Alu-Nippel: Es geht mal wieder nichts

garbel

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Hallo,

Geschichten aus der Werkstatt. Heute: Tolle Nippel

Wollte ein Runde mit dem RR drehen, komme in die Garage, Reifen hinten platt. Ab in die Werkstatt, Hinterrad raus, Reifen u. Schlauch runter. Während ich darauf wartete, daß die Vulkanisierpampe trocknet, um den Flicken draufzukleben, dachte ich mir, ich spann das Rad gerade schnell nochmal in der Ständer und gucke mal, wie es läuft.

Minimale Seitenschläge und ein Höhenschlag. Gut, zieh ich schnell raus, bis der Kleber getrocknet ist. Dann gings los, die schwarz eloxierten DT Alu-Nippel auf der linken Seite (Speichen DT Revos) machten keinen Mucks. 3/4 Umdrehung, nichts. Ich hab's gar nicht erst weiter probiert, über die andere Seite (Messingnippel, DT Comps) die Seitenschläge rausgeholt, den Höhenschlag gelassen, Flicken auf den Schlauch, Rad raus, Reifen drauf, Luft rein und ab dafür.

Ich befürchte, es läuft genauso wie beim Vorderrad: Ich komm nicht drumherum, die Speichen mit den Alu-Nippeln durchzuknipsen (und danach wieder Messingnippel zu verbauen) :(

Beim Aufbau natürlich die Speichengewinde in Leinöl getaucht. Das Laufrad ist jetzt ca. 4 Jahre in Gebrauch (ohne Dranrumgefummele)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, vielleicht solltest du breitere Reifen verwenden, um deine Höhen- und Seitenschläge einfach wegzudämpfen? Zumal wärest du dann noch schneller.
Im Ernst, was soll nach 4 Jahren vom (natürlichen) Leinöl übrig sein? Zersetzt sich das denn nicht?
 
Hallo,

Geschichten aus der Werkstatt. Heute: Tolle Nippel

Wollte ein Runde mit dem RR drehen, komme in die Garage, Reifen hinten platt. Ab in die Werkstatt, Hinterrad raus, Reifen u. Schlauch runter. Während ich darauf wartete, daß die Vulkanisierpampe trocknet, um den Flicken draufzukleben, dachte ich mir, ich spann das Rad gerade schnell nochmal in der Ständer und gucke mal, wie es läuft.

Minimale Seitenschläge und ein Höhenschlag. Gut, zieh ich schnell raus, bis der Kleber getrocknet ist. Dann gings los, die schwarz eloxierten DT Alu-Nippel auf der linken Seite (Speichen DT Revos) machten keinen Mucks. 3/4 Umdrehung, nichts. Ich hab's gar nicht erst weiter probiert, über die andere Seite (Messingnippel, DT Comps) die Seitenschläge rausgeholt, den Höhenschlag gelassen, Flicken auf den Schlauch, Rad raus, Reifen drauf, Luft rein und ab dafür.

Ich befürchte, es läuft genauso wie beim Vorderrad: Ich komm nicht drumherum, die Speichen mit den Alu-Nippeln durchzuknipsen (und danach wieder Messingnippel zu verbauen) :(

Beim Aufbau natürlich die Speichengewinde in Leinöl getaucht. Das Laufrad ist jetzt ca. 4 Jahre in Gebrauch (ohne Dranrumgefummele)

Der Felix sagt ja immer, dass er damit noch nie Probleme gehabt hätte...

Bei mir war´s schon mal nach einem Jahr so, dass nix mehr ging. Ich hatte allerdings Keramikpaste zum Einspeichen verwendet.

Hast du es mal mit einer Gripzange probiert? Das hat mich schon mal gerettet. Ich hatte so nahe wie´s geht am Nippel mit der Zange gegengehalten und dann mit dem sehr eng sitzenden Park Tool Nippeldreher die Nippel wieder lösen können.

Meine Zange hat zufällig auf der geriffelten Seite eine halbrunde Aussparung so dass ich auch keine Spuren in den schwarzen Speichen hinterlassen habe. :daumen:
 
tja leinöl... das verharzt und klebt dir die nippel fest, das ganze wird durch wärme beschleunigt.

benutz lieber fett
 
Ich hab ja für die Messingnippel (die sich prima drehen lassen) im selben Laufrad auch Leinöl verwendet, aber ich habe mittlerweile auch den Verdacht, daß die Kombination Leinöl-Alunippel das Verhängnisvolle ist.
 
Wenn du Messingnippel und Alu kombinierst, dann hast du bestimmt silberne Alunippes?! Diese (zumindest die DT) sind nicht eloxiert und somit auch schlechter gegen Korrosion geschützt.

Das kann´s schon sein.
 
Wenn du Messingnippel und Alu kombinierst, dann hast du bestimmt silberne Alunippes?! Diese (zumindest die DT) sind nicht eloxiert und somit auch schlechter gegen Korrosion geschützt.

Das kann´s schon sein.

die sind genau so eloxiert, jedoch ohne farbe.

leinöl ist schon von natur aus bitter/sauer, sollte es dann noch ausharzen, verranzt das öl logischer weise ...
das könnte echt der grund sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
die frage ist doch, wenn ihr alle dem leinöl die schuld geben wollt, wieso die identisch behandelten messingnippel problemlos laufen und die alunippel eben nicht. es müsste wenn dann bei beiden identisch sein, wenn es daran läge!

@garbel
alunippel sind eloxiert, aber was ist auf den messingnippeln? die kann man nicht eloxieren. liegt es vielleicht an eloxal vs. messing"farbe"? oder einfach nur blöd gelaufen?
 
hallo Garbel,

ich würde folgende Probleme sehen.
1. Aluminium
Ich weiß nicht welches Aluminium DT vor 4 Jahren eingesetzt hat. Früher wurden Legierungen eingesetzt (auch von uns), die wirklich weich waren und sich mit der Zeit festgefressen haben.
2. revolution
Zudem tordiert die revolution und auch unsere Laser sehr stark und müssen, wie hardflipper schrieb, gehalten werden. Ich benutzte dafür ne Kombi von cyclus Profi Schlüssel, der sehr flach baut und ner standard Zange, die dann im 2mm Bereich der Speiche angesetzt wird.
3. leinöl
Zudem fördert diese Leinölverklebung das tordieren , da ein höheres Losbrechmoment erforderlich ist. Besser ist bei Verwendung von Aluminiumnippel mit Fett im Felgenbett und an dem Speichengewinde. Öle waschen sich schneller aus und Fett bleibt meistens länger an Ort und Stelle und sorgt für langfristige Schmierung. Wenn du hohe Speichenspannungen fährst, ist ein vorzeitiges lösen der nippel auch sehr selten.

Lösung
Nippel Lösen wie in 2 beschrieben und dann neue wie in 3 beschrieben einsetzten.

gruss
Spokie von Sapim
 
Ich weiß nicht welches Aluminium DT vor 4 Jahren eingesetzt hat. Früher wurden Legierungen eingesetzt (auch von uns), die wirklich weich waren und sich mit der Zeit festgefressen haben.

genau wie heute ALU 7075 ( vermutlich -T6). Also das ziehmlich hochwertigste "Alu" für so etwas.
So windelweiche China Alu 2014 (einweg)Nippel habe ich auch schon gesehen.
 
Die sind Farblos Eloxiert.
Das Problem ist das die Korrosions schicht die durch das Eloxieren gebildet wird innen im gewinde zerstört bzw auf gerieben wird durch die spannung beim drehen. Wenn da kein schutz mehr ist kann ich mir vorstellen das der kram fest gammelt.
 
Die sind Farblos Eloxiert.
Das Problem ist das die Korrosions schicht die durch das Eloxieren gebildet wird innen im gewinde zerstört bzw auf gerieben wird durch die spannung beim drehen. Wenn da kein schutz mehr ist kann ich mir vorstellen das der kram fest gammelt.

Wenn dass so ist, wären sie doch wieder interessant. Ich hab schon fies vergammelte silberne Nippel gesehen. Außerdem schon hier auf Anfrage hin die Bestätigung bekommen, dass sie nicht eloxiert seien.

Ich habe mir schon überlegt bei fertigem Laufrad einfach wachs ind die Nippel zu schmelzen?! Höllen Aufwand aber bei einem teuren LRS wie z.B. King-Aerolite-Notubes könnte es sich lohnen.
 
hallo,
also das mit dem eloxieren von silbernen aluminiumnippeln von Dt kann zwar sein, glaub ich aber nicht. Ich frage mich dann warum denn die silbernen deutlich billiger sind als die schwarzen und bunten wenigstens in den Montageverpackungen. Da stimmt was nicht.
Zur info Sapim silberne Alunippel sind nicht eloxiert sondern nur poliert. Durch die feinere Oberfläche erhält man auch einen gewissen Schutz, jedoch nicht so gut wie eloxieren.

gruss

spokie von Sapim
 
Hi Klaus, kannst (darfst) du verraten wie die Nippel eloxiert werden?

Werden die einzel auf einen Drat aufgenommen oder als Schüttgut in einem Sieb eloxiert?

Gruß
 
klar kann ich

es gibt zwei Möglichkeiten wie du oben beschrieben hast.
in den USA gibt es ne firma die macht das einzeln, weil sie auf sowas spezialisiert sein sollen. Wir haben das mal probiert und haben einen herzinfarkt bekommen, als die rechnung kam. Aber schön waren die!

Also das ist normalerweise Schüttgut. Das sieht man auch an den kleinen silbernen kontaktpunkten die häufig dann auftreten.
So weit ich da richtig informiert bin, arbeiten Dt und wir mit dem gleichen eloxierer bei freiburg zusammen, kann mich aber auch täuschen. Der macht nach dem eloxieren dann noch ne optische Kontrolle. Dabei fallen dann nochmal 15% durch.

Falls jemand, jemanden kennt der Eloxierer ist und Lust auf ein paar Mio. nippel zum eloxieren hat, dann soll er sich mal bei mir melden.

Gruss

spokie
 
Vielen Dank erstmal an alle, besonders an Spokie für seine ausführlichen Tipps.

Ok, wenn es dazu kommen sollte, daß ich das Laufrad nochmal genauer zentriere, dann werd ich versuchen, die Speichen mit einer Zange fest zu halten. Zusätzlich werde ich ein paar Tage vorher ein Kriechöl oder Brunox oder dergleichen direkt vor die Nippel geben, welches dann durch die Zentrifugalkraft (hoffentlich) ein bischen in das Gewinde eindringt.

Bleibt noch die Überlegung, was zu machen ist beim neu Einspeichen - wenn es dazu kommt. Da gibt es ja nun viele Möglichkeiten. Normales Feinmechanikeröl auf's Gewinde oder Sprühwachs, oder erst ölen, dann wachsen oder erst wachsen oder doch mittelfesten Schraubenkleber oder oder oder. In ein paar Jahren wissen wir mehr ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank erstmal an alle, besonders an Spokie für seine ausführlichen Tipps.

Ok, wenn es dazu kommen sollte, daß ich das Laufrad nochmal genauer zentriere, dann werd ich versuchen, die Speichen mit einer Zange fest zu halten. Zusätzlich werde ich ein paar Tage vorher ein Kriechöl oder Brunox oder dergleichen direkt vor die Nippel geben, welches dann durch die Zentrifugalkraft (hoffentlich) ein bischen in das Gewinde eindringt.

Bleibt noch die Überlegung, was zu machen ist beim neu Einspeichen - wenn es dazu kommt. Da gibt es ja nun viele Möglichkeiten. Normales Feinmechanikeröl auf's Gewinde oder Sprühwachs, oder erst ölen, dann wachsen oder erst wachsen oder doch mittelfesten Schraubenkleber oder oder oder. In ein paar Jahren wissen wir mehr ;)

Ich glaube die Kapilarwirkung hat mehr Bedeutung als das bisschen Zentrifugalkraft beim Fahren. Aber mit Brunox und CO kann man bestimmt was erreichen.

Wenn man einen ganz flachen Nippeldreher wie den von PKlie nimmt, kann man auch sehr nahe am Nippel gegenhalten so dass wenig Torsion auftritt.

Viel Glück!
 
ich hab noch mal geschaut die Silbernen DT Alu Nippel sind wirklich nicht Eloxiert.
Hab ich mir wohl nur eingebildet oder hatte vom andern Hersteller mal welche Eloxiert in der Hand ka.

Mit den runden speichen festhalten hab ich auch immer Probleme erst recht wenn sie schwarz sind und der Kunde im Laden steht. Was für Zangen benutzt ihr dafür?
 
ich hab noch mal geschaut die Silbernen DT Alu Nippel sind wirklich nicht Eloxiert.
Hab ich mir wohl nur eingebildet oder hatte vom andern Hersteller mal welche Eloxiert in der Hand ka.

Mit den runden speichen festhalten hab ich auch immer Probleme erst recht wenn sie schwarz sind und der Kunde im Laden steht. Was für Zangen benutzt ihr dafür?

Ich benutze eine Gedore Gripzange. Die ist der Hit! Vor allem sind meine Speichen immer noch schwarz! Man sieht gar nix :daumen:

Diese hat zufällig auf einer Seite eine glatte Fläche und auf der anderen eine sanfte Riffelung. Da passt die Speiche gut rein und es wird nix verkratzt.

Man muss die Zange halt gut vorspannen. Sie hält die Spannung dann von alleine, ohne dass man während dem Zentieren die Zange wie´d Schwein zudrücken muss.

Das Bild ist nur ein Beispiel, ich habe eine andere. Auf Wunsch kann ich mal im Keller nachschauen und die Bezeichnung posten. Ist aber schon Asbach, was heissen soll, dass ein etwaiges Nachfolgermodell u.U. nicht mehr so gut geeignet sein könnte...
 

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leute sorry für das thema, aber ihr macht mir richtig "angst".
ich habe mir ein industry nine lrs geholt (mir gefallen sie) und habe richtig schiss das ich sie nicht mehr nachzentrieren kann (in ein bis zwei jahren).
es ist ja alu auf alu.
 
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