1993 Scott Unitrack DH - Softtail

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Re: 1993 Scott Unitrack DH - Softtail
Ja, ist kein Problem. Ich hab das Ding jetzt am Schrank festgegurtet, bis ich mir einen Wagen für das Schweisgerät gemacht habe. Da kommt dann die Flasche mit drauf.
 
Mini Update.
Ich hab recht viel Zeit damit verbracht, diesen Ring wieder rund zu schleifen. Meine Befürchtung war, dass es hinterher zu viel Spiel auf dem Bronze-Lagerring am Rahmen haben würde. Aber diese Befürchtung war unberechtigt. Im Gegenteil.
Ich hab alles wieder zusammengebaut. Beim Zerlegen musste ich ja schon einen Hammer verwenden. Nun nach dem Putzen (auf beiden Seiten) und schleifen (auf der gebrochenen Seite) gingen dir Ringe immer noch nicht ohne Gewalt auf die Lager. Nachdem ich sie mit dem Holzhammer aufgeschlagen hatte - ich betone das nochmal: Auf beiden Seiten - liess sich der Hinterbau absolut nicht verdrehen. Eigentlich auch kein Wunder, wenn die Lager einen pressfit haben...
Also alles nochmal zerlegt und diesmal hab ich auch die Bronzelager vom Rahmen runtergeschlagen. Darunter war ein wenig Rost. Nicht viel. Aber eben doch ein wenig. Ich hab den Rost entfernt, nun konnte ich die Bronzehülsen von Hand auf den Rahmen drücken. Aber nicht in die Ringe vom Hinterbau. Sobald der Hinterbau "aufgedrückt" war, lies sich nichts mehr bewegen.
Also habe ich mich entschlossen, die Bronzebuchsen ein klein wenig zu überdrehen.
Jetzt kann ich den Rahmen ohne Hammer zusammensetzen. Die Lager haben kein Spiel und der Hinterbau senkt sich durch sein eigenes Gewicht langsam ab, wenn oben der Dämpfer nicht angeschraubt ist.


Ich frage mich aber, was hier als Lagerfläche gedacht war, ursprünglich. Sollte die Bronzebuchse zum Hauptrahmen hin fest sein und die Ringe an Hinterbau auf der Bronze drehen? Oder sollten die Bronzebuchsen in den Hinterbau gepresst sein und quasi auf dem Tretlager drehen? Nach meiner Aktion dreht nämlich eine Seite so, die andre anders. In meinem Kopf ist es egal. Mir fallen keine Vorteile oder Nachteile für beide Möglichkeiten ein.
Egal.

Jetzt geht es dem Dämpfer an den Kragen.


Stirnlochschlüssel - hab ich nicht. Aber einen Flachstahl und ne Bohrmaschine.




So. Das wars jetzt mal. Ich muss draussen nach dem Rechten sehen. Da hüpft ein verdächtiger Typ mit Hasenohren durch den Garten und versteckt was buntes in den Büschen. Drogen wahrscheinlich. Wenn ich den erwische! Der kann was erleben!
 
Ich frage mich aber, was hier als Lagerfläche gedacht war, ursprünglich.
Das habe ich mich auch schon gefragt, wie hier die Buchsen gegen Verdrehen gehalten werden.
Rein von der Anordnung der verschiedenen Bünde und Anschläge her, die ein axiales Verschieben verhindern, müssten die Buchsen auf das Tretlagergehäuse geschrumpft worden sein, d.h., sie stehen fest zum Hauptrahmen hin und der Hinterbau dreht sich um die Buchsen.
Als Konstrukteur hätte ich es zumindest so gemacht, auch weil die mechanisch belastete Auflagefläche der Buchsen am äußeren Durchmesser größer ist.
 
Instinktiv dachte ich auch, dass die Buchsen zum Tretlager hin fest sein müssten und die Hinterbauringe sich um das Bronzelager drehen. Eine Verdehsicherung wäre unnötig, wenn die Buchsen vom Innendurchmesser ausreichend klein sind, sodass die Passung fest genug ist. Aber nachdem sich die Buchsen nach dem Entfernen des Rostansatzes von Hand auf den Rahmen schieben liessen, aber absolut nicht in den Hinterbau, denke ich, dass der Erfinder es ursprünglich andersrum geplant hatte.
Oder dass da schonmal jemand dran war, neue Buchsen gemacht hat, und die Konstruktion geändert.
Am Dämpfer kämpfe ich auch gerade, weil das alles, so wie ich es bekommen habe, nicht passt, nicht ordentlich funktioniert und vom Prinzip her nicht ordentlich funktionieren kann.
Und dann kommt noch hinzu, dass der Hinterbau relativ unpräzise gefertigt ist.
Ich lade nacher ein Paar Bilder hoch, um das zu verdeutlichen.

Ich muss sagen, dass mir das gerade viel Spass bereitet. Man muss echt sein Hirn einschalten und rumtüfteln. Was kann sich der Erbauer gedacht haben? Kann man es besser machen? Ich liebe das. :D
 
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Hier mal ein paar Bilder zum Thema Präzision des Hinterbaus.

Hier sieht man das Unterteil das Dämpfers (schwarz) welches in dieses Rohr oberhalb geschoben wird. Im Inneren sind Führungsbuchsen aus Teflon und Elastomere (welche ich gegen eine Feder tauschen werde, denke ich).
Das Dämpferunterteil (Ich nenne das Teil ab jetzt einfach Dämpfer) wird mit zwei speziellen Schrauben im Hinterbau gehalten und gelagert.
Wenn ich jetzt also dem Dämpfer am Hinterbau anschraube, dann ist das Rohr oberhalb um über einen cm versetzt:

Das müsste eigentlich fluchten, mMn. Oder ist das ein "antiklapper-Feature"?

Dann an der Aufnahme das Dämpfers. Hier sieht man die "Lagerschraube", die durch diese Öse im Hinterbau gesteckt und in den Dämpfer geschraubt wird. In der Hinterbauöse ist eine Bronzebuchse eingepresst.


Schraube ich den Dämpfer auf einer Seite fest, dann fluchtet auf der anderen Seite das Gewindeloch am Dämpfer nicht mit der Schraube. Da ist ein etwa 1,5mm grosser Versatz. Ich kann es zwar hinbiegen, scheint aber nicht optimal.


Und dann sind da noch diese Teflon-Unterlagsscheiben, die auf beiden Seiten zwischen Hinterbau und Dämpfer waren. Wie man auf dem Foto oben sehen kann, müsste ich schon für eine dieser Scheiben den Rahmen aufbiegen. Beide bekomme ich gar nicht rein, ohne meine Füsse zu Hilfe zu nehmen, beim Aufbiegen das Hinterbaus. Danach würde sich wieder nichts drehen.

Ich bin auch hier nicht sicher, ob diese Telfonscheiben original sind. Ich werde mit Shims aus Bronze machen, damit dieser Teil korrekt und spielfrei gelagert ist. Die Teflonscheiben werde ich weglassen.
So wie es jetzt ist und ohne die Teflonscheiben funktioniert es nämlich auch nicht. Eigentlich müssten diese Schrauben sich im Hinterbau verdrehen. Aber stattdessen dreht sich das Gewinde der Schrauben im Dämpfer. Darum der Aufriss mit den Shims.
 
Eigentlich müssten diese Schrauben sich im Hinterbau verdrehen. Aber stattdessen dreht sich das Gewinde der Schrauben im Dämpfer. Darum der Aufriss mit den Shims.
Diese speziellen Ansatzschrauben müssen fest im Dämpfer verschraubt sein, am besten noch kleben. Der Schraubenkopf muss nach dem Anziehen, in der im Hinterbau eingepressten Bronzebuchse, frei drehbar sein.
Oder werden die Bronzebuchsen von den Schrauben fest zum Dämpfer hin gehalten und drehen sich in den Hinterbauösen, welche wahrscheinlich gar nicht eingepresst, sondern nur festgegammelt sind?
Letzteres erscheint mir fast logischer.
Gleitscheiben zwischen Dämpfer und Hinterbauösen sind für mich zwingend.
 
Was bin ich froh, dass ich mich nicht an die Arbeit gemacht habe mit diesem Rahmen oder ihn unbesehen aufgebaut habe...

Aber nachdem du dir jetzt so viel Arbeit damit machst, würde ich ihn an deiner Stelle später dann im Ritchey Look aufbauen.

Den Hinterbau musst du wohl mit Wärme und Gewalt etwas Nachrichten. Keine Ahnung, ob der sich im Laufe des Lebens so verzogen hat oder die damals in Taiwan wirklich so unsauber gefertigt haben.
 
@ArSt Ja, die Schrauben müssten zum Dämpfer fest verbunden sein. Buchse zum Hinterbau drehen zu lassen und mit der Schraube am Dämpfer festzumachen - nö. Dann hätten sie nicht so ne aufwändige Schraube gemacht. Ausserdem hat man mit der "Schraube dreht in Buchse"-Lösung ein vollständig austauschbares Lager.
Nur leider funktioniert das hier eben - wie oben beschrieben - nicht. Mit Teflonscheiben ist alles völlig verklemmt und die Schrauben sind dann zu kurz, um am Dämpfer festzuklemmen und gleichzeitig in der Buchse noch frei zu drehen. Darum ja meine Idee mit den Shims aus Bronze. Die wären dünner als die Teflonscheiben aber mit dem selben Aussendurchmesser. Sie würden zwischen Dämpfer und Schraube geklemmt, damit sie mitdrehen. Braucht man dann halt noch irgend etwas um den Dreck vom Gelenk einigermassen fernzuhalten. Einen breiten O-Ring oder Schrumpfschlauch oder sowas.

@caquephogl Ich präferiere im Moment auch die Ritchey-Lackierung als angestrebten Endzustand. Aber gleichzeitig habe ich mich mehr oder weniger entschlossen, erst mal einen Aufbau "as is" zu machen, um die Geometrie und das Fahrfeeling auszutesten. Weil wenn ich die Karre schon so hübsch mache, will ich auch länger damit fahren. Wenn sich das alles nicht gut anfühlt, dann kommt auch kein frischer Lack drauf, denke ich. Es besteht natürlich immer die Gefahr, dass ich nach dem Aufbau trotz guter Geometrie die Lust verliere, aber so ist das dann eben.
Ich bin jedenfalls froh, dass du mir den Rahmen gegeben hast. Ich hab Spass! Und du hoffentlich auch ein wenig beim Zuschauen? :D
 
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Buchse zum Hinterbau drehen zu lassen und mit der Schraube am Dämpfer festzumachen - nö. Dann hätten sie nicht so ne aufwändige Schraube gemacht.
Stimmt auch wieder. Aber das siehst du vor Ort besser, ich kann ja nur die Glaskugel bemühen. ;)
Vielleicht hat da vor dir auch schon einer mit den Kunststoffscheiben gebastelt?
Einen O-Ring über die zukünftigen Shims zu spannen finde ich sehr gut, quasi wie bei AMP-Gabeln!
Da ist ein etwa 1,5mm grosser Versatz. Ich kann es zwar hinbiegen, scheint aber nicht optimal.
Ich habe auch schon Aufbauten gesehen, wo ein derartiger Verzug bewusst in Kauf genommen wurde, damit man eine Art primitive Reibungsdämpfung erhielt.
Es besteht natürlich immer die Gefahr, dass ich nach dem Aufbau trotz guter Geometrie die Lust verliere, aber so ist das dann eben.
Genau, deshalb gleich #1 ! :D
 
Jo. Haste wie immer recht. :D

Ich hab den Hinterbau jetzt wieder zusammen. Fürs Probieren habe ich jetzt Unterlagsscheiben aus der Grabbelkiste gefunden. Funktioniert erst mal.
Die Elastomere habe ich mit einer Stahlfeder (Stück von einer Judy-Feder in rot) ersetzt. Mit Gummipuffer drüber und drunter. Leichte Vorspannung. Sieht man auf folgendem Bild genau nicht :D


Als Spritzschutz kommt ein Mag21 Gummi zum Einsatz, passt überraschend genau:


Jetzt brauche ich ne passende Gabel und Sattelstütze, das wird das nächste "Problem". Stütze könnte ich wohl vom FSR leihen. Könnte der gleiche Durchmesser sein. 29,x mit x=4 oder 6
 
Ich liebe die Phase des Aufbaus, wo man einfach mal lose ein paar Teile an den Rahmen hält.

Richey Stütze mit Shim, Sattel, Vorbau. Alles nicht PC. :rolleyes:
Mag21 passt wie immer. Manitou 1 und 2 hab ich auch drangehalten, war nicht der so der Bringer. Rond WP und AMP könnte ich auch noch testen...
Und nen Hügi LRS


Hat wer ne Ritchey Kurbel übrig? :D

Bremse wird wohl erst mal Magura. Und XT Schaltgeschirr.
Ich freu' mich tatsächlich schon auf die erste Ausfahrt. :D
 
20200507_152735.jpg

Guckstdu
 
Tatsächlich hat es das Scott heute noch auf den nächsten Hügel geschafft.


Und zur Eisdiele...


Die Feder hinten hat es allerdings nur ein paar hundert Meter gemacht, dann ist irgendwas durchgesackt und ab dann war das Ganze praktisch durchgehend auf Anschlag. Da muss ich nacher nochmal ran. Ich vermute, da hats mir die Elastomere in die Feder gedrückt, die ich als Endanschlag gedacht hatte.
 
Heute habe ich den Hinterbau nochmal zerlegt. Die Feder ist tatsächlich, wie befürchtet in diesem Rahmenrohr weiter hochgerutscht und steckt dort jetzt fest. Ich habe sie nicht wieder rausbekommen. Weil sie aber noch gut ist für 3cm Federweg habe ich jetzt einfach eine Unterlagsscheibe reingeschoben und einen weiteren Elastomer. So funktioniert es erst mal und der Hinterbau hat effektiv so etwa 2 cm Federweg +1cm Sag.

Bin dann also nochmal gen Berg gezogen diesmal eine richtige Tour. 20km Hausstrecke auf den Rossberg.
Impressionen:








Der Abstieg ist ein Wandersteig. Ziemlich fiese Wurzel und Steine-Strecke. Ich dachte, wenn der geschweisste Hinterbau das aushält, dann hält er alles aus.
Ich musste dann aber etwas langsamer fahren, als ich eigentlich wollte. Weil ich irgendwas an der Magura nicht richtig eingestellt habe. Die Bremshebel gehen auf Anschlag, bevor 100% Bremsleistung erreicht war. Und ich meine nicht Anschlag zum Lenkergriff. Ich meine Anschlag "intern". Hatte ich noch nie, sowas. War aber auch das erste mal, dass ich diese alte Hydrostop-Variante gefahren bin. Vielleicht ham sie auch Luft drin. Ich werd's schon hinbekommen.



Auf den Bilden kommt es nicht rüber, aber der Weg ist so richtig schön schmal. Links geht es stellenweise senkrecht hoch, wärend rechts 10m Abhang sind. :D


Der Rahmen hat jedenfalls gehalten. Ich mag bisher alles an ihm. Er fährt sich wie ein ganz normaler Stahlrahmen. Kein merklicher Flex zur Seite. Keine komischen Effekte beim Pedalieren. Nur dass er eben gröberen Schlägen die Spitzen nimmt. Ich überlege, mein geliebtes BikeTech Hikari, welches mein meist gefahrenes Rad ist, auszumustern und stattdessen das Scott zu verwenden. So sehr hat es mir heute gefallen.
 
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Demnächst auf diesem Kanal:


Da stehen 120 Euro. Autsch. :D

Auf dem Rückweg hat meine Karre dann auch noch einen massiven Wertverlust erlitten...

 
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