Ängste und Phobien

in dem von pfadfinderin geschilderten fall hätte ich als vordermann kein schlechtes gewissen, sondern würde eher sagen: "selbst schuld"! so wie ich das verstanden habe, hat nicht der vordermann den verunglückten vom trail "gekegelt", indem er stehen blieb, sondern der hintermann hat sich selbst runtergekickt, indem er zu wenig abstand gelassen hat, und daher nicht mehr bremsen konnte.

In dem von mir geschilderten Fall blieb der Vordermann genau hinter der Kurve stehen. Klar muss man Abstand halten, aber es können auch nicht alle als letzte fahren. Grau ist alle Theorie... ;) Es gibt einfach Leute, die ein super Gespür dafür haben, an der dümmsten Stelle stehenzubleiben, auch ohne Not. So, aber jetzt Schluß mit OT.
 
Interessantes Thema und auch ich kann mich einreihen...

ich habe Mitte 2010 angefangen mit MTB fahren und dann gleich mit Freeriden...leichte Höhenangst hatte ich (die habe ich allerdings ganz gut durch unzählige Gondelfahrten in den Griff bekommen).
Zudem kam ich vom Rennrad, welches sich nun wirklich nicht mit einem ausgewachsenen DH oder Enduro vergleichen lässt.
Ergo habe ich lange das Problem von steifen Armen gehabt, mich vieles nicht getraut und bin oft abgestiegen...

mittlerweile versuche ich dieses "Ängste" vor neuen Strecken und unbekannten Dingen abzubauen.
Mir hilft mein Freund extrem, auf neuen Strecken fährt er vor, gibt mir Tipps, sagt mir was kommt, zeigt mir welche Linie gut wäre, testet Sprünge für mich aus...da wir zur gleichen Zeit angefangen haben (er ist aber als Kind schon mit dem MTB durch den Wald gehuscht) konnten wir viel voneinander lernen...

Angst habe ich noch immer sehr bei unbekannten Strecken und vor Sprüngen die einen "rauskicken". Der Grund dafür mag wohl mein Schlüsselbeinbruch Anfang 2011 sein, als ich über eine etwas "kickende" Welle geflogen bin...
Daraufhin habe ich dieses Jahr bei einem 4X Lehrgang teilgenommen und alle Teilnehmer haben mir extrem geholfen meine Angst abzubauen...sicherlich bin ich immer nnoch zögerlich und Bremse einmal mehr...doch langsam taste ich mich ran.
Dies hat so gut geklappt, dass ich in Winterberg einfach mal das 4X Rennen zu den Dirtmasters mitgefahren bin und dort einige Sprünge gesprungen, was ich vorher nie von mir erwartet hätte

Gegen meine Angst vor unbekannten Strecken bin ich letztes WE ein Enduro Rennen mitgefahren. Die Strecken war eigentlich für einen DH Fahrer easy...doch die Anstrengung, vorangegangene Stürze und meine Angst machten es mir unmöglich manches zu fahren...
an manchen Stellen musste ich absteigen und bin gelaufen/gerannt mit Bike in der Hand...
alles in allem habe ich mich danach geägert und war doch stolz auf mich durchgehalten zu haben...

Mir persönlich hilft es somit von Freunden, von Profis (bei Fahrtechnikseminaren) und durch endloses wiederholen der Strecke im Kopf mit meiner Angst klar zu kommen...
 
Etwas was mir gestern Abend wieder klar wurde - nachdem ich mich jetzt 'ne ganze Zeit lang immer nur noch auf meine Probleme konzentriert habe merkte ich die letzten Tage wie meine Lust zu biken langsam zurück ging - gestern habe ich dann einfach nur 'ne lockere Runde ohne großen Anspruch mit 'm AM gedreht - das war mal wieder richtig entspannend.
Also bloß nicht immer nur versuchen sich zu steigern und dabei die Lust am Spot verlieren.

Da ich trotzdem bald wieder versuchen will mich ein paar kleine Schritte zu verbessern habe ich mir gerade den Abschnitt "Wie Angstgefühle überwinden und mit der Angst umgehen?" von der Seite http://www.psychotipps.com/Aengste.html ausgedruckt und ins Portemonnaie gepackt damit ich den Text dabei habe und wenn ich das nächste Mal vor einer Aufgabe stehe denke ich hoffentlich daran den Text herauszunehmen um dann ruhiger an die Aufgabe gehen zu können und an das zu denken was ich gelernt bzw. mir vorgenommen habe (ruhig atmen, Muskeln entspannen etc.). :D
 
Servus, das Thema um das es geht ist sehr interessant und der Thread an sich hilft schon besser mit dem Thema klar zu kommen. Allein darüber öffentlich mit eher unbekannten Menschen darüber zu sprechen ist respektvoll, kann auch nicht jeder.
Ein Thema mit Tiefensinn!

Was ich bis jetzt schon gelesen habe, hoch interessant.

Ich bin schon in einem Alter in dem ich anders denke als vor 30 Jahren oder besser gesagt einfach mehr über was nach denke als vor 30 Jahren.
2 Jahre bin ich auf den heimischen Trails mit meiner Clique super klar gekommen, da es weiter geht sind auch wir beim DH angekommen. Nach dem ich jetzt 2x sehr kurz hintereinander richtig eingeschlagen bin mit mehreren Brüchen, Metal im Körper etz. (bin noch am genesen) hab ich jetzt was anderes was mich beschäftigt, worüber hier noch nicht so gesprochen wurde, ich aber denke es gehört hier auch rein.

Die Angst vor Drops oder Steilabfahrten hab ich auch, dies ist aber nicht so mein Problem, mich beschäftigt was anderes, ich zweifele an mir, bin ich wirklich schon zu alt für DH, ist DH was völlig anderes als Enduro und davür bin ich zu blöd, solche Gedanken gingen mir lange durch den Kopf, wollte nach dem 2.Einschlag den Bock schon verkaufen und mich damit abfinden.
Habs aber doch nicht gemacht, bin seit 10 Wochen nicht mehr aufm Bock gehockt außer Spinning, wegen Metaleinlage und noch Bewegungseinschränkung. Ich brenne aber darauf wieder auf den Bock zu kommen wobei ich mit Enduro erst mal glücklich wäre.

Ganz viele Menschen in meinem Umfeld die mit MTB nichts am Hut haben schütteln nur den Kopf, aufgrund meines Alters gibt es auch Momente wo ich denen Recht gebe. Freunde aus meiner Clique sehn das ganz anders. Klar die wissen ja worum es geht und was ein Antreibt immer wieder drauf zu steigen.

Wenn ich wieder fahren kann, verspüre ich jetzt eigentlich null Angst mich aufn Bock zu setzen, wie es ist wenn es so weit ist kann ich allerdings nicht sagen.
Womit ich mich gerade gar nicht abfinden könnte ist die Grundsätzliche Frage die mir schon so oft von Menchen die mir am Herzen liegen gestellt wurde, die aber meine Motivation nicht verstehen.
Ich kann nicht einfach mit was aufhören auf das ich jeden Tag drauf brenne.
Vorm Rad fahren hab ich 25 Jahre Motorrad gefahren, das aufzugeben hatte ein anderen Hintergrund mit dem ich besser klar gekommen bin, zwar sehr unrühmlich aber so bin halt auch zum Rad gekommen als Zwangsfußgänger...
 
@Climax_66:

Ich weiß zwar nicht wie alt Du bist, aber ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen - ich werde dieses Jahr 34 und habe erst dieses Jahr mit Freeride begonnen. Da ist der Gedanke ganz schnell da dass man dafür zu alt ist - jeder 15-jährige zieht mich sowas von ab dass mir schindelig wird. :lol:
Aber ganz ehrlich - es geht noch nicht darum anderen zu beweisen dass man mithalten kann, sondern nur darum für sich selber Spaß an dem Sport zu haben. Mit anderen Worten - solange es Dir Spaß macht Dich mit dem Bike (wie auch immer) zu bewegen machst Du alles richtig - ob andere das verstehen oder nicht ist da doch mal total egal. :D

Oder hatte ich die Frage falsch verstanden?
Aber Respekt dass Du nach zwei so heftigen Einschlägen (scheinabr) ohne größere Sorgen wieder auf's Bike willst - nach meinem bislang heftigsten Sturz (schon was her und hatte auch nur diverse Schürfwunden) war ich übelst ängstlich unterwegs. ;)
 
@Climax_66:


Aber ganz ehrlich - es geht noch nicht darum anderen zu beweisen dass man mithalten kann, sondern nur darum für sich selber Spaß an dem Sport zu haben. Mit anderen Worten - solange es Dir Spaß macht Dich mit dem Bike (wie auch immer) zu bewegen machst Du alles richtig - ob andere das verstehen oder nicht ist da doch mal total egal. :D

Ich bin noch 12 Jahre älter, beweisen muss ich nichts darum gehts nicht, bei uns gilt auch das Motto: Gewonnen hat der der den meisten Spaß hatte!

Die Frage die ich mir nach dem 2.heftigen Einschlag stellte, hab ich mir schon beantwortet.
Grundsätzlich auf DH komplett zu verzichten werde ich nicht, es macht zu viel Spaß, was reisen will ich nicht ich will nur Abends aus eigener Kraft nach Hause kommen und Montags auf die Arbeit.
 
Du könntest vielleicht auch einfach etwas Tempo rausnehmen und die ganz dicken Drops und Sprünge auslassen. Ich weiß ja nicht bei welchen Aktionen du dich so derbe abgelegt hast...

Ich hab natürlich leicht reden :) Hab mit meinen zarten 30 Jahren dieses Jahr mit DH angefangen, wobei ich das was ich mache noch nicht DH nennen möchte ;) Hab heute auf dem Downhill in Winterberg gemerkt das es noch einige Stellen gibt die noch nichts für mich sind. Hab dann einfach langsam gemacht und bin auch abgestiegen um zu schieben. Macht mir nichts aus. Ich bin einfach noch nicht soweit. Vielleicht werde ich auch nie soweit sein, aber solange ich Spass habe und auch Abends mit heilen Knochen (so wie heute) nach Hause komme, ist alles gut :)
 
Wovon die meisten hier schreiben, sind durchaus gesunde Ängste. Wenn man eine gute Gruppe hat, sollte man zum Beispiel einmal an einer 'Angststelle* anhalten, alle anderen steigen ab, stelle die Räder zur Seite und sichern nach links und rechts. Dann soll die ängstliche Person diese Stelle einmal fahren. Sollte es zu einem Sturz kommen, können die anderen diese Person gleich auffangen. Die Person wohlgemerkt. Das Bike ist dabei erstmal egal. Wenn die Person merkt, dass ihr nichts passieren kann, wird sie evtl. nochmal probieren wollen, die Stelle zufahren. Erfahrene Fahrer können es dieser Person auch einmal vormachen, ihr zeigen, wie man die beste Linie findet, das man dem Rad und der Federung durchaus vertrauen kann. Wichtig ist dabei eine absolut zuverlässige Gruppe, zu der die ängstliche Person Vertrauen hat.
Und Absteigen und Schieben ist keine Sünde. Mache ich auch. Weil ich nächstes Wochenende auch noch biken und nicht unbedingt im Krankenhaus liegen möchte.

Etwas anderes ist es, wenn man jetzt Panik bekommt. Panik ist das Gefühl der absoluten Lebensbedrohung. Da hilft kein Zureden oder Hilfestellung irgendwelcher Freunde. Da muss ein Therapeut ran. Unter Umständen auch mit medikamentöser Unterstützung. Ich zum Beispiel habe eine richtige Phobie, die jetzt nichts mit dem Biken zu tun hat. Würde jemand versuchen, mich mit der Situation zu konfrontieren, bei der ich Panik bekomme... Ohje. Ich denke, diese Person begibt sich dann in Lebensgefahr. Ich würde mich, aus einem fehlgesteuerten Selbsterhaltungtrieb heraus, in Notwehr quasi, massiv gegen diese Person wenden. Aber keine Angst. Ich nehme beispielsweise Medikamente* dagegen. Diese nehmen mir so sehr die Angst, im allgemeinen, dass ich seitdem auch Stellen fahre, die für mich früher als unfahrbar galten. Das ist alles eine Kopfsache und hat mit den diversen Botenstoffen in unserem Gehirn zu tun. Werden die falschen Botenstoffe zur falschen Zeit vermehrt ausgeschüttet, kommt es zu einer Angst oder Panikreaktion. Das ist eine Erkrankung wie z.B. Diabetes. Dem Körper muss von aussen nachgeholfen werden.

Aber wie ich oben schon sagte. Bei den meisten von euch ist das eine ganz normale und gesunde Angst. Mit Hilfe eurer Freunde könnt ihr vormals unfahrbare Stellen vielleicht irgendwann fahren.
Und nie vergessen: Schieben ist keine Sünde. Wenn jemand in der Gruppe was anderes sagt, passt der entweder nicht zur Gruppe oder die Gruppe nicht zu euch. Um eine solche Gruppe ist es dann auch nicht schade drum. Sucht euch eine bessere. ;)

*Die Medikamente sind rezeptpflichtig und haben teilweise ganz extreme Nebenwirkungen.
 
Gesunde Angst mit einem bitteren Beigeschmack von Höhenangst liegt auch in meinem Fall vor. Wobei mir die Höhe nichts ausmacht, wenn ich mich sicher fühle. Vom Empire State runterkucken - kein Thema. Im Schwimmbad aufm 3er stehen - mulmiges Gefühl in der Magengegend.

Beim Biken erwischt es mich meistens, wenn ich vor nem Drop oder nem Steilstück stehe - in Fahrtrichtung wohlgemerkt! Schaue ich mir die Sache von unten oder der Seite an, dann sag ich mir jedesmal: "Das kannst du! Das ist doch kein Problem!"
Jedoch lass ich es in 60-70% der Fälle einfach sein. Wenn ich nen guten Tag erwische, von aussen keinen Druck verspüre und ich in mir genug Vertrauen in mein Können aufbauen kann, dann klappts fast immer. Das verlangt in dem Moment aber nach Ruhe und Zeit, die muss man sich dann nehmen. Im Bikepark klappt das selten, wenn ein bisschen was los ist.
Ganz wichtig: die eigenen Fahrkünste richtig einschätzen lernen! Denn nur dann ist man in der Lage, der Angst rational zu begegnen und sie zu besiegen!
 
Im Bikepark klappt das selten, wenn ein bisschen was los ist.

Stichwort Bikepark ist gut!
Wenn ich nur ein wenig ängstlich bin, oder mir etwas nicht zutraue, also kein "Phobie/Panik/Höhenangst" habe, dann hilft mir Bikepark oft sehr, mich neue Sachen zu trauen.
Im Gegensatz zu natürlichen Strecken ist im Park ja meistens alles ziemlich idiotensicher geshaped, und im Weg stehende Bäume sind hübsch weich mit Matten umwickelt. Außerdem hat man zig Leute, die es einem "vormachen", wenn man sich mal kurz neben die Strecke stellt und zuschaut. Da hilft es manchmal auch einfach zu sich selbst zu sagen "da fahren am Tag 100 Leute runter, die gleich oder schlechter fahren als ich, und die überleben das auch"... und dann einfach machen :daumen:
Wenn man's sich dann im Park getraut hat und gemerkt hat, dass man es kann, dann traut man es sich meistens auch auf den Trails in freier Wildbahn. Das Kopfproblem ist beseitigt.

Roadgaps o.ä. werde ich aber auch in Bikeparks wohl nie springen, das ist mir, idiotensicher hin oder her, einfach doch zu riskant.
 
Du könntest vielleicht auch einfach etwas Tempo rausnehmen und die ganz dicken Drops und Sprünge auslassen. Ich weiß ja nicht bei welchen Aktionen du dich so derbe abgelegt hast...

Ich hab natürlich leicht reden :) Hab mit meinen zarten 30 Jahren dieses Jahr mit DH angefangen, wobei ich das was ich mache noch nicht DH nennen möchte ;) Hab heute auf dem Downhill in Winterberg gemerkt das es noch einige Stellen gibt die noch nichts für mich sind. Hab dann einfach langsam gemacht und bin auch abgestiegen um zu schieben. Macht mir nichts aus. Ich bin einfach noch nicht soweit. Vielleicht werde ich auch nie soweit sein, aber solange ich Spass habe und auch Abends mit heilen Knochen (so wie heute) nach Hause komme, ist alles gut :)

Gute Gesunde Einstellung, bin auch der DH Anfänger darum hat mich die die Frage weitermachen Ja oder Nein auch so beschäftigt. Wenns schon mal ne zeitlang gelaufen wäre, wüsste ich ja das es geht. Aber die Tage an denen ich im Park war und es gut gelaufen ist, kann ich noch an einer Hand abzählen.
Das mit dem vorsichtig und langsam ist alles OK hab ich auch gemacht, aber das ist keine Garantie das nichts passiert, es passierte an eher banalen Stellen die ich vorher schon gefahren bin, blöder Zufall oder eventuell nicht 100% konzentriert.
Was ich nicht konnte ist mich in der Sekunde der Entscheidung vom Bike zu trennen, hätte ich mich getrennt wäre ich wohl mit blauen Flecken davon gekommen.
Wenn ich wieder Fit bin wollte ich mal ein Technik Kurs machen, hatte ich schon mal für All-Mountain/Enduro gemacht hat auch Laune gemacht aber richtig was gebracht hat es eigendlich nicht. theoretische Fahrtechnik was man wann tun soll weis ich eigentlich aber mit der Umsetzung aufm Bock, läuft das doch sehr intuitiv reflexartig ab. Ich sollte eventuell gewisse Stellen mehrmals hinter einander fahren um beim 4.-5.mal sich selbst zu beobachten was man tut.

Beim fahren hab ich eigentlich nur gesunde Ängste, ungerechtfertigte Ängste kenne ich aber auch, vor hohen langen Brücken am Anfang auch vor Lifts, das mit den Lifts wurde aber nach einer Woche Portes Soleil richtig gut geworden, aber Brücken mit Rost wo man durch schauen kann gehn nur mit starker Überwindung.
 
Ich finde ja Videos in denen Fahrtechnik erklärt wird super oder einfach schöne Bikevideos mit Zeitlupenaufnahmen, gut das sind alles Superprofis die dort fahren, aber ich finde man kann die Bewegungsabläufe gut studieren und so evtl., etwas die Ängste abbauen.
 
Stichwort Bikepark ist gut!
Im Gegensatz zu natürlichen Strecken ist im Park ja meistens alles ziemlich idiotensicher geshaped, und im Weg stehende Bäume sind hübsch weich mit Matten umwickelt.

Wenn man's sich dann im Park getraut hat und gemerkt hat, dass man es kann, dann traut man es sich meistens auch auf den Trails in freier Wildbahn. Das Kopfproblem ist beseitigt.

Roadgaps o.ä. werde ich aber auch in Bikeparks wohl nie springen, das ist mir, idiotensicher hin oder her, einfach doch zu riskant.

In Whistler vielleicht.......
Sorry da muss ich Wiedersprechen meine Eisenplatte hab ich mehreren abgeschnitten Baumstümpfen in der Landungszone zu verdanken.
Da fühl ich mich aufm Home Track sicherer weil ich den besser kenn.
Deutsche Parks haben zum Teil sehr haarige und gefährliche Sachen bei denen auch Leute die es richtig können den Kopf schütteln.
Ein besseres sicheres Gefühl nur weil man im Park ist sollte man nicht haben. Darin hab ich schmerzliche Erfahrungen.
 
In dem von mir geschilderten Fall blieb der Vordermann genau hinter der Kurve stehen.
...
Es gibt einfach Leute, die ein super Gespür dafür haben, an der dümmsten Stelle stehenzubleiben, auch ohne Not.
so einen honk kenne ich auch: er hält am liebsten unmittelbar direkt hinter jeder schwierigen stelle an um zu sagen, dass man es am besten einfach hätte laufen lassen sollen.
:rolleyes:
 
In Whistler vielleicht.......
Sorry da muss ich Wiedersprechen meine Eisenplatte hab ich mehreren abgeschnitten Baumstümpfen in der Landungszone zu verdanken.
Da fühl ich mich aufm Home Track sicherer weil ich den besser kenn.
Deutsche Parks haben zum Teil sehr haarige und gefährliche Sachen bei denen auch Leute die es richtig können den Kopf schütteln.
Ein besseres sicheres Gefühl nur weil man im Park ist sollte man nicht haben. Darin hab ich schmerzliche Erfahrungen.

weh tun kann man sich immer noch, da hast du recht! das mit den baumstümpfen in der landezone geht ja mal gar nicht! welcher park war das denn?
mit "idiotensicher" meine ich vor allem, dass es einen an sprüngen genau richtig rauskickt, ohne dass man groß was machen muss, dass an drops die landung steil genug ist, oder dass einen die anlieger sicher und flüssig um die kurve führen. das ist auf den oft von unerfahrenen kiddies gebuddelten strecken im wald oft nicht so, und auf ganz naturbelassenen strecken eh nicht.
 
Ich habe gestern mal eine alternative Route für den Uphill gesucht und habe mich total verfahren. Als ich dann wieder an die Stelle mit meinem "ich-habe-Angst-das-Bike-in-die-Kurve-zu-drücken-und-bremse-stattdessen-lieber-auf-2km/h-ab"-Trail kam hatte ich so einen Frust und eine so erhöhte Lust auf den Track, dass ichs einfach hab fliegen lassen.

So schnell bin ich dort noch nie runter gedonnert, inkl. kleiner Drops und in der Sekunde als die Kurve vor mir aufgetaucht ist kam dieses kleine "kribbeln" in den Kopf. Ich habs ignoriert und das Bike einfach so wie ichs sonst auch mache gedrückt.
Meiner Meinung nach war der Frust mich beim Uphill verfahren zu haben und deshalb extrakm/hm gemacht zu haben größer als die Angst vor der Kurve. Egal -> Besiegt!! :)

Generell habe ich in der letzten Zeit häufiger wieder Bunny Hop und Hinterrad-Versetzen Training auf ebenem Terrain trainiert. Auch kleinere Steilabfahrten in einem Dirtkrater gaaanz langsam mit fast blockierten Rädern runtergefahren.

Für mich persönlich ist dieses Training und der Frustfaktor ein super Auslöser gewesen die Angst zu übergehen und jetzt mit einem positiven Gefühl herausgegangen zu sein. :-)

Ach und noch etwas an Climax_66 gerichtet:
Ich betreibe nebenher Kampfkunst und wir hatten jemanden der mit 55 Jahren begonnen hat und mit 60 Jahren noch aktiv an Semi-Kontakt Fights teilgenommen hat. Und das sogar teilweise erfolgreich (2. Platz Hessenmeisterschaft) gegen junge/jüngere Erwachsene zwischen 18 - 30 Jahren. Er hat auch oft einen draufbekommen, aber für ihn war das ein erfüllender Lebenstraum. Er hat sich nach seinem Tod (leider ist er durch eine Krankheit früh von uns gegangen) in seinem traditionellen Budo-Anzug verbrennen lassen. Er hat es einfach geliebt und GELEBT.
Wenn du dich wohl damit fühlst und daran Spaß hast bist du niemals zu Alt!
Alt ist nur derjenige, der sich Alt fühlt und sich deswegen fallen/gehen lässt.
 
Generell habe ich in der letzten Zeit häufiger wieder Bunny Hop und Hinterrad-Versetzen Training auf ebenem Terrain trainiert. Auch kleinere Steilabfahrten in einem Dirtkrater gaaanz langsam mit fast blockierten Rädern runtergefahren.
Und ich habe gedacht oder gehofft, wenn man solche Sachen kann, hätte man keine Angst mehr, weil man weis was man draufhat und es auch anwenden kann:confused:
 
interessanter thread. ich finds gut dass sowas thematisiert wird...
ich hab das problem, dass ich mich (zu leicht?) ablenken lasse, und glaube, sachen aus dem augenwinkel zu sehen, wo dann nix ist. ist bisschen ********, irgendwie läufts gut, trail oder radweg ist egal, und auf einmal kommt due urangst vor nem zusammenstoss mit jemandem oder nem tier oder wasweissich, und ich werf den anker auf ner eigentlich einfachen strecke...

kein plan was ich da machen soll?

@die selbsternannten "alten säcke" :D :
ich bin mit 15 oder 17 auch so manches gefahren, wo ich mir heute an den kopf greif und denke"du warst wahnsinnig." das kommt halt (glaube ich), wenn man älter wird und an erfahrung gewonnen hat. lasst die kids mal machen, die haben ihr lebenskontingent an schlüsselbein- und handgelenksbrüchen noch nicht absolviert.
 
Um eine solche Gruppe ist es dann auch nicht schade drum. Sucht euch eine bessere.
Eine Gruppe ist ja schön. Aber mit zunehmendem Alter wird es schwieriger eine passende überhaupt zu finden.

Ganz wichtig: die eigenen Fahrkünste richtig einschätzen lernen! Denn nur dann ist man in der Lage, der Angst rational zu begegnen und sie zu besiegen!
Ich glaube nicht, das man Angst rational besiegen kann. Was man wohl schafft ist es, die eigene Emotion positiv zu verändern, indem man an der Angstphysiologie dreht, soweit uns das möglich ist.

lasst die kids mal machen, die haben ihr lebenskontingent an schlüsselbein- und handgelenksbrüchen noch nicht absolviert.
Diese Gelassenheit muss erst einmal wachsen.
Ich habe an Spots, die gut besucht sind, das Problem, dass ich mich geniere. Ich habe es noch nie gut vertragen, wenn mir jemand beim Üben zuschaut.

Nachdem ich aber in einem Alter bin, bei dem ich froh sein muss, überhaupt noch auf dem Rad irgendwo runterfahren zu können, mein Kontingent an Brüchen auf verschiedendste Weise nahezu erschöpft habe, habe ich obige Gelassenheit doch noch aufbauen können. Und nun macht es Spaß. Ich habe meine kleinen Ziele und jeder Erfolg baut mich auf.

Nun sagt natürlich die Lebenserfahrung, dass der nächste Warnschuss ganz sicher kommt. Letztens war es ein nasser hängenden Trail, den ich trocken gut fahren kann. Und da ist es schon hilfreich, wenn ein eingebautes Warnsignal vor einer zu schnellen Steigerung der Schwierigkeiten aktiv wird.

Und dabei habe ich wieder bemerkt, wie wichtig die Emotion einer positiven Erfahrung ist. Bei jeder schrägen Wurzel, jedem glitschigen Stein die VR-Bremse entgegen der Intuition geöffnet.
Das war natürlich eine vorher rational begründete Aktion. Und dabei war das Fahrgefühl deutlich sicherer als bei der zuvor ängstlicheren Fahrweise. Mit dieser Dopaminbelohnung ging das in einen Automatismus über. Ich musste mich nicht mehr zwingen; der Zeigefinger streckte sich von selber. Wäre ich nun doch noch gestürzt, wäre der positive Effekt wohl beim Teufel gewesen. So konnte ich mich am Ende selber loben und abends mit einem Glas Wein feiern. Wenn der Effekt nachlässt, geht es halt wieder aufs Bike. :cool:

Paul
 
Ein sehr schönes Thema hier, in dem ich mal meine Erfahrungen beschreiben will. Vor einigen Jahren war ich eher ein Durchschnittstourenfahrer, welcher normale Waldwege gut meisterte. Dann machte ich 4 Wochen Urlaub auf La Palma. Dort konnte ich meine Fahrtechnik sehr, sehr deutlich steigern. Zum einen lag das an den schweren Trails dort, zum Großteil aber an der angenehmen Truppe. Einer unserer Guides war ein sehr guter Lehrer und Vorrausfahrer. Er konnte sehr gut das Tempo einschätzen welches mich forderte aber nicht überforderte. Durch das Hinterherfahren und beobachten habe ich viel gelernt und mir viel getraut. Außerdem habe ich Renè Schmidt kennengelernt, ein recht erfolgreicher dt. DH Rennfahrer. Von ihm wurden mir die klitzekleinen Grundlagen eingetrichtert, welche eigentlich die Hauptsache der soliden, schnellen Fahrtechnik bildeten. So Dinge wie Kopf und Schultern in die Richtung der Kurve drehen, hinschauen wo man hin fahren will, Gewicht verlagern (Point Of Center). Diese Dinge musste ich mir vor jeder Kurve, jeder Schlüsselstelle bewusst ins Gedächtnis rufen, immer und immer wieder. Nach einiger Zeit begann dann die Automatisierung und dann war es wie ein geplatzter Knoten. Sobald diese Grundlagen automatisiert und fest verankert war, stieg das Fahrkönnen deutlich an. Dazu der verbissene Willen, mit dem Enduro-Hardtail in der Enduro-Fullyriege mithalten zu können. Meine Leidenschaft für schnelles Fahren im schwierigen Gelände war geweckt, ich verbrachte jeden Winter auf La Palma und in letzten zwei Jahren habe ich sogar Leute geguidet.
Inzwischen fahre ich eigentlich erst mal jeden Trail, komme im unbekannten Gelände sehr gut und schnell zurecht und besonders wenn es schnell und loose ist, kann ich punkten. Ein großer Springer bin ich noch immer nicht. Schnelle Sprünge und Sprünge welche gut in den Flow/ins Gelände passen, mache ich gern und gut. Krasse Sachen sind das aber alles nicht.
Ach ja, ich habe auch Höhenangst. Früher war schon ein Klettergerüst Panik für mich. Ich habe es stark mildern können, durch einfach machen. Bin auf hohe Häuser, Felsen usw. und habe mich bewusst auf etwas anderes konzentriert als meine Angst. Fotografieren, die Aussicht ect.. Außerdem mag ich inzwischen das Gefühl der schwitzigen Hände und des Ganzkörperkribbeln, welches bestimmt viele mit Höhenangst kennen, recht gern. Ich war sogar schon auf Canyontouren und bin von Hohen Felsen ins Wasser gesprungen, was ich früher nichtmal im Ansatz probiert hätte.
Ich habe damals einfach vorher (wenn es noch einfach ist) beschlossen das zu machen, dann hingefahren aber bewusst nicht mehr darüber nachgedacht. Also erstmal ferngesteuert begonnen. Mit der ersten positiven Erfahrungen (Felsenrutsche) wurde es immer besser und ich immer sicherer. Positive Erfahrungen lassen Ängste einfach am besten überwinden.
 
Und ich habe gedacht oder gehofft, wenn man solche Sachen kann, hätte man keine Angst mehr, weil man weis was man draufhat und es auch anwenden kann:confused:

Wenn du noch genauer liest, dann siehst du, dass ich "wieder" trainiert habe. :-)

Also wieder erneut die Basics immer wieder durchexerziert, obwohl ich sie beherrsche. Das gibt ein gutes Gefühl für dein Bike und ein gutes positives Gefühl im Gehirn. Ich bin vor kurzem erst auf ein Fully umgestiegen und hatte es dort noch nicht viel gemacht/geübt.

Seitdem geht es ja wie gesagt super. Die Angst, die in dem Moment einsetzt, wenn ich in diese Art von Kurve einfahre ist dann halt wieder kurzzeitig da, wird aber von der Routine un dem Wissen, dass ichs Bike beherrsche übermannt.
 
Mal ein lustiges/erstaunliches Experiment von vor gut 'ner Woche:
Ich habe mir angewöhnt wenn ich Treppen runterspringe zu schauen wieviele Stufen die Treppe hat - dann kann ich mir z.B. sagen 5 Stufen bist Du schon woanders gesprungen - dann kannst Du die 5 hier auch springen (logisch, oder? :lol:) - jedenfalls gab es da 6 Stufen - die machten mir von der Höhe her gar nicht soviel Angst, aber die Tatsache dass ich zuvor noch nie 6 Stufen gesprungen bin war der Knackpunkt - irgendwann war ich so genervt dass ich mir einfach eingeredet habe da wären nur 4 Stufen - erstaunlicherweise klappte das - aber wohl auch nur weil mir die Höhe wie gesagt an sich keine Sorgen gemacht hat. Lustig fand ich das dennoch. :D
 
Hallo zusammen,
sinniges Thema. Angst ist die natürliche Schutzfunktion des Menschen vor unbekannten Gefahren. Das heißt natürlich nicht das man vor bekannten Gefahren weniger Angst haben muss nur wandelt sich die Angst dann in Vorsicht. Vorsicht spannt die Muskeln und schärft die Sinne also alles um besonderen Herausforderungen gewachsen zu sein. Ein schönes Sprichwort sagt:"Erfahrung ist die Summe aller Niederlagen!". Je älter also ein Mensch ist umso mehr Erfahrung dürfte er einbringen. Wer das nunmehr alles ausblendet, ist kein Held sondern leichtsinnig und es ist nur eine Frage der Zeit bis etwas passiert. Auch spielen Faktoren wie Selbstüberschätzung und "Es sich und anderen Beweisen zu wollen!" eine Rolle. Soweit die Theorie:).
Für mich gibt es nur zwei Fragen die ich beantworten muss:"Mach ich´s oder laß ich´s ?" meist lautet die Antwort :" Ich laß es!" dennoch hab ich riesig Spass beim runterrumpeln im Park oder auf dem Hometrail. Freeriden ist nicht das was ich im hochglanzmagazin von Profis vorgelebt bekomme sondern was ich draus mache. Seit ich nicht mehr versuche es anderen gleich zu tun, fahr ich wesentlich entspannter und genieße es den Könnern bei ihren Stunts ( mit bisgen Gänsehaut, man ist ja schließlich auch ein wenig Sensationsgeil) zuzuschauen.
Gruß Friedhelm
 
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