Ich reihe mich auch mal in diesen Thread ein.
Familienurlaub 2025 während (geplanten) 2 Wochen Urlaub auf einem Campingplatz, mit zwei Kleinkinder (1j und 4j), PKW und Caravan, in Lermoos, Österreich.
Wir hatten fast durchgehend schlechtes Wetter und sehr viel Regen + kalt. Wir sind daher mehr gewandert und haben diverse Almen angewandert oder Themenwege etc gemacht. Der innere Druck zum Abschluss nochmal aufs Bike und die Trails vor Ort alle zu fahren wurde immer höher.
Am letzten geplanten Tag hat sich zumindest ein regenfreies Fenster zum Nachmittag aufgebracht und ich habe mir noch spontan ein 2-Std Ticket an der Grubigalmbahn gekauft und wollte in paar Abfahren machen und zum krönenden Abschluss noch den Blindseetrail fahren.
Also von ganz oben gestartet und drei Lines miteinander verknüpft - einiges technisches und verblocktes dabei - alles ohne Probleme und hat viel Spaß gemacht, trotz eher nassen Verhältnissen. Nach der letzten Abfahrt, dem Schlägele Trail, mündet dieser auf einem kinderleichten Family Trail, welcher zur Talstation führt. Auf letzterem wurde meine Session leider ruckartig beendet und ich habe aus irgendeinem mir noch nicht ganz erklärlichem Grund einen Satz über den Lenker hingelegt. Ich vermute dass ich einfach zu schnell war und als ich einmal kurz in der Luft war mit dem Lenker ungünstig eingelenkt habe und dieser sich weiter eingedreht hat...
"Oh shit" noch im Flug gedacht, auf Linke Schulter /
Helm aufgekommen und abgerollt. Das Rad flog an mir vorbei. Das hat sich nicht gut angefühlt. Ich bin sofort wieder aufgestanden, mir wurde leicht mulmig, habe mir aber noch nichts weiter gedacht - nur gehofft dass es gleich wieder geht und ich wieder hoch fahren kann...
Leider wurde es nicht besser und nach ein paar Minuten war mir klar, dass ich das lieber einmal untersuchen lasse. Leider kam an dem Tag kein anderer Biker an mir vorbeigefahren, ich habe daher das Rad, zum Glück nur 200-300m von der Talstation entfernt, zurückgeschoben. Kurz den Dreck abgesprüht mit einer Hand am Hochdruckreiniger und mich dann nach einem Arzt erkundigt.
Es hatte nur noch einer im Nachbarort offen, also Rad zurück zum Campingplatz geschoben und dort nach einem Taxi gefragt. Der nette Campingplatzbetreiber hat sich sofort angeboten und mich eben rüber gefahren.
Beim Arzt sehr schnell die Diagnose erhalten, dass ich das Schlüsselbein gebrochen habe, eine Röntgenaufnahme bestätigte es umgehend. Per Notruf ging es dann über die Grenze nach Garmisch-Patenkirchen. Dort aufgenommen und durchgecheckt kamen die Ärzte relativ schnell zu dem Ergebnis, dass es wegen der Dislokation operiert werden sollte. Ich wurde daraufhin stationär aufgenommen.
Einen Tag später wurde ich gegen 19 Uhr doch noch ins OP geschoben, nachdem ich den ganzen Tag nüchtern gewartet habe und schon dachte, dass es an dem Tag nicht mehr funktioniert. Zum Glück hatte ich sehr angenehme Zimmerkollegen - einer mit gleicher Fraktur und MTB Unfall in Italien - viele Grüße ;-)
Nun habe ich eine Platte drin und bin auch fast direkt nach der OP Schmerzfrei gewesen. Entlassen wurde ich keine 12 Stunden nach dem OP Termin mit groben Anleitungen wie es weiter geht.
Der Weg nach Hause konnten wir dann aber ohne weiteres nicht antreten. Meine Frau hat keine Anhänger-Erweiterung und mit zwei Kleinkindern an Bord, um die ich mich nicht richtig kümmern kann, ist das auch alles andere als optimal... Daraufhin ist am Wochenende der Vater meiner Frau mit Zug angereist und hat den Abbau und Rücktransport übernommen und uns alle gefahren. Hat also alles irgendwie noch geklappt.
Sturz: 29.07.25
OP: 30.07.25
Den Arm kann ich seit der OP relativ gut bewegen, wobei ich noch keine Bewegung über 60° gemacht habe... Ich bin mir nicht sicher ob ich jetzt nach zwei Wochen schon zu viel damit mache. Also kleine alltägliche Sachen, hier und da (leichte) Sachen durch die Gegend tragen und alles ohne Armtragetasche o.ä.
Die Armtragetasche hatte ich am Anfang eher als "Achtung hier kommt jemand mit Verletzung" getragen, damit andere Menschen ggf aufmerksamer sind und nicht versehentlich anrempeln. Mich hat die Armtragetasche aber seit Tag1 eher gestört, als dass ich es damit angenehmer empfand.
Ich lege sie im Schlaf an, damit ich nicht versehentlich über den Linken Arm rolle - wie macht ihr das?
Mir wurden jetzt nach zwei Wochen die Klammern entfernt - Narbe sieht soweit ok aus.
Das einzige was mich stört ist, dass ich am linken Schlüsselbein einen Buckel relativ stark merke. Keine Schmerzen, aber sehr unangenehm. Auf den Röntgenaufnahmen sieht das so aus, als ob die Platte auf einer Seite nicht so gut angelegt wurde am Knochen und absteht - ich kann mir vorstellen, dass es an der Stelle nach außen drückt.
Mein heimischer Orthopäde hat gesagt, dass die Platte im allgemeinen stark aufträgt und daher unangenehm ist für den ein oder anderen. Wie ist das bei euch? Spürt oder habt ihr auch einen Buckel nach außen?
Viele Grüße aus Düsseldorf,
Luc