4. Biketag: 17.10.12
Es regnet!! Wo gibt's denn sowas? Wer hat denn da abends seinen Teller nicht leer gegessen??
Ach, was soll's. Frühstücken wir erstmal gemütlich und dann sehen wir weiter. Heute steht die letzte Etappe vor dem morgigen Ruhetag an und es stehen 2 mögliche Routen zur Auswahl. Eine eher ebene Strecke über Hongde (3330m) nach Braga (3470m) nach Manang (3540m).
Oder die deutlich schönere Route mit viel Bergsicht, die aber auch erheblich anstrengender sein wird, raus aus dem Flusstal nach Upper Pisang (3225m) hinauf nach Ghyaru (3670m), nach Ngawal (3657m), Braga bis Manang.
obenrum von
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Warten wir also mal ca. 1h und entscheiden dann, auch mit Rücksicht auf die vorherrschende Wetterlage, welchen Weg wir einschlagen.
Diese Entscheidung erweist sich als richtig. Es klart auf und die Sonne kommt raus. Spitze!
Klar, dass wir die obere Route nehmen. Sind ja hier nicht auf nem Kindergeburtstag!
Bevor wir uns allerdings auf die Räder schwingen, gehen wir erstmal zu Fuß. Einige Meter oberhalb von Lower Pisang steht eine Gedenkstätte, die an 10 Deutsche und einen Sherpa erinnern soll, die 1994 bei dem Versuch, den Pisang Peak zu besteigen von einer Lawine erfasst wurden und ums Leben kamen.
Pisang Memorial von
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Pisang Memorial von
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Pisang von oben:
Lower Pisang von
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im Hintergrund die glatte Wand....heute schneebedeckt....
Lower Pisang von
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Dann laufen wir zurück ins Dorf und drehen erstmal 3 Runden um diese überdimensionale Gebetsmühle
Gebetsmühle Pisang von
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Weil wir nun schon einige Tage auf unseren Rädern sitzen, wird es Zeit, diese mal einem gründlichen Check zu unterziehen, nicht dass noch jemandem die Kurbel abfällt oder so.
Sieht aber gut aus und so kann's endlich losgehen. Auf einem Singletrack entfernen wir uns vom Dorf und nach ca. 1 km haben wir schon einen tollen Blick auf den Annapurna II. Wahnsinn!
Durch eine (für uns) glückliche Fügung haben wir sogar die Gelegenheit, diese Aussicht in aller Ausführlichkeit zu genießen.
Annapurna II von
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Peer hat sich bei einem mißglückten Sprung einen Durchschlag geholt. Leider hat auch sein Ersatzschlauch ein Loch....genau, wie 2 weitere Ersatzschläuche, die ihm gereicht werden. Sabotage? Oder hat da jemand in die falsche Kiste gegriffen.
Egal...schööööön:
Annapurna II von
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Naja, irgendwann ist der Platten dann doch geflickt und wir radeln weiter, vorbei an einem Bergsee
Pisang - Manang von
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überqueren eine Hängebrücke
Pisang - Manang von
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und erreichen schließlich den Einstieg des Weges, der steil hinauf nach Ghyaru führt. Ramesh macht noch eine Bemerkung von rund 1 h Schiebezeit und dann geht's los. Die Höhe, in der wir uns bewegen, macht sich nun immer deutlicher bemerkbar. Würde sich eine solche Steigung in unserer Gegend auftun, dann könnte man sie durchaus, zumindest abschnittsweise fahren. Wäre durchaus auch anstrengend, aber fahrbar.
Unter den gegebenen Bedingungen denken wir nicht mal daran. die Kräfte schwinden einfach schon zu schnell. Außerdem haben wir Peers Warnung im Hinterkopf, uns bzw. unseren Körper nicht zu sehr zu belasten. Also arbeiten wir uns langsam aber stetig nach oben und genießen den tollen Blick, der sich vor uns auftut
Pisang - Manang von
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Pisang - Manang von
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Annapurna II von
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Nach ca. 1 h sind wir fast oben und gönnen uns erstmal eine Teepause. Im Gespräch erfährt Ramesh, dass es am Tag davor wieder ein Drama am Pisang Peak gegeben hat, bei dem ein Sherpa ums Leben kam. Die übrigen Expeditionsteilnehmer konnten aber gerettet werden. Offensichtlich waren sie vom Wetterumschwung überrascht worden.
Wir brechen wieder auf. Es geht noch ein Stück bergauf und dann am Hang entlang nach Ngawal.
Pisang - Manang von
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Pisang - Manang von
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Hinter der nächsten Kurve
Pisang - Manang von
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geht es in eine lange und geniale Abfahrt!
Übermütig sollte man aber nicht werden. Sie führt ziemlich dicht am Abgrund entlang und es ist mittlerweile ein recht böiger Wind.
Am Fuße der Abfahrt,in Braga, machen wir Mittag.