Na so einfach ist das nun auch nicht, der Steg ist schon aus Stabilitätsgründen und erst aus 2. Sicht als Aufnahme für die Bremse drin.
Und das schließt Du woraus? Also wenn ich ein Rahmenbauer frage, wozu der Bremssteg da ist, dann sagt der mit Sicherheit als Erstes :
"Na um de Bremsmomente uff den Rahmen zu übertrajen"

.
Mit Aufbiegen beim
Bremsen hat das auch nichts zu tun, da waren schließlich keine Cantisockel dran.
Mal angenommen, der Steg wäre nicht vorhanden, die Bremse hinge in der Luft und wäre in ihrer Position dennoch fix zum Rahmen und die Lasten werden genauso auf den Rahmen übertragen, als wenn die Strebe da wäre, Du bremst, dadurch würden die Sitzstreben einerseits nach vorn und auch seitlich (zum Rad hin) deformiert werden => Steg überträgt Bremsmomente auf die Sitzstreben und verhindert deren seitliche Deformation (die aber wiederum aus dessen Vorhandensein resultiert

), diese entspricht nicht der bei einer Canti (daher ist Aufbiegen vielleicht das falsche Wort), aber sie würde auftreten, rein hypothetisch natürlich, die Bremse könnte ohne Steg nicht am Rahmen befestigt werden, ein Diskussion darüber führt also zu nichts, da schließlich die Biegung der Sitzstreben aus der Lastenübertragung durch den Bremssteg resultiert.
Wie bereits erwähnt tritt eine deutlich Durchbiegung der Sitzstreben nach vorn ein, die Du zu unterschätzen scheinst. Bremsbelastungen an einem Punkt sind in der Regel immer deutlich größer als Antriebslasten (die fallen also schon mal raus). Dieselbe Deformation durch eine Stoßbelastung zu erreichen halte ich für relativ unrealistisch, zumal ein Großteil der Last von den Kettenstreben getragen wird.
Bei einem kleinen Rahmen wirst du schon Recht haben, da wird sich die ganze Schose keinen Millimeter verbiegen, aber der kleine rockz hat nun mal extrem lange, kräftige untere Extremitäten und damit sind die Sitzstreben länger als bei einem normal großen Rahmen. Hinzu kommt das Alter und die jetzige Belastung als Bahnrad. Heutige Rahmen sind zum größten Teil gesloopt, um unter anderem die Sitzstreben so kurz wie möglich und damit auch so stabil wie möglich zu bekommen.
Sloping verkürzt vor allem auch das vordere Rahmendreieck (Steifigkeit) und spart Gewicht, das steht im Nutzen viel weiter vorn als der Steifigkeitsgewinn durch kürzere Sitzstreben, obwohl ich den nicht bestreite, aber deren Beitrag zur Gesamtsteifigkeit des Rahmens ist ohnehin nur marginal bzw. auf bestimmte Situationen beschränkt, siehe auch hier:
http://www.sheldonbrown.com/rinard/fea.htm
(man beachte auch das Bild vom "vertical impact" selbst bei 50x erhöhter Skalierung ist im hinteren Rahmendreieck bei einem Stoß von unten/ oben keine Deformation erkennbar)
Weiterhin: Warum sollten die Sitzstreben jetzt ausgerechnet seitlich knicken, hätten sie doch zuvor genausogut in Richtung Sitzrohr knicken können (was auf Grund der Krafteinleitung sogar wahrscheinlicher ist), in diese Richtung hat, wie bereits erwähnt, der Steg keinerlei Wirkung, die seitlich auftretenden Belastungen sind mit Sicherheit geringer, als die vertikalen, sofern man nicht von einem Auto getroffen wird.
Aber ich will dem rocky hier keine Angst machen, da sein Rahmen anscheinend aus geklauten Wasserrohren besteht, wird vermutlich nicht allzuviel passieren - aber selbst "eilige Medikamentenkuriere" hatten schonmal einen Platten vor der Apotheke...oder waren das Pferde?
Ich auch nicht

, ich hatte selbst einen 30 Jahre alten Rahmen mit ähnlicher Größe und der Bremslochdurchmesser entsprach fast dem des Steges, viel tragender Querschnitt war da also sowieso nicht gegeben. Ich bleibe dabei, ohne Bremse hat der Bremssteg fast ausschließlich esoterische Wirkung.