Ich schreib jetzt (parallel?) auch mal was zu dem Tag.
Ich habt schon weiter oben gelesen, wie die gemeinsame Nacht im Dreierzimmer verlaufen ist ... wobei ich die "freundliche und zurückhaltende Zurife" gar nicht vernommen habe, erst als offensichtlich ihr "Geduldsfaden an einer Belastungsgrenze angekommen" ist, haben meine Rezeptoren reagiert (wo ist denn der :rotwerd:-Smiley?)
Ich stehe mit Kopfschmerzen auf, die mittlerweile mein morgendlicher Begleiter geworden sind und packe. Das Antibiotikum ist aufgebraucht ...
Es geht zum Frühstück und es steht eine Entscheidung an, ein Teilnehmer ist durch Erkältung und Durchfall so geschwächt, dass er eigentlich umdrehen möchte. Nach einer kurzen Diskussion und Abwägung wird aber der Plan gefasst, dass er diesen Tag nochmal mitgehen soll, da die Etappe heute nur knappe 10 km und 500 Höhenmeter hat (wir sind aber auf über 4000 m unterwegs!). Gesagt, getan, wir ziehen los ... unter Last verschwindet mein Kopfweh und ich kann die Ausblicke geniessen ...
Shree Kharka morgens von
*lomo* auf Flickr
Unser Guide Peer nimmt den Tagesrucksack unseres Tagespatienten zusätzlich zum eigenen und wir verlassen unsere Unterkunft in Shrek Kharka
Shree Kharka Unterkunft von
*lomo* auf Flickr
Wir fahren das Marsyangdi-Tal wieder hinaus, quasi in Richtung Manang und unsere Träger überholen uns zu Fuß
Upper Khangsar von
*lomo* auf Flickr
Upper Khangsar 1 von
*lomo* auf Flickr
Aus dieser Richtung kommen wir gerade und unser nepalesischer Guide Ramesh läuft den kränkelnden Teilnehmern entgegen ...
Blick zurück Richtung Tilicho von
*lomo* auf Flickr
... um diese etwas zu entlasten, z.B. vom Rad
Ein Guide für alle Fälle von
*lomo* auf Flickr
Derweil heisst es immer wieder "Genießen, genießen, genießen!!!"
Und immer wieder den Ausblick geniessen von
*lomo* auf Flickr
Steine sortieren von
*lomo* auf Flickr
Ein klarer Hinweis, in welche Richtung es jetzt geht
Da wollen wir hin von
*lomo* auf Flickr
Und in dieses Tal müssen wir jetzt rein, also dem Pfad links am Hang folgen, unten den Fluss queren und auf der rechten Talseite weiter bis nach Yak Kharka.
In dieses Tal hinein von
*lomo* auf Flickr
Hier verlässt uns Ramesh und fährt schon mal vor, während Peer nun das Gepäck und das Rad des Tagespatienten am Mann hat und damit den Buckel runter muss. Der hat diesen Tag echt schuften müssen! Wir fahren den teilweise recht steilen und rutschigen Pfad runter, queren den Fluss und arbeiten uns auf der anderen Seite wieder hoch ...
Ach Hängebrücken gibt es heute auch und endlich mal ein bildlicher Beweis, daß MoneSi auch gefahren ist ...
Wir sind noch in Richtung Yak Kharka unterwegs, als auf einmal Ramesh uns zu Fuß entgegen kommt ... ein Teufelskerl!
Wie es in Yak Kharka ist, hat MoneSi schon beschrieben, will nur noch mal auf die Dusche eingehen. Nach dem Belegen des Dreierzimmers und Gepäck auspacken (nur wohin? Wir haben ja keinen Platz?), mache ich mich los, ich habe gehört, es gäbe eine warme Dusche. Wo? Ah! Da im Erdgeschoss steht die Schlange ... im Freien. Alle Räume sind immer von aussen zugänglich. Ich reihe mich in das Wartekollektiv ein und erfahre allmählich Bruchstücke über das Duschprozedere. PantherKuh, der das schon absolviert hat, weiht mich in die Geheimnisse ein. Ich muss erst mal den freigewordenen Metallkübel nehmen und rüber ins Haupthaus gehen, warmes Wasser holen. PantherKuh begleitet mich mit der Videokamera. Ich stelle den Eimer unter den Riesenwarmwasserbottich und drehe den Hahn auf .... äh, jetzt muss ich einen minutenlangen Monolog in die Kamera halten, da das Wasser nur in einem Rinnsal aus dem Behälter in den Eimer läuft .... Geduld, Geduld ... mir gehen die Worte aus und der Eimer ist immer noch nicht voll. Alla hopp, los, duschen. Ich bin dran, und ziehe mich vor der Tür fast ganz aus, drinnen gibt es nicht viel Möglichkeiten Klamotten aufzuhängen. Ich schliesse die Tür, die Kamera bleibt draussen und entledige mich der restlichen Klamotten ... brrr, ist das frisch hier. Meine Güte, es zieht durch das Fenster rein. Der Vorduscher hat seinen Eimer mit nem Rest Wasser drin gelassen, schwupps stelle ich mich mit einem Fuß in das warme Wasser. Ah, tut das gut! Ich nehme meinen Eimer und das Schöpfbehältnis und giesse mir eine Ladung warmes Wasser über. Ah, schön warm ... Mist, das wird sofort alles wieder kalt, brrr. Durch die kalte Umgebungstemperatur kühlt das Wasser auf der Haut sofort ab. Mh, doch kein "Duschvergnügen". Mittlerweile habe ich mich zur Genüge eingeweicht und fühle mich bereit, mich einzuseifen. Ich drücke wie gewohnt auf die Flasche mit dem Duschgel und nehme den Druck wieder weg ... flupp! Flutscht das Duschgel doch glatt wieder entgegen der Einwirkung durch die Schwerkraft in die Flasche zurück!!! Grrr, das Zeug hat bei der Kälte ne Schei$$viskosität! Ich pfeffer die Flasche zornig in den Eimer mit dem warmen Wasser, in der Hoffnung dass sich der Glibber etwas erwärmt und besser handhabbar wird. Nach wenigen Minuten setze ich den Duschvorgang zügig fort und komme zu einem erfolgreichen Abschluss. Es bleibt sogar was vom warmen Wasser übrig ... meinem Nachfolger wünsche ich viel Spaß!!!
Und so geht man zum Duschen ...
Duschwasser holen von
*lomo* auf Flickr
Danach hat sich unser Zimmer direkt zurückgezogen und es liegen alle drei, mit Mützen gut behütet im Schlafsack, bis zum Abendessen. Bei mir gab es ne Suppe, Makkaroni und nen lecker Schokoladenpudding. Angeregt unterhalten wir uns anschliessend im Gastraum mit Trekkern, bei uns ist es eine indische Familie ...
Als letzte verlassen wir den Gastraum in Richtung unseres zugigen Zimmers. Im Gegensatz zu MoneSi brauche ich keine Wärmflasche ... habe ja nen Männerschlafsack

Schnarchfrei (oder?) schlafe ich ein, für kurze Zeit ....