Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis

Zum Abschluß des Tages kommen wir zur Boudhanath Stupa im kleinen "Exil-Tibet" Boudha im Nordosten des Kathmandutals. Der Stupa ist seit Jahrhunderten eines der bedeutensten Ziele buddhistischer Pilger aus Nepal und den umliegenden Regionen des Himalaya. Der Stupa ist 36m hoch und gehört damit zu den größten seiner Art.
Wir mischen uns unter die wirklich zahlreichen Pilger und umrunden den Stupa im Uhrzeigersinn, wie es sich gehört.


Boudhanath Stupa von *monesi* auf Flickr

Nun ist es aber wirklich Zeit zum Aufbruch Richtung Hotel, da es bereits anfängt zu dämmern und es dann auch rasch dunkel wird. Da wir das mitschwimmen im Verkehr ja bereits ganz gut beherrschen, kommen wir aber relativ gut durch.

Nach dem Abendessen (diesmal beim Italiener) heißt es dann Tasche packen, denn morgen brechen wir auf Richtung Besi Sahar, dem Ausgangspunkt der eigentlichen Annapurna-Runde.
Da der Gepäcktransport durch Träger stattfindet, sind wir angehalten, unsere Taschen mit max. 12 kg zu beladen. Ein Träger darf max. 25 kg tragen....offiziell...
Da ich ja bereits zu Hause vorselektiert hatte, hab ich das relativ schnell erledigt. Ich glaube, andere Teilnehmer hatten da größere Schwierigkeiten...aber das sollen sie selbst erzählen.:)
 

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Re: Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis
Euer Bericht ist wirklich spannend und die Tour ist ja auch schon vorbei, aber irgendwie leide ich die ganze Zeit mit MoneSi mit. Hoffentlich geht es dir bald wieder besser :)
 
Jep, war noch ein "eindrucksvoller" Weg zurück durch die Dämmerung im Verkehr von KTM. aber unser Gudie Ramesh hat unser wieder sicher zurück ins Hotel gebracht. :daumen:

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Da der Gepäcktransport durch Träger stattfindet, sind wir angehalten, unsere Taschen mit max. 12 kg zu beladen. Ein Träger darf max. 25 kg tragen....offiziell...
Da ich ja bereits zu Hause vorselektiert hatte, hab ich das relativ schnell erledigt. Ich glaube, andere Teilnehmer hatten da größere Schwierigkeiten...aber das sollen sie selbst erzählen.:)

Hatte ich? Ehrlich? :lol:
Ja, hust, da ich wesentlich mehr (an Gewicht) im Koffer hatte als der eine oder die andere musste ich dementsprechend mehr in KTM im Hotel zurücklassen, also überflüssige Dinge wie Wanderschuhe, Gore-Tex-Jacke, Sattel, diverse Ersatzunterhosen usw. usf. Das auf notwendigsten Sachen reduzierte Gepäck, also 10 bis 12 kg, kam in die besagte rote Tasche, die schon zwei Nächte lang ausgepackt zum Auslüften ausgebreitet war. Trotzdem wurden die Klamotten vorsorglich nochmal in Plastiktüten verpackt, damit sie nicht den Geruch der Taschen annehmen. Ein Teil der getragenen Radbekleidung haben wir noch rausgewaschen und an einem Seil, dass wir quer durch das Zimmer gespannt haben, zum Trocknen aufgehängt.

Auf jeden Fall sind wir diesen Abend nicht all zu spät ins Bett und nach dem "Tagesrückblick" hiess es dann schnell einschlafen, denn am nächsten Tag mussten wir etwas früher aufstehen, da der Transfer nach Besi Sahar anstand.
 
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Mit dem Abschätzen, was 12 kg sind, habe ich mir "sehr schwer" getan. Das war bei mir dann auch nicht wirklich viel, was zurück in KTM blieb. Eine Garnitur saubere Kleidung (kluge Entscheidung), ein bissel Kleinkram und der Koffer an und für sich. Das schlechte Gewissen hat sich erst am nächsten Morgen bemerkbar gemacht, als ich von den Teilnehmern mit "Hey, Deine Tasche ist die schwerste" umjubelt wurde.
Was bleibt sonst noch dem fundierten Bericht (ich bin basserstaunt) von MoneSi nachzutragen? Vielleicht noch der eine Tempel, der mit kleinen Holz-Abbildungen aus dem Kamasutra verziert ist? SÜD hielt sich bei mir in Grenzen und so hab' ich das Ablichten aller Holzverzierungen mal gelassen
Oder der Pump-Track auf der Rückfahrt nach KTM. Da konnte man mal gucken, wie die anderen Teilnehmer so drauf sind. Da ich zu der Zeit noch keine Beschwerden hatte, hab' ich vergnügt das Spitzenduo attackieren können
lol2.gif
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Wie war denn das persönliche Sicherheitsempfinden auf den Straßen? In dem Video war der rasche Griff der beiden Rotzlöffel in Richtung GPS-Gerät zu sehen. Nicht unbedingt dramatisch, kenne ich auch aus Arabien, da wird auch alles begriffelt. Aber sonst? Mulmige Gefühle gehabt? Beklaut worden?
 
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Wie war denn das persönliche Sicherheitsempfinden auf den Straßen? In dem Video war der rasche Griff der beiden Rotzlöffel in Richtung GMS-Gerät zu sehen. Nicht unbedingt dramatisch, kenne ich auch aus Arabien, da wir auch alles begriffelt. Aber sonst? Mulmige Gefühle gehabt? Beklaut worden?

Never ever!!!
Hatte niemals mulmige Gefühle ... ok, es gibt mal nervige Souvenir-Verkäufer aber das war es auch schon. Die Bevölkerung war absolut freundlich und zuvorkommend.

Die Jungs sind eigentlich nur neugierig und man sieht auch, dass der eine versucht durch eine "Wischbewegung" quasi auf dem Display zu "blättern", wie bei einem Touchscreen.
Unangenehm war nur, dass an einem anderen Ort einem Jungen der Geifer aus dem Mund lief und mir auf das GPS zu tropfen drohte .. das empfand ich dann unangenehm :D
 
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Nichts dergleichen. Selbst nachts auf dem Rückweg zum Hotel durch nicht beleuchtete Gassen. Mulmiges Gefühl, nein, eher eine erhöhte Aufmerksamkeit. Aber das habe ich in Mannheim auch.
 
haha - ehrlich gesagt fühle ich mich hier in Mannheim Nachts in der Inndenstadt deutlich unsicherer^^

Erst mal danke für diesen bisher sehr ausführlichen Bericht und die wirklichen tollen Bilder!! Werde das mit Spannung weiter verfolgen...

Ich war dieses Jahr selbst für einen Monat (August) mit meiner Freundin auf der gleichen Tour unterwegs, allerdings haben wir uns für die logistisch einfachere Variante zu Fuß entschieden ;) Nichts desto trotz habe ich durchgehend die Wege auf ihre fahrbarkeit gescannt und kam zu dem Ergebnis, dass man quasi überall runter, und fast überall auch hoch kommt. Manchmal muss man eben bisschen anders fahren als gehen, aber passt schon.
Jetzt bin ich natürlich gespannt wie das Ganze bei euch geklappt hat :) Ich hoffe auf viele nützliche Informationen für meine eigene MTB Befahrung. Wollte das ganze "by fair means" durchziehen, mal schaun wie das wird .... :p

Freue mich riesig auf die Berichte und Bilder von den vielen lieb gewonnen Orten :)
 
Euer Bericht ist wirklich spannend und die Tour ist ja auch schon vorbei, aber irgendwie leide ich die ganze Zeit mit MoneSi mit. Hoffentlich geht es dir bald wieder besser :)

Hahaha, das ist ja lieb! Es ging mir dann auch irgendwann wieder besser und ich hab das alles noch richtig genießen können und meinen Spaß gehabt. Aber der Reihe nach....erstmal muß ich noch ein bißchen leiden! ;)
 
Bevor wir die Stadt in Richtung Besi Shahar verlassen, wollte ich noch in ein paar kurzen Sätzen meinen ersten Eindruck wiedergeben:
In Kathmandu ist tagsüber ein unglaubliches Gewusel und Gewimmel. Die Straßen sind stark belebt und es ist unwahrscheinlich laut. Es vergeht wirklich keine Sekunde, in der keine Hupe ertönt.
Außerdem ist sie total verdreckt. In Thamel versucht man die Straßen einigermaßen sauber zu halten, in dem man alles auf einen Haufen schiebt, aber weiter außerhalb sind die Wege einfach nur zugemüllt. Allerdings hat es nicht außergewöhnlich unangenehm gestunken, wenn man sich nicht gerade neben einem der Müllberge aufgehalten hat. Gerüche lagen durchaus in der Luft, nach Räucherstäbchen oder Gewürzen und eben auch nach Abgasen. Aber eben nicht so übelriechend, wie man in Anbetracht der Müllmenge vielleicht vermuten mag.
Die Menschen sind durchweg freundlich, neugierig aber nicht aufdringlich. Die Erfahrung vom Flughafen hat sich in der Form nicht mehr wiederholt. Als Tourist wird einem alles mögliche von den Straßenhändlern angeboten (vom Tigerbalm über eine Flöte, Schmuck zum Mini-Schachspiel....alles "very cheap", "really!"), wenn man aber ablehnt oder nicht darauf eingeht, dann lassen sie relativ schnell von einem ab.
Für Kinder und Jugendliche waren wir die Attraktion schlechthin. Wo wir hinkamen, schallte uns ein fröhliches, begeistertes "Namaste" entgegen, ab und an gefolgt von "Where are you from?", "What's your name?" oder auch "Do you have chocolate?"
Nachts ist die Stadt dagegen fast wie ausgestorben (bis auf die Hunde, die sind nun wach und kommunizieren untereinander :rolleyes:) und auch nur sehr spärlich beleuchtet. Hin und wieder trifft man auf einen Schlafenden, der es sich in irgendeinem Hauseingang "bequem" gemacht hat.
Ich kann aber bestätigen, was lomo, PantherKuh und andere Kathmandu-Erfahrene bereits gesagt haben: Ich habe mich nie unwohl gefühlt, Neid oder Mißgunst ist uns nicht entgegengeschlagen, im Gegenteil. Die Sorge überfallen zu werden, hatte ich auch nicht. Weder tagsüber noch nachts.
Insgesamt eine interessante und durchaus faszinierende Stadt, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen...
 
Ok, heute geht's also zum eigentlichen Ausgangspunkt der Runde, nach Besi Shahar. Das liegt ca. 170 km von Kathmandu entfernt und wird eine Fahrtzeit von ca. 7h in Anspruch nehmen (inkl. Pause).
Unsere Taschen kommen in den hinteren Teil des Busses, während die Räder auf dem Dach festgeschnallt sind.


Transfer nach Besi Sahar von *monesi* auf Flickr

Wir selbst nehmen im Bus Platz, wo wir auch das erste Mal unsere Träger treffen, die uns ab jetzt begleiten....oder besser vorneweg laufen. Allesamt überraschend jung. Zugegeben hatte ich mit asketischen, zähen, älteren Männern gerechnet...ups...


Träger von *monesi* auf Flickr

Wir fahren los. Zunächst im Schneckentempo...der tief über der Straße hängende Kabelsalat verhindert ein zügiges Vorwärtskommen. Stattdessen turnen Ramesh und einer der Träger auf dem Dach des Busses und heben immer wieder die herabhängenden Kabel an, damit der Bus darunter durchfahren kann.
Ich möchte echt nicht wissen, was hier abgeht, wenn's mal irgendwo brennt....:confused:
Irgendwann haben wir's an den Stadtrand geschafft, Ramesh und der Träger krabbeln wieder in den Bus und wir nehmen Fahrt auf. Naja, so halbwegs. Die "Straße" hat diese Bezeichnung nicht wirklich verdient. Sie gleicht über weite Strecken eher einem holprigen, mit Schlaglöchern durchsetzen Feldweg und es ist ein ganz schönes Geschaukel.
Ich selbst bekomme nicht allzu viel davon mit. Mittlerweile hat mich die Magen-Geschichte doch ziemlich mitgenommen. Auf Imodium habe ich heute verzichtet. Da eigentlich mittlerweile eh alles draußen sein müßte, setze ich auf die Taktik dem Quälgeist im Inneren durch Nahrungsverweigerung den Garaus zu machen (in der Hoffnung, dass es ihn schneller schwächt, als mich;)). Allerdings bin ich dadurch selbst so platt, dass ich sogar bei dem Geschaukel wegdöse.
Irgendwann, ca. auf der Hälfte der Strecke, halten wir an einem Punkt, der entfernt einer Raststätte gleicht und machen Mittagspause. Das Plätzchen liegt eigentlich recht schön, direkt am Trisuli-Fluß (leider dreht sich in Sichtweite gerade ein toter Hund in einem Strudel), als Sitzgelegenheit sind zahlreiche Bierbänke aufgestellt, die überdacht sind und zu essen gibt es Dal Bhat, das man sich am Buffet selbst zusammenstellen kann.
Für mich gibt's halt nur Cola und ein Toastbrot. Und selbst das muß ich reinzwingen.
Nach ca. 1h geht die holprige Fahrt dann weiter. Ich schaffe es, eine Weile die Augen offen zu halten und muß feststellen, dass wir durch eine echt schöne Landschaft fahren. Immer durch's Tal, am Fluß entlang, rechts und links herrlich grüne Hügel....war das schon die ganze Zeit so?


Transfer nach Besi Sahar von *monesi* auf Flickr

Witzig finde ich die LKWs, die uns ab und an überholen. Relativ viele davon haben auf dem Heck einen Sinn (oder Unsinn ;))-Spruch stehen, wie z.B. der:


Transfer nach Besi Sahar von *monesi* auf Flickr

Leider halte ich nicht allzu lange durch und als ich das nächste Mal wach werde, sind wir fast schon am Ziel.
In Besi Shahar übernachten wir im Mount Kailash Guesthouse, welches sehr einfach ist, aber sauber. Mein Einzelzimmer teile ich mir zwar mit einem Gekko, aber der stört mich nun wirklich nicht.
Den Rest des Abends verbringen wir damit, die letzten Einstellungen an den Rädern vorzunehmen und anschließend ein bißchen durch den Ort zu bummeln.
Dann gibt's auch schon Abendessen. Ich versuch's mit Suppe, ein bißchen Brot und einer Banane.
Was sonst noch so auf den Tisch kommt, scheint aber auch zu überzeugen.
 
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So, dann will ich mal wieder versuchen hier einzuhaken und ein wenig aus meiner Sicht, der ich mich einer intakten Darmtätigkeit erfreuen konnte, den Bericht zu ergänzen.

Am Tag der Abreise durften wir früher aufstehen (halbsieben) und ebenso auch entsprechend früher frühstücken, schliesslich musste der Bus zeitig gepackt werden, da uns eine Tagesreise bevorstand.
Wie bei MoneSi zu sehen ist, wurden die Fahrräder auf den Bus gepackt, was ein wenig zu Schwierigkeiten aber auch zu Aufsehen unter der einheimischen Bevölkerung geführt hat. In KTM möchte ich kein Elektriker sein ... Naja, 2 waren auf dem Dach und haben die Kabel entsprechend ferngehalten, während PantherKuh in der geöffneten Tür stand und ein paar Filmsequenzen mit der Kamera einfing.


Busfahrt von *lomo* auf Flickr


TSIRUOT von *lomo* auf Flickr

Ausserhalb von KTM fing das dann mit der Fahrerei so richtig an, erst über einen Pass und wieder runter in ein Flusstal. Halbseitig fehlte die Asphaltdecke, die eh mit Schlaglöchern gesät war. "Prithvi Highway" oder so ähnlich hiess ein Abschnitt unserer Route ...


Nach einer guten Mittagspause (mh, lecker Nepali-Set) und mehreren Stunden Weiterfahrt kamen wir in unserem "Ziel-"Ort Besi Sahar an, wo die Strasse eigentlich endet. Jetzt musste ich doch mal um unseren Bus herumgehen. Ah ja ...


Abenteuerreise von *lomo* auf Flickr


Eben an diesem Ende stand auch unsere Herberge "Mount Kailash Guest House". Schöne, große Zimmer, Steckdosen (wichtig!), Sitztoilette mit Dusche, Stehtoilette und Waschbecken auf dem Flur. An dem Waschbecken hatte ich dann auch für längere Zeit meine letzte Nassrasur ...


Mount Kailash Guest House von *lomo* auf Flickr

Nach dem Beziehen der Zimmer wurden die Räder noch mal gecheckt und individuell eingestellt ...


Bikecheck@Besi Sahar von *lomo* auf Flickr

Im Anschluss daran deponierten wir unsere Räder sicher.


Bike-Depot von *lomo* auf Flickr

Nach dem Abendessen, das für den ein oder anderen mehr oder weniger reichhaltig ausfiel, gingen wir recht zeitig zu Bett (gegen 21 Uhr), denn am nächsten Tag stand der erste Biketag auf dem Trek an.
 
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