Ich stelle fest: Gravelbikes werden in sehr unterschiedlichem Terrain genutzt.



Ich denke, dass hier alle intuitiv schalten. Das ist ja am MTB, wo der Untergrund von einem Meter auf den anderen wechselt und man schonmal situationsbedingt unter Last schalten muss, noch wichtiger als am RR.

am RR schaut man noch viel mehr auf die Kadenz als am Bike.
 

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Re: 1x vs 2x (1 fach vs 2 fach) beim Gravel Bike
am RR schaut man noch viel mehr auf die Kadenz als am Bike.
Das ist halt so ziemlich das Ding.
Im Gelände schaltet man inzuitiv und tritt da wegen der schnell wechselnden Anforderungen auch mal kurz nen suboptimalen Gang, wohingegen bei den dauerhaft gegebenen Anforderungen beim RR der Fokus auf Kadenz/Leistung bleibt.

Ist halt auch ne Frage des Anspruches.
Wer einfach rollen möchte und Zeit auf dem Rad verbringen möchte, muss nicht Leistungsoptimiert radeln und kann auch mal 10 Minuten in nem etwas leichteren Gang fahren.
Wer hingegen das Radfahren als Sport mit Leistungsabsicht sieht, der wird da nicht mit zufrieden sein und möchte sich immer um die Ideallast bewegen.
 
Ich bin mit beiden nur mehr zum Spass unterwegs, merke aber schon stark das auch bei kleinen Wellen die kleinen Gangsprünge sich sehr angenehm und flüssig anfühlen, auch ohne das letzte mögliche Watt aufs Pedal zu drücken. Am Mtb stört mich die Entschleunigung durch einen zu kleinen Gang überhaupt nicht (10/11fach). bin jetzt auf 12 fsch gespannt. Wenn ich noch Wettkämpfe fahren würde würden mich die Sprünge stören... Aber zum Thema zurück, Gravel für mich 2x bitte
 
aus genau diesen gruenden(> 50 bergab eher selten aber sehr flottes tempo bei rueckenwind) und um steile anstiege oder mehrtagestouren mit gepaeck auch noch fahren zu koennen brauch ich 2 fach (46/30 11-34) .

Die Bandbreite würdest du aber mit 1-fach auch hinbekommen. Wenn dich die großen Srünge stören, macht das natürlich keinen Sinn.

Ich verstehe nicht so ganz, warum einige so ein Problem mit dem Schalten zu haben scheinen. Gut eingestellte Schaltungen reagieren schnell und präzise. Klick oder klack und gut is. Außerdem bedeuten mehr Gänge ja nicht, dass man auch mehr schalten muss. Man schaltet, wenn man meint schalten zu müssen und bei Bedarf kann man ja auch mehrere Gänge auf einmal ändern sowie vorne und hinten gleichzeitig umwerfen.

Es ist natürlich kein Problem, mehr zu schalten und man tut es intuitiv. Wenn man es aber durch nur ein Kettenblatt vorne verringern kann, ist das schon eine Verbesserung. Ich fahre ja noch kein Gravel, sondern MTB und RR. Für mich hat die Änderung von 3 auf 2 Blätter am MTB kaum eine Verbesserung gebracht, weil der Schaltvorgang 2-fach nicht viel weniger aufwändig ist als 3-fach, da ich mehr gegenschalten muss. Der Wechsel auf 1x12 macht das Schalten aber deutlich simpler, sodass man sich auf andere Dinge konzentrieren kann.

Also entweder ich simplifiziere meine Schaltweise durch 1-fach oder ich habe mit 2-fach die feinere Abstufung. Ich würde hier in den Mittelbegirgen, bei hauptsächlich Waldwegenutzung vermutlich eher auf die feine Abstufung verzichten. Mal sehen...
 
am RR schaut man noch viel mehr auf die Kadenz als am Bike.
Auch bei Gepäcktouren? Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man beim Radreisen meist nur 2-4 Gänge zum dahinrollen hat, und sich - aufgrund des Gepäck - eher am leichtgängigen Gleiten als der idealen TF orientiert. Im Solobetrieb ohne Gepäck geb ich dir da vollkommen Recht.

Die Bandbreite würdest du aber mit 1-fach auch hinbekommen. Wenn dich die großen Srünge stören, macht das natürlich keinen Sinn.

Sicher? Hab es vorhin ausprobiert und in den Ritzelrechner eingetragen - ich konnte die Bandbreite nicht ausfüllen ohne das die Sprünge riesig wären. Da muss dann wirklich nach dem Sinn und Einsatzzweck gefragt werden. Die 46/30 scheint ein guter Kompromiss zu sein.
 
Fahre an meinem 2018er Canyon Inflite 2x11 Ultegra mit 11-32 zu 46/36 (32/36 entspricht 28/34 einer RR-Compactschaltung). Bin leistungsorientiert auf der bergigen Langstrecke unterwegs und schätze die feinen Abstufungen. Auch ordentlich steile Anstiege auf Waldwegen mit deutlich mehr als 10% Steigung über längere Zeit schaffe ich damit problemlos, muss halt etwas schneller fahren um die Mindestkadenz zu halten --> Kondition statt Karbon :)

Ich überlege mir, ob ich vorne von 36 auf 34 oder 32 soll, damit ich mit dem Kinderanhänger (TT Singletrailer 8-)) auf steilen Waldwegen nicht ganz so hart arbeiten muss. Umgesetzt hab ich's aber noch nicht. Offensichtlich ist der Leidensdruck nicht hoch genug...

Mir ist wichtig, dass ich bei langen Ausfahren die Belastung unterwegs möglichst gleichmässig bei gleichzeitig optimaler Fahrgeschwindigkeit halten kann. Das lässt sich mit einer 1x11 nicht umsetzen. Das Schalten zwischen den Kettenblättern geht mit den Jahren ins Stammhirn über und ich mache mir gar keine Gedanken mehr dazu. Man kennt die Sprünge oder das Gegenschalten hinten auswendig und schaltet intuitiv richtig.

Kann aber die Argumente pro 1x(11/12) gut verstehen, wenn der Fahrer als gemütlicher Hobbyradler ohne Tempogedanken unterwegs ist.

LG, Dominik
 
Auch bei Gepäcktouren? Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man beim Radreisen meist nur 2-4 Gänge zum dahinrollen hat, und sich - aufgrund des Gepäck - eher am leichtgängigen Gleiten als der idealen TF orientiert. Im Solobetrieb ohne Gepäck geb ich dir da vollkommen Recht.

Sicher? Hab es vorhin ausprobiert und in den Ritzelrechner eingetragen - ich konnte die Bandbreite nicht ausfüllen ohne das die Sprünge riesig wären. Da muss dann wirklich nach dem Sinn und Einsatzzweck gefragt werden. Die 46/30 scheint ein guter Kompromiss zu sein.

Also wenn ich zu dicke Gänge drücke, merke ich das schon auf einer 50km Runde ohne Gepäck. Mit Gepäck noch wesentlich schlimmer, da gleite ich zwar gerne aber manchmal reicht ein winziger Anstieg von wenigen Zentimetern und ich läge mit 1fach neben der perfekten TF. Jede Autobahnbrücke einfach im Wiegetritt ohne Schalten hoch? Nach der 4ten ist Schicht bei mir.
Das liegt aber daran, dass ich Arthrose im rechten Knie hab, und die das absolut null mag wenn nicht alles penibel eingestellt ist, und ich nicht ständig versuche perfekt zu treten. Zuviel Nähmaschine = autschn, zuviel Hulk = autschn.

Somit macht für mich persönlich egal ob mit Gepäck oder ohne, ob Rennrad oder Gravelbike/Cyclocrosser schlichtweg nur die feinabgestufte 2fach Sinn. ?‍♀️
 
ich möchte als nachteil von einfach noch in die runde werfen, dass beim rücktreten bei extremer kettenlinie abwürfe geschehen können, im gelände und dreck

da helfen auch gedämpfte schaltwerke nicht mehr, aber das kann man natürlich mit einer kettenführung beheben

ich fahre schon seit 2015 einfach, aus verschiedenen gründen. bin aber flachländler
 
Auch bei Gepäcktouren? Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man beim Radreisen meist nur 2-4 Gänge zum dahinrollen hat, und sich - aufgrund des Gepäck - eher am leichtgängigen Gleiten als der idealen TF orientiert. Im Solobetrieb ohne Gepäck geb ich dir da vollkommen Recht.


Gepäcktouren mach ich eigentlich nicht, ziehe aber in schöner Regelmässigkeit den Anhänger mit den Kids, denke das ist vergleichbar - und natürlich, die Anforderungen sind da weg von Kadenz und um die von dir beschriebenen wenigen Idealgänge (und nen schönen Leichten für die Hügel :))) )
 
mechanisch oder elektrisch ?
:confused: Vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt, mir kommt keine elektrische Schaltung ins Haus. Mittlerweile bin ich am Zweifeln. Ich habe sehr viele positive Berichte (auch hier im Forum) von den elektrischen Schaltungen gelesen. Am Ende könnte es eine Budget Frage werde. Da mein favorisierter Rahmen eine Wartezeit von mehreren Wochen hat, habe ich noch etwas Zeit mit der Entscheidung
 
Kann aber die Argumente pro 1x(11/12) gut verstehen, wenn der Fahrer als gemütlicher Hobbyradler ohne Tempogedanken unterwegs ist.
ich nicht, denn ich bin gemütlicher Hobbyradler komplett ohne jeglichen Tempogedanken. Und bei 1x auf dem Radweg fehlt mir ständig irgendein Gang. Ist natürlich nur Gewohnheit, aber wenn die Gewohnheit ständig "Gang fehlt" flüstert, dann ist das äußerst nervig!
 
ich nicht, denn ich bin gemütlicher Hobbyradler komplett ohne jeglichen Tempogedanken. Und bei 1x auf dem Radweg fehlt mir ständig irgendein Gang. Ist natürlich nur Gewohnheit, aber wenn die Gewohnheit ständig "Gang fehlt" flüstert, dann ist das äußerst nervig!

Das ist eben die eigene Gewohnheit bzw. "so ein Gefühl": ich habe auch manchmal am Morgen das Gefühl, mir ist der Gang etwas zu dick, aber dann merke ich das ich einfach noch nicht in meiner besten Tagesform bin, denn Nachmittags läuft genau dieser Gang hervorragend und kraftvoll. Mein Rezept (noch in der Anlernphase) ist dann einfach sich der Tagesform anpassen und einen Gang niedriger fahren. Du sagst es selbst: gerade als Hobbyradler hat man doch überhaupt keinen Druck/Leistungsgedanken - vergesse ich leider immerwieder und setze Leistung vor Genuss. Durch das entschlackte Gravel habe ich mir vorgenommen mehr Feldwege und das nähere Umland zu erfahren - dann kommen mir die groberen Gangsprünge entgegen. Aber das ist ja das schöne am Radfahren: man kann sich individuell sein Rad zusammenbasteln, es kann mit seinen Anforderungen wachsen oder schrumpfen. Oder einfach n+1.
 
n+1 unterstütze ich sofort, auf dem MTB hatte ich vor Jahren auch schon 1x10, ist hier in der Gegend und bei meiner Bergabneigung völlig ausreichend. Je mehr Strasse bzw je mehr Gruppenausfahrt auf befestigtem Weg desto mehr brauch ich die feinere Abstimmung.
 
Ich würde die Übersetzung unabhängig davon ob Hobbyradler oder ambitionierter Amateur so wählen, dass sie zur Form passt. Das heißt, im Frühjahr höhere Trittfrequenz und weniger Druck auf dem Pedal, mit zunehmender Form kann man dann mit mehr Kraft fahren. Die Frage ist daher nicht ob 1x irgendwas etc, sondern: benötige ich nicht vielleicht 2 verschiedene Kassetten? Wenn man dann noch das Einsatzgebiet dazu nimmt, dann würde ich zusätzlich überlegen, ob man nicht für Berge, oder mit / ohne Gepäck auf der Langstrecke usw. noch eine weitere Kassette anschafft. Also: "die" eine wahre Kombination von Kettenblatt und Ritzel Paket gibt es in meinen Augen gar nicht.
(Mit dieser Strategie ist Umbau auf 10, 11 oder 12fach keine Frage, man kommt mit 3 Kettenblättern und 7-fach Kassette aus 8-) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde die 10-50er Kassette an meinem Diverge mit 40er Kettenblatt eigentlich sehr angenehm zu fahren. Sicher sind die Gangsprünge schon grösser aber finde es nicht als störend. Fahre noch ne Campa Record 50/34 -11-32 da rudere ich manchmal schon rum bei den zwei Kettenblättern in der Ebene bei Gegenwind. Optik ist halt bei der 50er Kassette schon na ja aber ist halt schon unkompliziert ohne Umwerfer, gerade bei der AXS.
 
Optik ist halt bei der 50er Kassette schon na ja

Absolut, allerdings finde ich XG-1299 Rainbow traumhaft.

Screenshot_20200304_203026.jpg
 
Was am Schalten mit einem Umwerfer "kompliziert" sein soll, kann ich irgendwie trotzdem nicht nachvollziehen. Aber egal, jedem das Seine.
 
Für mich ganz klar die Überschneidungen der Übersetzung. Wenn man die Bandbreiten auf beiden Blättern ausreizt, dann muss man beim Hoch oder Runterschalten vorne ebenfalls hinten nachregeln.
Das kann schon nerven und da bringt 1-fach auch etwas Ruhe rein.
 
Na ja, eine kleine Bewegung mit der linken Hand gefolgt von einer kleinen Bewegung mit der rechten Hand. Wenn das bereits kompliziert ist, .... in Zeiten von Unterrohr-Schalthebeln war das vielleicht eine Herausforderung, aber heute, da die Schalthebel im Bremsgriff sind? Ich verstehe es wirklich nicht. Aber nochmal: jeder kann das machen, wie es für ihn am besten passt.
 
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