Andix - von Kolumbien nach Feuerland

Wenn ich nichts übersehen habe, zumindest hat auch die Forensuche nicht weiter geholfen, dann fehlt als Abrundung zu diesem Reisebericht noch die Darstellung "der anderen Seite". Ich habe ihn heute nur durch Zufall gefunden und bislang nur stichprobenhaft gelesen, den Blog von Janie Oates:

https://janieoates.wordpress.com/

Der Bericht hat einen deutlich anderen, persönlicheren Schreibstil, der sich für mein Empfinden sehr gut lesen läßt. Viel Spaß bei der Lektüre.

Gruß
Guido
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Ach ist das toll. Bin damals irgendwo bei Page 50 ausgestiegen und habe nun die letzten Wochen nachgeholt. Toll toll toll...

Danke für die unglaublichen Bilder und das mitnehmen auf diesen Kontinent. Und Hut ab vor der Leistung..:daumen:

In Tasmanien bleib ich nun live dran..
 
Hallo Stuntzi!

10.09. Camp bei "Lallapata", 4000m
Wir bleiben eine Nacht in Urcos, aber auch am nächsten Morgen sieht der Wetterbericht nicht besser aus: Sonne in den Tälern, Sauwetter mit Schneefall und Gewitter auf den Bergen. Schade... die Trails am "Ausangate" hätt ich schon gerne noch mitgenommen. Aber wenn man nix sieht und nur drei Tage lang bei Minusgraden in den Wolken rumstochert, bringt das irgendwie auch nix. Ausangate abgesagt... das wars dann wohl mit Singletracks in Peru.

Schade, dass das damals bei Euch mit den Trails um den Nevado Ausangate nicht geklappt hat. Wir sind seit Anfang September mit den Bikes in Peru unterwegs. Gestern kamen wir von einer viertägigen Umrundung des Apu Ausangate zurück nach Pitumarca. Trotz Regenzeit hatten wir ganz ordentliches Wetter. Es war schlicht genial, mit das Beste, was ich bisher auf dem Bike erleben durfte.

Es ist nicht meine Absicht, den Thread hier zu kapern, aber wenn Du wünschst, könnte ich ein paar Bilder der Ausangate-Runde hier einstellen. Zur Vervollständigung quasi...

Gruß LUTZ
 
Immer her mit dem Ausangate... Bilder und Story bitte. Der steht schon noch auf meiner Liste. Die Runden bei Huaraz und vor allem der Huayhuash waren zwar ein mehr als adäquater Ersatz, aber man kann ja nie genug große peruanische Berge umrunden... :)
 
Immer her mit dem Ausangate... Bilder und Story bitte.

Bikepacking-Runde um den Nevado Ausangate

Wir sind im Rahmen einer mehrmonatigen Tour von Cusco kommend eine Runde um den Nevado Ausangate (6384m) geradelt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ausangate

Auf bikepacking.com

https://bikepacking.com/routes/ausangate-traverse/

wird eine Traverse in Süd-Nord-Richtung von Pitumarca nach Tinqui beschrieben. Wir wollten den Berg aber explizit umrunden und in unsere Runde auch den Regenbogen-Berg „Montaña de siete colores“ einbauen. Dieser wird von Cusco aus als Tagestour stark beworben. Mehrere Hundert Menschen täglich werden hier heraufgekarrt, steigen auf rund 4800m aus dem Bus und laufen das letzte Stück nach oben zum Winicunca-Gipfel auf etwas über 5000m. Die benachbarten Täler überbieten sich im Pistenbau, so dass sich auf beiden Seiten mittlerweile Pisten bis kurz vor den Gipfel befinden. Die Mehrzahl der Touranbieter wählt derzeit (Stand Herbst 2019) die Strecke über Cusipata, das näher an Cusco liegt.

Die Strecke über Pitumarca ist weniger frequentiert. Ein Grund mehr für uns, unsere Runde um den Ausangate dort zu starten.

Also radeln wir gemütlich in zwei Tagen von Cusco über Urcos nach Pitumarca. Sehenswert auf der Strecke entlang der Hauptstraße sind mehrere Barockkirchen und die bunten Trachten der Frauen dort. Die Hutmode ähnelt einem Bistrotisch mit Wolltischdecke...

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2019-11-17 - Pitumarca - Unterer Parkplatz des Montaña de siete colores (4510m)

Pitumarca liegt auf knapp 3600m. Obwohl wir nach mehreren Monaten in Peru ganz ordentlich akklimatisiert sind, wollen wir nur rund 34 km bis zum „unteren“ Parkplatz des Montaña de siete colores auf etwas über 4500m radeln und dort übernachten. Dieser Parkplatz war bis vor kurzem der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Regenbogenberg, mittlerweile führt die Piste noch ein Stück weiter, ist aber offenbar noch nicht bei OSM verzeichnet. Die Strecke führt zunächst von Pitumarca flach das Tal hinein nach Osten. Den Pistenabzweig müsste man nicht beschildern, zu offensichtlich ist die Farbe des Fahrbahnbelags. Im Regen kommen wir auf dem trostlosen Parkplatz an, die Bretterbuden sind verlassen, nur das Ticket-Office ist noch von drei Jungs besetzt. Wir erklären Ihnen, dass wir erst morgen zum Regenbogen-Berg wollen. Angesichts des anhaltenden Regens schlagen wir unser Zelt kurzerhand in dem großzügigen Toilettenhäuschen auf. Dann ist der Weg für den nächtlichen Toilettenbesuch auch nicht so weit...?
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Mehrere Monate in Peru? Cool... was seit ihr sonst noch geradelt? Und alles mit Zorrocarry, so wie's aussieht... :)

In der Regenzeit ist's aber schon arg mutig... jetzt wäre wohl eher die Flucht in den Süden, mindestens nach Chile angesagt.
 
Mehrere Monate in Peru? Cool... was seit ihr sonst noch geradelt? Und alles mit Zorrocarry, so wie's aussieht... :)

Wir sind Anfang September nach Lima geflogen, haben dort Freunde besucht und sind per Bus weiter nach Huaraz. Dort haben wir unsere Radeltour gestartet. Ein paar Eckpunkte:

- Cordillera Blanca Northern Loop inkl. Laguna Paron und Laguna 69

- über den Pastoruri-Gletscher nach La Union

- weiter über Baños und durch die Cordillera Huayhuash nach Oyon

- von Oyon nach Cerro de Pasco per Colectivo (die Strecke war eine einzige staubige Baustelle). Meine Frau wollte unbedingt nach Cerro de Pasco, das „Loch“ anschauen

- per Bus nach Huancayo

- weiter per Rad über Ayacucho nach Abancay

- vier Tage Wanderung nach Choquequirao und zurück (sehr lohnenswert, aber das Bike ist in dem Gelände fehl am Platz, wussten wir aber schon vorher)

- Salkantay-Trek nach Santa Teresa (gleichfalls sehr lohnenswert, auch wenn wir den Weg nicht ganz so flowig erlebt haben, wie Du ihn beschreibst). Das mag aber auch daran liegen, dass jeden Tag Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Maultiere den Pass überqueren und der Weg teilweise entsprechend aussieht. Übrigens die heißen Quellen am Einstieg zum unteren Teil gibt’s nicht mehr...

- Hidroelectrica - Aguas Calientes - zwei Tage Machu Picchu und zurück (ohne Bikes)

- über den Abra Málaga nach Ollantaytambo

- Valle Sagrado mit den Salzminen von Maras (sehr beeindruckend) und Moira

- ein paar Tage Sightseeing und lecker essen in Cusco inkl. Visaverlängerung für Peru. Drei Monate sind einfach zu kurz!

- Rainbow-Mountain und Runde um den Nevado Ausangate

- ...


In der Regenzeit ist's aber schon arg mutig... jetzt wäre wohl eher die Flucht in den Süden, mindestens nach Chile angesagt.

In der Tat, es regnet jeden Nachmittag. Wir wollten eigentlich Freunde in La Paz besuchen. Sie raten uns jedoch dringend von einem Besuch ab, die Lage ist noch immer sehr angespannt, auch das Auswärtige Amt spricht eine Reisewarnung für Bolivien aus. Dann eben direkt weiter nach Chile und Argentinien. Dort werden wir sicherlich einen größeren Sprung machen um in Patagonien zur passenden Jahreszeit zu sein. Was freu ich mich jetzt schon auf den Wind dort unten...
 
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2019-11-18 - Rainbow Mountain - Abra Warmisaya - Camp bei der Laguna Ausangatecocha (4650m)

In der Nacht hat der Regen irgendwann aufgehört. Dachten wir jedenfalls. Am anderen Morgen stellen wir fest, das der Regen in Schnee übergegangen ist. Wir wachen im Winterwonderland auf. Die komplette Landschaft unter eine Neuschneedecke gehüllt. Ein toller Anblick!

Um 7Uhr kommen die ersten Tourbusse und halten für einen Pitstop an unserem Toilettenhäuschen. Höchste Zeit also, dieses zu räumen, bevor die verschlafenen Touristen, die vor Stunden in Cusco losgefahren sind, über unser Zelt stolpern. Die Jungs vom Kassenhäuschen sind natürlich auch schon wieder am Start. Mangels Wechselgeld kaufen wir nur ein Ticket (10 Soles), das andere sollen wir bei unserer Rückkehr kaufen. Wir binden Ihnen nicht auf die Nase, dass wir einen anderen Weg einschlagen wollen und hier nicht mehr vorbei kommen werden. Die neue Piste führt noch ein paar Kilo- und Höhenmeter weiter bergauf. Auf einem gut 4760m hoch gelegenen Parkplatz ist dann Schluss. Hier stehen einige Tourbusse, ein paar Arrieros bieten ihre Pferde an.

Wir grüßen freundlich und radeln auf dem Wanderweg weiter. Scheint niemand was dagegen zu haben. Unsere diesbezüglichen Informationen im Vorfeld waren widersprüchlich. Umso besser. Neben keuchenden Bus-Touristen schieben wir die Räder bis zu einem weiteren Checkpoint kurz unterhalb des Passes. Hier sind nochmals 5 Soles pro Person fällig. Wir sollen die Räder hier abstellen. Wir erklären, dass wir die Räder nicht mit hoch in den Pass nehmen wollen, sondern etwas weiter oben seitlich ablegen und später einen anderen Weiterweg einschlagen wollen. Die junge Dame zeigt sich einverstanden.

Gesagt getan, wir passieren den Checkpoint, legen die Räder etwas abseits ab und besteigen zusammen mit Hunderten anderen Menschen den Montaña Winikunka. Wie ein Lindwurm zieht sich eine Menschenschlange von der anderen Seite nach oben. Am Gipfelgrat werden Getränke verkauft, Fleischspieße gegrillt, Alpakas mit Sonnenbrille als Fotomotiv angeboten, Tausende Selfies geschossen, der reinste Jahrmarkt. Offenbar wird der Rainbow-Mountain zu einer weiteren Top-Sehenswürdigkeit in Peru aufgebaut.

Wir reihen uns in die Schlange für das obligatorische Gipfelfoto ein. Dann wird uns der Rummel zu viel. Nix wie weiter, der Ausangate ruft...
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2019-11-18 - Camp an der Laguna Ausangatecocha - 4650m



Kaum schieben wir die Räder über den nächsten Hügel, sind wir für den restlichen Weiterweg allein unterwegs. Unter der Westflanke des Wasaqucha geht es an zwei Lagunen vorbei einige Höhenmeter bergab. Bereits sichtbar ist die Schiebestrecke 200hm hinauf zum Abra Warmisaya auf 4985m. Der Weg ist recht steil und wir sind ordentlich am Keuchen. Doch der Blick auf die vergletscherte Flanke des Ausangate entschädigt für alle Mühen. Die Abfahrt hinunter ins Tal führt an einer Lodge vorbei, doch diese ist jetzt - Mitte November - geschlossen. Wir wechseln auf die andere Seite des Tals um ein paar Höhenmeter zu sparen. Dort müssen wir genau auf den Weiterweg achten, denn viele Alpakapfade führen in alle Richtungen. Vorbei an Almen, in denen Menschen leben wie in vergangenen Zeiten, führt uns der Weg jetzt auf und ab direkt an den Fuß des Ausangate. Unter dem riesigen Gletscher stehen bereits Zelte einer geführten Wandergruppe aber Platz gibt es genug. Flávio, der Tourguide, dreht noch eine wackelige Runde mit dem Rad meiner Frau.

Nach dem Zeltaufbau und Kochen regnet es, Zeit zum Schlafen, es ist schließlich auch schon kurz vor 20 Uhr.
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2019-11-19 - Hüttencamp in Upis - 4426m

Unter der gewaltigen vergletscherten Südflanke (Südhalbkugel!) des Ausangate schieben wir am nächsten Morgen unsere Räder auf einen weiteren knapp 4900m hohen Pass. Der Anblick lässt Anstrengung und Höhe fast vergessen. Immer wieder donnern Eismassen ins Tal, ein ordentliches Getöse. Bei der anschließenden Abfahrt müssen wir uns konzentrieren, beim Fahren den Blick auf der Fahrspur zu halten. Zu verlockend sind die Ausblicke, doch wir wollen keinen Sturz riskieren.

Etwas weiter unten treffen wir auf einfache Hirtenbehausungen, die an schönen Lagunen liegen. Die Hirten treiben jeden Morgen ihre Alpakas auf die Weiden ringsum, abends werden die Tiere wieder heimgeholt. Die Wolle wird von Hand gesponnen und zu Mützen, Schals, Tüchern etc. verarbeitet und an Touristen verkauft. Strom gibt es - wenn überhaupt - nur per Solarpanel. Was ein Leben auf deutlich über 4000 Meter.

Auch die schönste Abfahrt ist einmal vorbei. Am Abfluss einer Gletscherlagune furten wir über den Fluss. Wir wollen auf jeden Fall noch bis Upis kommen, sonst wird der morgige Tag zu lang. Das Wettermuster der vergangenen Tage wiederholt sich: Morgens meist noch ein paar Wolken, die bald nach Sonnenaufgang verschwinden. Im Tagesverlauf dann zunehmende Bewölkung und am frühen Nachmittag dann Schauer oder Gewitter. Dann verwandeln sich die Wege in wahre Schlammpfuhle.

Wir fahren bei Regen in den trostlos wirkenden Weiler Upis ein. Ganze vier Menschen und über hundert Alpakas wohnen hier. Es gibt strohgedeckte Hüttchen mit Matratzen zu mieten. Statt der Matratzen bauen wir lieber unser Zelt in einem der Hüttchen auf. Abends bringt uns unser „Vermieter“ samt Frau noch das zuvor bestellte Abendessen vorbei: Arroz con huevo, also Reis mit Spiegelei. Wir stellen den Wecker auf 4 Uhr, kein Problem, wenn man abends bereits um 7 Uhr ins Bett geht.
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Zunächst bitte ich die Verzögerung im Bericht zu entschuldigen. Wir sind derzeit im Vulkan- und Canyongebiet östlich von Arequipa auf der Bikepackkng-Runde „Camino del Puma“ unterwegs, dort hatten wir tagelang kein Netz.

Nun aber weiter mit der Ausangate-Umrundung:

2019-11-20 - Abra Campa - 5050m

Heute liegt eine lange Strecke vor uns, wenn wir es zurück nach Pitumarca schaffen wollen. Um 6 Uhr haben wir unsere Siebensachen zusammengepackt und sind startklar. Durch den Nebel sehen wir blauen Himmel, es verspricht ein guter Tag zu werden!



Wir schieben und fahren durch den sich lichtenden Nebel. Die Landschaft und die Stimmung erinnert an die schottischen Highlands. ‚Moment wir sind doch in Peru' die Alpakas sprechen gegen Schottland. Als wir um eine Ecke biegen und die Nordflanke des Ausangate vor uns auftaucht, besteht kein Zweifel mehr. Wir sind nicht in Schottland sondern bei Kaiserwetter in Peru!



Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus... die Höhe, das Schieben der Räder bemerken wir kaum, so zieht uns die Landschaft in ihren Bann. Immer wieder tauchen neue Eisriesen auf, den Vordergrund schmücken tausende kleiner Seen. In einigen davon staksen Flamingos auf Futtersuche.



Der Trail führt gut fahrbar hinab in ein Tal. Dort beginnt die Schiebestrecke rund 500hm hinauf zum rund 5050m hohen Abra Campa. Auch wenn die Luft knapp ist, so ist der Trail auch bergauf teilweise fahrbar und auf grasigen Passagen bestens markiert und hergerichtet. Ist das noch S0 oder schon S-1 (minus eins)? ?



Wir treffen auf eine Hirtin, die uns versichert, dass es heute Nachmittag nicht regnen wird. Als Dank für diese Wettervorhersage kaufen wir ihr noch zwei schöne farbige Mützen aus Alpakawolle ab. Das Geld war gut investiert, denn die Hirtin sollte mit ihrer Wettervorhersage recht behalten.

Der letzten Aufschwung zur Passhöhe hoch über dem Talboden schieben wir komplett. Nirgends muss das Rad getragen werden. Um die Mittagszeit erreichen wir die Passhöhe auf 5050m.
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2019-11-20 - Pitumarca - 3590m



Wir können uns kaum losreißen von dem beeindruckenden Bergpanorama auf den gegenüberliegenden Sechstausender Hatun Uma und seine Nachbarn. Doch die Abfahrt ruft, also Sattel runter und Dämpfer auf. Der Weg führt gut fahrbar über einen traumhaften Wiesentrail bergab. Immer wieder müssen wir anhalten und weitere Fotos schießen. Im Talgrund angekommen sind wir durch einen Fehler des Chefnavigators auf der falschen (westlichen) Seite des Flusses. Von hier aus könnte man den Wanderweg über den Abra Palomani wieder zur Laguna Ausangatecocha, an der wir vor zwei Tagen übernachtet hatten. Der Fluss befindet sich nun dummerweise zwischen uns und der Piste (auf der Ostseite des Tales), die weiter talwärts Richtung Pitumarca führt.



Wir suchen bereits nach einer Furt durch die eiskalten Fluten, als ein Hirte uns zeigt, dass es weiter flussabwärts eine Brücke gibt. Schließlich kommen wir trockenen Fußes über den Fluss.



Nun rollen wir durch Hirtensiedlungen und Alpakaherden das Tal hinab. Den Abzweig zur Laguna Sibinacocha lassen wir links liegen. Im Dorf Chilica können wir noch ein paar Muffins und etwas zu trinken kaufen. Die Gegenanstiege der Piste ziehen uns die restliche Energie aus den Beinen. Müde, dreckig, aber glücklich erreichen wir bei Einbruch der Dunkelheit Pitumarca. Ausangate-Umrundung geschafft, ein tolles Erlebnis, zur Nachahmung unbedingt empfohlen!

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
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Absolut toller Bericht mit super Fotos. Ein Bisschen verrückt seid Ihr aber schon zur Regenzeit...

Tja, es ging zeitlich nicht anders. Wir kamen Anfang September im Peru an und wollten noch einige weitere Highlights in Peru besichtigen bzw. beradeln. Peru ist erstens ziemlich groß und zweitens unglaublich vielfältig und spannend. Deshalb sind wir froh, hier mehrere Monate zubringen zu können...
 
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