Alpencross 2020 Bericht

Speedskater

Getriebe-Biker 9x1
Registriert
14. September 2005
Reaktionspunkte
6.206
Ort
Nähe Frankfurt/M
Bike der Woche
Bike der Woche
0. Tag Anreise

Es begann damit, dass mein Freund Peter mich Anfang August gefragt hat was wir mit dem Bike noch anstellen könnten, weil er noch 2 Wochen Urlaub unterbringen muss.

Meine Holde hatte ab 05.09.2020 ein Zimmer in Riva gebucht und daher kam ich auf die Idee, Peter am Tegernsee ab zu holen und nach Riva zu radeln. Ich habe einfach die Route rausgekramt, die 2019 dem Wetter zum Opfer gefallen ist. Starten wollten wir am 29.08.2020 allerdings war die Wetterprognose für die folgenden Tage sehr bescheiden. Da wir nicht im Regen rum radeln wollten musste Plan B her: Wir beobachten die Wettervorhersage und verschieben den Start auf den 03.09.2020.

Die Anreise mit der Bahn von Groß-Karben nach Tegernsee, ist immer wieder ein Abenteuer, weil im ICE, IC und EC alle Fahrradstellplätze ausgebucht sind. Also bleiben wieder nur Regional Bahnen übrig. Bei der Online-Suche nach der schnellsten Verbindung bekommt man dann Groß-Karben, Friedberg, Hanau, Würzburg, Treuchtlingen, München, Tegernsee angezeigt, wobei die Bahnfahrt mit fünfmal umsteigen ca. 8 Stunden dauert. Meine weitere Recherche hat dann ergeben, dass man von Würzburg über Nürnberg nach München eine Stunde spart, allerdings ist nicht ersichtlich, ob der RE von Nürnberg nach München Fahrräder mitnimmt, daher bekommt man den nicht vorgeschlagen, wenn man Fahrradmitnahme angeklickt hat. Alternativ fährt ca. 30 Minuten später eine RB die allerdings 50 Minuten länger unterwegs ist. OK, das teste ich. Ich buche für 25 Euro ein Bayernticket und radle am 02.09. morgens zum Bahnhof und hole mir für 12 Euro ein RMV-Ticket bis Kahl am Main, ab hier ist mein Bayernticket gültig. Ich fahre nicht wie die Bahn-App vorschlägt über Friedberg nach Hanau, sondern nach Frankfurt und steige dort in den RE, der über Hanau nach Würzburg fährt. Dauert ein paar Minuten länger, hat aber den Vorteil, dass ich einmal Umsteigen spare und in Frankfurt in einen leeren Zug einsteige. In Hanau wird das Bike-Abteil dann richtig voll. Als ich in Nürnberg in den RE nach München einsteige, finde ich einen Waggon mit vielen Fahrradstellplätzen vor, alles richtig gemacht. Kurz nach 16:00 Uhr komme ich in Tegernsee an und radle die 2 km zu Peter.

 
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1. Tag Brenner Grenzkamm

Plan B ist eine etwas verkürzte Variante und es entfallen die zwei ersten Etappen von Tegernsee nach Mayrhofen, die wir eh schon kennen und von Mayrhofen über das Tuxerjoch nach Gries. Daher Laden wir die Bikes auf den Fahrradträger und Peters Frau setzt uns in Jenbach aus und um 9:00 Uhr sitzen wir im EC der kurz nach 10:00 Uhr am Brenner hält. Wir steigen aus, rollen runter nach Gries und jetzt beginnt der Aufstieg zum Brenner Grenzkamm.


Am Bunker machen wir eine Pause, essen unsere Brötchen,


rollen über den Brenner Grenzkamm




und reiten den Trail nach Gossensass ab. Weiter geht es auf dem Radweg nach Sterzing, wo wir eine Unterkunft suchen. Wir übernachten im Lahnerhof in Thuins, hat den Nachteil, dass wir noch mal 100 hm hochtreten müssen. Vorteil: wir genießen unsere isotonischen Getränke in der Abendsonne.

@rhnordpool, ich hatte einige Buchungsversucher, wo kein Fahrradticket buchbar war oder das System einfach beim letzten Klick mit Fehler ausgestiegen ist, bis ich gefrustet einfach ein Bayernticket gebucht habe.

@Fubbes, das ist ein Getriebe Enduro mit Effigear, ist 1,3 Kg leichter als mein Enduro mit Pinion.
 
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2. Tag Rinnersattel

Nach einem ausgedehnten Frühstück machen wir uns flott, hopsen auf unsere Bikes und fahren nach Ratschings. Wir fahren an der Seilbahn zur Rinneralm vorbei und treten die Asphalt- und Schotter-Piste hoch. Später fragen wir uns, warum wir nicht mit der Seilbahn gefahren sind.
Am Planschbecken für die Schneekanonen machen wir eine Müsliriegelpause.


Dann fahren/schieben wir


zum Rinnersattel


und von dort geht es weiter zur Enzianhütte wo wir eine Pause machen. Hier gibts lecker Speckknödelsuppe und isotonische Getränke.


Wir reiten die Trails nach St. Leonhard ab, auf dem Radweg geht es nach Meran und dann nach Tscherms wo wir im Hotel Johanneshof übernachten.

Vom Balkon aus haben wir eine gute Sicht auf eines unserer Ziele für den nächsten Tag.
 
3.Tag Mendelkamm

Für heute steht die 2. Etappe der Tour de Non auf dem Programm. Und damit das zeitlich passt, fahren wir zum Busbahnhof nach Lana. Von dort fährt um 9:30 ein Bike Shuttle zum Gampenpass, das spart 1200 hm und ca. 3 Stunden Aufstieg. Um 10:30 Uhr laden wir unsere Bikes ab und los gehts. Ein paar Meter kann man noch radeln, dann beginnt die Scheibe/Trage-Passage in Richtung Felixer Alm. Bis man auf die Schotterpiste kommt gibt es immer wieder mal kurze Passagen die fahrbar sind, aber meist zu kurz, dass sich das aufsteigen lohnt. Ohne Bike wäre es eine schöne Wanderung, wer also nicht auf Bike-Wandern steht, sollte direkt zur Felixer Alm fahren. An der Felixer Alm beschließen wir ein Isotonisches Getränk zu uns zu nehmen. Die Bedienung bringt uns die Karte und vergisst uns. Nach einer Weile brechen wir ohne etwas bestellen zu können auf und fahren am Felixer Weiher vorbei und einen schicken Trail abwärts.


Jetzt kommt der Aufstieg zum Gantkofel. Dort stoßen wir auf Eingeborene mit ihren E-MTBs, die sich sehr interessiert mein Fahrzeug anschauen.


Der Aufstieg zum Gantkofel wird mit einem tollen Panorama belohnt, Bozen und im Hintergrund die Dolomiten.


Wir genießen die Aussicht, essen ein paar Müsli-Riegel und fahren auf schicken Trails abwärts. Auf Schotterpiste geht es dann bis zum Refugio Regole, hier werden wir nicht vergessen und es gibt Kuchen und Weißbier. Wir folgen unserm GPS-Track. Es geht auf einem holprigen Weg bergauf, über eine Wiese, bis wir auf einen Trail stoßen der am Anfang immer wieder mit hässlichen kleinen Gegenanstiegen überrascht und uns zum Mendelpass bringt. Wir übernachten im Garni Biancaneve und im Hotel Roen gab es eine Pizza.
 
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Klingt ja so, als hätte die Planung der Bahnanreise länger gedauert als die Planung des Alpencross :D
Bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich nun auch berichten, wie ich mit der Bahn knapp 10h von Augsburg nach Johanngeorgenstadt im Erzgebirge gebraucht habe (für den Stoneman Miriquidi). Würde mich aber nur wieder aufregen, da lese ich hier lieber mit :)
 
4.Tag Mendelkamm 2

Ist nicht schwer zu erraten, wir fahren die 3. Etappe der Tour de Non. Wir radeln vom Hotel die Strasse hoch zum Mendelpass und biegen in Richtung Malga Romeno ab, es folgen 400 hm fahren/schieben.


Von der Malga Romeno geht es noch mal 400 hm schiebend weiter bis zum Monte Roen.


Leider ist die Sicht heute etwas durch die Wolken getrübt. Wir reiten die Trails und Forstwege bis nach Masi di Vigo ab und übernachten im B&B Pra da Lares und in der Tratoria Al Lago gab es sehr leckere Pasta.
 
5. Tag

Es regnet, wir frühstücken erst mal, es regnet noch. Wir machen uns flott, ziehen unsere Regenklamotten an und es regnet immer noch.


Wir beschließen die Etappe dem Wetter anzupassen und fahren auf dem Etschtal-Radweg nach Trento. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen und wir biegen gerade über die Via Brescia Brücke Richtung Sardagna ab, als ich links von mir eine Gondel vorbei schweben sehe, die nach Sardagna hochfährt. Wir fragen nach, ob die Seilbahn auch Bikes mitnimmt. Die Fahrt mit Bike würde pro Nase 5 Euro kosten, allerdings macht der Seilbahn-Fuzzi jetzt erst mal Mittagspause, obwohl es erst 12:05 Uhr ist und laut Fahrplan die Mittagspause von 13:30 bis 14:30 Uhr geht. Jetzt wissen wir, dass wir in Italien angekommen sind. Nächste Fahrt wäre dann 14:30 Uhr, also treten wir die Strasse hoch und schieben auf eine Schotterpiste nach Sardagna. Dann geht es weiter auf der SP85 bis wir in die Strada Di Camponzin abbiegen. Abwärts geht es Richtung Terlago und auf dem Radweg weiter richtung Vezzano. Am Ristorante Al Vecchio Mulino machen wir eine Pause und es gibt leckere Spaghetti alle Vongole.


Frisch gestärkt setzen wir unsere Tour fort, vorbei am Lago Di Toblino, der Motocross Strecke in Pitramurata, nach Arco und auf dem Sarca-Radweg zu Mecki wo wir schon erwartet werden.
 
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Und wenn ihr jetzt denkt, das war es schon, falsch gedacht.

Da ich noch ein paar Tage am Gardasee Urlaub gemacht hatte, ließ ich mich in Andalo aussetzen, um die ursprünglich geplante Schluss-Etappe abzureiten.

Mit der Seilbahn fahre ich zum La Paganella.

Hier ein paar Impressionen von 2019.

Blick nach Norden; Etschtal und Mendelkamm, genau, da sind wir drüber geradelt.


Blick nach Osten.


Blick nach Süden, das Ziel, Gardasee.


Blick nach Westen, die Brenta.


Und direkt vor unserer Nase, die Sklaven der Steckdose.
 
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Das ist die Route


Es geht über Beton- und Schotterwege zu den Sendemasten, ab hier folge ich dem Trail bis zum Passo S. Antonio. Der Trail ist weitgehend fahrbar, es gibt zwei Geröllfelder und ein paar Gegenanstiege. Ist eher nix für Anfänger, alternativ gibt es auch eine Schotterpiste.

Vom Passo S. Antonio folgt eine 100 hm Schiebe/Trage-Passage mit kurzen fahrbaren Passagen.


Dann geht es über Wiesen, Schotterpisten zum Passo Di S. Giacomo, hier beige ich rechts ab auf einen Schicken Trail, der in einer Schotterpiste mündet. Ich folge der Schotterpiste bis ich wieder rechts in einen Trail abbiege, der mich zum Passo San Giovanni bringt. Hier biege ich schon wieder rechts ab, auf einen 100 hm Gegenanstieg und schiebe einen Schotter Trail hoch. Dann geht es weiter auf Schotterpisten bis zur Malga Gazza.




Am nächsten Abzweig muss ich mich entscheiden zwischen Asphalt oder Trail. Auf der Karte kreuzt der Trail auf kurzer Entfernung viele Höhenlinien was darauf hindeutet, es wird Steil. Wenn der Trail dann noch schön ausgewaschen ist und viel loses Geröll rum liegt, wird das schnell zu einer 400 hm Wanderung mit Bike. Der Einstieg schaut schon mal gut aus, also Protektoren anziehen und Kinnbügel an den Helm und dann geht es abwärts. Der Trail ist für mich gut fahrbar, steil, aber wenig Geröll und wenige Minuten später bin ich an der Malga Bael. Ich fahre auf Forstwegen weiter und biege in einen Trail nach Deggia ab. Auch dieser Trail ist steil und gut fahrbar aber etwas ungepflegt. In Deggia packe ich die Protektoren und den Kinnbügel wieder in den Rucksack und fahren auf Schotterwegen und teilweise Asphalt mit zwei Gegenanstiegen mit jeweils ca. 100 hm nach Villa Banale. Von hier rolle ich die SS421 runter zum Kreisel und fahre den Radweg


durch die Sarca-Schlucht



nach Sarche.



Von Sarche fahre ich den schon bekannten Weg zu Mecki
 
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