Ich schreib jetzt auch mal meine Erfahrungen zum Jekyll hier rein.
Ich hab das Bike jetzt auf 3 unterschiedlichen Touren gefahren und vergleiche es mit meinem Vorgängerbike, das Canyon Torque ES mit 36er Talas.
Bike ist Jekyll 3 aus 2011. Änderungen zur Serie: Reverb Sattelstütze, SRAM X-Guide mit X0 Kurbel 2 fach. Große Scheibe vorne und 740er Lenker.
Für die Alpen hab ich jetzt noch den Nobby Nic vorne gegen Muddy Mary GG ausgetauscht.
1. Mittelgebirgstrailtour nähe Nürnberg.
Trails sind eher einfach und flowig, Anstiege trotzdem steil.
Das Jekyll ging perfekt. Im 90mm Modus geht es wunderbar bergauf. Allerdings benutze ich die Absenkung der Talas sehr wohl. Ohne geht es meiner Meinung nach wesentlich schlechter. Bergab auch wieder perfekt. Bike liegt gut, ist handlich und hat keine Probleme mit dem Trail. Allerdings ist dieser auch nicht wirklich anspruchsvoll.
Fazit: Bergauf und im flachen, wesentlich besser als das Torque, runter kein Unterschied.
2. Isartrails München.
Bike geht auch da sehr gut. Bin fast alles im 90mm Modus gefahren, da sehr viel kurze Anstiege dabei sind. Wegen 5m Umschalten auf Flow Mode ist nicht mein Ding. Im 90mm Einstellung ist es zwar schon straff, aber für Isartrails locker ausreichend. Wichtigstes Feature hier ist die Remote Sattelstütze. Ohne die wäre es nur halb so lustig.
Fazit: wesentlich spritziger als das Torque, dass war allerdings auch zu viel des guten für die Isartrails.
3. Alpentrail am Kochelsee
Auf die Tour war ich am gespanntesten. Das das Jekyll im Mittelgebirge und auf einfachen Trails gut geht hab ich auch vermutet. Jetzt steil, nass und teilweise verblockt. Andere Nummer, das Jekyll wird aber immer besser. Lässt sich perfekt fahren, keine Überschlagsgefühle, super wendig und schluckt auch gut was weg. Hatte auf jeden Fall nie das Gefühl es sei überfordert.
Fazit: Hier besonders interessant der Vergleich mit dem Torque. Das Torque war schon ein Bügeleisen auf Alpentrails. Allerdings nur das das Heck, die 36 war immer bockig und hat den Federweg nie ausgenutzt. Das macht die 32 jetzt viel besser. Wunderbar sensibel, Federweg wird ausgenutzt. Steifigkeitsunterschiede hab ich jetzt keine bemerkt. Bin ich wahrscheinlich zu unsensibel.
Bis heute vermisse ich eine fettere Gabel vorne nicht.
Gesamteindruck Jekyll:
Insgesamt das vielfältigere Bike als zB mein altes Torque. V.a bergauf und auf flachen Trails ist das Jekyll weit überlegen. Bergab bis jetzt auch wirklich ein Traumrad.
Nachteil:
- Lackqualität ist katastrophal. Der kleinste Kontakt mit Feinden führt zu Abplatzern. Da war Canyon wesentlich besser.
- Gewicht, das Jekyll ist kein Leichtgewicht, fällt allerdings nur beim Tragen auf. Schwerer als das Torque ist es aber auch nicht.
- Ausstattung, Serienbereifung sind sch...e, und 3fach finde ich bei einem Bike wie dem Jekyll auch fehl am Platz. Das es Cannondale so schwer macht eine Kettenführung mit Bash zu installieren ist auch am Einsatzgebiet vorbeientwickelt.
Zu den Felgen kann ich noch nicht viel sagen. Wenn sie kaputt gehen, kommen breitere drauf.
- Bunny Hop und Wheelie Fähigkeit. Komisch, aber das Jekyll lässt sich extrem schwergängig in den Manual und in den Bunny Hop ziehen.
Warum verstehe ich nicht.
Ich hoffe das wird mit der Zeit (Gewöhnung) besser.
Bis jetzt kann ich das Bike nur empfehlen. Wenn der Dämpfer hält, und nach 3 Jahren noch ein bisschen Lack übrig ist, hat sich der Kauf gelohnt.