Anziehwahnsinn oder warum ich nach einer Stunde erst einen Kilometer gefahren bin

Ich weiß nicht, wenn ich "nur" eine Runde mit Freunden drehe, dauert es genau 5 min..

Rad weiß ich eh dasses passt, steht bei mir im Zimmer, Alte Jeans an, Kemmelback liegt gepackt (Multitool, Schläuche, Multiriegel) im Eckerl, Halbschale eingepackt, Goggle aus der Hülle und ab dafür.

Alles Anlassbezogen, wenns zb. in den Bikepark geht, nehm ich meine Trainingstasche aus dem Eck, in der Schoner, Helm, Handschuhe, Jacken, Trikots, blablabla schon fertig liegen. Kein Nerviger Umweg über den Schrank.

Dauert dann noch kürzer.
Die Taschen-Idee kann ich übrigens nur jedem empfehlen. Da weiß man wenigstens immer, wo das Zeug ist und braucht im Eiltfall nur die Tasche schnappen.
 
Oh man, irgendwie sprichst Du mir aus dem Herzen.
Auch wenn ich zum loskommen heuer nur eine "gefühlte" Stunde brauche... Trotzdem...
Ich bin 1993 mit meinem Kumpel angefangen in den Harburger Bergen (hier in Hamburg) MTB zu fahren. Damals wurden wir angestarrt wie Aliens die grade im Vorgarten gelandet sind. Wir sind auch eigentlich nur bei gutem Wetter und bei Tageslicht gefahren und trotzdem keiner Menschenseele im Wald begegnet. Rüstzeiten ? Sogut wie keine. Shirt, Fahrradhose, Socken, Schuhe, Helm, Trinkflasche füllen, fertig und rauf aufs Bike. (Klickpedale ? Nix da Bärentatzen. Dämpfung einstellen ? Was für Dämpfer ?!)
Heute kommt auf 5 Stunden Slalom fahren (an den anderen Waldbesuchern vorbei) mindestens 1 Stunde Wartung am High-Tech-Scheibenbremsen-Vollgeferdeten-SchickiMicki-Superempfindlichen-Bike dazu...
Naja, waren schon coole Zeiten damals. Und Heute ? Heute hat man das Gefühl irgendwie was falsch zu machen. Macht man ja gar nicht. Im Gegenteil. So ein Fully fährt sich um längen besser und schneller, will aber auch entsprechend gepflegt und behandelt werden. Ich hab es ja selber so gewollt und ausgesucht. Frieren möchte ich heute auch nicht mehr, also kauf ich mir die entsprechenden Klamotten. Früher hat man bei dem Sauwetter das Fahrrad stehen lassen und ist mit seiner Freundin in die Kiste gehüpft. Es sind wohl auch die Prioritäten die sich verschoben haben. :)

Gruß
Kono
 
Mahlzeit !
Also viele Dinge die man heute kaufen kann sind ja auch echt gut. zB Rohloff Nabe oder Scheibenbremsen. Auch die Klamotten finde ich teilweise super.
Solange alles seine Daseinsberechtigung hat, ist ja auch alles gut. Nur viele kaufen aus völlig falschen Beweggründen. Ein Beispiel :

Ich hab einen Kumpel den ich aus Schulzeiten kenne. Der Typ hat irgendeine Macke, dass er sich ständig mit anderen messen und vergleichen muß. Tausendmal hab ich ihm schon gesagt, dass er sich mal selber Gedanken machen soll was er will. Doch er kauft ständig Sachen, die ich auch habe. Ob er die nun braucht oder nicht. Wenn ich mir zB eine neue Grafikkarte kaufe, hat er garantiert eine Woche später die gleiche, wenn nicht sogar eine bessere. Es geht ihm immer darum andere zu "überbieten".
Mit dem Fahrrad genau das gleiche - allerdings fehlt ihm da oft das Geld. Ansonsten hätte der bestimmt genau die gleiche Möre wie ich. Manchmal ist dass echt ziemlich nervig !
 
Was bis jetzt noch vergessen worden ist, ist der Laktattest zur Ermittlung des Leistungsstandes damit auch auf gar keinen Fall eine Strecke in das GPS geladen wird die über der aktuelen Leistungfähigkeit liegt.

Man muss halt nicht alles kaufen und mitmachen was die Industrie sich ausdenkt. Klar checke ich mein Bike bevor ich auf Tour geh, auch umziehen gehört dazu und die Trinkblase füllen, aber das dauert keine Stunde, vielleicht 20 min höchstens

Was mich aber tatsächlich nervt ist das wenn man bei der aktuellen Wetterlage nachhause kommt ne Stunde braucht bis man auf dem Sofa liegen und relaxen kann.

Bike in den Garten tragen und putzen
dann rauf in den 4. Stock mit allem
Die nassen Sachen ausziehen,
ab damit in die Waschmaschine,
Waschmaschine anstellen
frische Sachen holen
duschen
dann die Wohnung kurz reinigen
nen Happen essen
Wäsche auf die Waschespinne

fertig

im Sommer reicht meist duschen.
 
Ich finde es in dem Zusammenhang und auch sonst recht gut, sich die sieben Todsünden immer mal wieder zu vergegenwärtigen. Es ist erstaunlich wie sehr diese Jahrhunderte alten Lebensweisheiten heute noch zutreffen.

In diesem Falle trifft geistige Trägheit zu, finde ich. Es ist leicht alle Gedanken und Geistesanstrengungen zu umgehen und sich auf dem sanften Bett des Konsums auszuruhen. Die meißten müssen sich mit unsagbar teurem Luxus "sedieren" um die Armseeligkeit ihres Lebens aushalten zu können. Ein Teufelskreis aus Arbeit,Urlaub, Kaufen und abends vor der Klotze hängen ensteht.
Ich glaube auch deshalb über recht geringe soziale Kontakte zu verfügen, weil der Besuch bei Vielen zu einem regelrechten Spießrutenlaufen des kosumgeschwängerten Kräftemessens verkommen ist. Da brennt der gläserne aus drei Richungen einsehbare Kaminofen und statt Dosenbier wird jetzt irgendein dämlicher Rotwein aus völlig schwulen Gläsern genippt. Ob der überhaupt schmeckt ist sekundär.

Früher, als mit 20 noch keiner Kohle hatte, jeder noch Schule oder Ausbildung gemacht hat, war die Welt diesbezüglich noch in Ordnung. Das Leben beschränkte sich auf wenige Prioritäten die man ordnungsgemäß zusammen genießen konnte ohne dass sich einer hervortun mußte.
Da reichte eine Pallette Karlsquell und die Welt war in Ordnung. Man konnte zusammen herrlich übers Leben, Mädchen und all die Bekloppten philosophieren, ohne dass jemand abschätzig dein Leben beurteilt hat um sich insgeheim daran aufzugeilen, dass er einen viel teureren Teppich inner Bude hat.
Die Freundschaft zählte mehr als alles andere !
Irgendwann im Leben bekommen viele aber die Kurve nicht mehr.

Würden Alle gleich viel haben und würde es nicht immer nur um Geld gehen in unserer Gesellschaft, dann wären Viele glücklicher und zufriedener.
 
Ich finde es in dem Zusammenhang und auch sonst recht gut, sich die sieben Todsünden immer mal wieder zu vergegenwärtigen. Es ist erstaunlich wie sehr diese Jahrhunderte alten Lebensweisheiten heute noch zutreffen.

In diesem Falle trifft geistige Trägheit zu, finde ich. Es ist leicht alle Gedanken und Geistesanstrengungen zu umgehen und sich auf dem sanften Bett des Konsums auszuruhen. Die meißten müssen sich mit unsagbar teurem Luxus "sedieren" um die Armseeligkeit ihres Lebens aushalten zu können. Ein Teufelskreis aus Arbeit,Urlaub, Kaufen und abends vor der Klotze hängen ensteht.
Ich glaube auch deshalb über recht geringe soziale Kontakte zu verfügen, weil der Besuch bei Vielen zu einem regelrechten Spießrutenlaufen des kosumgeschwängerten Kräftemessens verkommen ist. Da brennt der gläserne aus drei Richungen einsehbare Kaminofen und statt Dosenbier wird jetzt irgendein dämlicher Rotwein aus völlig schwulen Gläsern genippt. Ob der überhaupt schmeckt ist sekundär.

Früher, als mit 20 noch keiner Kohle hatte, jeder noch Schule oder Ausbildung gemacht hat, war die Welt diesbezüglich noch in Ordnung. Das Leben beschränkte sich auf wenige Prioritäten die man ordnungsgemäß zusammen genießen konnte ohne dass sich einer hervortun mußte.
Da reichte eine Pallette Karlsquell und die Welt war in Ordnung. Man konnte zusammen herrlich übers Leben, Mädchen und all die Bekloppten philosophieren, ohne dass jemand abschätzig dein Leben beurteilt hat um sich insgeheim daran aufzugeilen, dass er einen viel teureren Teppich inner Bude hat.
Die Freundschaft zählte mehr als alles andere !
Irgendwann im Leben bekommen viele aber die Kurve nicht mehr.

Würden Alle gleich viel haben und würde es nicht immer nur um Geld gehen in unserer Gesellschaft, dann wären Viele glücklicher und zufriedener.

**zu stimm**

Hab es ja schon erwähnt, wer es mit macht ist selber Schuld, leider gilt man wenn man nicht mit macht häufig als Querulant und wird gemieden. Das find ich so schade an dem ganzen System.
 
selten so gelacht hier :D

aber es is leider wirklich so, sehe wenn ich unterwegs bin auch nur solche "biker" komplett in neopren mit überschuhen und mehr equipment am rad als einer der die Welt umrunden will, aber für 50 Gramm gewichtsersparnis ne andere Gabel kaufen weil sie ohnehin besser is, der vorjahresmüll am rad nichts verloren hat und alles noch leichter noch steifer und noch besser und noch teurer is :daumen:

ich werde unterwegs generell NIE gegrüßt, da ich nie so rumlauf wie der typische biker, ich besitze nicht einmal eine radhose mit klötenschoner, da gewöhnt man sich dran.

das einzige was ich maximal trage ist ein Helm, auch nur wenn ich in heftigem Gelände bin ansonsten nicht, kann sowas nicht haben. Dann eine Sonnenbrille bzw Radbrille, weil ich sonst tränenende Augen vom Fahrtwind kriege und Bindehautentzündungen nicht lustig sind und dünne Handschuhe, so fahr ich aber auch zur Arbeit jeden Tag...

Da es nunmal keine Bastelbude sondern ein FAHRrad ist steht es auch immer startbereit da, somit läuft das bei mir so ab:

Trinkflasche vollmachen, musikplayer einstecken, handy einstecken, Rucksack mit ersatzschlauch + pumpe einpacken, schuhe anziehen und losfahren, maximal 5 Minuten :daumen:
 
Für das Anziehen an sich brauche ich icht lange ... nur die Wahl der Ausrüstung dauert schon mal ...
Viel schlimmer ist es in der Garage zu stehen und sich dann nicht entscheiden zu können, welches Rad heute das richtige für mein Outfit ist ... :)
 
Ich bereite meine Schlechtwetterschlampe immer abends schon auf die morgige Ausfahrt vor (Kette machen reicht, Brunox erübrigt sich dank Starrgabel), dann gehts schneller und ich muss nicht extra nochmal Hände waschen nach dem Kette reinigen und schmieren.

Aber das mit dem Strecke aussuchen kenn ich nur zu gut :lol: Da üüberlegt man vorher ewig, ob man mal einen neuen Weg im Wald nicht ausprobieren soll. Dazu muss man aber von der Haustüre aber entgegen der Gewohnheit erstmal nach links die Strasse entlang.....
So, das dachte man noch bis die Haustüre ins Schloss fällt, und erst nach ein paar hundert Metern merkt man erst, daß man wieder die Strasse RECHTS herum gefahren ist Richtung Hausrunde....aber partout keinen Bock aber zum Umdrehen und die Strasse wieder hochgurken, also wieder einmal Standardrunde für heute :o Und so läuft das jeden Tag :D

Schlimm wird es auch wenn man drei Räder zur Auswahl hat:
Rennrad? Die alte asphaltierte Bahntrasse entlangrasen? Nä, zu voll mit Inline-und NWern... Oder das GUTE Bike? Nä, zu matschig für den teuren Antrieb, ausserdem sind noch die kostbaren 50€-Wettkampfreifen vom letzten Marathon noch drauf, müssen geschont werden.... Die Schlechtwetterschlampe? Nää, keinen Bock auf den Hobel nach zig Tausend Kilometern auf dem starren Ding über den Winter... Also doch wieder Rennrad....sch*****, nur noch 5 bar in den Rennradreifen, wo ist der verfluchte Standkompressor :mad: ? Ahh, nochmal hoch in die Wohnung, habe nur den Ersatzschlauch fürs MTB mit runtergenommen, aber nicht den fürs Rennrad :mad: So, jetzt aber....Haustüre auf, Regen!! Mist, jetzt doch wieder Schlechtwetterschlampe und statt vier Stunden wohl nur zwei bis die Regenjacke durchgeweicht ist!!

Tja, Trainingsalltag halt :D
 
Oh man, irgendwie sprichst Du mir aus dem Herzen.
Auch wenn ich zum loskommen heuer nur eine "gefühlte" Stunde brauche...

Rüstzeiten ? Sogut wie keine. Shirt, Fahrradhose, Socken, Schuhe, Helm, Trinkflasche füllen, fertig und rauf aufs Bike.

was ich nicht verstehe:
inwiefern soll das früher anders gewesen sein?

früher konnten sich manche eben noch schneller bewegen/anziehen.
rüstzeiten sehen auch nicht anders aus als heute, gemessen am oben zitierten post.

Mahlzeit !
Also viele Dinge die man heute kaufen kann sind ja auch echt gut. zB Rohloff Nabe oder Scheibenbremsen. Auch die Klamotten finde ich teilweise super.
Solange alles seine Daseinsberechtigung hat, ist ja auch alles gut. Nur viele kaufen aus völlig falschen Beweggründen. etc. pp.

in einem forum, in dem sich leute rumtreiben, die X 1000de € für hightech-spielzeug ausgeben, das sie nicht brauchen, sind deine anti-konsum-belehrungen irgendwie unpassend. ;)
 
ch920410.gif
 
Ich find auch, dass da was wahres dran ist. Speziell jetzt im Winter ist es mir zu aufwändig, mit dem Bike in die Arbeit zu fahren. Bei dem Schlamm dürfte ich fast jedesmal danach die Kette schmieren; den Dreck bürste ich einfach ab, wenn er trocken ist. Ich müsste auch extra Klamotten mitnehmen, Handtuch, etc. Abends alles auspacken und was neues einpacken, jeden Tag Bike-Klamotten waschen, Akkus der Lampe und der Schuhheizung laden, etc. Ich warte, bis es wieder früher hell wird und mir die Füße auch ohne Heizung nicht mehr abfrieren, dann bin ich auch wieder in 15min. startklar.
 
Man sollte meinen 95% der Threadposter wollen nicht mehr biken sondern lieber joggen oder Dart spielen.......................................
 
Ihr macht es euch ja mal leicht! Habt ihr etwa nur ein MTB in der Garage stehen? So gehts ja mal gar nicht! Erst mal muß geklärt werden ob man das Hardtail, das Enduro, den Crosser oder das Rennnrad nimmt. Hach in der Ecke liegen auch noch die Skikes, man könnte aber auch zum Langlaufen fahren, oder ne Skitour. Des Kletterzeugs verstaubt auch schon wieder.

Halt da fällt mir ein ich hab doch keine Zeit. Ich muss eben ins Internet und mich für den nächsten Kite-Kurs anmelden...
 
...und dann geht´s los, welche flights, welche Darts...kurzer oder langer Schaft...16,18,oder 20g ...welche Points :confused:
das kann auch schon mal ´ne halbe Stunde dauern...von daher würde ich die Sache beim biken nicht ganz so eng sehen...notfalls reichen aber Turnschuhe und Jeans...back to the roots ;)
 
Ich finde es in dem Zusammenhang und auch sonst recht gut, sich die sieben Todsünden immer mal wieder zu vergegenwärtigen. Es ist erstaunlich wie sehr diese Jahrhunderte alten Lebensweisheiten heute noch zutreffen.

In diesem Falle trifft geistige Trägheit zu, finde ich. Es ist leicht alle Gedanken und Geistesanstrengungen zu umgehen und sich auf dem sanften Bett des Konsums auszuruhen. Die meißten müssen sich mit unsagbar teurem Luxus "sedieren" um die Armseeligkeit ihres Lebens aushalten zu können. Ein Teufelskreis aus Arbeit,Urlaub, Kaufen und abends vor der Klotze hängen ensteht.
Ich glaube auch deshalb über recht geringe soziale Kontakte zu verfügen, weil der Besuch bei Vielen zu einem regelrechten Spießrutenlaufen des kosumgeschwängerten Kräftemessens verkommen ist. Da brennt der gläserne aus drei Richungen einsehbare Kaminofen und statt Dosenbier wird jetzt irgendein dämlicher Rotwein aus völlig schwulen Gläsern genippt. Ob der überhaupt schmeckt ist sekundär.

Früher, als mit 20 noch keiner Kohle hatte, jeder noch Schule oder Ausbildung gemacht hat, war die Welt diesbezüglich noch in Ordnung. Das Leben beschränkte sich auf wenige Prioritäten die man ordnungsgemäß zusammen genießen konnte ohne dass sich einer hervortun mußte.
Da reichte eine Pallette Karlsquell und die Welt war in Ordnung. Man konnte zusammen herrlich übers Leben, Mädchen und all die Bekloppten philosophieren, ohne dass jemand abschätzig dein Leben beurteilt hat um sich insgeheim daran aufzugeilen, dass er einen viel teureren Teppich inner Bude hat.
Die Freundschaft zählte mehr als alles andere !
Irgendwann im Leben bekommen viele aber die Kurve nicht mehr.

Würden Alle gleich viel haben und würde es nicht immer nur um Geld gehen in unserer Gesellschaft, dann wären Viele glücklicher und zufriedener.

So, und nun überlegt mal warum das so ist? Na?

Warum werden aus nahezu allen Kumpels, die völlig mit sich und der Welt bei nem Bierchen in Ihrer gammligen Kammer zufrieden waren, Konsumidioten wie alle andern?

Ein Tipp, die Ursache ist im obigen Post schon enthalten...
 
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