Wo wollt ihr beiden denn gerne die Entwicklung des Mountainbikes eingefroren haben? Vor 29 Zoll, vor der Dropper Seatpost, vor der Scheibenbremse, vor der Federgabel, beim schweizer Militärvelo...?
Irgendwann ist jedes Wachstum zu Ende.
Ausentwickelt. Oder es lohnt sich nicht mehr, ist kaum messbar.
Es spricht ja auch nichts gegen Weiterentwicklung. Nur ist bei mir, beim MTB irgend wann einmal Schluss. Geht ja letztendlich auch in's Geld. Vielleicht kommt ja irgend eine Entwicklung, wo ich sage, ja, dass will ich haben.
Ich hatte auch vor über 40 Jahren am C64 sehr viel Spaß mit Boulder Dash und International Karate. Und mit meinem 1er Scirocco. Und mit meiner analogen EOS.
Ich würde nie wieder auf Audio oder Video Kassetten zurück greifen wollen. Streaming&Co sind mir sehr an's Herz gewachsen

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Ich bin vor 40 Jahren mit dem Rennrad und mit Rennradreifen durch den Wald gefahren und das hat Spaß gemacht, dann habe ich mir eins von diesen neuen Fahrrädern mit dicken Reifen und stabilem Rahmen gekauft, die damals aus Amerika hier her kamen, das hat auch Spaß gemacht, dann habe ich mir ein solches Mountainbike mit einer Federgabel mit 5cm Elastomere gekauft, dann eins mit Scheibenbremsen, dann eins mit 27,5 Zoll, dann eins aus Carbon mit 29 Zoll usw. Mit jedem eizelnen dieser Fahrräder hatte ich im Wald wahnsinnig viel Spaß. Will ich heute gerne wieder mit den Rennradreifen in den Wald? Will ich wieder Felgenbremsen? Will ich wieder 26 Zoll an 70 Grad Lenkwinkel mit 58 cm Lenker? Auf keinen Fall.
Aus nostalgischen Gründen wäre all das nochmal cool, aber für jeden Tag nehme ich dann doch gerne den aktuellsten Entwicklungsstand. Ich habe das 26 Zoll Race-Hardtail noch in gutem Zustand im Schuppen stehen, ganz ehrlich, mit den daneben stehenden Alternativen macht mir das Radfahren tatsächlich viel mehr Spaß.
Ich hab ein altes (2010-2013?) 26 Zoll Cannondale Scalpell. Das wackelt/wippt ohne Ende. Und klar, wir sind anderes gewohnt.
Ob 32 Zoll wirklich für mich und meine Bedürfnisse einen Vorteil bringt, weiß ich in drei Jahren. Wenn das dann so ist und ich zu dieser Zeit gerade eine neues Mountainbike brauch, wird es in Erwägung gezogen.
Lass mich einmal darüber nachdenken, warum ich mir ein 32 oder 29 Zoll, bei 172cm größe kaufen sollte.
Da sich die Welt, die Gesellschaft, die (Rad-)Industrie weiter entwickelt, muss ich mitmachen ;-).
Mit 32 Zoll bin ich sicherer und letztendlich auch schneller unterwegs. Ich muss mich Berg ab, weniger anstrengen, übernimmt ja alles die 180mm Doppelbrückenfedergabel, die großen Laufräder, die dicken fetten 2,8 Zoll Reifen. Die elektronischen Fahrassistenzsysteme helfen mir dabei, Gefahren zu erkennen und, sicherer wo runter (ev auch Berg hoch) zu fahren. Die automatische Untergrundanalyse wählt dann die für mich beste Einstellung aus.
Das alte "Schlagwort": ich muss mich dann "nur mehr auf's fahren konzentrieren".
All das hat was. Und ja, ich möchte auf eine versenkbare Sattelstütze via Fernbedienung am Lenker, nicht mehr verzichten. Und in den meisten Fällen bevorzuge ich auch eine entsprechende Federgabel. Hinten gefedert auch, ist aber kein Muss. Sehr viel Wert lege ich jedoch auf eine gute, auf eine sehr gute Bremse. Da möchte ich Canti oder Weimann Bremsen nicht missen ;-).
Ob das jetzt 29 Zoll ist oder 32 Zoll spielt für mich erstmals keine Rolle.
Und auch ein weiters Rad in meiner Sammlung (5 MTB) würde keine Rolle mehr spielen.
Ich habe viel ausprobiert und irgendwann einmal festgestellt, dass es
für mich reicht. Und, dass ich lieber nach anderen Fahrrad"sachen" oder -teilen ausschau halte.
Ich verfolge die Produktvorstellungen und -tests. Und der einzige Grund mir etwas zu kaufen, wäre, entweder eine Federgabel mit mehr Federweg oder dickeren Rohren oder größere Laufräder/Reifen.
Und das hat einen für mich ganz "natürlichen" Grund. Ich werde nicht mehr jünger und habe wenig(er) die Möglichkeit, meine Fahrtechnik zu verbessern. Daher mache ich es mir einfach, so wie viele andere, die das halt nicht zugeben können oder wollen, und kaufe mir eben "Hilfsmittel", um besser zu werden. Klar, fahren, treten, schauen muss man immer; aber bessere Technik erleichtert einem das Ganze. Man kann sich dann, siehe oben, voll und ganz auf sein Fahren konzentrieren...
Fahrtechnik zu trainieren ist halt viel aufwendiger. Irgend wo hin fahren, sich eventuell einen Trainer nehmen; wenn man unterwegs ist, mal zu unterbrechen, und wieder, mühsam(es) üben, zurück gehen, nochmals fahren, sich von anderen absichern zu lassen; der Fahrfluss (flow) wird dadurch unterbrochen, es ist anstrengend, zeitraubend, mühsam. Ähnlich wei beim Leichtbau. Was kostet ein Gramm oder Kilo im Gegensatz zum Abnehmen und/oder trainieren? Einmal ein paar Scheine rüberschieben und schon ist man (er-)leichter(t).
Ich werde so lange es noch geht, den leichteren Weg gehen ;-), nämlich Fahrtechnik üben; es mir im Wald, extra schwer machen (zB über dicke Äste oder Baumstämme drüber fahren, in Spurennen fahren, oder in eine Senke/Vertiefung und nicht außen rum, oder durchs Unter- und Totholz).