Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Ich möchte zum Schluss meine Frage an Sie und Ihre Mitstreiter wiederholen: wieso empfinden Sie das Netz an forstwirtschaftlichen Wegen als nicht ausreichend und fordern so beharrlich die Freigabe aller Wege?

Der Herr hat noch nicht verstanden wie Demokratie funktioniert.

Der Herr hat vor allem noch nicht verstanden, dass Mountainbiken nicht gleichbedeutend ist mit Forststraßen-Surfing.

Sehr verwunderlich, daß er das nicht nachvollziehen kann. Wo doch schon der Schwarzwaldverein kapiert hat, was so ein Radfahrer im Wald suchen könnte und wieso dazu eine Forstautobahn nicht unbedingt ausreicht.

Aus der Beschreibung eines Weges des Schwarzwaldvereins:
Der Weg ist ideal für Naturfreunde oder Kulturinteressierte, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind.
http://www.schwarzwaldverein.de/wege/mtb_weg/index.html
 
Und noch was....

Man beachte den letzten Absatz (Antwort der Landesregierung) in der Lt. Drs. 14/1089 !

Die Aussage war und ist bis heute zum einen falsch (tatsächlich gilt der Vorbehalt "auf eigene Gefahr", da ja kein zusätzliches Radfahr-Recht geschaffen wird, sondern nur eine landesgesetzliche Beschränkung des bundesweit gegebenen Radfahr-Rechtes, vgl. § 14 BWaldG, einzelfallweise aufgehoben wird), ist aber zum anderen geeignet, Waldbesitzer von der Freigabe schmaler Wege abzuschrecken, denn wer übernimmt schon freiwillig Haftungspflichten....

Schön wäre es, wenn die SPD die Sache weiterhin so kritisch sehen würde, wie es seinerzeit im März 2007 der MdL Rainer Prewo tat.
 
Das Land Tirol sieht offensichtlich, keine grundsätzlichen Probleme, geeignete bestehende schmale Wege, also nicht extra angelegte Trails, für Mountainbiker zu öffnen, ohne dabei gleich (wie einschlägig bekannte politische Kreise in Baden Württemberg) den Untergang des Wanderertums zu prophezeihen.

Siehe PDF-Anhang.
 

Anhänge

Siehe in der Broschüre Bestandesaufnahme der Rahmenbedingungen für die Ausübung des Mountainbikesports in der Schweiz (2003) u.a. Seite 6 und vor allem Seite 11 unten hinsichtlich der Wegebreite als Kriterium für riskante Situationen!
Sehr interessante und informative Studie. Danke für die Information.
Was am Inhalt jedoch nervt, ist die weitverbreitete Unkenntniss, zum Thema Nachtruhe des Wildes!
Nicht wenige Biologen und Tierforscher bestreiten nachdrücklich die Behauptungen der Jägerschäft!

Im übrigen sehe ich ganz besonders oft in der Dämmerung, am Abend oder früh am Morgen, die Fahrzeuge der Jägerschaft, die nähmlich genau in dieser Zeit besonders gerne jagen.
Das sollten sie bitteschön auch so bennenen, dann bleibt der Biker schon zum Selbstschutz dem Wald fern.
Aber die Nachtruhe von Reh und Schwein vorzuschieben ist sehr unseriös!
 
Das Land Tirol sieht offensichtlich, keine grundsätzlichen Probleme, geeignete bestehende schmale Wege, also nicht extra angelegte Trails, für Mountainbiker zu öffnen, ohne dabei gleich (wie einschlägig bekannte politische Kreise in Baden Württemberg) den Untergang des Wanderertums zu prophezeihen.

Siehe PDF-Anhang.
Naja, so toll finde ich das jetzt auch nicht.. Ist doch ähnlich wie im Schwarzwald, oder? Einige Singletrails werden freigegeben, allerdings nur ein minimaler Prozentsatz:
Was heisst das jetzt, werden alle Steige und Wanderwege plötzlich Singletrails?
Nein, [...] nur ein ganz geringer Prozentsatz für Biker freigegeben [...].
Und der beste Abschnitt, der mal wieder bilderbuchmäßig suggeriert was passieren würde, wenn man mehr Trails freigibt:
Wanderer brauchen also in Tirol keine Angst haben, von Bikern überrollt zu werden.
 
Am lustigsten finde ich ja das Lenkerbreitenargument - Hand aufs Herz, wie oft habt Ihr Euch schon mit dem Lenker von entgegenkommenden Bikern verheddert?

Nach grober Schätzung benötigt ein Nordic Walker ca. 1000 cm Wegbreite, wenn drei bereits ausreichen einen Fostweg zu sperren. Nach Filius sind die generell 3 m breit. Gibt es bereits Untersuchungen über die Gefahren beim Begegnen von Nordic Walkern?

Und dicke Wanderer? Sollte für die nicht wenigstens in alpinen Regionen eine Wegbreitenreglung eingeführt werden? Nicht vorzustellen was passieren könnte wenn sich einer bückt, während ein weiterer direkt dahinter steht...
 
Naja, so toll finde ich das jetzt auch nicht.. Ist doch ähnlich wie im Schwarzwald, oder? Einige Singletrails werden freigegeben, allerdings nur ein minimaler Prozentsatz:
Und der beste Abschnitt, der mal wieder bilderbuchmäßig suggeriert was passieren würde, wenn man mehr Trails freigibt:

Es geht hier nur um das Argument, daß man sich offensichtlich andernorts auf schmalen Wegen begegnen kann, ohne daß die Regierung derlei von vornherein grundsätzlich ausschließt.
 
.... zum Thema Nachtruhe des Wildes!
Nicht wenige Biologen und Tierforscher bestreiten nachdrücklich die Behauptungen der Jägerschäft!

Das kommt ganz auf die Tierart und das Umfeld (Deckung oder keine Deckung vorhanden etc....) an. Beim Rotwild können derlei Unterschiede mehrere 100 Meter Fluchtreaktionsdistanz ausmachen. Insoweit gibt es in Sachen Wild-Beunruhigung kein stereotypes Entweder ./. Oder.
 
Es geht hier nur um das Argument, daß man sich offensichtlich andernorts auf schmalen Wegen begegnen kann, ohne daß die Regierung derlei von vornherein grundsätzlich ausschließt.
Bitte versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht grundsätzlich mit dir diskutieren, schließlich wollen wir das Selbe, aber:
auch bei uns ist das Befahren von Wegen <2m nicht grundsätzlicher verboten als in Tirol. Auch bei uns gibt es Ausnahmeregelungen für Wege <2m, und das Öffnen von Wanderwegen für Mountainbiker in Tirol ist im Endeffekt auch nichts anderes, als eine Sonderregelung.. nur eben vom Land ausgehend und nicht von Privatbesitzern.
Zumindest verstehe ich das so, aus dem Text heraus.
 
Ist jetzt vielleicht nicht so die Mega-Erkenntnis und es wurde hier und/oder woanders auch schon mal erwähnt,
aber mir ist gerade noch mal aufgefallen, wie absurd es ist, Radfahrer auf breite Forstwege zu verbannen, um Konflikte zu vermeiden.

Aus meiner Erfahrung als Biker und Spaziergänger, sind gerade die breiten Wege besonders Konflikt-trächtig!*

Eine Öffnung der <2-Meter-Wege würde also das Aufeinandertreffen eher entzerren und somit zu (noch) weniger Konflikten beitragen.

Also: nieder mit der 2-Meter-Regel und für mehr Miteinander!
Gerade auch im Sinne der Spaziergänger und (großen) Wanderer(-Gruppen).

*Denn dort laufen mehr Spaziergänger rum als auf schmalen Wegen und sie tun dies dort besonders gern in großen Gruppen und nebeneinander.
Gleichzeitig fahren Radfahrer (nicht nur Biker!) auf breiten Wegen schneller und nehmen beim Vorbeifahren an Spaziergängern auch nicht so selbstverständlich die Geschwindigkeit raus (ist ja breit genug...). Das wirkt auf Spaziergänger bedrohlich und ist es tatsächlich auch (freilaufende Kinder, in's Gespräch vertiefte Erwachsene, die bei Vorbeifahrt erschrocken in alle Richtungen auseinanderspritzen (was Sie ja teils sogar machen, wenn man hinter Ihnen in Schrittgeschwindigkeit freundlich fragt, ob man kurz vorbei darf)).

Während auf schmalen Wegen weniger Spaziergänger unterwegs sind (man muss sich halt auch ein bisschen auskennen, mehr als 200m vom Parkplatz entfernen, kann sich nicht so gut unterhalten, Oma könnte über eine Wurzel stolpern etc.) und wenn, dann auch nicht in so großen Gruppen.
Gleichzeitig nehmen die Radfahrer viel bereitwilliger das Tempo raus, weil es für ein schnelles Vorbeifahren selbst den wüsteren Bikern zu eng ist.
 
Bitte versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht grundsätzlich mit dir diskutieren, schließlich wollen wir das Selbe, aber:
auch bei uns ist das Befahren von Wegen <2m nicht grundsätzlicher verboten als in Tirol. Auch bei uns gibt es Ausnahmeregelungen für Wege <2m, und das Öffnen von Wanderwegen für Mountainbiker in Tirol ist im Endeffekt auch nichts anderes, als eine Sonderregelung.. nur eben vom Land ausgehend und nicht von Privatbesitzern.
Zumindest verstehe ich das so, aus dem Text heraus.

Da sind wir einer Meinung.

Aber (ich wiederhole mich) der entscheidende Unterschied ist, daß in Tirol niemand, anders als in B-W der Minister oder der MdL Filius, stur ausschließt, daß man sich überhaupt auf schmalen Wegen vernünftig begegnen kann. Und genau das führt den Unsinn, den Minister und Filius verzapfen, ad absurdum. Darauf kommt es hier an.
 
P.S.: Manchmal habe ich eh den Eindruck, dass die Mehrheit der Spaziergänger eigentlich eh am liebsten auf breiten Wegen unterwegs ist. Man sollte also einfach tauschen: die nur noch auf Wegen >2m, wir nur noch auf Wegen <2m. ;-)

Die paar echten Wanderer, die auch mal schmale Pfade gehen wollen, würden wir dann natürlich ganz großzügig dulden: "Gell, darfst hier eigentlich nicht wandern. Aber ist schon OK, der Wald ist ja für alle da."
 
Hab hete mal ein TOLLES Beispiel gefunden.....
Musste ich dann auch mal ablichten

Der Weg, mehr als 2m breit.... gute 500m nach der Biegung/Gabelung noch einen knappen Meter breit.
Das umfahren der schmalen Passage ist eigentlich kein Problem..... für einen halbwegs Ortskundigen!
Ein Turi hätte da aber seine Probleme, den der Weg ist als Route ausgeschildert, färt man den Umweg, sind das gute 3,5km mehr und eine Beschilderung fehlt fast vollständig....

Bild 1 (hält man sich an der Gabelung li, dann kommt man auf den schmalen Weg (Bild2) hält man sich re. dann fährt man den nicht beschilderten Umweg)
_mg_9957alssmartobjekdhyb8.jpg


Bild 2
_mg_0018alssmartobjek6mxhp.jpg



Wenn es also nach unseren Politikern geht, dann müsste ich also umdrehen und den breiten Weg fahren, von dem man dann nicht weiß ob er so breit bleibt oder nicht auch irgendwann auf einen Pfad führt.... und der dann nicht mal mehr ausgeschildert ist.....
Denn der Übergang von breit zu schmal kommt urplötzlich.

Aber man kann das Rad ja schieben :lol::lol: man weiß eben nur nicht wie weit
 
...das Dumme ist nur, schiebenderweise bist Du mit Deinem 75 cm Lenker und Deinen breiten Schultern noch viel breiter, da kannst Du rein rechnerisch gar nicht auf einen so schmalen Weg passen und bewegst Dich damit abseits der Wege und das ist dann sogar bundeseinheitlich verboten (oder?). Egal es ist echt konfliktträchtig so schiebenderweise. Richtig rücksichtsvoll wäre es wenigstens den Lenker vorher querzustellen und von hinten zu schieben....
 
Also der Weg wird auf ca 50m länge (aber sehr übersichtlich) richtig schmal, da er so gut wie zu gewachsen ist, da kannst dann schauen, wie du das Rad da durchgeschoben bekommst :D selbst fahrenderweise streift man noch die abgeschnittenen Äste


Ich werde den Typen vom Forstamt nochmal anschreiben und ihn bitten, die "Umleitung" für Radfahrer auszuschildern
 
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Der Herr Abal greift auch auf die "08/15-hab-keine-Ahnung-quatsch-einfach-mal-das-nach-,-was-andere-sagen" Antwort zurück....

Leider ist es in der Vergangenheit auch schon zu schweren Unfällen gekommen. Diese Konflikte entstehen offenbar insbesondere dort, wo auf schmalen Wegen ein gefahrloser Begegnungsverkehr nicht möglich ist
 
"Die bestehende 2-m-Regelung hat sich nach dem Erachten der GRÜNEN Landtagsfraktion bewährt."

Klar, weil sich eh keiner dran hält und es keine Staatsdiener gibt die dies auch nur im Ansatz kontrollieren können. Wenn die Jungs auch nur im Ansatz wüssten wie die Realität aussieht müssten die im Boden versinken mit dem herbeigeredetem Unfallrisiko. Wenn es tatsächlich auf schmalen Wegen "krachen" würde bei Begegnung Biker / Wanderer könnten wir das jede Woche in der Zeitung nachlesen. Die Grünen sind für mich mittlerweile die neuen Schwarzen.

Grüße Chris
 
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