen des besagten Prof behalten hab :D
Die Beobachtungen die du schilderst sind daher für mich schon interessant zu sehen, auch wenn ich mich derzeit nicht über die Steifigkeit von meinem LRS beschweren kann.

@swiss: Dank dir für die Information! Subjektiv ist doch eh das meiste. Solange es sich gut anfühlt wird es auch gut sein, außer man versucht sich etwas krampfhaft einzubilden weil's so verflucht teuer war :D
Irgendwo meine ich hier auch mal ein Tutorial zum Binden gelesen zu haben. Noch ist ja Winter, da ist Zeit für solche "Späße" :)
 
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