300919
Tag 7
"Wenn es bergauf bergab geht"
Prad - Trafoi - Furkelhütte - Goldseetrail - Tibet Hütte
Montag.
Wie? Schon wieder Sonne? Jetzt hör aber auf!
Das Sterben beginnt!
Ohgottwasfühlichmichplatt. Na das war ja mal wieder nur eine Frage der Zeit, wann ich wieder zu mache.

Und das ausgerechnet heute!!
Denn heute wollen wir zum Stilfser Joch den Tibet-Trail abfahren, aber zumindest ich nicht von alleine, wie sich das hier darstellt. Aber Schnecke hat eine Idee:
Wir fahren zur Post wegen der Postkarten, dann in den Supermarkt weil er super ist (zum Auffüllen des Rucksacks) und dann fahr ich mit dem Postbus hoch, Kilometer sparen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, ob er uns oder doch nur mich nach oben transportieren soll, ist aber auch egal, denn es gibt gar keinen Postbus.
Gut, wie weit kommen wir mit dem normalen Bus? Ach, gar nicht? Er nimmt keine Räder mit. Mist.
Taxi? 70 € und nur mit Vorausbestellung.
Aberichbindochsoplatt?!
Schnüff
Das ganze Jammern hilft alles nichts. Wir fahren erstmal so weit hoch, wie wir (also ich!) kommen und vielleicht nimmt uns ja oben ein Bus mit.
Ich lache nicht. Ich weine laut
Vorbei an altvertrautem vom letzten Tag:
Villa Wahnsinn
Ein bisschen Hinterradlutschen könnte mir ganz gut tun, denke ich mir und such mir dieses nette Pärchen aus:
(Allerdings bleibe ich da nicht lange dran -.- )
Und Schnecke passt hinter mir auf, dass ich nicht umfalle:
Nett von ihr!
Wir halten in Tamagotschi-Town aka Gomagoi an der Bushaltestelle an und erwarten hoffnungsvoll den Bus. Neben uns ein nettes junges Pärchen. Ich glaube, die haben wir unten schon gesehen. Er ist wandernder Geselle. Find ich cool.
Der Bus kommt, das Pärchen steigt ein und ich werde abgewiesen. Kurz-knapp-wahr: Mist!
Okayyyy, dann fahren wir mal weiter...
Ein Autofahrer will mir helfen, indem er nur meinen Rucksack mit nach oben nehmen würde, ich aber selber hoch müßte. Naaaa sicheeeerrr.
Schnecke überlegt fieberhaft, wie man mich nach oben bugsieren könnte und wir kommen zu folgender Lösung:
Wir kurbeln nach Trafoi und da laß ich mich dann mit dem Sessellift zur Furkelhütte hieven. Schnecke fährt selbstverständlich hoch.
Und von dort geht es dann den Goldseetrail hinauf. Fahren darf man da jetzt zeitlich eh nicht mehr, also stören wir niemanden wenn wir hoch schieben. Der Tibet-Trail Plan verschwindet damit aber hinterm Horizont.

Okidoki, so machen wir das!
Trafoi hätten wir somit schon geschafft
Und jetzt rein in den Sessellift. Vor mir ein Paar aus Wyoming!!! O.O
Die haben einen Guide (oder Freund?) dabei und sind extra wegen der Trails hergekommen. Und ich dachte unsere Anfahrt wäre lang gewesen. Tztztz
Uuuuund ab geht die Reise. Das Rad hinter mir bleibt hoffentlich an Ort und Stelle. : S
Das Gute daran ist ja, dass ich in Ruhe die Aussicht genießen kann...
Ahhh, seelisches tiefes Einatmen
Auf dem Foto ein*e Biker*in und es wäre FdT geworden, oder?
Kurioses am Rande:
Während der Fahrt im Lift bemerke ich Musikboxen, recht klein und geschützt im Unterholz untergebracht, die Musik vor sich hindudeln. Aha.
Eine Piste ist hier aber nicht und Schnee sowieso nicht, also warum? Muss ich mal bei der Sesamstraße anfragen.^^
* Ding * Nächster Halt: Furkelhütte.
Ich steige aus, mach noch das eine oder andere Foto und hau mich dann auf die Wiese um Kraft zu tanken und auf Schnecke zu warten...
Postkaaaarte!
Diesesmal dauert es ein wenig länger, bis Schnecke auftaucht. In der Zwischenzeit fragt mich der Guide aus dem Lift, wo ich denn hinmöchte und als ich ihm sage, dass wir den Goldseetrail
hinaufschieben wollen, lächelt er etwas schräg und meint nur: "Na das muß man aber auch wollen." Er wünscht uns viel spaß und braust mit seinem Paar aus den USA in die andere Richtung davon.
Schnecke ist da.
Es kann also losgehen...
Der Anfang vom Ende des Trails hat etwas Verwunschenes, Märchenhaftes:
Nachdem die Bäume verschwinden, kooommt...
Die Aussicht!!! Und die ist schon ziemlich boo
oaaahhhh!
Und bald wird es steiler, sodass wir wieder tragen dürfen.
Oh, ups, haben wir ja eh schon die ganze Zeit, wegen des Verbotes.
Wenn ich platt bin, (und das bin ich heute!) ist es besonders wichtig, dass ich mein Tempo fahre oder laufe. Ich denke, das ist normal soweit. Beim Fahren werde ich also weit hinter Schnecke sein. Beim Tragen ist das interessanterweise andersherum und ich werde meistens vor ihr sein. Längere Beine, anderer Schrittrhythmus.... keine Ahnung.
So kann ich aber auch Pausen machen die länger sind und sie vorbeiziehen lassen, um sie dann wieder zu überholen und sie bleibt in ihrem Fluß.
Kennt da jemand eine sportphysiologische Begründung für? Nein?
Nun, im Moment ist es, wie es ist.
Aber auf die Abfahrt hier runter freue ich mich schon!!
Die Bilderflut geht weiter in drei... zwei...