Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Waldarbeiten sind ja an Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten oder Weihnachten eher nicht.
Unabhängig davon, ob vor Ort noch tatsächlich gearbeitet wird oder nicht, können noch Gefahrenlagen bestehen, die noch nicht beseitigt wurden/werden konnten.

... und deshalb sind solche Sperrungen (z. B. übers Wochenende) zu beachten.
Wie teuer kann das werden wenn man da z.B. am Weihnachtsfeiertag erwischt wird weil man die Absperrung ignoriert hat.
Es kann Dir das Leben kosten, wenn Dich ein Baum erwischt.
 
Ich leite die MTB Gruppe in einem örtlichen Schwarzwaldverein unter der Duldung das wir auch Trails fahren.
Der Schwarzwaldverein - also einer der Vereine, der sich für die Einführung und später auch für die Beibehaltung der 2-Meter-Regel ausgsprochen hat - duldet, dass Ihr Trails fahrt und dabei gegen das von ihm lange verteidigte Gesetz verstößt?
 
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Der Schwarzwaldverein - also einer der Vereine, der sich für die Einführung und später auch für die Beibehaltung der 2-Meter-Regel ausgsprochen hat - duldet, dass Ihr Trails fahrt und dabei gegen das von ihm lange verteidigte Gesetz verstößt?
Ja, 1) weil sich auch im SWV seit dem etwas bewegt hat und 2) die Ortsgruppen wie oben erwähnt recht eigenständig operieren. Ich würde sagen, dass das Thema dort "im Prozess" ist. Und damit deutlich weiter als im Schwäbischen Albverein.
 
Ich würde sagen, dass das Thema dort "im Prozess" ist.
Ich weiß:
... gegen das von ihm lange verteidigte Gesetz ...
Das impliziert, dass mir die Bewegung beim Schwarzwaldverein nicht verborgen geblieben ist.

Dennoch sollte man darüber nachdenken, denn der Schwarzwaldverein hat keine Befugnis, die bezüglich einer Duldung von rechtlicher Relevanz wäre - der Eigentümer in Baden-Württemberg übrigens auch nicht.

Sprich man kommt damit aus der Illegalilät in Baden-Württemberg nicht raus -> und dann sind wir wieder hier:
 
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der Schwarzwaldverein hat keine Befugnis, die bezüglich einer Duldung von rechtlicher Relevanz wäre
Ja, und das gilt für jeden Verein, egal wie er zu der 2mR stand oder steht. Also auch für die Radsportvereine, die Trainings und die DAV Sektionen, die Biketreffs anbieten etc. Alles eine Grauzone, aber eigentlich eher schwarz als grau. Ein Grund mehr, diese nutzlose Regel endlich zu überarbeiten, statt sich nur mit "einfach fahren und genießen" zufrieden zu geben.
 
Der Schwarzwaldverein - also einer der Vereine, der sich für die Einführung und später auch für die Beibehaltung der 2-Meter-Regel ausgsprochen hat - duldet, dass Ihr Trails fahrt und dabei gegen das von ihm lange verteidigte Gesetz verstößt?
Ja, das musst du differenziert sehen:
Der Hauptverein hat sich für die 2mR und deren Beibehaltung ausgesprochen. Der Hauptverein kann sich durch eine Mehrzahl an Mitgliedern, bzw. Vorständen der Ortsvereine und den daraus resultierenden Position der einzelnen Ortsvereine auch noch nicht dazu durchringen seine Haltung offiziell zu ändern.

Anderer Seite bin ich in einem Ortsverein wo die Haltung dazu schon immer anders ist.
Wir sollen halt keine (Brems -) Spuren hinterlassen, keine Shorts Cuts fahren und keine Wanderer erschrecken. Einfach langsam machen wenn's nötig ist, auf die Seite gehen oder warten bis die Fussgänger auf der Seite sind. Eigentlich ein ganz normales Verhalten das man im Straßenverkehr und im sonstigen Leben auch braucht. Wir waren auch mitunter die ersten die MTB Touren angeboten haben. Vor 10 Jahren hieße es da noch " geht ja gar nicht, wir sind ein Wanderverein". Dabei gab's das bei uns schon ca. 10 Jahre zwischen 2000 und 2010.
Jedoch sieht sich auch der Hauptverein nicht mehr als Wanderverein, eher z.B. als Natursportverein oder Heimatverein.

Eine benachbarte Ortsgruppen versucht sogar einen legalen Trail anzulegen, verjüngt den Vorstand und hat einen "Radwart" im Vorstand (ein Bike Park Fan).

Also der Schwarzwaldverein ist im Wandel, auch wenn man es von außen nicht überall merkt.
 
Eventuell hilft ja der Kontakt zu denen, die einen legalen Trail Steinbrechertrail am Weißen Stein (in BW!) angelegt haben? Die angelegten Trails sind gut besucht und die Schäden durch Erosion aufgrund "krasser" Bremsmanöver, fahren auf Wegrandkanten uÄ usw deutlich. DH Fahrer sind schon anders unterwegs als XC Fahrer (zu denen ich gehöre). Selbstredend sind die Schäden durch die "Waldpflege" mit Harvestern der blanke Wahnsinn und ich bin auch gegen die 2mR!
Auf den illegalen single trails begegenen mir 50 % der Wanderer freundlich, 40 % ignorant und 10 % sichtbar ablehnend. Ist also alles im Rahmen - und ich bin freundlich, defensiv unterwegs.
Erdnah
 
Die
sind für mich tatsächlich ein exakt negatives Beispiel. An diesem Berg und auch drum herum haben wir nicht viele brauchbare Trails. Es wurde 2023 der alte DH Dossenheim legalisiert und die neue Streckenführung wurde 05/2024 offiziell eröffnet.
Dafür, und das war schon vorher teil des Deals wurde die einzige Alternative die 5km weiter nördlich und deutlich tiefer in die Ebene führt gesperrt. Grund ist durchaus akzeptabel: Naturschutz(gebiet)
Es entstand nun ein (neuer) Kampf um diese Alternative mit zulegen und umfahren.

Für ist das exakt das Dilemma. 30y fahre ich "fröhlich" semi-legal auf all meinen Wegen. Jetzt gibt es eine offizelle legale Lösung, die zwar viel Spaß bereitet, weil sehr gelungen, aber in der Konsequenz schränkt sie mich stark ein.
 
Die ganzen Ausnahmen, die lokale Initiativen geschaffen haben, sind oft ein Mehrwert und manchmal der Grund neben offiziellen Strecken auch offizielle Sperrungen zu rechtfertigen, aber gemeinsam ist ihnen, dass sie das Grundproblem nicht lösen:

Man kann in BaWü noch so nett und brav auf schmalen Wegen Radfahren - es ist problembehaftet.
Nicht, weil es an den Radfahrern liegt - einfach nur, weil es ein Gesetz gibt, dass es unnötig zum Problem erklärt.
Womit wir wieder beim Thema des Threads und der neuerlichen Fortführung der hiesigen Diskussion wären.
 
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Und heute mal wieder....
Aufgrund des schlechten Wetters habe ich mich auf einen Trail entlang des Albtraufs getraut.
Und prompt kam mir das Pärchen entgegen, mit dem ich vor ein paar Monaten schon mal Stress hatte.
Ich habe brav angehalten, der Weg war da fast 2 Meter breit und kommt 5 Meter vorher von einer Forstautobahn.

Er natürlich sofort "Kennen Sie die 2-Meter-Regel?"

Ich habe brav bejaht, gesagt, dass ich weiß, dass man hier nicht fahren darf. Aber ich hätte unabhängig davon 2 Fragen.
Zuerst haben beide weitergegoscht, irgendwann konnte ich meine Fragen loswerden:
"Habe ich Sie hier und jetzt in irgendeiner Weise behindert, bedrängt oder gefährdet?"

Antwort natürlich: Das spielt keine Rolle, weil verboten und alle Mountainbiker stören und gefährden blablabla

Dann Frage 2: "Wenn wir uns in genau der gleichen Situation in Bayern begegnet wären, ob sie mich dann auch angeschnauzt hätte?"

Antwort: Auch das spielt keinerlei Rolle, weil ich bewusst ein Gesetz nicht beachte. Auf Nachfrage haben sie versichert, dass sie selbst niemals Gesetze nicht beachten. (Aha!)

Ich bin die ganze Zeit ganz ruhig geblieben, habe freundlich gelächelt und mit meiner besten Pastorenstimme (nein, bin keiner) gesprochen. Sie wurden immer lauter.

Plötzlich pflaumt sie mich an, dass ich assozial sei und sie mich anzeigen würde (hat sie letztes Mal auch schon wollen...).
Ich war weiterhin die Freundlichkeit in Person und habe nur gesagt, dass ich das dann gleich nutzen würde und sie ebenfalls wegen der Beleidigung "assozial" anzeigen würde.

Da ich weiter wollte, hab ich dann noch einen gelungenen Schlusssatz angebracht:

"So wie sie beide aussehen, sind sie so typische Alt-68er, früher Ho-Ho-Ho-Chi Minh schreiend durch die Lande gezogen und sich abends einen verbotenen (!!!) Joint reingezogen und heute das Stereotyp des schwäbischen Spießers."
Da ist ihnen die Kinnlade runtergeklappt und ich bin weiter. Jetzt haben sie am Wochenende was zu reden.

200 Meter weiter, echt schmal und direkt am Trauf, kam das nächste Paar, so ca. 70 Jahre alt und hielt an. Ich bin an den Rand und habe gerufen, dass sie gerne vorbei können, ich warte.
Mei, haben die sich gefreut und sogar bedankt und gemeint, das wäre sehr freundlich gewesen....

So ist die Alb..
Ich liebe es!
 
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Wollte dort eigentlich auch mal Radln gehen die Tage.. aber sowas lässt einen dann zweifeln. Mögen die Grantler irgendwann aussterben. :)
Unter der Woche ist das meistens ziemlich stressfrei.
Samstag ist kritisch, Sonntag sollte man meiden.
Tatsächlich, wenn man sich selbst gescheit verhält, kommt so ein Stress auch nur 3-4 Mal im Jahr vor.
Letztlich klappt es, wie überall, auch in BW ganz gut.
 
typische Alt-68er
Mögen die Grantler irgendwann aussterben
Die Hoffnung ist nachvollziehbar, aber ich befürchte, das wird nichts. Die aktuell nachkommenden Generationen erscheinen mir nicht unbedingt weniger spießig - im Gegenteil.

Wenn selbst die 68er heute eine verbissene Verbotskultur und Regelwut vertreten - an vielen verschiedenen Stellen der Gesellschaft - werden die teils sehr Ich-bezogenen Nachfolge-Generationen nicht unbedingt angenehmere Zeitgenossen.

Glücklicherweise verirren sich von egal welcher Generation immer nur vereinzelte Stinkstiefel in den Wald. Die meisten Begegnungen sind selbst im Ländle OK bis freundlich und manchmal sogar richtig nett.
 
Ich bin prinzipiell schon der Meinung, dass die Gemeinden für den Erhalt der Wege und Pfade verantwortlich sind - nicht nur wegen Freizeit/Sport/Erholung, sondern auch, weil sie Teil der Kulturlandschaft und damit zu erhalten sind (insofern ist es aber auch nicht verwunderlich, wenn nichts geschieht). Jedenfalls, ein Problem - fast mehr als die Waldbesitzer - ist mitunter aber auch, wenn Wanderer und Fahrer schlicht ausbleiben. Das ist immer Gift für die Pfade - und sehr schade.

Kürzlich hatte ich einen vorhandenen Abschnitt freigeschlagen, einen Rehpfad etwas gangbarer gemacht (Bambi möge es mir verzeihen) und noch versucht einen zu fetten umgestürzten Baum zu umfahren (könnte knapp für den Kopf werden) - ist alles eine Menge Arbeit und auf Dauer leider vergebens, wenn die Nutzer vermehrt ausbleiben. Das wiederum könnte auch gesellschaftlich bedingt sein, wenn sich das Nutzungsverhalten ändert.
 

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Jedenfalls, ein Problem - fast mehr als die Waldbesitzer - ist mitunter aber auch, wenn Wanderer und Fahrer schlicht ausbleiben.
Ja, die Natur holt sich die Wege zurück. Ich schneide schöne alte Wege, die ich regelmäßig nutze, auch immer mal wieder frei, damit sie gar nicht erst zuwachsen. Andere Wege dürfen aber vielleicht auch zuwachsen, denn Kulturlandschaft hin oder her, wenn sie zuwachsen, scheint der Bedarf vielleicht nicht ganz so groß gewesen zu sein.

Nur Rehpfade aka Wildwechsel taste ich persönlich nicht an, denn das sind nun wirklich keine Trails oder Wege in dem Sinne und die Tiere kommen meist auch ohne uns gut durch. Wäre zudem doof, wenn wir sie durch solche Aktivitäten vertreiben.
 
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Nur Rehpfade aka Wildwechsel taste ich persönlich nicht an, denn das sind nun wirklich keine Trails oder Wege in dem Sinne und die Tiere kommen meist auch ohne uns gut durch. ;-) Wäre zudem doof, wenn wir sie durch solche Aktivitäten vertreiben.
Ja, ist wahrscheinlich besser so. Andererseits steht am Ende der Pfade oft der Hochsitz in Sichtweite auf dem Feld... am Ende tut man ihnen vielleicht doch noch einen Gefallen. 8-)
 
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