140mm Federgabel in Hardtail?

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Hallo,

wie der Titel schon sagt, würde ich gerne erfahren ob es möglich bzw. sinnvoll wäre eine RS Sektor DPC mit 110-140mm Federweg in mein Hardtail einzubauen, weil ich eher Trails als CC fahre und ich von den 100(eher 90)mm meiner Recon Silver nichts spüre.

Ein Fully wäre die naheliegendste Antwort und ist auch schon in Planung, jedoch tendiere ich dabei eher in Richtung (Super)Enduro bzw. Light-Freerider, was für die gelegentliche Feierabendrunde doch etwas zu übertrieben erscheint.
Deshalb könnte ich mir das aufgebohrte Hardtail dann als trailorientiertes Zweitbike vorstellen.

Wäre es also in diesem Fall sinnvoll, über eine neue Gabel nachzudenken oder überwiegen die Nachteile (bei 140mm: veränderte Geo und damit stärker Belastungen für den Rahmen).
Durch die Absenkfunktion sollte zumindest die Uphilltauglichkeit nicht so sehr betroffen sein.

Es wäre nett, wenn ihr mir weiterhelfen könntet;)
 
140mm Federweg in einem HT ist nix besonderes. Ich fahre im SC Chameleon bis zu 160mm ohne Probleme mit der Geo oder der Stabilität zu bekommen.
Aber HT ist eben nicht gleich HT. Und bei manchen ist eben schon bei 100mm oder weniger Schluß. Die Rahmen sind bereits dann schon an der Grenze der Belastbarkeit und Fahrbarkeit oder vielleicht schon darüber hinaus.

Schreib doch mal um welchen Rahmen es sich handelt und was der Hersteller als Maximum vorgibt. Vielleicht hast du dann schon selbst die Antwort die du brauchst.
 
Ich bin viele Jahre mit einem Hardtail (billiger Fernost Rahmen) und 130 mm Zocchi gefahren.



geschont wurde das Bike nicht, Nordpark + Lanser Köpfl waren die Standardtrails, ebenso Kohlern.

Gehalten hats problemlos (war aber auch kein Leichtbau :p). Durch die Absenkung der Gabel war die Geometrie aufwärts wie abwärts passend.
 
Es steht aber leider auf dem Oberrohr, also wird es wohl stimmen.

Aber es stimmt schon, dass das Bike von der Namensgebung her komisch ist.
Auf der Fuji Website gibt es das Bike im Archiv von 2011 auch gar nicht, sondern nur ein "Tahoe LTD" in der selben Lackierung und dem selben Rahmen.

Um auf meine Frage zurückzukommen, die Begrenzung wird wohl bei 100mm liegen.
 
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Was mir noch aufgefallen ist:

Der Rahmen stimmt nicht komplett mit dem 2011er überein, sondern mit dem 2010, die haben nämlich ein anderes Steuerrohr.
Die Geometrie ist aber gleich.
 
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also ich fahr ne 160mm domain in nem nox airborne... laut hersteller viel zu groß aber ich finds angenehm, is alles subjektiv, wenn du die möglichkeit hast, probiers einfach mal aus... :)
 
Bei einer zu langen Gabel wandert die Aufstansfläche des Reifens zu weit vor den Druckpunkt des Steuerohres, es lastet zu wenig Gewicht auf dem Reifen, das Fahrverhalten wird schwammig und je höher die gefahrene Geschwindigkeit um so eher haut es dich unversehens auf die Schnautze.
Und das passiert ohne Vorwarnung, du knallst stumpf auf den Boden.
 
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Bei einer zu langen Gabel wandert die Aufstansfläche des Reifens zu weit vor den Druckpunkt des Steuerohres, es lastet zu wenig Gewicht auf dem Reifen, das Fahrverhalten wird schwammig und je höher die gefahrene Geschwindigkeit um so eher haut es dich unversehens auf die Schnautze.
Und das passiert ohne Vorwarnung, du knallst stumpf auf den Boden.

Was ist Druckpunkt des Steuerrohrs
 
Was ist Druckpunkt des Steuerrohrs

Naja...mit höherem Steuerrohrwinkel wegen längerer Gabel "wandert" das Vorderrad mehr vor die Gabel.

Jetzt ist es so, dass bei ungeeigneter Geometrie (wie beim TE) das zu belastende Gewicht nicht mehr gleichmässig sondern auf der "vorderen Kante" des Steuerrohr sitzt und das Material belastet. Das könnte man so als "Druckpunkt des Steuerrohrs" bezeichnen.

Wie schon geschrieben...das Ding wird sich nie vernünftig mit langer Gabel fahren wegen unpassender Geo und die Stabilität ist eher Glückssache...(im abgesenkten Zustand nicht aber das macht ja keinen Spass ;-)

Man sitzt tendenziell eher hinten auf dem Hinterrad und vorne hat man zu wenig Gewicht.
 
Vllt. ist es nicht unbedingt die beste Idee, aber irgendwie interessiert es mich doch, ob es überhaupt funtioniert.

Würde sich die Länge der Gabel nicht durch den Sag (20%) wieder etwas ausgleichen?
 
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Bei einer so langen Gabel, hier 140mm, sind doch wohl eher 25-30% Sag angesagt. Sehe ich auch so, daß der Sag zu berücksichtigen ist. Finde lange Gabel in der Ebene und bergab super, aber bergauf hat man dann aber öfter mit einem steigendem Vorderrad zu kämpfen.
Klar, fehlt bei einer längeren Gabel etwas Druck auf dem Vorderrad, aber der dadurch längere Radstand und der flachere Lenkwinkel bringen einen stabileren Geradeauslauf.
 
Was ist Druckpunkt des Steuerrohrs
Ich habe es laienhaft ausgedrückt.
Es ist Fahrphysik.
Ein Rad muss gezogen werden damit es ruhig läuft. Man kann es selber probieren: Rad aus bauen und links und rechts am Schnellspanner versuchen, das Rad in Laufrichtung zu bewegen. Hält man die Arme zu steil, fängt das Rad an rubbeln. Läßt man die Arme zu weit vor dem Schnellspanner, fängt es an zu kippeln. Und das ist das gleiche, was mit einer zu langen Gabel passiert.
Fahrwerktechnisch ist dann der Drehpunkt des Rades zu weit vor der Aufstandsfäche des Reifens. Dann ist der Nachlauf zu groß, das Rad verliert, besonders in Kurven, abrupt seine Traktion.
 
Was Du beschreibst ist um wieviel ist die Drehachse des Rades versetzt gegenüber der Drehachse des Steuerrohrs. Dieser Wert verändert sich aber nicht mit dem maximalen Federweg oder Sturzwinkel - es ist konstant für einen Gabeltyp.

Und fast alle Räder werden nach Deinem "Sprachgebrauch" geschoben und nicht gezogen (Rad-Achsversatz nach vorne)

Es wirkt wie "Miniservolenkung" und sorgt für mehr Agilität
 
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Was Du beschreibst ist um wieviel ist die Drehachse des Rades versetzt gegenüber der Drehachse des Steuerrohrs.
Diese Differenz nennt man Nachlauf.
Dieser Wert verändert sich aber nicht mit dem maximalen Federweg oder Sturzwinkel - es ist konstant für einen Gabeltyp.
Beim Fahrrad gibt es keinen Sturzwinkel. Der Sturz benennt die Stellung eines Rades zur Senkrechten. Gibt es nur bei mehrspurigen Fahrzeugen. Bessser bekannt als negativer oder positiver Sturz.
Was meinst du mit Gabeltyp? Die Prinzipien sind bei allen Teleskop-Gabeln gleich. Egal, ob "normal", Upside-down oder Doppelbrücke.
Und selbstverständlich verändert sich der Nachlauf bei veränderter Gabellänge. Bei einer Kompletteinfederung verkürzt sich der Nachlauf und der Lenkwinkel wird steiler und wenn die Gabel wieder länger wird (durchs Ausfedern oder Federwegsverlängerung) verlängert/vergrößert sich der Nachlauf und der Lenkwinkel wird flacher. Ebenso verändert sich auch der Sitzwinkel und auch der Radstand.
Daß sich beim starken Bremsen vor Kurven durch Einfederung der Gabel der Nachlauf und auch der Radstand verkürzt, ist ein gewünschter Effekt, weil dadurch das Rad handlicher/wendiger wird, aber nach der Kurve durchs Ausfedern wieder fahrstabiler.
Und fast alle Räder werden nach Deinem "Sprachgebrauch" geschoben und nicht gezogen (Rad-Achsversatz nach vorne)
Nein, alle Räder werden, physisch gesehen, gezogen. Sonst gebe es nämlich keinen Nachlauf und dementsprechend auch keine Fahrstabilität. Eine gedachte Linie durch den Lenkkopf trifft deutlich vor dem Reifenaufstandspunkt auf den Boden. Das ist die Stelle, wo der Reifen den Boden berührt. Also wird das Vorderrad gezogen.
Der Rad-Achsversatz hat damit nicht viel zu tun. Das ist ein kleiner Problemlöser und/oder Feintuning. Dadurch werden zwei Probleme gelöst oder hervorgerufen. Bei zuviel Federweg an der Gabel wird die Front zu stark angehoben. Durch die Versetzung der Achse nach vorne und vor allem nach oben, kann man dies bedingt ausgleichen. Sieht man sehr deutlich bei Doppelbrückengabeln (Moto-Cross) und viel Federweg. Allerdings wird dadurch auch der Nachlauf etwas verkürzt. Ob das gut ist oder nicht, entscheidet die Komplettgeometrie des Fahrrades.
Bei schnellen Motorrädern ist die Achse meist direkt unten befestigt, manchmal sogar nach hinten versetzt. Bei langhubigen Geländemotorrädern dagegen ist die Achsaufnahme nach vorn und nach oben versetzt, weil dort die Fahrgeschwindigkeit nicht so hoch ist, aber die dadurch gewonnene Handlichkeit im Gelände wichtiger ist.
Viele extrem langhubige und wendige Geländemaschinen hatten früher einen schlechten Geradeauslauf bei "höheren" Geschwindigkeiten.
Ist halt alles ein Kompromiss. Mehr Nachlauf macht fahrstabiler, aber unhandlich und umgekehrt usw und so fort.
 
Wie ändert sich eigentlich die Einbaulänge bei der neuen Gabel? Hat da jemand genaue Daten von den beiden Gabel (RS Sektor 140 und Recon silver 100)?

Noch was zum Lenkwinkel:
Im Moment hab ich ja 70° und ich hab gelesen, dass man allgemein davon ausgehen kann, dass 1cm mehr Federweg einen um 0,5°flacheren Lenkwinkel bewirkt.
Bei der neuen Gabel würde daraus ein Lenkwinkel von 68° resultieren, was ja noch normal für ein MTB(AM) wäre.
 
Nein, alle Räder werden, physisch gesehen, gezogen. Sonst gebe es nämlich keinen Nachlauf und dementsprechend auch keine Fahrstabilität.

Verstanden. Ich nehme an Du meinst B und ich sprach von A (vereinfacht dargestellt)
 

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