A Bergradlrundn-Gschicht

Fazit
Der Lago Calaita war wieder sehr schön. Der Aufstieg zum Passo Brocon sehr heiß und einfach zu fahren. Die folgende Abfahrt ewig lange auf verschiedenen Terrain. Die abschließende Fahrt durchs Val Sugana mega heiß.

Das Hotel Antica Rosa ist sehr dürftig. Der Duschkopf ist auf 170 cm fest montiert, die Duschkabinentür fehlt, billiges weiches Bett, absolut nicht zu empfehlen.

Route: San Martino di Castrozza - Lago Calaita - Canal San Bovio - Passo Brocon - Grigno - Levico Therme
Entfernung: 94,08 km
Gesamtanstieg: 1835 Meter
Gesamtabstieg: 2797 Meter
Bewegungszeit: 6:17 h
Startzeit: 9:24h
Aufnahmezeit: 9:22h
Temperatur: 18 - 37°C

Strecke auf Gpsies
 
Tag 13 - So., 19.07.15


9:00 Uhr: Levico Therme, 460 hm

Distanz zum Ziel 35 km Luftlinie. Ein paar Kilometer mehr werden es schon werden. Viele Höhenmeter werden es aber nicht, da ich eine einfache Strecke nehme. Könnte zwar noch über den Kaiserjägerweg hoch nach Folgaria, aber das lass ich bleiben. Will schnell ans Ziel.
 
11:30 Uhr: Ristorante La Roccia, 347 hm
Für einen Cappo habe ich heute Zeit. Da kommt dieses Albergo mit Blick ins Tal gerade recht. Ich kann den Gardasee ja fast schon riechen.

Über Radwege, Nebenstraßen, aber auch Hauptwegen fahre ich hoch zum Übergang, der zwischen mir und dem Etschtal liegt. Auf der Abfahrt sehe ich ein Ristorante mit schönen Blick in Tal … da bleibe ich für einen Cappo.

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Mein heutiger "Berg" … ich fahre linkerhand daran vorbei

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Der Lago Caldonazzo

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Cappo mit Ausblick
 
15:00 Uhr: Torbole, 80 hm
Puh, war nochmal ein hartes Stück Arbeit. Nach der restlichen Abfahrt habe ich mich erst verfahren, musste über Schranken steigen, kurz auf der Hauptstraße fahren und mich durch Unkraut kämpfen, bevor ich am Radweg ankam. Dann durfte ich die Kilometer bis mach Rovereto runter radeln. War hart, sauheiß gewürzt mit schönen Gegenwind. Durch Rovereto war es eine Katastrophe … mal ist der Radweg angegeben, mal fehlt die Beschilderung. Ich habe es trotzdem geschafft und bog später nach Mori ab … und brauchte Wasser. Ich hatte zwar noch was dabei, aber das war so ekelhaft warm in der Plastikflasche am Rad, das konnte ich nicht mehr trinken. Ich durchforstete Mori, aber um die Mittagszeit ist da tote Hose. Also weiter. Bin dann über eine Leitplanke geklettert um wieder auf den Radweg zu kommen und … hosianna … da kam wirklich noch ein Laden der offen hat. Wasser und Cola waren sauteuer, aber egal.
Weit war es ja nicht mehr. Doch noch musste ich den Passo San Giovanni erklimmen … bis auf wahnsinnige 283 hm … dann konnte ich es bergab laufen lassen. Angekommen am Lago der Lagis habe ich mir erst eine Unterkunft gesucht. War nicht ganz einfach, hat aber dann im Hotel Villa Rosa geklappt.
Dann bin ich mit dem Bike nochmal an den Hafen und habe das Angekommen-Sein genossen.

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Immer der Nase nach

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Spieglein, Spieglein an der Wand … wie weit ist es noch zum Gardasee

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Auf den letzten Kilometer …

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… glüht der Asphalt beinahe …

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… und ich muß noch diese elendige Steigung …

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… zum Passo San Giovanni hoch …

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… bevor ich am Lago di Garda …

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… ankomme
 
Fazit
Anstieg aus dem Val Sugana war gleich erledigt. Aber die Fahrt in der Ebene dank Gegenwind und Hitze härter als erwartet.

Das Hotel Villa Rosa ist gut. Die Klimaanlage ist Gold wert bei den Temperaturen. Gut.

Route: Levico Therme - Mattarello - Rovereto - Mori - Torbole
Entfernung: 57,37 km
Gesamtanstieg: 529 Meter
Gesamtabstieg: 957 Meter
Bewegungszeit: 3:20 h
Startzeit: 10:10 h
Aufnahmezeit: 4:14 h
Temperatur: 24 - 37°C

Strecke auf Gpsies
 
Tag 14 - Mo., 20.07.15

20:00 Uhr: Torbole, 80 hm

Ruhetag. Nichts tun außer schon bei der kleinsten Bewegung schwitzen. Da bin ich über die Klimaanlage in meinem Zimmer froh.
Um 11 Uhr bin ich nach Riva zum Busterminal geradelt um ein Ticket für die Busfahrt morgen nach Rovereto zu kaufen. Dann einen Spritz am Hafen getrunken. Zurück nach Torbole und in der Winds Bar nochmal einen Spritz. Ist auch so wahnsinnig heiß hier. Nachher im Hotelzimmer abgekühlt.
Um 4 Uhr wieder an den Lago und eine Lasagne gegessen und mit einem Alpenüberquerer mit dem Rennrad gequatscht.
Wieder im Zimmer abgekühlt. Um 21 Uhr nochmal zum Pizzaessen ins La Porta.

War eben nur ein Ruhetag.

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Prost
 
Großartiger Bericht mit sehr schönen Bildern, Danke dafür.
Andererseits habe ich gerade so die Schnautze voll, könnte sofort los ... ;)
 
Tag 15 - Di., 21.07.15


8:00 Uhr: Torbole, 80 hm

Irgendwie habe ich heute keine Lust auf Bus- und Bahnfahren. Ich werde die Rückfahrt mal per Pedes angehen. Ein bißchen Hirn ausschalten und treten. Angeblich bekomme ich ab Mittag Rückenwind. Schau mer mal wo es mich da hinträgt.
 
13:00 Uhr: Grumo, 224 hm
Wasser ist alle. Sehe das als Zeichen … denn zum Futtern brauche ich auch was. In Grumo finde ich ein offenes Restaurant … da schlage ich zu.
Der Gegenwind ist schwächer geworden.

Davor bin ich weiter der Via Augusta Claudia gefolgt und fast wie erwartet, habe ich mich in Trento verfranzt. Nach kurzer Suche habe ich wieder zurück gefunden.
Vor Lavis führt der Radweg dann wegen eines Zulauf der Etsch 2 km ins Landesinnere. Den Rückweg an die Etsch bin ich dann über das Zentrum von Lavis gefahren und habe mir so ein paar Meter gespart. Jetzt habe ich bis Bozen noch 40 km … Kinkerlitzchen.

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Weiter auf dem Radweg in Richtung Bozen
 
17:30 Uhr: Kollmann, 490 hm
Die 40 km bis Bozen bei strahlenden Sonnenschein sind gar nicht so einfach. An jeder Wasserstelle halte ich an und gieß mir Wasser über den Kopf. Trotzdem ist es extrem.
Nach Bozen führte der Weg in ein enges Tal, wodurch es mehr Schatten gibt. Bis Kollmann ist dann das Wasser aus und ich brauche eine Verschnaufpause. Auf der Terrasse der netten Bierstube nehme nochmal Flüssigkeit zu mir … war wieder nötig.
Ab dem Mittagessen hatte ich wirklich schönen wohlverdienten Rückenwind.

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Immer geradeaus durch die Obstplantagen … da vorne ist irgendwo Bozen …

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… wo das Thermometer 38°C anzeigt

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Nach Bozen verläuft der Radweg auf der alten Bahnlinie … die Tunnel sind angenehm kühl
 
20:00 Uhr: Klausen, 530 hm
Nach der kurzen Pause habe ich die Gewitterwolken über dem Bergen gesehen. Wollte ja sowieso nur noch bis Klausen. Also Gas geben und die paar Kilometer erledigen. Leider schaffe ich es nur noch bis zu einem zwielichtigen Lokal in Klausen bevor es richtig zu Schütten beginnt. Ich überbrücke den Guss mit einem 0,3er Weißbier … und checke dann im Hotel Post ein. Ein Fehler. Teuer für ein mickriges Einzelzimmer.
Dafür beruhigt mich das sehr gute Abendessen im Törgelenkeller wieder … und Schlafen kann ich heute sicher.

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Abendessen … Risotto mit Steinpilzen
 
Fazit
War heute auf Krawall gebürstet. Das heißt bei mir auch mal nur sinnlos Kilometer fressen. War sicher kein MTB-Tag. Finde es aber gut es trotzdem gemacht zu haben.

Hotel zur Post. Überteuert. Ein Witz. Unbedingt meiden.

Route: Torbole - Rovereto - Trento - Bozen - Klausen
Entfernung: 136,93 km
Gesamtanstieg: 1025 Meter
Gesamtabstieg: 552 Meter
Bewegungszeit: 6:57 h
Startzeit: 9:03h
Aufnahmezeit: 10:21h
Temperatur: 28 - 39°C

Strecke auf Gpsies
 
Sehr schöner Bericht, danke dafür!
Die Hochebene ist der Hammer! Bin bisher immer von Westen über den Passo Lusia in Richtung San Martino gefahren. Steht jetzt sehr weit oben auf der to-do Liste.
 
11:25 Uhr: Unterstand am E-Werk Ganterer, 781 hm
Jetzt hat er mich doch noch erwischt … der Regen. Kurz hinter Mittewald kamen aus den dunklen Wolken die ersten Regentropfen. Umdrehen? Bin ja kein Weichei. Als der Regen stärker wird stelle ich mich dann aber doch unter.

Brixen erreiche ich schnell. Dort überlege ich kurz, ob ich noch einen Schlenker über den Plose einbaue. Aber ich entscheide mich dann doch für die Weiterfahrt. Denn oben am Berg hängen die Wolken und die Plose-Runde mache ich lieber wann anders bei herrlichsten Wetter.
Außerden ruft mich die Heimat. Also folge ich dem Wegweiser nach Sterzing.

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In Brixen entscheide ich mich für die Radroute nach Sterzing …


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… erst über den Schotterweg …

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… und später den verwahrlosten Radweg …

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… der eigentlich gesperrt ist … aber aus der anderen Richtung stand kein Schild … Italiener!

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In Richtung Brixen scheint die Sonne …

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… aber ich fahre Richtung Sterzing … und da schaut es nicht so schön aus
 
13:00 Uhr: Sterzing, 945 hm
Zu meinem Regen-Unterstand gesellen sich noch 3 weiter Biker … wie sich herausstellt aus dem Schwabenländle. Wir quatschen und gehen nachdem der Regen nachgelassen hat, die Strecke nach Sterzing gemeinsam an. Dort machen wir zusammen im Restaurant Bar Sports Mittag.
 
16:15 Uhr: Alte Post an der Brennerbundesstraße, 939 hm
Nach dem Essen verabschieden ich mich von den Schwaben, denn ich nehme den schnellen Weg über die Bundestraße nach Gossensass. Sie fahren den Radweg, der mir mal wieder zu lang ist.
Wollte zwar eigentlich über das Pitscherjoch zurück nach Österreich fahren, aber das Wetter ist gerade nicht so prickelnd … also nehme ich wieder den leichten Weg.

In Gossensass biege ich wieder auf den Radweg ein und gehe den Anstieg auf den Brenner an. Es tröpfelt teilweise und die Beine mögen auch gerade nicht mehr so wirklich … die Energie der Nudeln sind wohl noch nicht in den Waden angekommen.
Doch bis zum Brenner ist es nicht allzu weit. Dort hole ich mir noch 2l Wasser und 2 Kaminwurzen … Verpflegung für unterwegs. Dann sause ich los. Bis Matrei kann man es laufen lassen. Hier mache ich kurz Pause, esse eine Wurst und entscheide mich die Bundesstraße weiter zu fahren. Bis mich die dunklen Gewitterwolken über Innsbruck zur Einkehr überreden … ab 17 Uhr soll es besser werden, sagt mein Handy. Also lasse ich mich nochmal für einen Cappo nieder.

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Ich fahre weiter …

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… über den nicht idyllischen Radweg …

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… hoch zum Brenner

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Da vorne unter der dunklen Wolke liegt Innsbruck
 
20:45 Uhr: Maurach, 960 hm
Bin weiter gekommen als ich wollte, aber erst mal der Reihe nach.

Nach einem Apfelstrudel und einem Cappo fahre ich hinunter nach Innsbruck und schnell wieder raus aus der Stadt. Habe jetzt bereits 100 km geschafft und gerade geht es mir wieder ganz gut. Also folge ich den Innradradweg einige Kilometer. Vor Schwaz sind alle Körner verbraucht … jetzt ist genug. Doch ich finde keine freie Unterkunft. Also fahre ich weiter gen Deutschland … jetzt auf der Hauptstraße … muß doch ein Gasthof kommen.

Doch ich finde nichts. Mein Handy sagt mir, daß es ein paar Meter ins Zillertal rein was gibt, oder ein teures Hotel in Jenbach … eher meine Richtung. In Jenbach finde ich auch das Hotel, aber in dem ist auch gleich der Königsreichssaal integriert … also nichts für mich. Und nun? Am Achensee gibt es einige freie Hotels. Also beiße ich in den sauren Apfel und gehe auch den Anstieg noch an. Ich folge den Achensee-Wegweiser für die Autofahrer. Denn es gibt zwar auch eine Radweg, aber der ist verdammt steil, den will ich heute nicht mehr fahren. Da nehme ich lieber die Autos in Kauf und fahre die gemäßigte Asphaltstraße hoch. Doch irgendwie haben die beim Bauen die Serpentinen vergessen. Ich brauche mehrere Stopps … bin richtig fertig … erwarte fast, daß es mir die Wadeln zerreißt, so muß ich reintreten. Wie sich später herausstellte bin ich die Achenseestraße sondern den direkte Weg hoch von Jenbach nach Maurach, und die ist sehr steil.

In Maurach frage ich ich gleich am ersten Hotel nach einem Zimmer. Sie haben eins … nehme ich. Zimmer okay, Dusche sehr klein, aber Essen war gut und reichhaltig.

Nach dem Abendschmaus muß ich noch zum Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts ein paar leckere dunkle Weihenstephaner Weißbiere trinken und mit dem Wirt die Lage der Nation besprechen. Dann gehe ich geschafft ins Bett … verständlich oder?

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Nach dem Cappo ist das Wetter in Innsbruck besser …

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… ich verschwinde aber schnell wieder in Richtung Deutschland

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Österreichische Belohnung … Pizza kann ich gerade nicht mehr sehen
 
Fazit
Megatag … 2000 hm bei fast 150 km. Das hatte ich heute nicht vor. Schön aber das ich das noch schaffe.

Das Hotel Mosers ist zu gut. Essen und Personal gut.

Route: Klausen - Brixen -Sterzing - Brenner - Innsbruck - Schwaz- Jenbach - Maurach
Entfernung: 146,63 km
Gesamtanstieg: 2013 Meter
Gesamtabstieg: 1566 Meter
Bewegungszeit: 8:06 h
Startzeit: 9:06h
Aufnahmezeit: 11:02 h
Temperatur: 17 - 30°C

Strecke auf Gpsies
 
Tag 17 - Do., 23.07.15

8:00 Uhr: Maurach, 960 hm

Schlussspurt … jetzt geht es heim.
Draußen ist es so komisch trübe … kenne ja nur noch Sonnenschein am Morgen. Heute hänge ich aber richtig in der Suppe. Egal, Hauptsache trocken.
 
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