Ansprechverhalten Votec Air ^2

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Hallo,
mal ne Frage zum Anprechverhalten der GS4 Air ^2:
wenn man alle Möglichkeiten der äusseren Pflege ausgeschöpft hat (Brunox, Abstreifringe fetten) - kann man evtl. das Ansprechverhalten im Inneren der Gabel noch verbessern?
Ich mein, Abstreifringe hin oder her, aber soo eng sitzen die nich auf. Grössere Probleme dürften doch aber die Dichtungen sein, die schliesslich die Luftkammern dichthalten sollen und dementsprechend stramm in der Dämpfer-/Federeinheit sitzen. Hat dort schon mal jemand versucht zu optimieren? Evtl. Oberfläche bearbeiten, anderen Dichtungen, Fette, Öle oder gar die Laufflächen nitrieren?
Bitte keine Antworten wie 'schmeiss weg', 'kauf ne Fox', 'zum Eisdielencruisen reichts' - kennt man, war mal Mode, muss kein Mensch mehr haben.
Gruß
Ingo
 
Benutze KEIN Brunox, erstens hilft es nur kurzfristig und zweites kann es das Fett an den Gleitlagern abwaschen. Du mußt ncht die Abstreifringe (die Blauen) fetten, sondern die Standrohre und natürlich regelmäßig die Gabelwartung durchführen (dabei die Gleitlager fetten).

Was nutzt Du für ein Fett?

gruß Torsten
 
Hi,
Wartung nehm ich regelmässig mit dem original Votec-Fett vor. Sprich Standrohre, Gleitbuchsen und Abstreifringe reinigen und fetten. Brunox nehm ich eigentlich nie soviel, dass es was auswaschen könnte - leicht einsprühen und sogar noch leicht mit nem Lappen verreiben. Aber wie schon angesprochen, nehm ich an, dass über diese Komponenten gar nicht die grösste Reibung entsteht, sondern eher über die 'Innereien' - im speziellen die O-Ringe, die die Luftkammern abdichten. Hast du da mal ne Wartungs- und/oder Tuningsvorschlag?
Den größten Erfolg würde ich dem Nitrieren der Laufflächen zuschreiben (allerdings auch den größten Kostenfaktor).
Könnte man andere Dichtungen nehmen (X-Ring? Anderes Material)? Kann man die Lauffläche evtl. anrauen (1200er Korn) um die Reibung bei gleicher Dichtigkeit zu verringern?
Hat schonmal jemand an so Lustigkeiten wie das Implementieren einer SPV-Kammer, wie es Cannondale mit ihrer Lefty macht, gedacht? Ist nur ne Idee, bei der die Kosten noch nicht berücksichtigt wurden.

Gruß

Ingo
 
Pueppchen schrieb:
Hi,
Wartung nehm ich regelmässig mit dem original Votec-Fett vor. Sprich Standrohre, Gleitbuchsen und Abstreifringe reinigen und fetten. Brunox nehm ich eigentlich nie soviel, dass es was auswaschen könnte - leicht einsprühen und sogar noch leicht mit nem Lappen verreiben. Aber wie schon angesprochen, nehm ich an, dass über diese Komponenten gar nicht die grösste Reibung entsteht, sondern eher über die 'Innereien' - im speziellen die O-Ringe, die die Luftkammern abdichten. Hast du da mal ne Wartungs- und/oder Tuningsvorschlag?

Als an den Luftkammern würde ich nix machen. Das ist ein geschlossenes System. Wenn Du das Aufmachst, kann es Dir passieren, daß Du es nicht mehr richtig Dicht kriegst. Innendrin sind eh nur Gummiringe um die Kolbenstangen. Eventuell kannst Du das Ventil abschrauben (ACHTUNG: Luft vorher ablassen) und etwas Öl einfüllen, sollte dünnflüssig sein).

Größte Reibung entsteht aber an den Gleitlagern und nicht in der Luftpatrone.

Gruß Torsten
 
Naja, so richtig geschlossenes System isses ja nich. Die Zugänglichkeit ist ja doch schon relativ hoch durch die Verwendung der Schraubkappen, die mit dem Werkzeug für z.B. das Schwingenlager entfernt werden können. Macht ja auch Sinn, weil die Ringe verschleissen/sich setzen und ggf. ausgetauscht werden müssten (nix anderes machen ja Votec/Fox/RockShox/etc. beim Service). Und wenn du mal nur das ausgebaute Standrohr mit der Federeinheit im befüllten Zustand ausbaust und dann mal versuchst, es einzudrücken, merkst du schon, dass auch dort ein gewisses Losbrechmoment vorhanden ist. Alles in allem strebe ich halt an, das gesamte Moment zu minimieren, an welchen Stellen es auch auftritt. Verringert dünneres Öl das Losbrechmoment? Warum? Weil ein leichter Film auf der Lauffläche ist und dünneres Öl ein geringeres Losbrechmoment ergibt?

Ingo
 
Pueppchen schrieb:
Naja, so richtig geschlossenes System isses ja nich. Die Zugänglichkeit ist ja doch schon relativ hoch durch die Verwendung der Schraubkappen, die mit dem Werkzeug für z.B. das Schwingenlager entfernt werden können. Macht ja auch Sinn, weil die Ringe verschleissen/sich setzen und ggf. ausgetauscht werden müssten (nix anderes machen ja Votec/Fox/RockShox/etc. beim Service). Und wenn du mal nur das ausgebaute Standrohr mit der Federeinheit im befüllten Zustand ausbaust und dann mal versuchst, es einzudrücken, merkst du schon, dass auch dort ein gewisses Losbrechmoment vorhanden ist. Alles in allem strebe ich halt an, das gesamte Moment zu minimieren, an welchen Stellen es auch auftritt. Verringert dünneres Öl das Losbrechmoment? Warum? Weil ein leichter Film auf der Lauffläche ist und dünneres Öl ein geringeres Losbrechmoment ergibt?

Ingo

ich dachte beim Öl einzig und allein an die Schmierung. Wenn die Dichtungen trockenlaufen, ergibt sich ein Widerstand....

Dachte auch an das Öffenen von oben. Natürlich..., man kann es ja von unten öffen, um z.B. den Federweg zu verstellen.
 
Also, das beste Ansprechverhalten hat eine optimal glatte Fläche, und ausserdem muss sie auch glatt sein weil die Ringe sonst nicht dichten (bzw. abgeschliffen werden).
Sicherlich ist es bei allen Luft-Systemen das Problem, dass sie eben nicht vollständig im Ölbad laufen können und deswegen einige Dichtungen gezwungenermassen mehr oder weniger trocken laufen (vor allem, wenn auch noch mit Luft gedämpft wird wie bei einigen Votecs).
Bei Votec kommt dann noch dazu, dass die Gabeln einen relativ grossen Standrohrdurchmesser haben, was dazu führt dass die Losbrechkräfte sowieso gross sind (Losbrechmoment ist so ein Unwort, Momente gibt es nur da wo sich was dreht).
Mein Tipp: Alles mal auseinander nehmen und gucken, ob irgendwo was ganz trocken läuft. Wenn ja, dann fetten, oder versuchen gleichgrosse Teflonimprägnierte O-Ringe zu bekommen (sind aber schweineteuer). Die dürfen dann aber nicht mehr gefettet werden, sonst quillt das Zeug.
Teflonspray hilft nur kurzzeitig.
 
Aha!
Ist es also wirklich so, dass die Oberfläche glatt sein muss? Dann müsste doch polieren der Oberfläche einen Vorteil bzgl. der Laufeigenschaften haben, oder?
Wenn die Ringe nicht Trockenlaufen dürfen, sollten sie dann gefettet eingebaut werden? Ok, im Federbereich wird die Dichtung einseitig mit dem Öl geschmiert, aber von der anderen Seite? Und im Dämpferbereich ist auch kein Öl, welches Schmierung sicherstellt.

Ingo
 
Floh schrieb:
Bei Votec kommt dann noch dazu, dass die Gabeln einen relativ grossen Standrohrdurchmesser haben, was dazu führt dass die Losbrechkräfte sowieso gross sind (Losbrechmoment ist so ein Unwort, Momente gibt es nur da wo sich was dreht).

Ohne schlau********n zu wollen, aber Momente treten nicht nur bei Rotationen auf - daher ja die Einschränkung Drehmoment bei Rotationen. Prinzipiell ist es einfach ein Kräftepaar, welches entgegengesetz wirkt - hier halt die Kraft, die auf den Kolben wirkt und die Kraft, die durch den 'festsitzenden' Ring aufgebracht wird. siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Moment_(Physik)

Ingo
 
So, gerstern nochmal auseinandergehbt das gute Stück. Die Losbrechkraft tritt def. am Druckkolben auf und nicht an den Gleitringen der Tauchrohreinheit. Werde jetzt mal versuchen, die Gleiteigenschaften an der Stelle zu verbessern.

Ingo
 
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