Andix - von Kolumbien nach Feuerland

ist schon krass, wie unterschiedlich die bevölkerung so drauf ist. und eben nicht nur einer, sondern gleich alle.
was mag wohl der grund für soviel unfreundlichkeit in bolivien sein ?
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Nicht unbedingt unfreundlich... würde eher sagen "reserviert". Natürlich gibt's auch viele Ausnahmen und wenn man mal etwas länger mit den Leuten redet, dann tauen sie schon auf. Aber für den hungrigen und durstigen Radler ist es halt frustrierend, wenn er voller Erwartung nach nem Ritt durch die trockene Wüste in ein Dorf kommt und dort dann einfach nix erreichen kann. Die wenigen verbliebenen Bewohner wissen natürlich, hinter welcher der identischen verblichenen blauen Holztüren sich eine Tienda verbirgt und wann es vielleicht Sinn hat, dort anzuklopfen. Und wenn man heut nix kaufen kann, macht mans halt morgen oder übermorgen.

Aber was solls... das "Versorgungsproblem" gehört halt zu Bolivien dazu. Wär ja auch langweilig, wenn alle Länder hier gleich leicht zu bereisen wären. Man gewöhnt sich irgendwann an die Geisterdörfer und an die Schnitzeljagd nach den Tiendas und deren Besitzern. Manchmal klappts und manchmal halt auch nicht.
 
Wow, man bekommt den Eindruck dass die Bolivianer dort irgendwie Fremdenfeindlich eingestellt sind. Auf dass ihr bald wieder Versorgungsmöglichkeit findet!
 
Die sind einfach nicht gewöhnt dass da kaufkräftige Touristen vorbeikommen. Was man selber nicht kennt, kann man schwer anderen anbieten. 2003 im Altiplano war ich teilweise der einzige Hotelgast. Morgens dann zum Frühstück sitzt man alleine in einem Raum, coca Tee ist meist kein Problem, aber möchte man Eier und Brot verschwindet der Gastgeber und muss die Produkte erst in der Nachbarschaft organisieren. Hat vor und Nachteile, die gute Seite war, dass die Leute einem nicht alles verkaufen wollen, als touri mal nicht das auszunehmende reiche mastschwein zu sein ist sehr angenehm.
 
Manchmal wär ich gern das "Mastschwein" und wurde mir für den doppelten ortsüblichen Preis einfach nur ein paar Eier in die Pfanne hauen lassen. Das hat bisher in etwa einem von zwanzig Altiplano Dörfern geklappt.

Ansonsten versteh ich die Tiendabesitzer auch nicht ganz. Wenn man sowieso schon am Existenzminimum knabbert (wer kann zieht in die Stadt), dann freut man sich doch über zwei hungrige Radlgringos, die einem den halben Laden leerkaufen würden. Warum macht man es ihnen so schwer, ihr Geld im Dorf zu lassen?
 
stuntzi schrieb:
Ansonsten versteh ich die Tiendabesitzer auch nicht ganz. Wenn man sowieso schon am Existenzminimum knabbert (wer kann zieht in die Stadt), dann freut man sich doch über zwei hungrige Radlgringos, die einem den halben Laden leerkaufen würden. Warum macht man es ihnen so schwer, ihr Geld im Dorf zu lassen?
genug zum leben scheinen sie zu haben. manch einem genügt das.
vielleicht schwer zu verstehen, wenn man selbst ständig von werbung und konsumgütern umgeben ist, aber nicht jeder strebt nur nach mehr und immer mehr.
nachvollziehen kann ich jedenfalls, wieso man fremden gegenüber dort eher skeptisch bis verschlossen eingestellt ist.
geh mal in unserem ach so zivilisierten und fortschrittlichen deutschland als schwarzer oder moslem in ein rückständiges, bayrisches bergdorf. da wirst du auch nicht mit offenen armen empfangen. und wenn es da nur einen laden gibt, und der grad nun mal zu hat, werden die auch den teufel tun und für dich öffnen, geschweige denn dass dich irgendwelche privatleute gastfreundlich empfangen.
 
Rückständige, bayrische Bergdörfer?! In welchem Jahrhundert warst du denn das letzte Mal dort? (Fängt schonmal damit an, dass wir hier auf dem Berg oben gar keine Dörfer haben, maximal 1,2 Bauernhöfe oder Almen.) Gucken werden die Leute natürlich immer, sobald jemand auftaucht der so völlig anders aussieht als der Durchschnitt. Normal. Und wo ist das nicht so? ^^ Aber feindselig? Habe ich auf den Almen hier und in Österreich noch nie mitbekommen, im Gegenteil.
Oft macht einfach der Ton die Musik.
 
Man sollte sehr schnell klar stellen, das man kein Amerikaner ist.
In Chile wurden die Leute sehr schnell freundlicher, sobald man erwähnt hat das man aus Europa kommt.
Warum das so ist, brauche ich nicht zu erwähnen.
 
Es ist aber schon ein Unterschied, wenn man sieht, dass da gerade Leute kommen, die mit dem Rad ein paar hundert km durch die Wüste gekommen und am Verhungern/Verdursten sind.
Shackleton haben die nicht gerade als aufgeschlossen geltenden Männer in der Walfangstation in Stromness/Südgeorgien seinerzeit auch mit offenen Armen gefangen - weil jeder wußte, was die Mannschaft gerade hinter sich haben muss (habe da gerade ein Buch gelesen).
 
@rayc
Man sollte sehr schnell klar stellen, das man kein Amerikaner ist.
In Chile wurden die Leute sehr schnell freundlicher, sobald man erwähnt hat das man aus Europa kommt.
Warum das so ist, brauche ich nicht zu erwähnen."

Jo, besonders die Ureinwohner werden sich noch gerne an die Conquistadores aus dem fernen Europa erinnern. Von da
nahm nämlich fast alles Gute auf dieser Welt seinen Lauf. Da waren die USA noch gar nicht richtig erfoscht.:D


 
Wer freiwillig hunderte von kilometern durch die Wüste radelt, wo es eigentlich nichts gibt, stösst halt auf Unverständnis, wo es doch Autos gibt! Vor allem, da sich die Gringos das ja leisten könnten, im Gegensatz zur lokalen Bevölkerung.
Es ist einfach eine völlig andere Welt dort oben, nicht ohne Grund wird man ausserhalb der Minen keinen Europäer treffen, der hier wohnt.
 
Warum kann man eigentlich nicht zitieren?
Also dann mal so

Zitat: Das muss nicht in Bayern sein. In unserem schwäbischen Dorf

Nur mal zur Klarstellung, Schwaben liegt in Bayern.
Bayern ist ein Bundesland und Schwaben ein Regierungsbezirk in Bayern.

Und ich denke, dass das dem Wayne bekannte "rückständige, bayrische bergdorf" eher Abneigung gegen ihn mit seinen Ansichten hat und Farbige und Moslems friedlich zusammenleben.

@wayne: Von welchem Bergdorf sprichst du eigentlich? Übrigens, rückständig bist du selbst, es gibt seit langem Groß- und Kleinschreibung!
 
Warum kann man eigentlich nicht zitieren?
Also dann mal so

Zitat: Das muss nicht in Bayern sein. In unserem schwäbischen Dorf

Nur mal zur Klarstellung, Schwaben liegt in Bayern.
Bayern ist ein Bundesland und Schwaben ein Regierungsbezirk in Bayern.

Und ich denke, dass das dem Wayne bekannte "rückständige, bayrische bergdorf" eher Abneigung gegen ihn mit seinen Ansichten hat und Farbige und Moslems friedlich zusammenleben.

@wayne: Von welchem Bergdorf sprichst du eigentlich? Übrigens, rückständig bist du selbst, es gibt seit langem Groß- und Kleinschreibung!

Zitieren geht nicht um solche Streitereien zu unterbinden.

Im übrigen erschreckend wie sich manche sofort auf den Schlips getreten fühlen.

@stuntzi: Die letzten Tage waren Bildtechnisch bisher das absolute Highlight! Bin gespannt wie das noch getopt wird :)
 
@Agamedeon , Oh mann, vielleicht wars ja nur EIN Beispiel? Jetzt fang hier bloss keine Grundsatzdiskussion an.

Man könnte auch ein Dorf in der Eifel, Hunsrück, Ostfriesland, Thüringerwald, Champagne, Provence, Lappland oder Timbuktu nennen. Halt überall da wo die Einheimischen nicht so oft mit Fremden in Berührung kommen.
 
Meine Erfahrung mit zb. (bitter armen) osteuropäischen Bergdörfern war, daß sie mir förmlich das Essen hinterhergetragen haben.
Sie waren der Meinung, wer freiwillig zu Fuß bei ihnen vorbeikommt, muß entweder verrückt oder völlig mittellos sein. Aber auf jedenfall hungrig.
 
So hab euch eingeholt mit dem lesen, das war nicht so anstrengend.
Überholen geht zum Glück nicht.

Hi Zorro,
ein kleines Früstück für die Gepäcktaschenspionin. Hat sie auch mal verdient.
Falls was überbleibt darf Sie es mit Dir teilen.

Hut ab, vor euch beiden.
Und das echt cool gebloggt mit Worten und Bilder.
Danke
 
In Chile gibt es bei -24.627222,-70.404167 das "very large telescope" ^^

Wie macht ihr das denn in den nächsten Monaten ? Zwischen Chile und Argentinien rumpendeln,
oder die schönsten Flecken Argentiniens entdecken ?
Ich bin besonders auf Argentinien und seine Menschen gespannt, da habe ich kein richtiges Bild von.
 
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