Wir verlassen Muktinath
Muktinath by Toralf von
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Der Distrikt Mustang, durch den wir nun fahren zeichnet sich durch ein wüstenähnliches Landschaftsbild aus. Es liegt im Regenschatten der umliegenden Berge und hat eine Niederschlagsmenge von 250-400mm jährlich.
Aussicht by Toralf von
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Wir kommen an Jharkot vorbei, mit seinem alten Tempel auf dem Berg
Jharkot von
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und fahren durch eine immer karger werdende, aber nach wie vor beeindruckende Landschaft
District Mustang von
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District Mustang von
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District Mustang von
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District Mustang by Toralf von
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District Mustang von
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District Mustang von
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District Mustang von
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Kurz nachdem das letzte Bild entstanden ist, fand ich mich 5m weiter rechts vom Weg wieder. In dieser Gegend setzen aufgrund kleinklimatischer Besonderheiten am späten Vormittag typischerweise Sturmwinde ein, gegen die man kaum ankämpfen kann. Diese Böe hatte mich kalt erwischt. Ich muß aber breit grinsen, als ich in Peers verdutztes Gesicht schaue. Er fuhr ein Stückchen vor mir und wurde genauso überrascht.
Ein paar hundert Meter weiter muß ich allerdings aktiv dagegen arbeiten, dass mich der Wind nicht in den Abgrund treibt. Wenig spaßig!
Der Distrikt Mustang ist geprägt durch den Kali Gandaki (= schwarzer Gandaki, aufgrund des dunklen Sediments), der von Nordosten nach Südwesten verläuft und einst die Haupthandelsroute zwischen Tibet und Indien war, in erster Linie für Salz und Reis. Er entspringt in Mustang und bildet zwischen Dhaulagiri und Annapurna die tiefste Schlucht der Welt.
Kali Gandaki von
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Kali Gandaki von
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Kurz darauf haben wir auch schon einen Blick über Kagbeni, wo wir heute übernachten wollen
Kali Gandaki von
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Es liegt auf ca. 2850m und im Windschatten der beiden 8000er. Die Landwirtschaft (Äpfel und Getreide) ist abhängig von der Bewässerung aus dem Fluß.
Bevor wir aber in die Ortschaft fahren können, müssen wir tatsächlich nochmal barfüßig einen Fluß durchqueren. Ich muß zugeben, ich hab echt wenig Lust dazu. Wir kämpfen alle immer noch mit unserer Erkältung und die Temperaturen sind nicht wirklich warm. Aber es hilft nichts. Obwohl ich den Flußabschnitt wirklich gründlich nach einer alternativen Überquerungsmöglichkeit absuche, seh ich keine Chance, mir das zu ersparen. Hmpf!
Also, Schuhe und Socken aus und Zähne zusammengebissen.
Dann wird's allerdings super: Während wir dasitzen und versuchen, wieder die Socken über die nassen Füße zu ziehen kommt ein Motorrad die Straße runter. Der Fahrer hält scheinbar leicht irritiert vor dem Flußbett. Dann gibt er Gas und durchfährt den Fluß.
Kali Gandaki von
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Kali Gandaki von
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Während er auf der anderen Seite anhält, die Schuhe auszieht um die Socken auszuwringen, kommen 2 weitere Motorräder die Straße runtergefahren. Die Fahrer gucken genauso verdutzt auf das Flußbett und so langsam dämmert mir, dass es hier bis vor kurzer Zeit wohl noch eine Brücke gab, die es anscheindend weggeschwemmt hat. Oder der Fluß führt überraschend viel Wasser.
Wir beobachten die Szenerie gespannt.
Der erste Fahrer wagt sich und gibt mit angezogenen Füßen Gas. Er schafft es fast durch den ersten Flußabschnitt, muß aber kurz vorm Ufer den Fuß runternehmen, da er droht, die Balance zu verlieren. Uäh!
Der zweite Fahrer geht die Sache von Anfang an zu zögerlich an und bleibt unterwegs regelrecht stecken. Sein Kumpel und auch der allererste Fahrer, der das Schauspiel ebenfalls betrachtet hat, kommen ihm aber schnell zur Hilfe.
Wir fahren weiter ins Dorf....schade eigentlich. Ist besser als fernsehen hier!
Die Unterkunft für heute nacht ist schon fast luxuriös. Ich habe heute das Einzelzimmer, welches mit Dusche uns "normaler" Toilette ausgestattet ist. Super!
Ich freu mich schon auf die versprochene warme Dusche!!
Leider geht das Licht im Bad nicht. Naja, dann nehm ich halt die Stirnlampe. Warm duschen ist allerdings auch nicht, mit viel gutem Willen kann man lauwarm dazu sagen. Aber irgendwie will ich mir die gute Laune nach diesem genialen Tag dadurch nicht verderben lassen und nehm's einfach hin. Ich werd auch so sauber!
Wir treffen uns im Gastraum und die Stimmung heute abend ist richtig entspannt. Das Abendessen schmeckt echt lecker (heute abend erhalten wir auch sehr anschaulich Einblick in die an sich üblichen Essgewohnheiten der Einheimischen, als die Gastwirtin sich an den Nachbartisch setzt und das Dal Bhat mit den Fingern ist...aha...so geht das also...) und zum ersten Mal seit wir auf dem Trek sind, gibt's zum Abendessen wieder Bier! (für die anderen
).