AlpenX - auch mit Hardtail machbar?

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Hallo Bikecommunity,

ich hab diesen Frühling/Sommer (so im April etwa) angefangen zu biken, allerdings bisher noch nicht sonderlich regelmäßig und auch nicht wirklich viel (so 400 km bei etwa 500hm pro Fahrt). Liegt teilweise an der Disziplin ;), teilweise aber auch an meinem zu großen Bike (18" Männerrad bei 1,59m Körpergröße und 77cm Schrittlänge). Das mit der Regelmäßigkeit und Disziplin hab ich allerdings grundlegend vor zu ändern, zumal ich mir im Oktober ein neues Cube WLS Access SL (http://www.cube-bikes.de/xist4c/web/ACCESS-WLS-SL_id_30630_.htm) kaufen werde.

Und da ich mich die letzten Wochen verstärkt mit dem Thema Mountainbike beschäftigt hab (vorwiegend wegen besagtem Bikekauf) bin ich zufälligerweise auch auf Berichte über Alpenüberquerungen gestoßen und war auf Anhieb komplett begeistert und "vom Virus infiziert". Ich hab mir jetzt überlegt in so zwei bis drei Jahren auch sowas zu machen, allerdings kommen mir irgendwie Bedenken, ob das mit einem Hardtail auch zu machen ist bzw ob dieses so ne Tour heil übersteht. Könnte ja durchaus etwas holprig werden, unabhängig davon, welche Route man wählt... und die meisten Leute, die ich auf Fotos zu diesen Berichten gesehen hab sind ein Fully gefahren...

Aufgrund der Nähe wäre für mich die Oberstdorf-Riva-Route ideal, allerdings weiß ich nicht ob ich das konditionell schaffen kann. Ich mein, auf den Fotos siehts jetzt nicht allzu steil aus, aber den Berichten zufolge ists schon relativ hart... meint ihr ich kann mit regelmäßigem Trainig (so 2-3mal die Woche ca. 600hm bei ca. 20km pro Tour) meine Kondition so weit bringen, dass ich nicht grad wie tot vom Bike fall nach dem ersten Tag? Angst (außer der gesunden ;)) vor dem Schrofenpass und Val d'Uina Schlucht hab ich im übrigen keine. Bin absolut schwindelfrei.

So, danke schon mal für die Antworten.

Liebe Grüße, Carina
 
Hallo,

zu allen deinen Fragen gibt es im Forum schon Antworten, weil sie schon mal jemand gestellt hat. Um sie zu finden, kannst du die Suchen-Funktion nutzen.

Außerdem bieten die Bike-Magazine einmal im Jahr alle Infos um den Alpencross (Training, richtiges Bike, richtige Strecke je nach Training, kommerzielle Anbieter usw. usf.) Vielleicht kennst du jemanden, der dir mal so eine Ausgabe borgen kann. Steht eh jedes Jahr dasselbe drin ...

Viel Erfolg,

Der Sir
 
Mach dir nicht zu viele Gedanken. Mit einem Hardtail kommt man auch über die Alpen. Kondition und Kraft sind da scon eher entscheidend. Ein anhaltspunkt was so verlangt wird, sind den Beschreibungen der Einsteiger Touren der Reiseveranstalter zu entnehmen. Da steht weniger Fahrtechnik und Biketechnik als vielmehr eine gewisse Grundkondition und die Fähigkeit 8 Stunden (teils mehr) am Stück im Sattel zu sitzen. Fahr mal 50/60 Km mit 1000 Hm und stell die vor, das 6 bis 7 Tage hintereinander zu fahren. Für eine Einsteigertour wärst du damit gewappnet. Ohne ein wenig Training geht natürlich sowieso nix.
 
Ich bin letzte Woche mit Frau und Kind eine einfache TA gefahren (375km/6500-7000Hm). Und alle sind mit Spaß bis zum Schluss dabei gewesen. Eine Variante zur Claudia Augusta über Kaltern und Molveno zum Lago.

Link zur Tour bei gps-tour.info

Das Hardtail ist sicher nicht das Problem. Aber !jeden! Tag 1500Hm 8 Stunden im Sattel, das kann einem die schönste Tour verleiden. Dein Allerwertester und auch dein Rücken (Rucksack) werden dabei Dauerstress ausgesetzt. Deshalb solltest du überlegen, ob du dir zum ersten Mal lieber eine schöne Genußroute aussuchst, die je nach Wetter noch genug Herausforderungen enthält und aufgrund der dort gemachten Erfahrungen dich dann langsam steigerst.

Uli
 
Machbar ist das sicher auch mit dem Hardtail, aber empfehlen würde ich es deshalb trotzdem nicht. Lange Abfahrten mit schwerem Rucksack und bei eventuell nachlassender Konzentration sind mit einem Fully einfach besser zu bewältigen.

Ich war beim AlpenX im letzten Jahr jedenfalls heilfroh, ein Fully gefahren zu sein. Wir sind eigentlich immer über 8h unterwegs gewesen und hatten nach 6 Tagen ~15.200hm auf der Uhr. Da war es schön, zumindest bei den Abfahrten nicht 100% auf Ideallinie achten zu müssen und mal im Sattel sitzen bleiben zu können.
 
Ich habe zwar selber ein Fully, würde aber auf jeden Fall sagen, dass man mit einem Hardtail genau so gut fahren kann. Das wichtigste Teil ist meiner Meinung nach die Bremse. Der Rest ist meiner Meinung nach reine Geschmack- und Kostensache.
Wenn du neu beim Biken bist und noch nie eine Mehrtagestour gefahren bist, empfehle ich dir für den Anfang z.B. die Karwendeltour. Die ist nicht so heftig wie eine Transalp, aber durchaus erlebnisreich.
 
Logisch ist eine Alpentour auch mit nem Hardtail machbar!

Hab meine dritte Tour hinter mir und die vierte folgt so gut wie das Amen in der Kirche 2009, so Gott will :daumen:

Ich habe ein RADON ZR LITHENING vom Bike Discount in Bonn. Perfekt. Hatte seit 2005 noch keine technischen ernsthaften Probs.

Ok, bergab auf Schotter oder bei verblockten Trails kann man es halt nicht ganz sooo flowig laufen lassen und man sollte dabei öfters den Hintern aus dem Sattel heben. Vielleicht habe ich aber auch nur "angst" das dem Hinterrad bei meinem Kampfgewicht dann doch was passiert.

Viel Spaß
 
Hallo,

wir sind nun schon ein paarmal über die Alpen.
Dieses Jahr zu siebt; drei mit Hardtails, von denen eines mit V-Brakes und eines mit Cantilever-Bremsen ausgestattet war. Es gab keine Probleme deswegen, auch nicht am Pfunderer Joch oder in den Dolomiten.

1500 Höhenmeter am Tag halte ich persönlich für gut machbar, ohne daß der Genuß auf der Strecke bleibt.
Als Vorbereitung mache ich die Höhenmeter, welche die Tour dann auch hat, also z.B. 13000Hm, mit einigen Tagesetappen mit mehr als 1000 Höhenmetern. Die Kilometer sind meiner Meinung nach nicht so entscheidend.
Ich würde aber keine zwei oder drei Jahre mehr warten, sondern bereits für nächstes Jahr planen.
Viel Spaß dabei.
 
Fully muss nicht unbedingt wegen des Untergrunds sein - die meißten Alpencross sind bergab-fahrtechnisch nicht schwierig - aber viel gemütlicher wirds damit

Mußt Dir halt überlegen, ob der Komfortgewinn die Nachteile aufwiegt
(höheres Gewicht wenn das Rad getragen werden muss, ev. "verlorene" Kraft beim treten)
 
Hi Carina,

Hardtail ist kein Problem, alles nur eine Frage der Fahrtechnik. Bei uns sind die Hardtails bei Alpencrossen auch immer in der Überzahl. *klick*

Was viel wichtiger ist als die Art des Fahrrades ist halt dass du es beherrscht. In die Bereiche in denen man ein Fully wirklich braucht kommen 98% der Leute (da Zähle ich mich auch zu ;)) die immerwieder über die Alpen tingeln nicht wirklich. Ein Fully bringt auf gleicher Strecke exakt 2 Vorteile: Man ist schneller unterwegs und Fahrfehler werden vom Fahrwerk geschluckt. Beim Alpencross ist das Tempo eigentlich ziemlich egal und wenn einem das Tempo egal ist hat man auch Zeit sich Schlüsselstellen ein paar mal anzusehen.

Was meiner Erfahrung nach wichtig/am wichtigsten ist, such dir für den Alltag eine Gruppe mit denen du fährst mit denen du gut klarkommst und die nicht nur auf Waldwegen unterwegs sind und auf Tempo aussind, sondern wirklich auch Mountainbike fahren, also die entsprechenden Trails mitnehmen. Hierbei lernst du Fahrtechnik ziemlich schnell und vorallem machts auch einfach mehr Spaß und dann muss man sich auch nichtmehr über die Motivation sorgen machen ;).


grüße
Jan
 
Hi,

lass Dich von den Bike-Magazinen mit deren Allmountain-Storys nicht Bange machen. Auch auf unserer diesjährigen TransAlp waren wieder mehr Hardtail-Fahrer als solche mit Fullies auf den Routen zu sehen; selbst auf den technisch schwierigen Trails und Abfahrten.

Ein Fully macht es einem angenehmer, mehrere Tage viele Stunden auf dem Bike zu sitzen. Auch kann man in technisch ansprichsvollen Passagen weiter fahren, während viele Hardtail-Fahrer schon schieben.

Aber ein Hardtail ist auf jeden Fall für AlpX geeignet. Wie sollten denn die Biker früher über die Alpen gekommen sein?

Wichtig ist für die Vorbereitung, viel zu biken; auch mehrere Tage hintereinander längere Touren mit vielen Höhenmetern. Und für den ersten AlpX würde ich mir keine Extremtour suchen, sondern lieber etwas vorsichtiger anfangen.
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Diese Höhenmeterangaben wie "1500 Höhenmeter am Tag halte ich persönlich für gut machbar" sind so ein Käse. Ich kann nur jedem Abraten sich davon blenden zu lassen!
Es macht einen riesigen Unterschied ob ich die Hm auf Asphalt, Schotter oder Wanderweg zurücklege und die Steigung ist auch extrem wichtig. Auf unserem Alpencross dieses Jahr waren wir an einem Tag mit kaum Asphalt und lauter sausteilen Steigungen nach 1600Hm total am Arsch und einen Tag später sind wir ohne größere Probleme knapp 3000Hm mit ca. 70% Asphaltanteil gefahren. Daran sollte man bei der Planung immer denken, sonst kommt schnell in Zeitnot...
 
es ist doch ganz einfach:

es gibt ja -zig möglichkeiten, über die alpen zu kommen, und normalerweise sollte man eine variante wählen, die einen weder über- noch unterfordert.
wenn du also zuhause bei deinen touren kein fully brauchst, dann wirst du die alpenvariante so wählen, dass auch da kein anderes beik notwendig ist.
alles andere ist unvernünftig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zum Bike ist schon alles gesagt: Fully ist bequemer, aber nicht "notwendig". Gleiches gilt für Scheibenbremsen.

Zum konditionellen: wenn du es schaffst, den Winter durchzufahren, regelmäßig 5-6 Stunden pro Woche zu trainineren und dich halbwegs an Trainingspläne zu halten, solltest du schon nächstes Jahr konditionell so weit sein, einen normalen AlpenX mit 8.000-9.000 hm zu fahren. Die Anforderungen sind überschaubar, man hat ja den ganzen Tag Zeit und kann Pausen zwischendrin machen. Ich hatte mir das letztes Jahr bei meinem eigenen AlpenX konditionell wesentlich schlimmer vorgestellt. Ich musste nie im "roten Bereich" rumfahren.
 
Bin vor 11 Jahren in den Alpen mit einem MTB ohne Federung vorne/hinten unterwegs gewesen, dies Jahr teilweise die Strecken mit dem Fully gefahren. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Strecke z.B. von Bochetta di Forcola (nähe Stilfser joch) nach Bormio damals langsamer runter gefahren bin. Natürlich ist es mit dem Fully + Scheibenbremsen bequemer. Aber auch mit Spass machbar ist auch das andere, von der Haltbarkeit überhaupt kein Problem, im Verhältnis zu mir bist Du bestimmt ein Fliegengewicht:-)
 
Wow, bin erst jetzt wieder an den PC gekommen und scho sooo viele nette antworten, dankeschön.

Na dann brauch ich mir wohl keine allzugroßen Sorgen machen, ob das mit meinem neuen Bike auch klappt. Freu mich schon riesig auf das Ding. Wegen den Bremsen muss ich mir glaub ich weniger sorgen machen, das Bike hat die Formula Oro K18 drauf. Müsste reichen denk ich oder?

@ tvaellen:
Weil ich das Bike im Oktober schon bekomme (also voraussichtlich, bei Cube weiß man das ja nicht sooo genau :p), könnte es sehr gut sein, dass ich zumindest den Herbst durchfahr. Vorausgesetzt ich find jetzt endlich mal ne anständige Jacke. Winter weiß ich noch nicht, mal schauen.
Deiner Prognose zufolge bin ich ja konditionell gesehen ziemlich zuversichtlich, mal sehen wies dann im Juni oder so aussieht mit mir. Müsste jedenfalls theoretisch mit meinem neuen Bike noch besser drauf sein als jetzt, da ich momentan sämtliche Steigungen mit 24-Gang und wie gesagt zu großem Rahmen fahr - müsste sich schon auswirken.

So, das wars mal wieder. Freu mich auf weitere so nette und kompetente Antworten, wie sie in diesem Forum gegeben werden :).

Danke.
LG
 
hi,

bin seit 1999 bis 2007 mit hardtail auf transalp gewesen, dazu diverse mehrtagestouren in den alpen. bei meinen mitfahrern war auch die masse mit hardtail unterwegs.

ist wirklich kein problem, die heutigen hardtails sind ja auch immer besser geworden. nun habe ich auch ein fully, mit dem es letztes jahr auf transalp ging. ist bergab natürlich ein traum, mit hardtail muss man häufig etwas mehr "arbeiten" und besser schauen, welche linie man beim trail wählt. aber ist sicher kein "MUSS" ein fully zu fahren.

kondition über den winter "retten" ist sicher eine gute idee, aber übertreiben musst du's sicher auch nicht. das nächste frühjahr kommt bestimmt, und bei wärmeren temperaturen kannst du dein training ja schrittweise steigern und eben sinnvollerweise mal eine mehrtagestour zum testen von material etc. machen. danach weisst du ja, wo du stehst.

und ob nun 1500 hm, 1200 hm oder 2000 hm am tag - das ist egal. hauptsache, du hast deinen spass und geniesst die tour.

wenn die erste tour gelungen ist, kann's ganz schnell passieren, dass man das dann alle jahre wieder macht. transalp-virus :-)

ergo einfach gelassen angehen und keinen stress machen und dann im kommenden frühjahr schauen, wie der trainingsstand ist und welche strecke dazu passt und dich auch reizt.

viel spass,
elmar
 
Hallo Carina,

ein AlpenX mit Hardtail ist an sich kein Problem. Deine Oberschenkel sind dann die Federung, du wirst im Stehen (Hocke) fahren müssen. Das kann aber auch nerven. Probier mal aus, was deine Beine zu einer Abfahrt von 30 Minuten sagen, dann hast du die Antwort.

Kami
 
Auf 95% der Strecken wo du auffm HT stehst stehst du auffm Fully auch. Auf den andern 5% steigt die Durchschlaggefahr deutlich ;)

grüße
jan
 
Spartanisch (Hardtail mit Starrgabel) ist auch kein Problem.
Früher gab's nichts anderes und der Pannenteufel ist auf das Minimum reduziert......
 
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