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- 13. Dezember 2013
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Hallo Radlfreunde!
Nachdem ich hier schon eine ganze Weile mitlese, müßte ich jetzt doch einmal auf Eure Fachkompetenz und Fahrerfahrung zurückgreifen, da ich mir demnächst gern mein erstes Mountainbike zulegen würde und die Verwirrung nach Schlaulesen und Probefahren immer schlimmer wird...
Die Hintergründe:
Ich bin 185cm groß, nicht sonderlich schwer, habe ca. 88cm Schrittlänge und hätte gern ein langlebiges Mountainbike mit großem Spaßfaktor. Racing und extreme Downhills interessieren mich nicht, sondern das Radl sollte Allroundqualitäten bergauf, eben und bergab haben, und auch bei mehrstündigen Touren noch Freude machen.
Die Einsatzgebiete:
Total zugeschlammte Forstwege, verblockte enge Singletrails, verwinkelte steile Treppen, ab und zu kreuz und quer über Wurzeln und Schotter verlassene Wege bergauf und bergab in den Alpen. Bikeparktauglichkeit habe ich mir schon aus dem Kopf geschlagen, weil das Bike damit für andere Zwecke zu schwer würde, kleinere Sprünge sollte es aber schon abkönnen und einen gewissen Speed in ungemütlichem Gelände natürlich auch. Ich möchte einfach überall durchkommen und Spaß haben, deswegen bietet sich wohl die Allmountain-Kategorie an.
Getestete Fullies:
Beim Probefahren die größte Freude kam auf einem Canyon Nerve AM (heute AL+) mit 26" und 140mm in RH L (ca. 50cm) auf, auch ein Centurion und ein Giant Trance mit jeweils 120mm fand ich nicht schlecht, allerdings habe ich die Federung des Centurion im Gelände bei Drops schon ans Limit gebracht, alle anderen Bikes durfte ich leider nicht im Gelände testen.
Leider sind diese drei Räder im Moment nicht mehr im Budget, und beim Versender möchte ich dann doch lieber kein servicebedürftiges Fully kaufen, so dass ich alternativ einmal nach Hardtails geschaut habe. Letzte Woche fuhr ich jeweils eins in 26", 650B und in 29" im Vergleich, und blicke nun gar nicht mehr durch.
Getestete Hardtails:
26er: Während ich mich auf dem Canyon-Fully pudelwohl gefühlt hatte, fühlte ich mich auf dem Cube-Hardtail (LTD Race, RH50) unglaublich unsicher, vor allem das Überschlagsgefühl nach vorn war brutal. Einen sanften Straßenhügel und eine kurze Treppe bin ich ziemlich langsam und mit einem total mulmigen Gefühl herunter gefahren, Speed in der Ebene oder Uphill waren auch eher schlecht drin.
650B: Noch nie vorher gefahren (Bulls Copperhead 3-2014, RH51), das Fahrgefühl war dem 26er sehr ähnlich, nur dass ich mich nicht so ganz entscheiden konnte, ob ich das Überschlagsgefühl nach vorn oder das Abrutschgefühl nach hinten stärker empfand, ich fühlte mich fast wie auf eine fein ansprechenden Wippe (gehört das so?). Fuhr sich aber besser als das Cube.
29er: Eher aus Jux nochmal getestet, nachdem ich eine 29er-Probefahrt im letzten Jahr so wenig unterhaltsam und dynamisch wie eine Güterzugfahrt fand, kam diesmal (mittelmäßiges Bulls, RH51) nach einer Weile hier die meiste Fahrfreude von den drei Hardtails auf. Nicht nur das Plattwalzverhalten gab eine gewisse Sicherheit bei höheren Geschwindigkeiten, vor allem der eigene Schwerpunkt im Rad fühlte sich gut an, kein Gefühl nach vorn oder hinten zu kippen und sich zu überschlagen.
Endlich also zu meinen eigentlichen Fragen:
1) Budgetmäßig läuft meine Wahl derzeit auf ein älteres 120mm Fully mit 26", oder auf ein aktuelles 650B- bzw. 29er Hardtail hinaus. Welches käme meinen ursprünglich angedachten Einsatzgebieten am nächsten?
2) Die allergrößte Verunsicherung hat für mich der Zusammenhang zwischen Fahrgefühl und Laufradgröße gebracht. Ist das alarmierende Überschlagsgefühl nach vorn eine Frage der Gewöhnung, der jeweiligen Geometrie, oder gar der Laufradgröße?
Die extremen Unterschiede im Fahrgefühl auf 26" vom Canyon-Fully (für mich sowas wie ein positiver Maßstab geworden) zum total unsicheren Cube-Hardtail lassen vermuten, dass die Geometrie eine größere Rolle für das passende Bike spielt als die Laufradgröße (dabei sind die Rahmenmaße fast gleich, nur der Federweg anders!)? Andererseits was ist eigentlich das "richtige" Fahrgefühl auf einem Mountainbike?
Was passiert, wenn man bei einem 26er auf die nächsthöhere Rahmengröße geht, um das Überschlagsgefühl loszuwerden, hat das Vorteile, oder überwiegen die Nachteile? Die Händler haben mir total davon abgeraten auf einen 52cm Rahmen zu gehen, bei meinen Maßen sei 50 angebracht, bei sportlicher Fahrweise 48, 52 sei definitiv zu groß.
Bei den Hardtails fühlte ich mich bei der kleinsten Laufradgröße am unwohlsten und bei der größten am besten, denke aber, dass das 29er mich in technischem Gelände und vom Spaßfaktor jenseits gepflegter Waldautobahnen enttäuschen könnte.
Außerdem habe ich etwas Sorge um meinen Rücken, ob der fehlende Dämpfer eines 120mm Fullyhecks in 26" von den größeren Reifen eines 29er kompensiert wird.
Im Moment stehen zur Auswahl:
a) 26er: ein reduziertes Tourenfully aus dem Vorjahr mit 120mmm, genaues Modell offen, NUR vom Fachhändler am Ort, müßte ich leider ohne vorherige Probefahrt blind bestellen, so daß ich mir wegen des Überschlaggefühls Sorgen mache. Zum Beispiel so eins.
b) 650B: aktuelles Hardtail, Bulls Copperhead 3 - 2014
c) 29er: aktuelles Hardtail, zum Beispiel
3) Lieber ein 26er Fully, ein 29er Hardtail, oder ist das Copperhead 3 die goldene Mitte?
So ein Roman sollte es eigentlich nicht werden, aber die Verwirrung ist halt komplett. Danke für Eure Hilfe!
Nachdem ich hier schon eine ganze Weile mitlese, müßte ich jetzt doch einmal auf Eure Fachkompetenz und Fahrerfahrung zurückgreifen, da ich mir demnächst gern mein erstes Mountainbike zulegen würde und die Verwirrung nach Schlaulesen und Probefahren immer schlimmer wird...
Die Hintergründe:
Ich bin 185cm groß, nicht sonderlich schwer, habe ca. 88cm Schrittlänge und hätte gern ein langlebiges Mountainbike mit großem Spaßfaktor. Racing und extreme Downhills interessieren mich nicht, sondern das Radl sollte Allroundqualitäten bergauf, eben und bergab haben, und auch bei mehrstündigen Touren noch Freude machen.
Die Einsatzgebiete:
Total zugeschlammte Forstwege, verblockte enge Singletrails, verwinkelte steile Treppen, ab und zu kreuz und quer über Wurzeln und Schotter verlassene Wege bergauf und bergab in den Alpen. Bikeparktauglichkeit habe ich mir schon aus dem Kopf geschlagen, weil das Bike damit für andere Zwecke zu schwer würde, kleinere Sprünge sollte es aber schon abkönnen und einen gewissen Speed in ungemütlichem Gelände natürlich auch. Ich möchte einfach überall durchkommen und Spaß haben, deswegen bietet sich wohl die Allmountain-Kategorie an.
Getestete Fullies:
Beim Probefahren die größte Freude kam auf einem Canyon Nerve AM (heute AL+) mit 26" und 140mm in RH L (ca. 50cm) auf, auch ein Centurion und ein Giant Trance mit jeweils 120mm fand ich nicht schlecht, allerdings habe ich die Federung des Centurion im Gelände bei Drops schon ans Limit gebracht, alle anderen Bikes durfte ich leider nicht im Gelände testen.
Leider sind diese drei Räder im Moment nicht mehr im Budget, und beim Versender möchte ich dann doch lieber kein servicebedürftiges Fully kaufen, so dass ich alternativ einmal nach Hardtails geschaut habe. Letzte Woche fuhr ich jeweils eins in 26", 650B und in 29" im Vergleich, und blicke nun gar nicht mehr durch.
Getestete Hardtails:
26er: Während ich mich auf dem Canyon-Fully pudelwohl gefühlt hatte, fühlte ich mich auf dem Cube-Hardtail (LTD Race, RH50) unglaublich unsicher, vor allem das Überschlagsgefühl nach vorn war brutal. Einen sanften Straßenhügel und eine kurze Treppe bin ich ziemlich langsam und mit einem total mulmigen Gefühl herunter gefahren, Speed in der Ebene oder Uphill waren auch eher schlecht drin.
650B: Noch nie vorher gefahren (Bulls Copperhead 3-2014, RH51), das Fahrgefühl war dem 26er sehr ähnlich, nur dass ich mich nicht so ganz entscheiden konnte, ob ich das Überschlagsgefühl nach vorn oder das Abrutschgefühl nach hinten stärker empfand, ich fühlte mich fast wie auf eine fein ansprechenden Wippe (gehört das so?). Fuhr sich aber besser als das Cube.
29er: Eher aus Jux nochmal getestet, nachdem ich eine 29er-Probefahrt im letzten Jahr so wenig unterhaltsam und dynamisch wie eine Güterzugfahrt fand, kam diesmal (mittelmäßiges Bulls, RH51) nach einer Weile hier die meiste Fahrfreude von den drei Hardtails auf. Nicht nur das Plattwalzverhalten gab eine gewisse Sicherheit bei höheren Geschwindigkeiten, vor allem der eigene Schwerpunkt im Rad fühlte sich gut an, kein Gefühl nach vorn oder hinten zu kippen und sich zu überschlagen.
Endlich also zu meinen eigentlichen Fragen:
1) Budgetmäßig läuft meine Wahl derzeit auf ein älteres 120mm Fully mit 26", oder auf ein aktuelles 650B- bzw. 29er Hardtail hinaus. Welches käme meinen ursprünglich angedachten Einsatzgebieten am nächsten?
2) Die allergrößte Verunsicherung hat für mich der Zusammenhang zwischen Fahrgefühl und Laufradgröße gebracht. Ist das alarmierende Überschlagsgefühl nach vorn eine Frage der Gewöhnung, der jeweiligen Geometrie, oder gar der Laufradgröße?
Die extremen Unterschiede im Fahrgefühl auf 26" vom Canyon-Fully (für mich sowas wie ein positiver Maßstab geworden) zum total unsicheren Cube-Hardtail lassen vermuten, dass die Geometrie eine größere Rolle für das passende Bike spielt als die Laufradgröße (dabei sind die Rahmenmaße fast gleich, nur der Federweg anders!)? Andererseits was ist eigentlich das "richtige" Fahrgefühl auf einem Mountainbike?
Was passiert, wenn man bei einem 26er auf die nächsthöhere Rahmengröße geht, um das Überschlagsgefühl loszuwerden, hat das Vorteile, oder überwiegen die Nachteile? Die Händler haben mir total davon abgeraten auf einen 52cm Rahmen zu gehen, bei meinen Maßen sei 50 angebracht, bei sportlicher Fahrweise 48, 52 sei definitiv zu groß.
Bei den Hardtails fühlte ich mich bei der kleinsten Laufradgröße am unwohlsten und bei der größten am besten, denke aber, dass das 29er mich in technischem Gelände und vom Spaßfaktor jenseits gepflegter Waldautobahnen enttäuschen könnte.
Außerdem habe ich etwas Sorge um meinen Rücken, ob der fehlende Dämpfer eines 120mm Fullyhecks in 26" von den größeren Reifen eines 29er kompensiert wird.
Im Moment stehen zur Auswahl:
a) 26er: ein reduziertes Tourenfully aus dem Vorjahr mit 120mmm, genaues Modell offen, NUR vom Fachhändler am Ort, müßte ich leider ohne vorherige Probefahrt blind bestellen, so daß ich mir wegen des Überschlaggefühls Sorgen mache. Zum Beispiel so eins.
b) 650B: aktuelles Hardtail, Bulls Copperhead 3 - 2014
c) 29er: aktuelles Hardtail, zum Beispiel
3) Lieber ein 26er Fully, ein 29er Hardtail, oder ist das Copperhead 3 die goldene Mitte?
So ein Roman sollte es eigentlich nicht werden, aber die Verwirrung ist halt komplett. Danke für Eure Hilfe!