Der alte Kämpfer des Doppel-Event ist nun auch wieder heim gekehrt. Teil 1 war dabei mit Abstand der besser gelungene Teil des Tages. Dem Hamecker ein fettes Dankeschön, obwohl ich ihn nach 2 Kilometern Strecke mit einem lauten Brüller über BGZ hinweg übelst verflucht habe. Wie kann man den bitte die Strecke senkrecht zum Hang aus dem Ort rausführen, wo die gesamte verschlafende Gemeinde das Gewürge den Buckel hoch der "Männer ohne Gang" wahrscheinlich sich halb tot lachend hinter dem Vorhang beobachten kann? Die Steigerung: 150 Meter links entspannt eben und dann ein Anstieg, der schlichtweg die dritte Gangart des Singlespeeders neben "Fahren im Sitzen" und "Fahren im Stehen" vertieft hat: "Schieben".
Für das kleine Häuflein der Menschen, die zu doof sind um die Hebel zu beherrschen, trotzdem ein Lob: Das war eine echte SSP-Strecke. Schön selektiv und über weite Strecken fahrbar. Über diesen "Drecks-Wiesenpfad" müssen wir reden.
Gegen Saboteure ist natürlich kein Kraut gewachsen, aber bei mir steht es unentschieden zwischen "keine Markierung erkennbar" und "eigene Doofheit". In der Erwartung, dass uns der Hamacker eh immer den steilsten Trail hoch brummen lässt, habe ich dem Haardtfahrer und mir ein paar extra Höhenmeter verpasst. Runterwärts war das wieder sehr fein

und dann haben wir die richtige Strecke auch gefunden.
Mein Favorit heute: der Pfad weg von der VP1. Ein Sahnestück ersten Ranges, das genau richtig nach Kuchen und Banane kam. Leicht am Hang entlang und sehr flowig. Super Händchen im Streckendesign

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Von der VP2 wieder zur VP2 und jeweils den Rieslingschorle verkosten. Der Haardtfahrer musste da leider aussteigen, da sich sein Vorderrad in der Form einer Chipslette angeglichen hatte. Das Schlussstück ins Ziel recht bekannt (aber schön) und wenn man so rüh los fährt, gibt es auch noch Pasta und Weizen. Perfekt.
Der Shuttle-Service in Richtung Joh-X ein Traum nur wollte ich aus dem Bus nicht raus und hatte Null-Motivation auf auch nur einen Meter Rad fahren. Es war ja aber nicht weit.
Teil 2: Blöderweise kamen wir genau zur Podiumsdiskussion auf joh-X an. Fast hätte ich geschrieben "es diskutierten die üblichen Verdächtigen". War wohl auch so. "Wieviel Menschen verträgt der Pfälzerwald?" - "Qualität statt Quantität im Tourismus" und das Lieblingsthema war wohl "Erweiterung des MTB-Parks-Pfälzerwald". Blinde reden über Farben ist das Kompliment an der Stelle. Es wird nicht mit Mountainbikern geredet, sondern über sie. Das hat meiner Meinung nach nur bedingt etwas mit dem geringen Organisationsgrad zu tun, aber Fakt bleibt, dass die versammelte Inkompetenz auf dem Podium die Kanäle der Kommunikation der MTB-Szene null versteht und überhaupt nicht bereit ist, sich darauf einzulassen. Wenn mit stolz geschwellter Brust ein Besucherlenkungskonzept mit Verabschiedung am 03.Mai verkündet wird, und wenn man die Inhalte und Hintergründe dazu kennt, bleibt nur noch sich mit Grausen abzuwenden. Das haben der lomo und meinereiner dann auch getan und haben den Rückweg nach Weidenthal von Joh-X angetreten. Es bliebt Zeit für einen freundlichen Absacker (klar was im Schoppenglas perlte!) auf Schwarzsohl und dann zurück über die Trails, wo es im Leben nicht möglich ist einem Menschen zu Fuß zu begegnen.
Es war ein nahezu perfekter Biketag und Danke an meine Begleiter Jean-Marie, Haardtfahrer und lomo.