Velouri[A]n Steel: Warum ich meinem Madonna untreu werde

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Ich habe mir heute den Even Flow von Valyrian … äh, Velouria Cycles als neuen Rahmen bestellt und möchte hier den Aufbau dokumentieren sowie eure Gedanken und Ideen zu den Komponenten einholen.

2527-Velouria-0047.jpg

Bildquelle: velouriacycles.com

Der Even Flow soll mein RAAW Madonna V2.2 ablösen, und das fällt mir nicht leicht. Auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich alle Probleme mit dem Rahmen in den Griff bekommen hatte, bin ich von den Grundprinzipien bei RAAW noch immer überzeugt. Der Rahmen ist sehr schrauberfreundlich, die Ersatzteilverfügbarkeit und der Support sind vorbildlich und die Fahreigenschaften am Trail begeistern mich nach wie vor.

Warum also ein neuer Rahmen?

Die Geometrie des Even Flow ähnelt der des Madonna, unterscheidet sich aber an einigen Punkten, die mir entgegenkommen. Ich fahre das Madonna in der Größe Medium, hätte aber gerne etwas mehr Reach. Der Sprung auf Large wäre mir zu groß, und das Even Flow in Medium liegt genau zwischen den beiden Größen des Madonna. Das etwas höhere Tretlager könnte zudem helfen, die Zahl der Pedal Strikes zu reduzieren. Der Lenkwinkel ist identisch, und der steilere Sitzwinkel des Even Flow kommt mir als Langbeiner sehr entgegen.

Ein weiterer Vorteil ist die größere Einstecktiefe für die Sattelstütze. Statt der bisher gefahrenen 180 Millimeter kann ich im Even Flow eine Stütze mit 213 Millimetern Hub verbauen.

Mein Madonna ist vermutlich eher ungewöhnlich abgestimmt und konfiguriert und eher auf technische, langsame Trails ausgelegt als auf das schnelle Fahren, für das der Rahmen eigentlich bekannt ist. Die Federelemente fahre ich relativ hart, und vorne nutze ich den Federweg nie vollständig aus. Das Even Flow ist vorne auf 160 Millimeter ausgelegt, also 10 Millimeter weniger als das Madonna, aber diese 10 Millimeter werde ich vermutlich nicht vermissen. Hinten bieten beide Rahmen 160 Millimeter.

Hier ein Vergleich der Geometrien und des geplanten Cockpits:

Screenshot - 20_11_2025 , 21_23_07.png


Den etwas niedrigeren Stack des Even Flow würde ich mit etwa einem Zentimeter Spacern ausgleichen. Vorbau mit 50 Millimetern Länge und 6 Grad Winkel sowie der Lenker mit 40 Millimetern Rise bleiben vorerst gleich. Ich habe allerdings auch noch denselben Lenker mit 50 Millimetern Rise zu Hause, falls sich in Kombination mit dem längeren Reach ein höheres Cockpit besser anfühlen sollte.

Titan als Rahmenmaterial war für mich kein wesentlicher Entscheidungsfaktor. Auch wenn ich mein Stahl-Hardtail sehr schätze, glaube ich nicht, dass die zusätzliche Compliance bei einem Fully wirklich eine große Rolle spielt, lasse mich aber gerne überraschen. Das um rund ein Kilo geringere Rahmengewicht ist natürlich dennoch attraktiv. Mein Madonna ist bereits relativ leicht aufgebaut, und bei einigen Komponenten werde ich vermutlich noch etwas Gewicht einsparen können (mehr dazu später). Vielleicht ergibt sich am Ende tatsächlich ein spürbar leichtfüßigeres Bike.

Ein paar Dinge werde ich am Madonna definitiv vermissen. Die externe Zugverlegung gefällt mir zwar deutlich besser, aber beim Even Flow ist nur das Unterrohr intern geführt, damit kann ich leben. Velouria Cycles ist zudem eine noch kleinere Firma als RAAW, und der Rahmen kommt erst jetzt nach offenbar langer Entwicklungszeit auf den Markt. Die Kommunikation war bisher sehr schnell, aber ob Support und Ersatzteilversorgung langfristig gesichert sind, bleibt natürlich offen. Den Madonna-Rahmen werde ich jedenfalls nicht sofort hergeben, als Backup falls das Even Flow meine Erwartungen doch nicht erfüllt.

PS: Die Anspielung auf ein gewisses sehr populäres Fantasy-Epos ist übrigens nicht meiner eigenen Kreativität entsprungen. Die habe ich frech von einem Pinkbike-Kommentar zur Rahmenvorstellung im September geklaut.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von scylla

Hilfreich
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Interessant! 👍🏻😊
Ich stand vor dem gleichen Problem, bin ne Madonna in M und L gefahren und fühle mich vom Reach her genau dazwischen. Sonst mochte ich die Madonna sehr. Jetzt ist es bei mir ein Bronson V4 geworden, was vom Reach fast genau zwischen den Größen liegt. Den Stack habe ich auch durch Spacer ausgeglichen. Mit der 160mm Gabel fahre ich die gleichen Spots wie vorher, ohne die 10mm Federweg zu vermissen .
Ich genieße allerdings den im Vergleich zum L Madonna kürzeren Reach (durch die Spacer nochmal etwss reduziert).
Das klingt nach ähnlichen Anforderungen bei uns.
Abo ist gemacht und ich freue mich mehr zu lesen. 😀
 
Guten Morgen,

hier einige erste Gedanken zu den Komponenten.

Fest vom Madonna übernehmen werde ich:

Bremsen:
Intend Trinity. Die Kombination aus Dosierbarkeit, Kraft und einfacher Wartung hat mich überzeugt.

Dämpfer: Intend Monocoque. Die Einbaumaße passen glücklicherweise auch zum Even Flow. Die 205 x 60 ergeben am Madonna 160 mm Federweg und am Even Flow 145 mm. Wenn ich die Federwegsreduzierer am Monocoque entferne, komme ich auf 205 x 65 und somit auf 160 mm am Even Flow. Laut Intend ist die Kinematik des Even Flow der des Madonna recht ähnlich. Aufgrund der niedrigeren Übersetzung würden sie den Dämpfer nur geringfügig weicher abstimmen.

Cockpit: Ich fahre den Newmen Evolution SL 318.4 in 50 mm und den Chromag FU40. Die Griffe sind ODI Ruffian. Das führt mich zum einzigen Nachteil der Intend Trinity. Ich habe kleine Hände und konnte den Hebel selbst dann nicht gut erreichen, wenn ich den Geber am Lenker so weit wie möglich zu den Griffen hin verschoben habe. Als Lösung habe ich die ODI Griffe außen gekürzt und nutze Hope Grip Doctor Alu Endstopfen.

Sattel: SQLab 6OX.

Neu angeschafft wird:

Sattelstütze:
BikeYoke Revive mit 213 mm Hub statt der 180 mm, die ich im Madonna fahre.

Steuersatz: Chris King Inset 7.

Noch offen sind für mich folgende Punkte:

Federgabel:
Am Madonna habe ich eine Lyrik aus dem Jahr 2021. Ich könnte sie auf 160 mm umbauen, aber etwas Neues wäre ebenfalls interessant. Zur Auswahl stehen für mich die Intend Edge, die Fox 36 und die aktuelle Lyrik.

Antrieb: Derzeit fahre ich SRAM X01 1x11 und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Das Kettenblatt ist ein 26T, was jedoch im Hinblick auf die Kinematik ein Thema ist. Beim Pedalieren ist der Hinterbau mit dem kleineren Kettenblatt straffer, dafür kann es bei der Abfahrt zu erhöhtem Pedalrückschlag kommen. Antonio von Velouria Cycles riet klar zu mindestens 30T. Am Madonna ist mir das nie negativ aufgefallen, aber ich bin ein 30T auch noch nie gefahren und weiß daher nicht, was ich verpasse. Deshalb überlege ich, 1x12 eine Chance zu geben. Wenn ich diesen Schritt mache, würde ich allerdings lieber gleich auf Transmission gehen. Es stört mich jedoch, dass es bisher keine hochwertige mechanische Variante gibt.

Laufräder: Am Madonna nutze ich Newmen Evolution SL A.30 von 2020. Sie wurden regelmäßig gewartet und könnten problemlos weiterverwendet werden. Am Hardtail fahre ich seit einiger Zeit PIROPE und dort weiß ich das geringere Gewicht sehr zu schätzen. Daher überlege ich, auch beim Even Flow auf PIROPE umzusteigen. Ich bin mir allerdings noch unsicher, welches Modell sinnvoll wäre. Auch andere leichte Laufräder kommen für mich infrage.

Pedale: Aktuell fahre ich Chromag Contacts aus dem Jahr 2020. Etwas Leichteres wäre interessant. Zum Beispiel die Tatze LINK TI.

Über Meinungen zu den offenen Punkten freue ich mich sehr. Ich werde die einzelnen Themen auch noch einmal separat ansprechen, wenn es an die Entscheidungen geht.
 
Die Federgabel ist eigentlich die dringendste Entscheidung, da ich alle anderen Komponenten problemlos vom Madonna übernehmen könnte. Auch wenn ein Umbau meiner aktuellen Lyrik möglich wäre, reizt es mich schon, etwas Neues auszuprobieren.

Mit meinen bisherigen Intend-Produkten bin ich sehr zufrieden, daher kommt eine Edge für mich auf jeden Fall in Frage. Hier im Forum liest man fast ausschließlich Positives über die Federgabeln von Intend, während die Reviews im Netz zu USD-Gabeln insgesamt etwas gemischt ausfallen. Zu den Intend-Modellen selbst findet man zwar nicht besonders viel, aber es gibt einige sehr positive YouTube-Videos sowie vereinzelt Stimmen, die weniger überzeugt sind.

Neben der Sensibilität und dem besseren Bremsverhalten reizt mich an der Edge auch, dass ich den Federweg einfach selbst anpassen kann. Falls ich am Ende doch beim Madonna bleibe, könnte ich die Gabel dort problemlos weiterverwenden.

Bei der Edge stellt sich auch die Frage nach der Steckachse. Falls ich einen neuen Laufradsatz kaufe, könnte ich direkt auf 20 mm umsteigen. Auch dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, sowohl darüber, ob das überhaupt nötig ist, als auch darüber, wie viel es in der Praxis tatsächlich bringt.

Bei den konventionellen Gabeln würde ich zur RockShox Lyrik oder zur Fox 36 greifen. Mit rund 85 kg fahrfertig bin ich zwar derzeit für meine Verhältnisse eher auf der schwereren Seite, aber gerade bei 160 mm Federweg sollten beide Gabeln mehr als ausreichend sein. Außerdem sparen sie gegenüber ZEB oder 38 doch etwas Gewicht.

Was sind eure Meinungen und Erfahrungen dazu?
 
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Von der Manitou Mezzer liest man auch viel gutes und diese ist auch im Federweg flexibel anpassbar. Bei der aktuellen Marktlage sollte die Wahl aus ökonomischer Sicht wohl auf eine Lyrik oder 36 fallen, da es diese zum Teil sehr günstig gibt.
 
Von der Manitou Mezzer liest man auch viel gutes und diese ist auch im Federweg flexibel anpassbar.
Danke für den Tipp, die nehme ich auf jeden Fall auf meine Liste der Optionen. Ich habe gerade ein wenig dazu gegoogelt und mir gefällt besonders das Fazit von Loam Ranger: „Excellent support makes for easy work of slow, steep technical sections of trail.“ Genau das ist mir auch wichtig und einer der Hauptgründe, warum ich meine aktuelle Lyrik eher hart fahre. Wobei die neueren Lyrik-Modelle ja zumindest wieder etwas höher im Federweg stehen sollten.
 
Die Mezzer fahre ich seit einigen Jahren und ich bin echt zufrieden. Wie alle Gabeln hat sie angefangen zu knarzen. Ich hab dann alle Rohre einkleben lassen und dann war Ruhe.
Durch das IRT kannst du sehr einfach dein beforzugtes Verhalten einstellen (analog zu Tokens aber etwas genauer). Mit nem Symion Tuning spricht sie super an. Da gibt es auch hin und wieder mal ne gebrauchte zu kaufen.
Das ändern des Federwegs ist, im Zuge des kleinen Services, ein Klacks.
Die könnte zumindest mal ne Überlegung wert sein 👍🏻
 
deutlich Solltest du wirklich eine 36 in Betracht ziehen, dann leiderunbedingt die neue 2026er. Bei der sind die Buchsenabstände deutlich größer als bei den alten und das kommt der Bremssteifigkeit deutlich zu gute.
 
Ich habe mein Madonna jetzt einmal gewogen und komme auf 15,22 kg, mit Fidlock-Flaschenhalter und Garmin-Mount, aber ohne Garmin, Flasche und Werkzeug.

Das wäre also mein Benchmark für das Even Flow. Mal sehen, wie viel vom Gewichtsvorteil des Rahmens am Ende tatsächlich übrig bleibt. Ein erster Blick auf die Gewichtstabellen war eher ernüchternd. Die längere Sattelstütze wird etwas Zusatzgewicht bringen und beim Antrieb wird mir auch gleich anders. An meine X01 1x11 kommt nicht einmal die XX SL Transmission heran, von X0 oder einer mechanischen Eagle oder einer mechanischen 90/X0-Transmission-Kombination ganz zu schweigen.

Bei den Laufrädern ließe sich aber noch etwas herausholen.

Und dann wären da noch die Cane Creek eeWings, die optisch perfekt zum Rahmen passen würden. 😅😉
 

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Antrieb: Derzeit fahre ich SRAM X01 1x11 und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Das Kettenblatt ist ein 26T, was jedoch im Hinblick auf die Kinematik ein Thema ist. Beim Pedalieren ist der Hinterbau mit dem kleineren Kettenblatt straffer, dafür kann es bei der Abfahrt zu erhöhtem Pedalrückschlag kommen. Antonio von Velouria Cycles riet klar zu mindestens 30T. Am Madonna ist mir das nie negativ aufgefallen, aber ich bin ein 30T auch noch nie gefahren und weiß daher nicht, was ich verpasse. Deshalb überlege ich, 1x12 eine Chance zu geben. Wenn ich diesen Schritt mache, würde ich allerdings lieber gleich auf Transmission gehen. Es stört mich jedoch, dass es bisher keine hochwertige mechanische Variante gibt.

1x11: Immer noch bester Antrieb. Superleicht, kompakt (vor allem war der Schaltarm in seinem früheren Leben kein Seitenständer), robust, langlebig, und es gibt Highend Komponenten ohne unnötige Akkus. Ich mag davon auch nicht weg (been there, done that, und reumütig wieder den alten Kram montiert) :D

Die Krux mit dem Pedalrückschlag ist allerdings, dass man ihn meistens erst so richtig bemerkt, wenn er nicht mehr da (oder reduziert) ist. Es ist ja nicht so, dass es einen von den Pedalen runterwerfen würde, sondern der Hinterbau arbeitet einfach manchmal nicht so, wie er könnte, weil man ihn durch das auf den Pedalen rumstehen quasi "sperrt" (actio = reactio undso). Und wenn man es nicht anders kennt, dann hält man das für normal.

Du könntest allerdings den Pedalrückschlag auch anders bekämpfen, vor allem, wenn du eh neue Laufräder willst. Die E-Thirteen Sidekick Nabe bekommt man derzeit im Angebot fast hinterher geschmissen. Das DT Swiss Deg Df System wäre etwas freundlicher auf der Waage.
 
Ich habe mein Madonna jetzt einmal gewogen und komme auf 15,22 kg, mit Fidlock-Flaschenhalter und Garmin-Mount, aber ohne Garmin, Flasche und Werkzeug.

Das wäre also mein Benchmark für das Even Flow. Mal sehen, wie viel vom Gewichtsvorteil des Rahmens am Ende tatsächlich übrig bleibt. Ein erster Blick auf die Gewichtstabellen war eher ernüchternd. Die längere Sattelstütze wird etwas Zusatzgewicht bringen und beim Antrieb wird mir auch gleich anders. An meine X01 1x11 kommt nicht einmal die XX SL Transmission heran, von X0 oder einer mechanischen Eagle oder einer mechanischen 90/X0-Transmission-Kombination ganz zu schweigen.

Bei den Laufrädern ließe sich aber noch etwas herausholen.

Und dann wären da noch die Cane Creek eeWings, die optisch perfekt zum Rahmen passen würden. 😅😉
für ne Madonna ganz schön leicht :daumen:
 
Die Krux mit dem Pedalrückschlag ist allerdings, dass man ihn meistens erst so richtig bemerkt, wenn er nicht mehr da (oder reduziert) ist. Es ist ja nicht so, dass es einen von den Pedalen runterwerfen würde, sondern der Hinterbau arbeitet einfach manchmal nicht so, wie er könnte, weil man ihn durch das auf den Pedalen rumstehen quasi "sperrt" (actio = reactio undso). Und wenn man es nicht anders kennt, dann hält man das für normal.
Hast du dazu konkrete Erfahrungen, besonders in Bezug auf den Einfluss der Kettenblattgröße? Mir ist klar, dass das stark vom jeweiligen Rahmen abhängt, aber Erfahrungen würden mich trotzdem interessieren.

Ich überlege schon, einfach bei 1x11 zu bleiben, abgesehen von der Kinematik sehe ich darin eigentlich nur Vorteile. Andererseits wäre es natürlich spannend, den Unterschied einmal selbst auszuprobieren.
 
Ich habe das jetzt mal durchgerechnet. Auch wenn der tatsächliche Pedalrückschlag vom Rahmen abhängt, lässt sich das Verhältnis zwischen 26T und 30T universell bestimmen. Betrachtet man den Kettenblattumfang in „Zahn-Einheiten“ und vergleicht, wie weit sich beide Kettenblätter relativ bewegen, ergibt sich: Das 26T-Kettenblatt bewegt sich rund 15 % mehr als das 30T-Kettenblatt.

( 1/26 ) / ( 1/30 ) ~ 1,1538

Ich bin mir allerdings nicht sicher, inwieweit das den von @scylla beschriebenen Effekt quantifiziert, nämlich dass sich das Pedal eigentlich gar nicht bewegt, sondern der Hinterbau durch die Kettenzugkraft an seiner Bewegung gehindert wird.
 
Ich bin mir allerdings nicht sicher, inwieweit das den von @scylla beschriebenen Effekt quantifiziert, nämlich dass sich das Pedal eigentlich gar nicht bewegt, sondern der Hinterbau durch die Kettenzugkraft an seiner Bewegung gehindert wird.
Das ist auch egal. Einfach nur dadurch, dass der Hinterbau den Platz bekommt um "richtig" bz frei zu arbeiten stellt sich ja der Effekt ein. Kickback ermüdet sich aber. Eventuell merkst du, dass weniger Schläge durch die Füße eingeleitet werden weil am Ende fast jede Einfeder-Bewegung am Hinterbau an der Kette zieht.

Klar ist: das 26er wird den Hinterbau "mehr begränzen" bzw stärker treten.
 
Ich habe inzwischen auch realisiert, dass mit den 52er-Kassetten vorne schon ein 32T-Kettenblatt ausreicht, um dieselbe kleinste Übersetzung zu erreichen wie mit einem 26T bei 1x11.

Im Moment tendiere ich daher tatsächlich dazu, der Empfehlung von Velouria zu folgen und 1x12 einmal auszuprobieren, entweder eine klassische X01 Eagle oder eine Kombination aus Transmission 90 und XX.
 
Akku- bzw batteriefrei Biken (MTB) hat schon was.
Hab akt eine Transmission und eine "alte Eagle". Die mit Kabelzug (alte Eagle) ist echt total sorgenfrei.
Finds gut dass es auch die Transmission jetzt mechanisch gibt. Vllt am MTB die bessere Wahl
 
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Neu angeschafft wird:

Sattelstütze:
BikeYoke Revive mit 213 mm Hub statt der 180 mm, die ich im Madonna fahre.
Warum nicht die Vecnum Nivo? Die ist etwas über 100g leichter wie die Revive. Aktuell (bis 7.12.) gibt's auch noch 15% Rabatt. ;-)

Noch offen sind für mich folgende Punkte:

Federgabel:
Am Madonna habe ich eine Lyrik aus dem Jahr 2021. Ich könnte sie auf 160 mm umbauen, aber etwas Neues wäre ebenfalls interessant. Zur Auswahl stehen für mich die Intend Edge, die Fox 36 und die aktuelle Lyrik.
Wenn Budget für eine Edge da ist, werf ich mal noch die Ext Era in den Raum. Die hattte/hab ich im Enduro-Hardtail; Setup ist auf der straffen Seite und war recht unkompliziert einzustellen. Im Enduro fahr ich die Edge, hader aber (immer noch) mit dem Setup. Die Empfehlung von Intend ist mir etwas arg plüschig; mein Eindruck ist, daß sie mit dem Federweg großzügiger umgeht wie die Era. Da bin ich noch am experimentieren.

Antrieb: Derzeit fahre ich SRAM X01 1x11 und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Das Kettenblatt ist ein 26T, was jedoch im Hinblick auf die Kinematik ein Thema ist. Beim Pedalieren ist der Hinterbau mit dem kleineren Kettenblatt straffer, dafür kann es bei der Abfahrt zu erhöhtem Pedalrückschlag kommen. Antonio von Velouria Cycles riet klar zu mindestens 30T. Am Madonna ist mir das nie negativ aufgefallen, aber ich bin ein 30T auch noch nie gefahren und weiß daher nicht, was ich verpasse. Deshalb überlege ich, 1x12 eine Chance zu geben. Wenn ich diesen Schritt mache, würde ich allerdings lieber gleich auf Transmission gehen. Es stört mich jedoch, dass es bisher keine hochwertige mechanische Variante gibt.
Vor kurzem ist das Madrone Jab-Schaltwerk bei nsmb.com an mir vorbeigescrollt. Das Schaltwerk passt für Shimano und SRAM 11- und 12-fach-Antriebe (inkl. Eagle und Transmission, wenn ich's richtig verstehe; siehe hier) und man kann wohl wild hin- und herkombinieren.
 
@/dev/random Danke für die Tipps!

Warum nicht die Vecnum Nivo? Die ist etwas über 100g leichter wie die Revive. Aktuell (bis 7.12.) gibt's auch noch 15% Rabatt. ;-)
Danke für den Tipp. Ich fahre BikeYoke seit der allerersten Stütze und war immer sehr zufrieden. Die Entlüftung ist super praktisch und das Service kann man gut selbst machen.

Wenn ich es richtig verstehe, braucht die Nivo wegen des mechanischen Einrastens keine Entlüftung. Das geringere Gewicht macht sie natürlich auch spannend. Da muss ich überlegen, ob ich etwas Neues wagen will.

Wenn Budget für eine Edge da ist, werf ich mal noch die Ext Era in den Raum. Die hattte/hab ich im Enduro-Hardtail; Setup ist auf der straffen Seite und war recht unkompliziert einzustellen. Im Enduro fahr ich die Edge, hader aber (immer noch) mit dem Setup. Die Empfehlung von Intend ist mir etwas arg plüschig; mein Eindruck ist, daß sie mit dem Federweg großzügiger umgeht wie die Era. Da bin ich noch am experimentieren.
Ich werde mir einmal ein paar Tests zur EXT durchlesen. Die Edge auszuprobieren würde mich reizen, die wird hier im Forum ja wirklich sehr schmackhaft gemacht. Wie sind deine Erfahrungen in Bezug auf die Traktion beim Bremsen mit der Edge? Wenn sie in diesem Bereich hält, was sie verspricht, ist das für mich der entscheidende Vorteil, noch vor dem Ansprechverhalten.

Vor kurzem ist das Madrone Jab-Schaltwerk bei nsmb.com an mir vorbeigescrollt. Das Schaltwerk passt für Shimano und SRAM 11- und 12-fach-Antriebe (inkl. Eagle und Transmission, wenn ich's richtig verstehe; siehe hier) und man kann wohl wild hin- und herkombinieren.
Ja, das ist eine gute Idee. Ich meine, es war Dario, der sich im letzten Pinkbike-Podcast sehr positiv über das Schaltwerk in Kombination mit einem Eagle-XX1-Schalthebel geäußert hat. Die Kombination aus Madrone Jab, XX1-Schalthebel und XX-Transmission-Komponenten wäre auf jeden Fall sehr attraktiv. Sie ist nur geringfügig schwerer als eine Eagle-X01-Gruppe, etwa 100 g, bietet aber die Vorteile der Transmission. Preislich liegt die Kombination natürlich deutlich höher. Das Gesamtpaket käme auf 1.376 €, im Vergleich zu 887 € für eine X01-Eagle-Gruppe.

Edit:

Der Gewichtsvergleich war nicht ganz fair. Die XX-Kurbel hat im Gegensatz zur X01 Eagle noch die Bashguards, die 58 g wiegen. Ohne diese läge der Unterschied nur bei 47 g, basierend auf den Angaben von R2 Bike.

Beim Jab stellt man offenbar auch in der T-Type-Variante wie beim herkömmlichen Eagle den B-Gap und die Begrenzungsschrauben ein. Von den Vorteilen der Transmission bleibt aber die verbesserte Gangabstufung und Schaltqualität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du dazu konkrete Erfahrungen, besonders in Bezug auf den Einfluss der Kettenblattgröße? Mir ist klar, dass das stark vom jeweiligen Rahmen abhängt, aber Erfahrungen würden mich trotzdem interessieren.
Ja hab ich. Bei meinen beiden Last Rädern (abgestützte Eingelenker mit recht viel Pedalrückschlag) empfand ich den Unterschied zwischen Kettenblatt-Größen und auch Feilauf-Verzahnungen als ziemlich krass. Während sich 30t Kettenblatt und 44 Rastpunkte an der Nabe ganz gut anfühlten, war 26t und 120 Rastpunkte ziemlicher Murks und hat gefühlt mehr gerumpelt als sinnvoll gefedert, vor allem bei langsamen Manövern und glitschigem Untergrund manchmal nervig.
Mein derzeitiges Enduro von Bird (klassischer 4Gelenker) reagiert schon gutmütiger auf unterschiedliche Gänge und Freiläufe, aber auch da merkt man's, wenn man ein bisschen sensibilisiert auf das Thema ist und daher nicht mehr geneigt, alles auf "die Tagesform" zu schieben. Eine DT Nabe wartet daher auf den Einbau eines Df Kits, davon erwarte ich mir schon nochmal eine gute Verbesserung. Auch wenn die Naben-Lösung immer noch abhängig vom eingelegten Gang sein wird, scheint es mir als derzeit sinnvollsten Kompromiss, ohne Auswahlmöglichkeit beim Antrieb zu verlieren.

Wie gut eine Heckfederung in allen Lebenslagen wirklich arbeiten kann, ging mir aber trotzdem so richtig erst mit Highpivot+Idler auf 🙃

Ich bin mir allerdings nicht sicher, inwieweit das den von @scylla beschriebenen Effekt quantifiziert, nämlich dass sich das Pedal eigentlich gar nicht bewegt, sondern der Hinterbau durch die Kettenzugkraft an seiner Bewegung gehindert wird.

Wie @danimaniac sagt: es ist egal, wierum du es betrachten willst.
Wenn der Hinterbau (abhängig von seiner Auslegung) x mm Kette einholen muss um y mm weit einzufedern, dann kann er die Ketten entweder einholen und das Pedal schnickt hoch. Oder der Hinterbau kann die Kette nicht einholen weil der Freilauf zufällig gerade im Eingriff ist und ein Kartoffelsack auf dem Pedal rumsteht, und lässt das Einfedern eben in der Konsequenz bleiben. Oder der Hinterbau kann die Ketten solange einholen bis der Freilauf in den Eingriff kommt, und so lange kann er auch frei einfedern. x und y hängen von der Kinematik deines Bikes ab. Für Nerdlevel 100 müsstest du eigentlich das Diagramm über den ganzen Federweg kennen. Allgemein reicht es aber zu sagen, dass es mit viel Antisquat "schlimmer" ist als mit wenig Antisquat.

Bei der Sache mit der Kettenblattgröße geht es primär darum, wie der obere Kettenstrang zum (virtuellen) Drehpunkt liegt. Der liegt bei einem Eingelenker üblicher Weise deutlich oberhalb des Tretlagers, kann aber bei speziellen Hinterbaukonzepten auch ganz wilde Sachen machen (Nerdlevel 100)...
Wenn der Kettenstrang näher an den Drehpunkt ran rückt, dann zieht es weniger an der Kette, Antisquat und Pedalrückschlag nehmen ab. Wenn der Kettenstrang weiter vom Drehpunkt weg wandert, bekommst du mehr Antisquat, es muss mehr Kette eingeholt werden beim Einfedern, der Pedalrückschlag nimmt zu.

Dasselbe ist auch der Witz an Idler-Pulleys. Da wird halt durch eine Umlenkung, anstatt durch eine Zahnradgröße, der Kettenstrang an die Stelle verschoben, an dem man ihn haben will. Mit allen Vor- und Nachteilen. Antisquat ist ja nicht nur was böses, das Pedalrückschlag macht.

Ochain und die Anti-Pedalrückschlag-Naben haken an einer anderen Stelle ein. Die lassen den Kettenstrang und den Antisquat da wo er ist, erlauben aber dem Hinterbau, mehr Kette einzuholen beim Einfedern. Auch mit allen Vor- und Nachteilen, vulgo Leerweg an der Kurbel. Irgendwas ist immer ;)
 
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